der empfangnen Wunde ein stinkendes Blut (e), und starb auf der Stelle. Das Fleisch eines überjagten Thieres faulet geschwinde (f), so daß es Silber angreift, und mit einem Löffel zerstükkt werden kann (g).
Was die Anstrengung der Muskeln vermag, eben das thut ein Fieber, dessen Ursprung von einer Ursache, wie es wolle, herrüren mag: genung, daß es den Um- lauf des Blutes schneller macht. Jm Fieber werden die Säfte faul (h), und es bricht in den Kinderblattern (i), in den Flekfiebern (k) und im gelben Fieber, das auf den Antillen wütet (l), durch Mund und Nase ein übelrichen- des Blut hervor. Jn den zusammenflissenden Blattern habe ich oftermals einen durchdringenden Gestank war- genommen, welchen ich durch keine gegenseitige Essig- dämfe, ob ich gleich in flache Schüsseln Essig gissen lies, dennoch nicht völlig vertreiben konnte. Und davon wird auch Buttermilch und Zitronensaft faul (m). Bereits vor dem Tode stinken Personen, die am faulen Sumf- fieber krank liegen (n). Seger(o) merket in bösartigen Fiebern einen Gestank, wie von verbrannten Schusolen, der folglich alkalisch gewesen, und einen unmäßig richen- den Schweis an. An Menschen, die an der Pest krank liegen, nimt man einen tödlichen Leichengeruch war (p), und es fällt mir bei, daß dergleichen ein Buchhändler,
als
(e)[Spaltenumbruch]baynard de psychrolusia or of cold baths. S. 328.
(f)lister de humorib. S. 54. boerhaave Praelect. acad. T. III. S. 501. Thom. Schwenke S. 52. 54.
(g)willis Pharmac. ration. T. II. S. 91.
(h)hoffmann de gener. sal, morbosor. hvxham on sore throat, welcher glaubt, daß wirklich alkali- sche Salze erzeugt würden. Prin- gle S. 429. Dieser sagt, es ge- schehe, so bald die Ausdünstung gehemmt würde.
(i)[Spaltenumbruch]hvxham of fevers S. 52. 53.
(k) Ebenders. ebendas. S. 62.
(l)linings Essays and observat of a Societ at Edimb. T. II. art. 29.
(m)Schwenke S. 55.
(n)Pringle S. 211.
(o)Pleurit. morbo miliari cri- tice solut. Ein stinkender Geruch in der Pest fallop. de bubonib. pestil. S. 9. und im Kerkerfieber pringle on jail fever S. 299.
(p)Muralt chirurgische Schrif- ten S. 578.
J 4
Das Rothe darinnen.
der empfangnen Wunde ein ſtinkendes Blut (e), und ſtarb auf der Stelle. Das Fleiſch eines uͤberjagten Thieres faulet geſchwinde (f), ſo daß es Silber angreift, und mit einem Loͤffel zerſtuͤkkt werden kann (g).
Was die Anſtrengung der Muskeln vermag, eben das thut ein Fieber, deſſen Urſprung von einer Urſache, wie es wolle, herruͤren mag: genung, daß es den Um- lauf des Blutes ſchneller macht. Jm Fieber werden die Saͤfte faul (h), und es bricht in den Kinderblattern (i), in den Flekfiebern (k) und im gelben Fieber, das auf den Antillen wuͤtet (l), durch Mund und Naſe ein uͤbelrichen- des Blut hervor. Jn den zuſammenfliſſenden Blattern habe ich oftermals einen durchdringenden Geſtank war- genommen, welchen ich durch keine gegenſeitige Eſſig- daͤmfe, ob ich gleich in flache Schuͤſſeln Eſſig giſſen lies, dennoch nicht voͤllig vertreiben konnte. Und davon wird auch Buttermilch und Zitronenſaft faul (m). Bereits vor dem Tode ſtinken Perſonen, die am faulen Sumf- fieber krank liegen (n). Seger(o) merket in boͤsartigen Fiebern einen Geſtank, wie von verbrannten Schuſolen, der folglich alkaliſch geweſen, und einen unmaͤßig richen- den Schweis an. An Menſchen, die an der Peſt krank liegen, nimt man einen toͤdlichen Leichengeruch war (p), und es faͤllt mir bei, daß dergleichen ein Buchhaͤndler,
als
(e)[Spaltenumbruch]baynard de pſychroluſia or of cold baths. S. 328.
