Nerven. Bei dem ersten Zwischenraume der Ribben (u) schiesset sie der Rükkenast von sich, welcher ausser dem Rükkenmark vor die Muskeln des Rükkens sorget. Der Zwischenribbenast unterscheidet sich eben durch nichts von den übrigen. Nicht selten kömmt auch die Rükken, und Zwischenribbenader des zweeten Zwischenraumes (x) von eben dieser Schlagader her, oder wenigstens haben sie doch einen gemischten Ursprung von der Aorte und der Schlüsselader, oder es ist doch auch nichts seltnes, daß beim dritten Zwischenraume ein Ast von der obern Zwi- schenribbenader hervorkömmt, welcher mit der ersten aus der Zwischenribbenaorte zusammenstöst (y). Daß diese Zwischenribbenader weiterhin, und bis zum dritten Zwi- schenraume (z), entstehe, geschicht schon seltener, wiewohl es berühmte Männer, und ebenfalls zwei, oder dreimal, so befunden. Andre haben sie beim vierten herabkom- men gesehen, welches ich etwa in vierzig Körpern nicht (a) wahrnehmen können. Die öberste Zwischenribbenaorte, und zwar die rechte, versieht auch den Schlund, und die Drüsen der Luftröhrenäste mit einigen Zweigen.
Die übrigen Zwischenribbenstämme entstehen von der Aorte, ihrer werden zehn (b), neun (c), oder überhaupt nur achte gezählt, nachdem die erste, und obere vor die zahlreiche Zwischenräume gesorgt hat. Abwerts fallen sie gemeiniglich grösser aus, sie entspringen aus der Aorte unter einem Winkel, der um etwas kleiner, als ein rechter ist (d), von da steigen sie um desto spizzwinkliger in die Höhe, je mehr sie oberwerts herauskommen (d*).
Es
(u)[Spaltenumbruch]WALTHER. vas. verte- bral. S. 3 Tab. art. thyreoid. poster. Ks. und Fascic. VII. T. V.
(x)Tab. ant. tot. corp. Fascic. VII. T. IV.
(y)Tab. art. thyr. post.
(z)VFSAL. L. III. c. 12. S. 486. vesling.
(a)[Spaltenumbruch]VESLING. syntagm. anat. T. 2. c. 10. lievtavd. S. 486.
(b)Fascic. VII. T. IV.
(c)Fascic. VII. T. V.
(d)EVSTACH. T. 26.
(d*) Jn unsern Kupfern über die arter. spinales, und albin. in tab. duct. chylif.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Nerven. Bei dem erſten Zwiſchenraume der Ribben (u) ſchieſſet ſie der Ruͤkkenaſt von ſich, welcher auſſer dem Ruͤkkenmark vor die Muskeln des Ruͤkkens ſorget. Der Zwiſchenribbenaſt unterſcheidet ſich eben durch nichts von den uͤbrigen. Nicht ſelten koͤmmt auch die Ruͤkken, und Zwiſchenribbenader des zweeten Zwiſchenraumes (x) von eben dieſer Schlagader her, oder wenigſtens haben ſie doch einen gemiſchten Urſprung von der Aorte und der Schluͤſſelader, oder es iſt doch auch nichts ſeltnes, daß beim dritten Zwiſchenraume ein Aſt von der obern Zwi- ſchenribbenader hervorkoͤmmt, welcher mit der erſten aus der Zwiſchenribbenaorte zuſammenſtoͤſt (y). Daß dieſe Zwiſchenribbenader weiterhin, und bis zum dritten Zwi- ſchenraume (z), entſtehe, geſchicht ſchon ſeltener, wiewohl es beruͤhmte Maͤnner, und ebenfalls zwei, oder dreimal, ſo befunden. Andre haben ſie beim vierten herabkom- men geſehen, welches ich etwa in vierzig Koͤrpern nicht (a) wahrnehmen koͤnnen. Die oͤberſte Zwiſchenribbenaorte, und zwar die rechte, verſieht auch den Schlund, und die Druͤſen der Luftroͤhrenaͤſte mit einigen Zweigen.
