andrer gab, und das mehrmalen, zwanzig Pfunde von einem schwarzen Auswurfe von sich, und ward wieder gesund (l). Die Diana Estensis verlor durch die Nase zwei und zwanzig Pfunde Blut, und kam doch durch (m). Aus den Froschblutadern stürzten vier und zwanzig Pfun- de Blut hervor (n). Ein andrer brach in vier und zwanzig Stunden, neun und zwanzig Pfunde geronnen Blut aus (o). Ein anderes Nasenbluten belief sich auf dreißig Pfunde (p). Man weis von einem ausserordent- lichen Bluterbrechen, da die Menge des ausgeworfnen Bluts auf 15, 27, 30, 24, 18 Pfunde in einerlei Anfalle stieg, so daß die Summe des gesamten Blut- verlustes 202 Pfunde betrug, und demohngeachtet ward der Kranke doch wieder hergestellt (q).
Nachdem wir diese Zeugnisse angeführt haben, so er- laube man uns auch einige Exempel noch hin uzufügen, von Blutergiessungen, welche eben nicht so schnell, aber doch so übermäßig erfolgt sind, daß sie ohnmöglich hät- ten statt finden können, wenn die Blutgefässe im Men- schen nicht einen sehr grossen Vorrat von Blute enthiel- ten, ob ich gleich nicht dawider bin, daß nicht die blas- sen Lebenssäfte, welche sich in die ausgeleerten rote Ge- fässe verstolen hineingeworfen, und alles, was sich von den verdauten Speisen in Blut verwandeln lassen, diesen Blutsturz unterhalten und vermehret hätten. Jn Angola verlor der V. Karli täglich drei bis vier Pfunde Blut durch das Nasenbluten, ob er gleich ungemein mäßig lebte, und er lies sich in zweien Jahren sieben und neun- zigmal zur Ader (r). Henrich de Heers(s) meldet von einem Menschen, welcher sich sehr oft des Aderlassens
bediente,
(l)[Spaltenumbruch]cardan in Aphorism. Hipp. S. 253.
(m) Ebenders. ebendas. S. 347. aus dem brassavola.
(n)BüchnerMiscell. ann. 1730. S. 1062.
(o)SolenanderConsil. medic. Sect. V. S. 488.
(p)[Spaltenumbruch]baronivs de pleuropneu- monia S. 293.
(q)irenaevs vehr casus aegri sang. vomentis.
(r)Hist. gener. des voyages L. XII.
(s)Obs. 27.
A 4
uͤberhaupt betrachtet.
andrer gab, und das mehrmalen, zwanzig Pfunde von einem ſchwarzen Auswurfe von ſich, und ward wieder geſund (l). Die Diana Eſtenſis verlor durch die Naſe zwei und zwanzig Pfunde Blut, und kam doch durch (m). Aus den Froſchblutadern ſtuͤrzten vier und zwanzig Pfun- de Blut hervor (n). Ein andrer brach in vier und zwanzig Stunden, neun und zwanzig Pfunde geronnen Blut aus (o). Ein anderes Naſenbluten belief ſich auf dreißig Pfunde (p). Man weis von einem auſſerordent- lichen Bluterbrechen, da die Menge des ausgeworfnen Bluts auf 15, 27, 30, 24, 18 Pfunde in einerlei Anfalle ſtieg, ſo daß die Summe des geſamten Blut- verluſtes 202 Pfunde betrug, und demohngeachtet ward der Kranke doch wieder hergeſtellt (q).
