Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.Ursachen des Herzschlages. che Richtung (x*). Folglich ist die Reizung ohne Zwei-fel die Ursache, warum sich das Herze zusammenzieht. Es ist nach meinen (y) und anderer Männer Versu- nur (x*) [Spaltenumbruch]
Lancisius S. 83. Es hat der berühmte Caldan durch Ver- suche zu erforschen sich bemühet, ob das Herz von freien Stükken aus der Ruhe wieder in die Bewe- gung gelange. Er fand, daß dieses nicht erfolge, wenn man vorher die Luft herausgezogen; folglich schei- ne die Luft der Reiz zu seyn, wo- durch das Herz erreget würde, S. 325. 326. 327. 328. (y) Exp. 512. 513. 514. 515. 518. 519. 520. 521. 522. (a) [Spaltenumbruch]
Harvey Exercit. III. S. 272. vom linken Herzohre, von dem er meldet, daß es, nach Unterbin- dung der Lungenschlagader, ruhig werde: von dem ganzen Herze be- zeugen folgende Schriftsteller, daß es stille stehe, sobald die Blut- adern, welche das Blut herbeifüh- ren, gebunden würden: Harvey Exercit. I. S. 99. Thom. Bar- tholinus Anat. tert. renov. S. 279. Sorgeloos Dissert. de oeconom. corpor. Thes. 68. 69. J. Gottfr. Berger de Natur. human. S. 62. 63. 306. J. M. Lancisius Prop. 56. S. 165. 166. 167. J. B. Se- nac am angef. Ort S. 316. 317. (b) Exp. 526. (z) An einem Hahne verlohr das
Herz seine Reizbarkeit, nachdem alles Blut herausgetrieben wor- den, Whytt am angef. Ort S. 251. und auch das Herz eines Kalbes, Caldan S. 328. Urſachen des Herzſchlages. che Richtung (x*). Folglich iſt die Reizung ohne Zwei-fel die Urſache, warum ſich das Herze zuſammenzieht. Es iſt nach meinen (y) und anderer Maͤnner Verſu- nur (x*) [Spaltenumbruch]
Lanciſius S. 83. Es hat der beruͤhmte Caldan durch Ver- ſuche zu erforſchen ſich bemuͤhet, ob das Herz von freien Stuͤkken aus der Ruhe wieder in die Bewe- gung gelange. Er fand, daß dieſes nicht erfolge, wenn man vorher die Luft herausgezogen; folglich ſchei- ne die Luft der Reiz zu ſeyn, wo- durch das Herz erreget wuͤrde, S. 325. 326. 327. 328. (y) Exp. 512. 513. 514. 515. 518. 519. 520. 521. 522. (a) [Spaltenumbruch]
Harvey Exercit. III. S. 272. vom linken Herzohre, von dem er meldet, daß es, nach Unterbin- dung der Lungenſchlagader, ruhig werde: von dem ganzen Herze be- zeugen folgende Schriftſteller, daß es ſtille ſtehe, ſobald die Blut- adern, welche das Blut herbeifuͤh- ren, gebunden wuͤrden: Harvey Exercit. I. S. 99. Thom. Bar- tholinus Anat. tert. renov. S. 279. Sorgeloos Diſſert. de oeconom. corpor. Theſ. 68. 69. J. Gottfr. Berger de Natur. human. S. 62. 63. 306. J. M. Lanciſius Prop. 56. S. 165. 166. 167. J. B. Se- nac am angef. Ort S. 316. 317. (b) Exp. 526. (z) An einem Hahne verlohr das
Herz ſeine Reizbarkeit, nachdem alles Blut herausgetrieben wor- den, Whytt am angef. Ort S. 251. und auch das Herz eines Kalbes, Caldan S. 328. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0997" n="941"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Urſachen des Herzſchlages.</hi></fw><lb/> che Richtung <note place="foot" n="(x*)"><cb/><hi rendition="#fr">Lanciſius</hi> S. 83. Es hat<lb/> der beruͤhmte <hi rendition="#fr">Caldan</hi> durch Ver-<lb/> ſuche zu erforſchen ſich bemuͤhet,<lb/> ob das Herz von freien Stuͤkken<lb/> aus der Ruhe wieder in die Bewe-<lb/> gung gelange. Er fand, daß dieſes<lb/> nicht erfolge, wenn man vorher die<lb/> Luft herausgezogen; folglich ſchei-<lb/> ne die Luft der Reiz zu ſeyn, wo-<lb/> durch das Herz erreget wuͤrde, S.<lb/> 325. 326. 327. 328.</note>. Folglich iſt die Reizung ohne Zwei-<lb/> fel die Urſache, warum ſich das Herze zuſammenzieht.</p><lb/> <p>Es iſt nach meinen <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 512. 513. 514. 515. 518.<lb/> 519. 520. 521. 522.</note> und anderer Maͤnner Verſu-<lb/> chen, auch ſo gar nach den Zeugniſſen ſolcher, die von der<lb/> Gegenpartei ſind, vollkommen richtig, daß das Herz,<lb/> wenn es vom Blute gehoͤrig entlediget iſt, allezeit aufhoͤ-<lb/> ret zu ſchlagen: und daß daſſelbe, ſo bald man es her-<lb/> ausgenommen, und alles Blut, nebſt dem groͤſten Theile<lb/> der Luft weggeſchaffet, ſogleich ſeine Bewegung verliere,<lb/> man mag nun dieſen Verſuch an der Herzkammer, oder<lb/> am Ohre vornehmen. Bei denen Verſuchen, da man<lb/> die Blutadern unterbindet, hoͤret zwar der Herzſchlag<lb/> nicht allezeit auf; ich mag auch hier das Anſehen großer<lb/> Maͤnner nicht misbrauchen, welche melden, daß dieſe<lb/> Bewegung voͤllig aufhoͤre <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#fr">Harvey</hi><hi rendition="#aq">Exercit. III.