tige Blutfäserchen auch im Wasser viel deutlicher, sie um- armen sich, sie hängen sich an einander, und fallen auf den Boden des Gefässes nieder (k).
Es entstehet ferner, wenn man Blut im Wasser herumschüttelt, ein wolliges Fasergewebe daraus, welches im Wasser zu Boden fällt, wovon unser ehemalige Schwiegervater Bericht erteilet. Jn dem Blute von Schweinen erzeugen sich, wenn man solches durchschüt- telt, Fasern (l), woraus Membranen werden. Blut von Schweinen, welches man eine Stunde lang umge- schüttelt hatte, war mit einer Substanz überzogen, die aus Fasern bestand, welche eine Art von Membrane floch- ten, und die überhaupt dem Fleische ganz änlich war, an welchem man, als man es in vielem Wasser erweichen und mürbe werden lassen, weisse Fasern zu Gesichte be- kam (m). Eben so verwandelt sich auch das Blut der Thiere, die mit Schalen bekleidet sind, wenn man es auftrokknet, in eine Art von muskelhaftem und fasrigem Fleische (n).
Und hierher lassen sich auch die Fasergewächse (polypi) ziehen, welche in der That fasrig, und gleichsam mit ei- nem zellförmigen Gewebe durchwachsen sind, durch wel- ches die Fasern unter sich verbunden werden, man mag diese Fasergewächse im Herzen antreffen (o), oder sie mö- gen vom abgezapften Blute in heissem Wasser entstanden seyn (p).
Endlich so mangelt es nicht an Zeugen, welche erzä- len, daß sie im Blute zu gleicher Zeit sowol Kügelchen, als Fasern mit Augen gesehen; unter diesen nenne ich
den
(k)[Spaltenumbruch]fernelivs angef. Ort. L. VI. c. 7. Bartoli del ghiaccio S. 184. malpighivs Posthum. S. 45. Syl- va de la saignee T. II. S. 357. Schwenke S. 104. brvynstein de inflammat.
(l)teichmeyer de polyp. n. 12. Anthropolog. S. 65.
(m)[Spaltenumbruch]boehmer de praecavend. polypor. generat. S. 14.
(n)lister de humorib. c. 22.
(o)teichmeyer de polyp. n. 10.
(p)Schulze in den phisikali- schen Belustigungen. B. 3. S. 1065. 1066. 1067.
Das Rothe darinnen.
tige Blutfaͤſerchen auch im Waſſer viel deutlicher, ſie um- armen ſich, ſie haͤngen ſich an einander, und fallen auf den Boden des Gefaͤſſes nieder (k).
Es entſtehet ferner, wenn man Blut im Waſſer herumſchuͤttelt, ein wolliges Faſergewebe daraus, welches im Waſſer zu Boden faͤllt, wovon unſer ehemalige Schwiegervater Bericht erteilet. Jn dem Blute von Schweinen erzeugen ſich, wenn man ſolches durchſchuͤt- telt, Faſern (l), woraus Membranen werden. Blut von Schweinen, welches man eine Stunde lang umge- ſchuͤttelt hatte, war mit einer Subſtanz uͤberzogen, die aus Faſern beſtand, welche eine Art von Membrane floch- ten, und die uͤberhaupt dem Fleiſche ganz aͤnlich war, an welchem man, als man es in vielem Waſſer erweichen und muͤrbe werden laſſen, weiſſe Faſern zu Geſichte be- kam (m). Eben ſo verwandelt ſich auch das Blut der Thiere, die mit Schalen bekleidet ſind, wenn man es auftrokknet, in eine Art von muskelhaftem und faſrigem Fleiſche (n).
Und hierher laſſen ſich auch die Faſergewaͤchſe (polypi) ziehen, welche in der That faſrig, und gleichſam mit ei- nem zellfoͤrmigen Gewebe durchwachſen ſind, durch wel- ches die Faſern unter ſich verbunden werden, man mag dieſe Faſergewaͤchſe im Herzen antreffen (o), oder ſie moͤ- gen vom abgezapften Blute in heiſſem Waſſer entſtanden ſeyn (p).
Endlich ſo mangelt es nicht an Zeugen, welche erzaͤ- len, daß ſie im Blute zu gleicher Zeit ſowol Kuͤgelchen, als Faſern mit Augen geſehen; unter dieſen nenne ich
den
(k)[Spaltenumbruch]fernelivſ angef. Ort. L. VI. c. 7. Bartoli del ghiaccio S. 184. malpighivſ Poſthum. S. 45. Syl- va de la ſaignée T. II. S. 357. Schwenke S. 104. brvynſtein de inflammat.
(l)teichmeyer de polyp. n. 12. Anthropolog. S. 65.
(m)[Spaltenumbruch]boehmer de praecavend. polypor. generat. S. 14.
(n)liſter de humorib. c. 22.
(o)teichmeyer de polyp. n. 10.
(p)Schulze in den phiſikali- ſchen Beluſtigungen. B. 3. S. 1065. 1066. 1067.
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den Boden des Gefaͤſſes nieder (k).
Es entſtehet ferner, wenn man Blut im Waſſer
herumſchuͤttelt, ein wolliges Faſergewebe daraus, welches
im Waſſer zu Boden faͤllt, wovon unſer ehemalige
Schwiegervater Bericht erteilet. Jn dem Blute von
Schweinen erzeugen ſich, wenn man ſolches durchſchuͤt-
telt, Faſern (l), woraus Membranen werden. Blut
von Schweinen, welches man eine Stunde lang umge-
ſchuͤttelt hatte, war mit einer Subſtanz uͤberzogen, die
aus Faſern beſtand, welche eine Art von Membrane floch-
ten, und die uͤberhaupt dem Fleiſche ganz aͤnlich war, an
welchem man, als man es in vielem Waſſer erweichen
und muͤrbe werden laſſen, weiſſe Faſern zu Geſichte be-
kam (m). Eben ſo verwandelt ſich auch das Blut der
Thiere, die mit Schalen bekleidet ſind, wenn man es
auftrokknet, in eine Art von muskelhaftem und faſrigem
Fleiſche (n).
Und hierher laſſen ſich auch die Faſergewaͤchſe (polypi)
ziehen, welche in der That faſrig, und gleichſam mit ei-
nem zellfoͤrmigen Gewebe durchwachſen ſind, durch wel-
ches die Faſern unter ſich verbunden werden, man mag
dieſe Faſergewaͤchſe im Herzen antreffen (o), oder ſie moͤ-
gen vom abgezapften Blute in heiſſem Waſſer entſtanden
ſeyn (p).
Endlich ſo mangelt es nicht an Zeugen, welche erzaͤ-
len, daß ſie im Blute zu gleicher Zeit ſowol Kuͤgelchen,
als Faſern mit Augen geſehen; unter dieſen nenne ich
den
(k)
fernelivſ angef. Ort. L. VI.
c. 7. Bartoli del ghiaccio S. 184.
malpighivſ Poſthum. S. 45. Syl-
va de la ſaignée T. II. S. 357.
Schwenke S. 104. brvynſtein
de inflammat.
(l) teichmeyer de polyp. n. 12.
Anthropolog. S. 65.
(m)
boehmer de praecavend.
polypor. generat. S. 14.
(n) liſter de humorib. c. 22.
(o) teichmeyer de polyp. n. 10.
(p) Schulze in den phiſikali-
ſchen Beluſtigungen. B. 3. S. 1065.
1066. 1067.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/131>, abgerufen am 23.11.2024.
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