(f)liſter de humorib. S. 54. boerhaave Praelect. acad. T. III. S. 501. Thom. Schwenke S. 52. 54.
(g)williſ Pharmac. ration. T. II. S. 91.
(h)hoffmann de gener. ſal, morboſor. hvxham on ſore throat, welcher glaubt, daß wirklich alkali- ſche Salze erzeugt wuͤrden. Prin- gle S. 429. Dieſer ſagt, es ge- ſchehe, ſo bald die Ausduͤnſtung gehemmt wuͤrde.
(i)[Spaltenumbruch]hvxham of fevers S. 52. 53.
(k) Ebenderſ. ebendaſ. S. 62.
(l)liningſ Eſſays and obſervat of a Societ at Edimb. T. II. art. 29.
(m)Schwenke S. 55.
(n)Pringle S. 211.
(o)Pleurit. morbo miliari cri- tice ſolut. Ein ſtinkender Geruch in der Peſt fallop. de bubonib. peſtil. S. 9. und im Kerkerfieber pringle on jail fever S. 299.
(p)Muralt chirurgiſche Schrif- ten S. 578.
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Das Rothe darinnen.
der empfangnen Wunde ein ſtinkendes Blut (e), und ſtarb
auf der Stelle. Das Fleiſch eines uͤberjagten Thieres
faulet geſchwinde (f), ſo daß es Silber angreift, und mit
einem Loͤffel zerſtuͤkkt werden kann (g).
Was die Anſtrengung der Muskeln vermag, eben
das thut ein Fieber, deſſen Urſprung von einer Urſache,
wie es wolle, herruͤren mag: genung, daß es den Um-
lauf des Blutes ſchneller macht. Jm Fieber werden die
Saͤfte faul (h), und es bricht in den Kinderblattern (i),
in den Flekfiebern (k) und im gelben Fieber, das auf den
Antillen wuͤtet (l), durch Mund und Naſe ein uͤbelrichen-
des Blut hervor. Jn den zuſammenfliſſenden Blattern
habe ich oftermals einen durchdringenden Geſtank war-
genommen, welchen ich durch keine gegenſeitige Eſſig-
daͤmfe, ob ich gleich in flache Schuͤſſeln Eſſig giſſen lies,
dennoch nicht voͤllig vertreiben konnte. Und davon wird
auch Buttermilch und Zitronenſaft faul (m). Bereits
vor dem Tode ſtinken Perſonen, die am faulen Sumf-
fieber krank liegen (n). Seger (o) merket in boͤsartigen
Fiebern einen Geſtank, wie von verbrannten Schuſolen,
der folglich alkaliſch geweſen, und einen unmaͤßig richen-
den Schweis an. An Menſchen, die an der Peſt krank
liegen, nimt man einen toͤdlichen Leichengeruch war (p),
und es faͤllt mir bei, daß dergleichen ein Buchhaͤndler,
als
(e)
baynard de pſychroluſia
or of cold baths. S. 328.
(f) liſter de humorib. S. 54.
boerhaave Praelect. acad. T. III.
S. 501. Thom. Schwenke S.
52. 54.
(g) williſ Pharmac. ration.
T. II. S. 91.
(h) hoffmann de gener. ſal,
morboſor. hvxham on ſore throat,
welcher glaubt, daß wirklich alkali-
ſche Salze erzeugt wuͤrden. Prin-
gle S. 429. Dieſer ſagt, es ge-
ſchehe, ſo bald die Ausduͤnſtung
gehemmt wuͤrde.
(i)
hvxham of fevers S. 52. 53.
(k) Ebenderſ. ebendaſ. S. 62.
(l) liningſ Eſſays and obſervat
of a Societ at Edimb. T. II.
art. 29.
(m) Schwenke S. 55.
(n) Pringle S. 211.
(o) Pleurit. morbo miliari cri-
tice ſolut. Ein ſtinkender Geruch
in der Peſt fallop. de bubonib.
peſtil. S. 9. und im Kerkerfieber
pringle on jail fever S. 299.
(p) Muralt chirurgiſche Schrif-
ten S. 578.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/155>, abgerufen am 16.02.2025.
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