Nachdem wir dieſe Zeugniſſe angefuͤhrt haben, ſo er- laube man uns auch einige Exempel noch hin uzufuͤgen, von Blutergieſſungen, welche eben nicht ſo ſchnell, aber doch ſo uͤbermaͤßig erfolgt ſind, daß ſie ohnmoͤglich haͤt- ten ſtatt finden koͤnnen, wenn die Blutgefaͤſſe im Men- ſchen nicht einen ſehr groſſen Vorrat von Blute enthiel- ten, ob ich gleich nicht dawider bin, daß nicht die blaſ- ſen Lebensſaͤfte, welche ſich in die ausgeleerten rote Ge- faͤſſe verſtolen hineingeworfen, und alles, was ſich von den verdauten Speiſen in Blut verwandeln laſſen, dieſen Blutſturz unterhalten und vermehret haͤtten. Jn Angola verlor der V. Karli taͤglich drei bis vier Pfunde Blut durch das Naſenbluten, ob er gleich ungemein maͤßig lebte, und er lies ſich in zweien Jahren ſieben und neun- zigmal zur Ader (r). Henrich de Heers(s) meldet von einem Menſchen, welcher ſich ſehr oft des Aderlaſſens
bediente,
(l)[Spaltenumbruch]cardan in Aphoriſm. Hipp. S. 253.
(m) Ebenderſ. ebendaſ. S. 347. aus dem braſſavola.
(n)BüchnerMiſcell. ann. 1730. S. 1062.
(o)SolenanderConſil. medic. Sect. V. S. 488.
(p)[Spaltenumbruch]baronivſ de pleuropneu- monia S. 293.
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uͤberhaupt betrachtet.
andrer gab, und das mehrmalen, zwanzig Pfunde von
einem ſchwarzen Auswurfe von ſich, und ward wieder
geſund (l). Die Diana Eſtenſis verlor durch die Naſe
zwei und zwanzig Pfunde Blut, und kam doch durch (m).
Aus den Froſchblutadern ſtuͤrzten vier und zwanzig Pfun-
de Blut hervor (n). Ein andrer brach in vier und
zwanzig Stunden, neun und zwanzig Pfunde geronnen
Blut aus (o). Ein anderes Naſenbluten belief ſich auf
dreißig Pfunde (p). Man weis von einem auſſerordent-
lichen Bluterbrechen, da die Menge des ausgeworfnen
Bluts auf 15, 27, 30, 24, 18 Pfunde in einerlei
Anfalle ſtieg, ſo daß die Summe des geſamten Blut-
verluſtes 202 Pfunde betrug, und demohngeachtet ward
der Kranke doch wieder hergeſtellt (q).
Nachdem wir dieſe Zeugniſſe angefuͤhrt haben, ſo er-
laube man uns auch einige Exempel noch hin uzufuͤgen,
von Blutergieſſungen, welche eben nicht ſo ſchnell, aber
doch ſo uͤbermaͤßig erfolgt ſind, daß ſie ohnmoͤglich haͤt-
ten ſtatt finden koͤnnen, wenn die Blutgefaͤſſe im Men-
ſchen nicht einen ſehr groſſen Vorrat von Blute enthiel-
ten, ob ich gleich nicht dawider bin, daß nicht die blaſ-
ſen Lebensſaͤfte, welche ſich in die ausgeleerten rote Ge-
faͤſſe verſtolen hineingeworfen, und alles, was ſich von
den verdauten Speiſen in Blut verwandeln laſſen, dieſen
Blutſturz unterhalten und vermehret haͤtten. Jn Angola
verlor der V. Karli taͤglich drei bis vier Pfunde Blut
durch das Naſenbluten, ob er gleich ungemein maͤßig
lebte, und er lies ſich in zweien Jahren ſieben und neun-
zigmal zur Ader (r). Henrich de Heers (s) meldet von
einem Menſchen, welcher ſich ſehr oft des Aderlaſſens
bediente,
(l)
cardan in Aphoriſm. Hipp.
S. 253.
(m) Ebenderſ. ebendaſ. S. 347.
aus dem braſſavola.
(n) Büchner Miſcell. ann. 1730.
S. 1062.
(o) Solenander Conſil. medic.
Sect. V. S. 488.
(p)
baronivſ de pleuropneu-
monia S. 293.
(q) irenaevſ vehr caſus aegri
ſang. vomentis.
(r) Hiſt. gener. des voyages
L. XII.
(s) Obſ. 27.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/27>, abgerufen am 23.11.2024.
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