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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Das Atemholen. VIII. Buch.
von selbsten zerborsten (a). Daher behält sie auch nicht,
wie die Aorte, wenn man sie in todten Körpern durch-
schneidet, eine cilindrische Figur, sondern sie runzelt sich
in Falten zusammen. Sie ist im erwachsnen Menschen
um etwas kleiner, als die Aorte, ob sie gleich der be-
rühmte Nicholls dagegen grösser findet, und zwar in
einem Verhätnisse, wie 10005 zu 8910 (b). Der vor-
trefliche erste Leibarzt (c) fand den Durchmesser der Aorte
13. l. 1/5 , und mit der Lungenschlagader einerlei Maas, und
so fand sie auch Santorinus (d), beide von gleicher
Grösse. Jch habe dagegen im erwachsenen Menschen
das Verhältnis beider Stämme gegen einander, wie 55
zu 63 gesehen. Der vortrefliche Mekel mas an der
Aorte 12 Linien (e), an der Lungenschlagader aber 11 (f),
12 (h), und dreizehnthalb Linien; hieher gehöret auch
keine Beobachtung von Krankheiten, da die Aorte 7 (i),
oder acht (k) Linien in der Dikke gehalten, die Lungen-
Schlagader hingegen dreizehn Linien betragen hat.

Es kömmt diese Schlagader, in Thieren von kalten
Blute, aus der Aorte hervor, wie ich am Fröschen, und
der Eidechse gesehen habe (l). Jm Menschen steigt sie
dagegen vorwärts, aus der obersten Gegend des Herzens,
daselbst hervor (m), wo die Hervorragung auch am Her-
zen der Vierfüßigen, und Vögel liegt, und| sie verstekket
sich hinaufwerts, linker Hand, und rükkwerts dergestalt
(g)

un-
(a) [Spaltenumbruch] MATANI de anevrisma-
te.
S. 122.
(b) Philosoph. Transact. n. 410.
(c) SENAC Tr. du coeur.
T. II.
S. 255.
(d) Obs. S. 144.
(e) Mem. de l'Acad. de Berlin.
1750. S. T. VI.
S. 166.
(f) Mem. de l'Acad. de Berlin.
1756. T.
12. S. 54.
(h) Ebendas.
(i) T. 12. S. 11.
(k) 1750. S. 167.
(l) [Spaltenumbruch] Vergl. damit die Paris. mem.
pour servir a l' histoire des ani-
maux. T. III. P. III.
S. 172. 173.
swammerd. Philos. Trans. n.
94. [e]vssiere.
(m) Vergl. L. IV. S. 301. ev-
stach.
T. 16. f. 1. 2. vink
van de bloetvaten.
S. 132. Jch
empfinde in mir ein Misvergnü-
gen darüber, daß mir dieses Buch
zu späte | in die Hände gekom-
men, daß ich solches in meinen
Schriften nicht vorlängst habe rüh-
men können.
(g) Mem. T. 6. angef. Ort.

Das Atemholen. VIII. Buch.
von ſelbſten zerborſten (a). Daher behaͤlt ſie auch nicht,
wie die Aorte, wenn man ſie in todten Koͤrpern durch-
ſchneidet, eine cilindriſche Figur, ſondern ſie runzelt ſich
in Falten zuſammen. Sie iſt im erwachſnen Menſchen
um etwas kleiner, als die Aorte, ob ſie gleich der be-
ruͤhmte Nicholls dagegen groͤſſer findet, und zwar in
einem Verhaͤtniſſe, wie 10005 zu 8910 (b). Der vor-
trefliche erſte Leibarzt (c) fand den Durchmeſſer der Aorte
13. l. ⅕, und mit der Lungenſchlagader einerlei Maas, und
ſo fand ſie auch Santorinus (d), beide von gleicher
Groͤſſe. Jch habe dagegen im erwachſenen Menſchen
das Verhaͤltnis beider Staͤmme gegen einander, wie 55
zu 63 geſehen. Der vortrefliche Mekel mas an der
Aorte 12 Linien (e), an der Lungenſchlagader aber 11 (f),
12 (h), und dreizehnthalb Linien; hieher gehoͤret auch
keine Beobachtung von Krankheiten, da die Aorte 7 (i),
oder acht (k) Linien in der Dikke gehalten, die Lungen-
Schlagader hingegen dreizehn Linien betragen hat.