Die uͤbrigen Zwiſchenribbenſtaͤmme entſtehen von der Aorte, ihrer werden zehn (b), neun (c), oder uͤberhaupt nur achte gezaͤhlt, nachdem die erſte, und obere vor die zahlreiche Zwiſchenraͤume geſorgt hat. Abwerts fallen ſie gemeiniglich groͤſſer aus, ſie entſpringen aus der Aorte unter einem Winkel, der um etwas kleiner, als ein rechter iſt (d), von da ſteigen ſie um deſto ſpizzwinkliger in die Hoͤhe, je mehr ſie oberwerts herauskommen (d*).
Es
(u)[Spaltenumbruch]WALTHER. vaſ. verte- bral. S. 3 Tab. art. thyreoid. poſter. Ξ. und Faſcic. VII. T. V.
(x)Tab. ant. tot. corp. Faſcic. VII. T. IV.
(y)Tab. art. thyr. poſt.
(z)VFSAL. L. III. c. 12. S. 486. veſling.
(a)[Spaltenumbruch]VESLING. ſyntagm. anat. T. 2. c. 10. lievtavd. S. 486.
(b)Faſcic. VII. T. IV.
(c)Faſcic. VII. T. V.
(d)EVSTACH. T. 26.
(d*) Jn unſern Kupfern uͤber die arter. ſpinales, und albin. in tab. duct. chylif.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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Ruͤkkenmark vor die Muskeln des Ruͤkkens ſorget. Der
Zwiſchenribbenaſt unterſcheidet ſich eben durch nichts von
den uͤbrigen. Nicht ſelten koͤmmt auch die Ruͤkken, und
Zwiſchenribbenader des zweeten Zwiſchenraumes (x) von
eben dieſer Schlagader her, oder wenigſtens haben ſie
doch einen gemiſchten Urſprung von der Aorte und der
Schluͤſſelader, oder es iſt doch auch nichts ſeltnes, daß
beim dritten Zwiſchenraume ein Aſt von der obern Zwi-
ſchenribbenader hervorkoͤmmt, welcher mit der erſten aus
der Zwiſchenribbenaorte zuſammenſtoͤſt (y). Daß dieſe
Zwiſchenribbenader weiterhin, und bis zum dritten Zwi-
ſchenraume (z), entſtehe, geſchicht ſchon ſeltener, wiewohl
es beruͤhmte Maͤnner, und ebenfalls zwei, oder dreimal,
ſo befunden. Andre haben ſie beim vierten herabkom-
men geſehen, welches ich etwa in vierzig Koͤrpern nicht (a)
wahrnehmen koͤnnen. Die oͤberſte Zwiſchenribbenaorte,
und zwar die rechte, verſieht auch den Schlund, und die
Druͤſen der Luftroͤhrenaͤſte mit einigen Zweigen.
Die uͤbrigen Zwiſchenribbenſtaͤmme entſtehen von der
Aorte, ihrer werden zehn (b), neun (c), oder uͤberhaupt
nur achte gezaͤhlt, nachdem die erſte, und obere vor die
zahlreiche Zwiſchenraͤume geſorgt hat. Abwerts fallen ſie
gemeiniglich groͤſſer aus, ſie entſpringen aus der Aorte
unter einem Winkel, der um etwas kleiner, als ein rechter
iſt (d), von da ſteigen ſie um deſto ſpizzwinkliger in die
Hoͤhe, je mehr ſie oberwerts herauskommen (d*).
Es
(u)
WALTHER. vaſ. verte-
bral. S. 3 Tab. art. thyreoid.
poſter. Ξ. und Faſcic. VII.
T. V.
(x) Tab. ant. tot. corp. Faſcic.
VII. T. IV.
(y) Tab. art. thyr. poſt.
(z) VFSAL. L. III. c. 12. S.
486. veſling.
(a)
VESLING. ſyntagm.
anat. T. 2. c. 10. lievtavd.
S. 486.
(b) Faſcic. VII. T. IV.
(c) Faſcic. VII. T. V.
(d) EVSTACH. T. 26.
(d*) Jn unſern Kupfern uͤber
die arter. ſpinales, und albin.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/166>, abgerufen am 16.07.2024.
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