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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Fünftes Buch. Das Blut.
ein metallisches Glas, wie das Eisen zu thun pflegt,
schwarzbraun (x*).

Ob aber diese Eisenerde in den Pflanzen (y) und im
Blute bereits völlig vorhanden sei, oder ob sie erst durch
die Calcination entstehe, wenn man ein Oel der Erde
beigesellet (z), bleibt bis jezzt für uns eine Aufgabe; wir
müssen uns aber auch dabei erinnern, daß auch ohne der-
gleichen Gewaltthätigkeit, aus dem Blute und Salz-
wasser Eisen gemacht werden könne.

Man findet diese Eisenerde aber in dem Blute des
Menschen und der Thiere, z. E. im Hunde, Pferde,
Rinde, in den Vögeln, und im Blute des Aals und
Frosches. Die meiste unter allen enthält der Mensch (a),
hierauf folgen die vierfüßigen von warmen Blute (b);
in den Fröschen ist sie sparsamer (c), in den Vögeln (d)
noch in kleinerer Menge, und in den Fischen am sparsam-
sten zu finden (e). Man bereitet sie vornämlich aus dem
dikken Blute, und aus den roten Kügelchen (f). Man
trift sie im Salzwasser (g), in der Blutrinde des Seiten-
stechens (h), im Eiweisse (i) in der That an, aber frei-
lich in viel kleinerer Menge, und am sparsamsten unter
allen Theilen, im Fette an (k). Aus eilf Unzen Blut
bekam der berümte Rhades 23 Gran Kalk (l), und da
er diesen auswusch, so kamen für die Eisenerde eilftehalb
Gran, oder beinahe der Theil heraus. Sonsten hat

man
(y) [Spaltenumbruch] Ein wares Eisen in Pflan-
zen behauptete Lemery ang. Ort
im Jare 1706. 1708. Hingegen
wandte der berümte Geofroi ein,
daß es kein vollkommnes Metall,
und allererst im Feuer erzeugt wor-
den sei im Jare 1707.
(z) So heist es im Hamburg.
Magaz. Band 15. S. 44.
(a) Menghin S. 251.
(b) Ebendas. Der Eisensafran
verhält sich im Menschen, zu eben
dem Eisensafrane im Ochsen, wie
390 zu 306.
(c) [Spaltenumbruch] Beinahe der dritte Theil des
Kalkes ist Eisen. Menghin S.
250.
(d) Menghin ebendas. und S.
257. 258 die Menge ist halb so
klein, als in den vierfüßigen.
(e) Menghin S. 250. 257.
(f) Ebenders. S. 255. 256. 257.
258.
(g) S. 254.
(h) Widmer S. 189.
(i) Ebenders. ebendas.
(k) Menghin S. 252.
(l) S. 7.

Fuͤnftes Buch. Das Blut.
ein metalliſches Glas, wie das Eiſen zu thun pflegt,
ſchwarzbraun (x*).

Ob aber dieſe Eiſenerde in den Pflanzen (y) und im
Blute bereits voͤllig vorhanden ſei, oder ob ſie erſt durch
die Calcination entſtehe, wenn man ein Oel der Erde
beigeſellet (z), bleibt bis jezzt fuͤr uns eine Aufgabe; wir
muͤſſen uns aber auch dabei erinnern, daß auch ohne der-
gleichen Gewaltthaͤtigkeit, aus dem Blute und Salz-
waſſer Eiſen gemacht werden koͤnne.

Man findet dieſe Eiſenerde aber in dem Blute des
Menſchen und der Thiere, z. E. im Hunde, Pferde,
Rinde, in den Voͤgeln, und im Blute des Aals und
Froſches. Die meiſte unter allen enthaͤlt der Menſch (a),
hierauf folgen die vierfuͤßigen von warmen Blute (b);
in den Froͤſchen iſt ſie ſparſamer (c), in den Voͤgeln (d)
noch in kleinerer Menge, und in den Fiſchen am ſparſam-
ſten zu finden (e). Man bereitet ſie vornaͤmlich aus dem
dikken Blute, und aus den roten Kuͤgelchen (f). Man
trift ſie im Salzwaſſer (g), in der Blutrinde des Seiten-
ſtechens (h), im Eiweiſſe (i) in der That an, aber frei-
lich in viel kleinerer Menge, und am ſparſamſten unter
allen Theilen, im Fette an (k). Aus eilf Unzen Blut
bekam der beruͤmte Rhades 23 Gran Kalk (l), und da
er dieſen auswuſch, ſo kamen fuͤr die Eiſenerde eilftehalb
Gran, oder beinahe der Theil heraus. Sonſten hat

