von den Schlüssel, und den Zwischenribbenadern, welche die Vorfahren mit diesem Stamme besonders zu belegen pflegen.
Die obere Schlagader zwischen den Ribben, hat mit den übrigen Schlagadern zwischen den Ribben viel Aehnlich- keit davon blos durch ihren Ursprung bekommen. Jch habe diese Schlagader niemals finden können (m), ob gleich einige berühmte Männer Körper geöffnet, denen sie gemangelt hat, dergleichen Eustachius(n), ferner Riolan(o), und ohnlängst J. Renatus Crescentius Garen- geot(p) gewesen, welcher sie überhaupt aus der Liste der Schlagadern des menschlichen Köpers herausgestri- chen, nachher aber durch die Versuche (q) überzeugt, sel- bige wieder mit einiger Mannigfaltigkeit zurükkgegeben. Sie ist im übrigen von Alters her, und auch so gar dem Galen(r) bekannt gewesen, wiewohl sie dieser, welches ich vor einen seltnen Fall halte, mit der Wirbelschlaga- der gepaart hat.
Diese war in allen Körpern, welche ich unter Händen gehabt, ein Abkömmling von der Schlüsselader, und ent- sprang beinahe mitten unter dem vereinigten Schlagader- haufen (s), welche an diesem Orte die Schlüsselader er- zeugt; sie kömmt hinterwerts, und abwerts zum Vor- schein, bei den innern Theilen des ersten ungleichdreisei- tigen (t), als eine Begleiterin des grossen mitleidenden
Nerven.
(m)[Spaltenumbruch]Heister hat wohl gethan, sie wieder herzustellen im compend. anat. S. 157. und winslow. III. n. 104.
(n)T. XXVI.
(o) Ueber den LAVRENTI- VM. S. 641. in barthol. S. 776.
(p)Splanchnologie. S. 397.
(q) Neue Ausgabe. II. S. 160. bisweilen findet auch der ber. [Spaltenumbruch]verdier keine T. II. S. 343. serner p. c. fabricivs, die- ser ber. Mann, im Programm. S. 13. Aus dieser Beobachtung leitet der ber. qvesnay die Theo- rie des Aderlanens her, de la sai- gnee. S. 25. So viel ich sehe, lei- tet alle aus der Aorte her der vor- trefl. albin. Icon. duct. chylif.
(r)De arter. et venar. diss. c. 9.
(s)Fascic. II. tab. thyr. ant. Fascic. VI. T. I.
(t)Fascic. VI. angef. Ort.
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
von den Schluͤſſel, und den Zwiſchenribbenadern, welche die Vorfahren mit dieſem Stamme beſonders zu belegen pflegen.
Die obere Schlagader zwiſchen den Ribben, hat mit den uͤbrigen Schlagadern zwiſchen den Ribben viel Aehnlich- keit davon blos durch ihren Urſprung bekommen. Jch habe dieſe Schlagader niemals finden koͤnnen (m), ob gleich einige beruͤhmte Maͤnner Koͤrper geoͤffnet, denen ſie gemangelt hat, dergleichen Euſtachius(n), ferner Riolan(o), und ohnlaͤngſt J. Renatus Creſcentius Garen- geot(p) geweſen, welcher ſie uͤberhaupt aus der Liſte der Schlagadern des menſchlichen Koͤpers herausgeſtri- chen, nachher aber durch die Verſuche (q) uͤberzeugt, ſel- bige wieder mit einiger Mannigfaltigkeit zuruͤkkgegeben. Sie iſt im uͤbrigen von Alters her, und auch ſo gar dem Galen(r) bekannt geweſen, wiewohl ſie dieſer, welches ich vor einen ſeltnen Fall halte, mit der Wirbelſchlaga- der gepaart hat.
Dieſe war in allen Koͤrpern, welche ich unter Haͤnden gehabt, ein Abkoͤmmling von der Schluͤſſelader, und ent- ſprang beinahe mitten unter dem vereinigten Schlagader- haufen (s), welche an dieſem Orte die Schluͤſſelader er- zeugt; ſie koͤmmt hinterwerts, und abwerts zum Vor- ſchein, bei den innern Theilen des erſten ungleichdreiſei- tigen (t), als eine Begleiterin des groſſen mitleidenden
Nerven.
