manchen Gelegenheiten uns zuwieder schreibende scharssin- nige Robert Whytt(h), der ungenannte Verfasser der Elementorum Physiologiae(i), und andre berühmte Män- ner mehr (k),
§. 9. Die Lunge, überhaupt betrachtet.
Wir wollen nun untersuchen, was die Ribbenhaut in sich halte. Von dem Herzen, und Herzbeutel ist bereits das nöthige gedacht worden (l).
Die Lunge ist es, welche besonders den rechten, und linken Sakk der Ribbenhaut einnimmt. Billig, und nach der Natur wäre der rechte Name, Lungen (m), in der Vielheit feste zu sezzen, und es geschicht nicht mit besserm Grunde, als wenn man Niere, statt Nieren sa- gen wollte. Es sind überhapt zwei ähnliche Eingeweide, darunter dennoch das rechte beständig grösser ist (n), und ebenfalls grössere Gefässe hat (o). Denn ob gleich das Zwerchfell, an der rechten Seite, von der Leber etwas höher hinauf getrieben wird (p), und folglich die rechte Brusthöle um etwas kürzer ist, so ist doch die Breite dieser Höhle grösser, da das Mittelfell die Brust schief, und ungleich abtheilt (q), und für die rechte Höle einen grössern Raum übrig läst. Die rechte Lunge ist, wie wir von den Säkken der Ribbenhaut gesagt haben, der linken vorwerts am nächsten, hinterwerts aber durch einen Zwi- schenraum unterschieden (r).
Diese
(h)[Spaltenumbruch]Essay on vital. motions. S. 150.
(i) S. 284. 285.
(k)SHEBBEARE S. 218. 219. u. f. ber. larber ad pal- fin anat. chir. T. III. f. de fe- lice. u. f.
(l)L. IV.
(m) pneumon, und ebenfalls [Spaltenumbruch]
pleumon svidas. Tom. III. S. 135.
(n)WINSLOW. u. f. Um ein Zwölftheil geräumiger, sav- vages physiolog. S. 100.
(o) Vergl. n. 9.
(p) Buch 8. Abschn. I. §. 32.
(q)L. IV.
(r) VE-
(r)[Spaltenumbruch]VESAL. S. 724. Daß sie bis zur vierten Ribbe am Mittel- felle hänge, und von da bis zum äussersten Ende der 5, 6 und 7. Rib- be auseinander streiche, gvnz de puris derivat. S. 7.
Das Atemholen. VIII. Buch.
manchen Gelegenheiten uns zuwieder ſchreibende ſcharſſin- nige Robert Whytt(h), der ungenannte Verfaſſer der Elementorum Phyſiologiæ(i), und andre beruͤhmte Maͤn- ner mehr (k),
§. 9. Die Lunge, uͤberhaupt betrachtet.
Wir wollen nun unterſuchen, was die Ribbenhaut in ſich halte. Von dem Herzen, und Herzbeutel iſt bereits das noͤthige gedacht worden (l).
Die Lunge iſt es, welche beſonders den rechten, und linken Sakk der Ribbenhaut einnimmt. Billig, und nach der Natur waͤre der rechte Name, Lungen (m), in der Vielheit feſte zu ſezzen, und es geſchicht nicht mit beſſerm Grunde, als wenn man Niere, ſtatt Nieren ſa- gen wollte. Es ſind uͤberhapt zwei aͤhnliche Eingeweide, darunter dennoch das rechte beſtaͤndig groͤſſer iſt (n), und ebenfalls groͤſſere Gefaͤſſe hat (o). Denn ob gleich das Zwerchfell, an der rechten Seite, von der Leber etwas hoͤher hinauf getrieben wird (p), und folglich die rechte Bruſthoͤle um etwas kuͤrzer iſt, ſo iſt doch die Breite dieſer Hoͤhle groͤſſer, da das Mittelfell die Bruſt ſchief, und ungleich abtheilt (q), und fuͤr die rechte Hoͤle einen groͤſſern Raum uͤbrig laͤſt. Die rechte Lunge iſt, wie wir von den Saͤkken der Ribbenhaut geſagt haben, der linken vorwerts am naͤchſten, hinterwerts aber durch einen Zwi- ſchenraum unterſchieden (r).