man
(y) [Spaltenumbruch] Ein wares Eiſen in Pflan-
zen behauptete Lemery ang. Ort
im Jare 1706. 1708. Hingegen
wandte der beruͤmte Geofroi ein,
daß es kein vollkommnes Metall,
und allererſt im Feuer erzeugt wor-
den ſei im Jare 1707.
(z) So heiſt es im Hamburg.
Magaz. Band 15. S. 44.
(a) Menghin S. 251.
(b) Ebendaſ. Der Eiſenſafran
verhaͤlt ſich im Menſchen, zu eben
dem Eiſenſafrane im Ochſen, wie
390 zu 306.
(c) [Spaltenumbruch] Beinahe der dritte Theil des
Kalkes iſt Eiſen. Menghin S.
250.
(d) Menghin ebendaſ. und S.
257. 258 die Menge iſt halb ſo
klein, als in den vierfuͤßigen.
(e) Menghin S. 250. 257.
(f) Ebenderſ. S. 255. 256. 257.
258.
(g) S. 254.
(h) Widmer S. 189.
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(l) S. 7.
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[188/0208] Fuͤnftes Buch. Das Blut. ein metalliſches Glas, wie das Eiſen zu thun pflegt, ſchwarzbraun (x*). Ob aber dieſe Eiſenerde in den Pflanzen (y) und im Blute bereits voͤllig vorhanden ſei, oder ob ſie erſt durch die Calcination entſtehe, wenn man ein Oel der Erde beigeſellet (z), bleibt bis jezzt fuͤr uns eine Aufgabe; wir muͤſſen uns aber auch dabei erinnern, daß auch ohne der- gleichen Gewaltthaͤtigkeit, aus dem Blute und Salz- waſſer Eiſen gemacht werden koͤnne. Man findet dieſe Eiſenerde aber in dem Blute des Menſchen und der Thiere, z. E. im Hunde, Pferde, Rinde, in den Voͤgeln, und im Blute des Aals und Froſches. Die meiſte unter allen enthaͤlt der Menſch (a), hierauf folgen die vierfuͤßigen von warmen Blute (b); in den Froͤſchen iſt ſie ſparſamer (c), in den Voͤgeln (d) noch in kleinerer Menge, und in den Fiſchen am ſparſam- ſten zu finden (e). Man bereitet ſie vornaͤmlich aus dem dikken Blute, und aus den roten Kuͤgelchen (f). Man trift ſie im Salzwaſſer (g), in der Blutrinde des Seiten- ſtechens (h), im Eiweiſſe (i) in der That an, aber frei- lich in viel kleinerer Menge, und am ſparſamſten unter allen Theilen, im Fette an (k). Aus eilf Unzen Blut bekam der beruͤmte Rhades 23 Gran Kalk (l), und da er dieſen auswuſch, ſo kamen fuͤr die Eiſenerde eilftehalb Gran, oder beinahe der [FORMEL] Theil heraus. Sonſten hat man (y) Ein wares Eiſen in Pflan- zen behauptete Lemery ang. Ort im Jare 1706. 1708. Hingegen wandte der beruͤmte Geofroi ein, daß es kein vollkommnes Metall, und allererſt im Feuer erzeugt wor- den ſei im Jare 1707. (z) So heiſt es im Hamburg. Magaz. Band 15. S. 44. (a) Menghin S. 251. (b) Ebendaſ. Der Eiſenſafran verhaͤlt ſich im Menſchen, zu eben dem Eiſenſafrane im Ochſen, wie 390 zu 306. (c) Beinahe der dritte Theil des Kalkes iſt Eiſen. Menghin S. 250. (d) Menghin ebendaſ. und S. 257. 258 die Menge iſt halb ſo klein, als in den vierfuͤßigen. (e) Menghin S. 250. 257. (f) Ebenderſ. S. 255. 256. 257. 258. (g) S. 254. (h) Widmer S. 189. (i) Ebenderſ. ebendaſ. (k) Menghin S. 252. (l) S. 7.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/208>, abgerufen am 27.11.2024.