Es koͤmmt dieſe Schlagader, in Thieren von kalten
Blute, aus der Aorte hervor, wie ich am Froͤſchen, und
der Eidechſe geſehen habe (l). Jm Menſchen ſteigt ſie
dagegen vorwaͤrts, aus der oberſten Gegend des Herzens,
daſelbſt hervor (m), wo die Hervorragung auch am Her-
zen der Vierfuͤßigen, und Voͤgel liegt, und| ſie verſtekket
ſich hinaufwerts, linker Hand, und ruͤkkwerts dergeſtalt
(g)

un-
(a) [Spaltenumbruch] MATANI de anevrisma-
te.
S. 122.
(b) Philoſoph. Tranſact. n. 410.
(c) SENAC Tr. du coeur.
T. II.
S. 255.
(d) Obſ. S. 144.
(e) Mem. de l’Acad. de Berlin.
1750. S. T. VI.
S. 166.
(f) Mem. de l’Acad. de Berlin.
1756. T.
12. S. 54.
(h) Ebendaſ.
(i) T. 12. S. 11.
(k) 1750. S. 167.
(l) [Spaltenumbruch] Vergl. damit die Pariſ. mem.
pour ſervir a l’ hiſtoire des ani-
maux. T. III. P. III.
S. 172. 173.
ſwammerd. Philoſ. Tranſ. n.
94. [e]vſſiere.
(m) Vergl. L. IV. S. 301. ev-
ſtach.
T. 16. f. 1. 2. vink
van de bloetvaten.
S. 132. Jch
empfinde in mir ein Misvergnuͤ-
gen daruͤber, daß mir dieſes Buch
zu ſpaͤte | in die Haͤnde gekom-
men, daß ich ſolches in meinen
Schriften nicht vorlaͤngſt habe ruͤh-
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[250/0256] Das Atemholen. VIII. Buch. von ſelbſten zerborſten (a). Daher behaͤlt ſie auch nicht, wie die Aorte, wenn man ſie in todten Koͤrpern durch- ſchneidet, eine cilindriſche Figur, ſondern ſie runzelt ſich in Falten zuſammen. Sie iſt im erwachſnen Menſchen um etwas kleiner, als die Aorte, ob ſie gleich der be- ruͤhmte Nicholls dagegen groͤſſer findet, und zwar in einem Verhaͤtniſſe, wie 10005 zu 8910 (b). Der vor- trefliche erſte Leibarzt (c) fand den Durchmeſſer der Aorte 13. l. ⅕, und mit der Lungenſchlagader einerlei Maas, und ſo fand ſie auch Santorinus (d), beide von gleicher Groͤſſe. Jch habe dagegen im erwachſenen Menſchen das Verhaͤltnis beider Staͤmme gegen einander, wie 55 zu 63 geſehen. Der vortrefliche Mekel mas an der Aorte 12 Linien (e), an der Lungenſchlagader aber 11 (f), 12 (h), und dreizehnthalb Linien; hieher gehoͤret auch keine Beobachtung von Krankheiten, da die Aorte 7 (i), oder acht (k) Linien in der Dikke gehalten, die Lungen- Schlagader hingegen dreizehn Linien betragen hat. Es koͤmmt dieſe Schlagader, in Thieren von kalten Blute, aus der Aorte hervor, wie ich am Froͤſchen, und der Eidechſe geſehen habe (l). Jm Menſchen ſteigt ſie dagegen vorwaͤrts, aus der oberſten Gegend des Herzens, daſelbſt hervor (m), wo die Hervorragung auch am Her- zen der Vierfuͤßigen, und Voͤgel liegt, und| ſie verſtekket ſich hinaufwerts, linker Hand, und ruͤkkwerts dergeſtalt un- (g) (a) MATANI de anevrisma- te. S. 122. (b) Philoſoph. Tranſact. n. 410. (c) SENAC Tr. du coeur. T. II. S. 255. (d) Obſ. S. 144. (e) Mem. de l’Acad. de Berlin. 1750. S. T. VI. S. 166. (f) Mem. de l’Acad. de Berlin. 1756. T. 12. S. 54. (h) Ebendaſ. (i) T. 12. S. 11. (k) 1750. S. 167. (l) Vergl. damit die Pariſ. mem. pour ſervir a l’ hiſtoire des ani- maux. T. III. P. III. S. 172. 173. ſwammerd. Philoſ. Tranſ. n. 94. evſſiere. (m) Vergl. L. IV. S. 301. ev- ſtach. T. 16. f. 1. 2. vink van de bloetvaten. S. 132. Jch empfinde in mir ein Misvergnuͤ- gen daruͤber, daß mir dieſes Buch zu ſpaͤte | in die Haͤnde gekom- men, daß ich ſolches in meinen Schriften nicht vorlaͤngſt habe ruͤh- men koͤnnen. (g) Mem. T. 6. angef. Ort.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/256>, abgerufen am 22.11.2024.