Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

der Verschiedenheit der Säfte.
von der Leber |7102. Ein Hund (d) verliere, im Auf-
trokknen, von den Hoden 8400 Theile, von der grauen
Gehirnsubstanz 8096, von den Nieren 7910, von der
Leber 7696, von den Kinnbakkendrüsen 7640. Folg-
lich sey, nach dem Obigen, die eigentümliche Schwere
der Gehirnsubstanz, nach dem ersten Exempel 1492, an
den Ohrendrüsen 2056, an den Nieren 2174, an den
Drüsen des Kinnbakkens 2660, an der Leber 2898 (e).
Und also sey die Leber unter allen Eingeweiden das
schwerste, auf dieses folge, nach der Reihe, die Niere,
die Speicheldrüsen und das Gehirn (f).

Nun verhalten sich die Schweren, der an jedem die-
ser Oerter abgesonderten Säfte, überhaupt nach einerlei
Ordnung, und es sey die Schwere der Galle in einer
Kuh 395 (g), die Schwere des Harns 397. Es sey
der Speichel um etwas leichter, als der Harn, nämlich
wie 3941/2 zu 3991/2, und wenn der Harn in Kühen
schwerer zu seyn scheint, so verbessere sich dieser Feler im
Schweine und Kalbe, indem die Galle in diesen Thieren
schwerer sey, als der Harn.

Es hätten wieder andre berümte Männer (h) die
eigenthümliche Schweren der Säfte im menschlichen
Körper mit andern Zalen ausgedrükkt. So habe der be-
rümte Silberling in der Milch 277 Theile, im Salzwas-
ser oder Flieswasser 274, in der Galle 272, im Harn 271
im Speichel 267 Theile gefunden (h*), und es hätten end-
lich die Geister, als die leichteste von allen Absondrun-

gen,
(d) [Spaltenumbruch] Physiolog. S. 190. Angef.
Dissert. ebendas.
(e) Da die ganze Schwere an
der Natter 96 Gran ist, so befan-
den sich an Flüßigkeiten nur 421/2
Gran. Memoir de l' Acad. des
scienc.
1732. S. 26.
(f) Angef. Dissert. n. 37.
(g) [Spaltenumbruch] Physiolog. S. 190. angef.
Dissert. S. 25.
(h) Silberling oft angef. Ort.
S. 15. Den Speichel ausgenom-
men, da das Wasser 261 Theile
beträgt.
(h*) sauvages Diss. sur les me-
dic.
S. 28.
v. Hall. Phis. II. Th. D d d

der Verſchiedenheit der Saͤfte.
von der Leber |7102. Ein Hund (d) verliere, im Auf-
trokknen, von den Hoden 8400 Theile, von der grauen
Gehirnſubſtanz 8096, von den Nieren 7910, von der
Leber 7696, von den Kinnbakkendruͤſen 7640. Folg-
lich ſey, nach dem Obigen, die eigentuͤmliche Schwere
der Gehirnſubſtanz, nach dem erſten Exempel 1492, an
den Ohrendruͤſen 2056, an den Nieren 2174, an den
Druͤſen des Kinnbakkens 2660, an der Leber 2898 (e).
Und alſo ſey die Leber unter allen Eingeweiden das
ſchwerſte, auf dieſes folge, nach der Reihe, die Niere,
die Speicheldruͤſen und das Gehirn (f).

Nun verhalten ſich die Schweren, der an jedem die-
ſer Oerter abgeſonderten Saͤfte, uͤberhaupt nach einerlei
Ordnung, und es ſey die Schwere der Galle in einer
Kuh 395 (g), die Schwere des Harns 397. Es ſey
der Speichel um etwas leichter, als der Harn, naͤmlich
wie 394½ zu 399½, und wenn der Harn in Kuͤhen
ſchwerer zu ſeyn ſcheint, ſo verbeſſere ſich dieſer Feler im
Schweine und Kalbe, indem die Galle in dieſen Thieren
ſchwerer ſey, als der Harn.