(m)[Spaltenumbruch]Heiſter hat wohl gethan, ſie wieder herzuſtellen im compend. anat. S. 157. und winſlow. III. n. 104.
(n)T. XXVI.
(o) Ueber den LAVRENTI- VM. S. 641. in barthol. S. 776.
(p)Splanchnologie. S. 397.
(q) Neue Ausgabe. II. S. 160. bisweilen findet auch der ber. [Spaltenumbruch]verdier keine T. II. S. 343. ſerner p. c. fabricivſ, die- ſer ber. Mann, im Programm. S. 13. Aus dieſer Beobachtung leitet der ber. qveſnay die Theo- rie des Aderlanens her, de la ſai- gnée. S. 25. So viel ich ſehe, lei- tet alle aus der Aorte her der vor- trefl. albin. Icon. duct. chylif.
(r)De arter. et venar. diſſ. c. 9.
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I. Abſchnitt. Die Bruſt.
von den Schluͤſſel, und den Zwiſchenribbenadern, welche
die Vorfahren mit dieſem Stamme beſonders zu belegen
pflegen.
Die obere Schlagader zwiſchen den Ribben, hat mit
den uͤbrigen Schlagadern zwiſchen den Ribben viel Aehnlich-
keit davon blos durch ihren Urſprung bekommen. Jch habe
dieſe Schlagader niemals finden koͤnnen (m), ob gleich einige
beruͤhmte Maͤnner Koͤrper geoͤffnet, denen ſie gemangelt
hat, dergleichen Euſtachius (n), ferner Riolan (o),
und ohnlaͤngſt J. Renatus Creſcentius Garen-
geot (p) geweſen, welcher ſie uͤberhaupt aus der Liſte
der Schlagadern des menſchlichen Koͤpers herausgeſtri-
chen, nachher aber durch die Verſuche (q) uͤberzeugt, ſel-
bige wieder mit einiger Mannigfaltigkeit zuruͤkkgegeben.
Sie iſt im uͤbrigen von Alters her, und auch ſo gar dem
Galen (r) bekannt geweſen, wiewohl ſie dieſer, welches
ich vor einen ſeltnen Fall halte, mit der Wirbelſchlaga-
der gepaart hat.
Dieſe war in allen Koͤrpern, welche ich unter Haͤnden
gehabt, ein Abkoͤmmling von der Schluͤſſelader, und ent-
ſprang beinahe mitten unter dem vereinigten Schlagader-
haufen (s), welche an dieſem Orte die Schluͤſſelader er-
zeugt; ſie koͤmmt hinterwerts, und abwerts zum Vor-
ſchein, bei den innern Theilen des erſten ungleichdreiſei-
tigen (t), als eine Begleiterin des groſſen mitleidenden
Nerven.
(m)
Heiſter hat wohl gethan,
ſie wieder herzuſtellen im compend.
anat. S. 157. und winſlow.
III. n. 104.
(n) T. XXVI.
(o) Ueber den LAVRENTI-
VM. S. 641. in barthol.
S. 776.
(p) Splanchnologie. S. 397.
(q) Neue Ausgabe. II. S. 160.
bisweilen findet auch der ber.
verdier keine T. II. S. 343.
ſerner p. c. fabricivſ, die-
ſer ber. Mann, im Programm.
S. 13. Aus dieſer Beobachtung
leitet der ber. qveſnay die Theo-
rie des Aderlanens her, de la ſai-
gnée. S. 25. So viel ich ſehe, lei-
tet alle aus der Aorte her der vor-
trefl. albin. Icon. duct. chylif.
(r) De arter. et venar. diſſ. c. 9.
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Faſcic. VI. T. I.
(t) Faſcic. VI. angef. Ort.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/165>, abgerufen am 24.11.2024.
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