Dieſe
(h)[Spaltenumbruch]Eſſay on vital. motions. S. 150.
(i) S. 284. 285.
(k)SHEBBEARE S. 218. 219. u. f. ber. larber ad pal- fin anat. chir. T. III. f. de fe- lice. u. f.
(l)L. IV.
(m) πνευμων, und ebenfalls [Spaltenumbruch]
πλευμων ſvidaſ. Tom. III. S. 135.
(n)WINSLOW. u. f. Um ein Zwoͤlftheil geraͤumiger, ſav- vageſ phyſiolog. S. 100.
(o) Vergl. n. 9.
(p) Buch 8. Abſchn. I. §. 32.
(q)L. IV.
(r) VE-
(r)[Spaltenumbruch]VESAL. S. 724. Daß ſie bis zur vierten Ribbe am Mittel- felle haͤnge, und von da bis zum aͤuſſerſten Ende der 5, 6 und 7. Rib- be auseinander ſtreiche, gvnz de puris derivat. S. 7.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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nige Robert Whytt (h), der ungenannte Verfaſſer der
Elementorum Phyſiologiæ (i), und andre beruͤhmte Maͤn-
ner mehr (k),
§. 9.
Die Lunge, uͤberhaupt betrachtet.
Wir wollen nun unterſuchen, was die Ribbenhaut
in ſich halte. Von dem Herzen, und Herzbeutel iſt bereits
das noͤthige gedacht worden (l).
Die Lunge iſt es, welche beſonders den rechten, und
linken Sakk der Ribbenhaut einnimmt. Billig, und
nach der Natur waͤre der rechte Name, Lungen (m), in
der Vielheit feſte zu ſezzen, und es geſchicht nicht mit
beſſerm Grunde, als wenn man Niere, ſtatt Nieren ſa-
gen wollte. Es ſind uͤberhapt zwei aͤhnliche Eingeweide,
darunter dennoch das rechte beſtaͤndig groͤſſer iſt (n), und
ebenfalls groͤſſere Gefaͤſſe hat (o). Denn ob gleich das
Zwerchfell, an der rechten Seite, von der Leber etwas
hoͤher hinauf getrieben wird (p), und folglich die rechte
Bruſthoͤle um etwas kuͤrzer iſt, ſo iſt doch die Breite
dieſer Hoͤhle groͤſſer, da das Mittelfell die Bruſt ſchief,
und ungleich abtheilt (q), und fuͤr die rechte Hoͤle einen
groͤſſern Raum uͤbrig laͤſt. Die rechte Lunge iſt, wie wir
von den Saͤkken der Ribbenhaut geſagt haben, der linken
vorwerts am naͤchſten, hinterwerts aber durch einen Zwi-
ſchenraum unterſchieden (r).
Dieſe
(h)
Eſſay on vital. motions.
S. 150.
(i) S. 284. 285.
(k) SHEBBEARE S. 218.
219. u. f. ber. larber ad pal-
fin anat. chir. T. III. f. de fe-
lice. u. f.
(l) L. IV.
(m) πνευμων, und ebenfalls
πλευμων ſvidaſ. Tom. III.
S. 135.
(n) WINSLOW. u. f. Um
ein Zwoͤlftheil geraͤumiger, ſav-
vageſ phyſiolog. S. 100.
(o) Vergl. n. 9.
(p) Buch 8. Abſchn. I. §. 32.
(q) L. IV.
(r) VE-
(r)
VESAL. S. 724. Daß ſie
bis zur vierten Ribbe am Mittel-
felle haͤnge, und von da bis zum
aͤuſſerſten Ende der 5, 6 und 7. Rib-
be auseinander ſtreiche, gvnz de
puris derivat. S. 7.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/228>, abgerufen am 23.11.2024.
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