Es haͤtten wieder andre beruͤmte Maͤnner (h) die
eigenthuͤmliche Schweren der Saͤfte im menſchlichen
Koͤrper mit andern Zalen ausgedruͤkkt. So habe der be-
ruͤmte Silberling in der Milch 277 Theile, im Salzwaſ-
ſer oder Flieswaſſer 274, in der Galle 272, im Harn 271
im Speichel 267 Theile gefunden (h*), und es haͤtten end-
lich die Geiſter, als die leichteſte von allen Abſondrun-

gen,
(d) [Spaltenumbruch] Phyſiolog. S. 190. Angef.
Diſſert. ebendaſ.
(e) Da die ganze Schwere an
der Natter 96 Gran iſt, ſo befan-
den ſich an Fluͤßigkeiten nur 42½
Gran. Memoir de l’ Acad. des
ſcienc.
1732. S. 26.
(f) Angef. Diſſert. n. 37.
(g) [Spaltenumbruch] Phyſiolog. S. 190. angef.
Diſſert. S. 25.
(h) Silberling oft angef. Ort.
S. 15. Den Speichel ausgenom-
men, da das Waſſer 261 Theile
betraͤgt.
(h*) ſauvageſ Diſſ. ſur les me-
dic.
S. 28.
v. Hall. Phiſ. II. Th. D d d
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0805" n="785"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Ver&#x017F;chiedenheit der Sa&#x0364;fte.</hi></fw><lb/>
von der Leber |7102. Ein Hund <note place="foot" n="(d)"><cb/><hi rendition="#aq">Phy&#x017F;iolog.</hi> S. 190. Angef.<lb/>
Di&#x017F;&#x017F;ert. ebenda&#x017F;.</note> verliere, im Auf-<lb/>
trokknen, von den Hoden 8400 Theile, von der grauen<lb/>
Gehirn&#x017F;ub&#x017F;tanz 8096, von den Nieren 7910, von der<lb/>
Leber 7696, von den Kinnbakkendru&#x0364;&#x017F;en 7640. Folg-<lb/>
lich &#x017F;ey, nach dem Obigen, die eigentu&#x0364;mliche Schwere<lb/>
der Gehirn&#x017F;ub&#x017F;tanz, nach dem er&#x017F;ten Exempel 1492, an<lb/>
den Ohrendru&#x0364;&#x017F;en 2056, an den Nieren 2174, an den<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en des Kinnbakkens 2660, an der Leber 2898 <note place="foot" n="(e)">Da die ganze Schwere an<lb/>
der Natter 96 Gran i&#x017F;t, &#x017F;o befan-<lb/>
den &#x017F;ich an Flu&#x0364;ßigkeiten nur 42½<lb/>
Gran. <hi rendition="#aq">Memoir de l&#x2019; Acad. des<lb/>
&#x017F;cienc.</hi> 1732. S. 26.</note>.<lb/>
Und al&#x017F;o &#x017F;ey die Leber unter allen Eingeweiden das<lb/>
&#x017F;chwer&#x017F;te, auf die&#x017F;es folge, nach der Reihe, die Niere,<lb/>
die Speicheldru&#x0364;&#x017F;en und das Gehirn <note place="foot" n="(f)">Angef. Di&#x017F;&#x017F;ert. <hi rendition="#aq">n.</hi> 37.</note>.</p><lb/>
            <p>Nun verhalten &#x017F;ich die Schweren, der an jedem die-<lb/>
&#x017F;er Oerter abge&#x017F;onderten Sa&#x0364;fte, u&#x0364;berhaupt nach einerlei<lb/>
Ordnung, und es &#x017F;ey die Schwere der Galle in einer<lb/>
Kuh 395 <note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">Phy&#x017F;iolog.</hi> S. 190. angef.<lb/>
Di&#x017F;&#x017F;ert. S. 25.</note>, die Schwere des Harns 397. Es &#x017F;ey<lb/>
der Speichel um etwas leichter, als der Harn, na&#x0364;mlich<lb/>
wie 394½ zu 399½, und wenn der Harn in Ku&#x0364;hen<lb/>
&#x017F;chwerer zu &#x017F;eyn &#x017F;cheint, &#x017F;o verbe&#x017F;&#x017F;ere &#x017F;ich die&#x017F;er Feler im<lb/>
Schweine und Kalbe, indem die Galle in die&#x017F;en Thieren<lb/>
&#x017F;chwerer &#x017F;ey, als der Harn.</p><lb/>
            <p>Es ha&#x0364;tten wieder andre beru&#x0364;mte Ma&#x0364;nner <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#fr">Silberling</hi> oft angef. Ort.<lb/>