</hi> S. 272.<lb/> vom linken Herzohre, von dem er<lb/> meldet, daß es, nach Unterbin-<lb/> dung der Lungenſchlagader, ruhig<lb/> werde: von dem ganzen Herze be-<lb/> zeugen folgende Schriftſteller, daß<lb/> es ſtille ſtehe, ſobald die Blut-<lb/> adern, welche das Blut herbeifuͤh-<lb/> ren, gebunden wuͤrden: <hi rendition="#fr">Harvey</hi><lb/><hi rendition="#aq">Exercit. I.</hi> S. 99. Thom. <hi rendition="#fr">Bar-<lb/> tholinus</hi> <hi rendition="#aq">Anat. tert. renov.</hi> S. 279.<lb/><hi rendition="#fr">Sorgeloos</hi> <hi rendition="#aq">Diſſert. de oeconom.<lb/> corpor. Theſ.</hi> 68. 69. J. Gottfr.<lb/><hi rendition="#fr">Berger</hi> <hi rendition="#aq">de Natur. human.</hi> S. 62.<lb/> 63. 306. J. M. <hi rendition="#fr">Lanciſius</hi> <hi rendition="#aq">Prop.</hi><lb/> 56. S. 165. 166. 167. J. B. <hi rendition="#fr">Se-<lb/> nac</hi> am angef. Ort S. 316. 317.</note>: wie denn auch, nach eben<lb/> dieſer beruͤhmten Maͤnner ihrem Vorgeben, die Bewe-<lb/> gung des Herzens ſich ebenfalls nicht wieder einfindet,<lb/> wenn man den Faden an der Blutader wieder hinweg-<lb/> nimmt. Denn meines Orts hat es mir geſchienen, daß<lb/> dieſe Bewegung ſelten voͤllig aufgehoben <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 526.</note>, zuweilen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/><note place="foot" n="(z)">An einem Hahne verlohr das<lb/> Herz ſeine Reizbarkeit, nachdem<lb/> alles Blut herausgetrieben wor-<lb/> den, <hi rendition="#fr">Whytt</hi> am angef. Ort S. 251.<lb/> und auch das Herz eines Kalbes,<lb/><hi rendition="#fr">Caldan</hi> S. 328.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [941/0997]
Urſachen des Herzſchlages.
che Richtung (x*). Folglich iſt die Reizung ohne Zwei-
fel die Urſache, warum ſich das Herze zuſammenzieht.
Es iſt nach meinen (y) und anderer Maͤnner Verſu-
chen, auch ſo gar nach den Zeugniſſen ſolcher, die von der
Gegenpartei ſind, vollkommen richtig, daß das Herz,
wenn es vom Blute gehoͤrig entlediget iſt, allezeit aufhoͤ-
ret zu ſchlagen: und daß daſſelbe, ſo bald man es her-
ausgenommen, und alles Blut, nebſt dem groͤſten Theile
der Luft weggeſchaffet, ſogleich ſeine Bewegung verliere,
man mag nun dieſen Verſuch an der Herzkammer, oder
am Ohre vornehmen. Bei denen Verſuchen, da man
die Blutadern unterbindet, hoͤret zwar der Herzſchlag
nicht allezeit auf; ich mag auch hier das Anſehen großer
Maͤnner nicht misbrauchen, welche melden, daß dieſe
Bewegung voͤllig aufhoͤre (a): wie denn auch, nach eben
dieſer beruͤhmten Maͤnner ihrem Vorgeben, die Bewe-
gung des Herzens ſich ebenfalls nicht wieder einfindet,
wenn man den Faden an der Blutader wieder hinweg-
nimmt. Denn meines Orts hat es mir geſchienen, daß
dieſe Bewegung ſelten voͤllig aufgehoben (b), zuweilen
nur
(z)
(x*)
Lanciſius S. 83. Es hat
der beruͤhmte Caldan durch Ver-
ſuche zu erforſchen ſich bemuͤhet,
ob das Herz von freien Stuͤkken
aus der Ruhe wieder in die Bewe-
gung gelange. Er fand, daß dieſes
nicht erfolge, wenn man vorher die
Luft herausgezogen; folglich ſchei-
ne die Luft der Reiz zu ſeyn, wo-
durch das Herz erreget wuͤrde, S.
325. 326. 327. 328.
(y) Exp. 512. 513. 514. 515. 518.
519. 520. 521. 522.
(a)
Harvey Exercit. III. S. 272.
vom linken Herzohre, von dem er
meldet, daß es, nach Unterbin-
dung der Lungenſchlagader, ruhig
werde: von dem ganzen Herze be-
zeugen folgende Schriftſteller, daß
es ſtille ſtehe, ſobald die Blut-
adern, welche das Blut herbeifuͤh-
ren, gebunden wuͤrden: Harvey
Exercit. I. S. 99. Thom. Bar-
tholinus Anat. tert. renov. S. 279.
Sorgeloos Diſſert. de oeconom.
corpor. Theſ. 68. 69. J. Gottfr.
Berger de Natur. human. S. 62.
63. 306. J. M. Lanciſius Prop.
56. S. 165. 166. 167. J. B. Se-
nac am angef. Ort S. 316. 317.
(b) Exp. 526.
(z) An einem Hahne verlohr das
Herz ſeine Reizbarkeit, nachdem
alles Blut herausgetrieben wor-
den, Whytt am angef. Ort S. 251.
und auch das Herz eines Kalbes,
Caldan S. 328.
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