S. 15. Den Speichel ausgenom-<lb/>
men, da das Wa&#x017F;&#x017F;er 261 Theile<lb/>
betra&#x0364;gt.</note> die<lb/>
eigenthu&#x0364;mliche Schweren der Sa&#x0364;fte im men&#x017F;chlichen<lb/>
Ko&#x0364;rper mit andern Zalen ausgedru&#x0364;kkt. So habe der be-<lb/>
ru&#x0364;mte <hi rendition="#fr">Silberling</hi> in der Milch 277 Theile, im Salzwa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er oder Flieswa&#x017F;&#x017F;er 274, in der Galle 272, im Harn 271<lb/>
im Speichel 267 Theile gefunden <note place="foot" n="(h*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">&#x017F;auvage&#x017F;</hi> Di&#x017F;&#x017F;. &#x017F;ur les me-<lb/>
dic.</hi> S. 28.</note>, und es ha&#x0364;tten end-<lb/>
lich die Gei&#x017F;ter, als die leichte&#x017F;te von allen Ab&#x017F;ondrun-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen,</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">v. Hall. Phi&#x017F;.</hi><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> D d d</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[785/0805] der Verſchiedenheit der Saͤfte. von der Leber |7102. Ein Hund (d) verliere, im Auf- trokknen, von den Hoden 8400 Theile, von der grauen Gehirnſubſtanz 8096, von den Nieren 7910, von der Leber 7696, von den Kinnbakkendruͤſen 7640. Folg- lich ſey, nach dem Obigen, die eigentuͤmliche Schwere der Gehirnſubſtanz, nach dem erſten Exempel 1492, an den Ohrendruͤſen 2056, an den Nieren 2174, an den Druͤſen des Kinnbakkens 2660, an der Leber 2898 (e). Und alſo ſey die Leber unter allen Eingeweiden das ſchwerſte, auf dieſes folge, nach der Reihe, die Niere, die Speicheldruͤſen und das Gehirn (f). Nun verhalten ſich die Schweren, der an jedem die- ſer Oerter abgeſonderten Saͤfte, uͤberhaupt nach einerlei Ordnung, und es ſey die Schwere der Galle in einer Kuh 395 (g), die Schwere des Harns 397. Es ſey der Speichel um etwas leichter, als der Harn, naͤmlich wie 394½ zu 399½, und wenn der Harn in Kuͤhen ſchwerer zu ſeyn ſcheint, ſo verbeſſere ſich dieſer Feler im Schweine und Kalbe, indem die Galle in dieſen Thieren ſchwerer ſey, als der Harn. Es haͤtten wieder andre beruͤmte Maͤnner (h) die eigenthuͤmliche Schweren der Saͤfte im menſchlichen Koͤrper mit andern Zalen ausgedruͤkkt. So habe der be- ruͤmte Silberling in der Milch 277 Theile, im Salzwaſ- ſer oder Flieswaſſer 274, in der Galle 272, im Harn 271 im Speichel 267 Theile gefunden (h*), und es haͤtten end- lich die Geiſter, als die leichteſte von allen Abſondrun- gen, (d) Phyſiolog. S. 190. Angef. Diſſert. ebendaſ. (e) Da die ganze Schwere an der Natter 96 Gran iſt, ſo befan- den ſich an Fluͤßigkeiten nur 42½ Gran. Memoir de l’ Acad. des ſcienc. 1732. S. 26. (f) Angef. Diſſert. n. 37. (g) Phyſiolog. S. 190. angef. Diſſert. S. 25. (h) Silberling oft angef. Ort. S. 15. Den Speichel ausgenom- men, da das Waſſer 261 Theile betraͤgt. (h*) ſauvageſ Diſſ. ſur les me- dic. S. 28. v. Hall. Phiſ. II. Th. D d d

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/805
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 785. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/805>, abgerufen am 27.05.2024.