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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Das Atemholen. VIII. Buch.
in dem Bezirke der Feuersbrünste (t). Ferner entstehen
die Luftzüge davon, welche durch alle Rizzen eines Ge-
bäudes nach dem Feuerheerde zudringen (u), und durch
den Schorstein wieder abfliessen, und es hat sich der be-
rühmte Sutton dieses Luftzuges bedient, die Schifsluft
zu reinigen.

Man mus hierbei anmerken, daß die Luft, sie sei an
welchem Orte sie wolle, von einer feuchten Wärme, so-
wol verdünnt, als der Federkraft beraubt werde (x):
hingegen macht eine trokkene Wärme die verschlossne Luft
zwar dünne, allein sie vermehrt auch ihre Federkraft,
und es wächst diese Federkraft, von einer, dem menschli-
chen Körper gleichen Wärme, um den achten, oder neun-
ten Theil an. Ueberhaupt wächst der Federkraft so viel
zu (y), als der Dichtheit abgeht, ohne daß eben da-
durch, zwischen dergleichen Luft, und der Atmosphaer das
Gleichgewichte gestöret würde.

§. 10.
Die Federkraft der Luft.

Es ist diese vorzüglichste Kraft der Luft vor allen
andern von Robert Boyle, durch eine zahlreiche Men-
ge Versuche, der Würde gemäs erkläret worden; und
in diesem Punkte ist die Luft offenbar vom Wasser, Oele,
den Geistern, dem Lichte, und andern Flüßigkeiten unter-
schieden. Es läst sich nämlich die Luft, mittelst des Zu-
sammendrükkens, in einen engern Raum zwingen, allein
sie sezzt sich auch, sobald die Ursache aufgehoben worden,

die
(t) [Spaltenumbruch] Wolfs Aerometrie. S. 310.
boscov angef. Ort. S. 215. 216.
(u) TAGLINI de aere. S.
290. Vergl. desagvl T. II. S.
559. 222. u. f. Wolfs Aerometrie.
S. 306. Schon in ein warmes
[Spaltenumbruch] Schlafzimmer, hales on Venti-
lators. T. II.
S. 19. 20.
(x) SAVVAG. angef. Ort.
S. 13.
(y) Ehendas.

Das Atemholen. VIII. Buch.
in dem Bezirke der Feuersbruͤnſte (t). Ferner entſtehen
die Luftzuͤge davon, welche durch alle Rizzen eines Ge-
baͤudes nach dem Feuerheerde zudringen (u), und durch
den Schorſtein wieder abflieſſen, und es hat ſich der be-
ruͤhmte Sutton dieſes Luftzuges bedient, die Schifsluft
zu reinigen.

Man mus hierbei anmerken, daß die Luft, ſie ſei an
welchem Orte ſie wolle, von einer feuchten Waͤrme, ſo-
wol verduͤnnt, als der Federkraft beraubt werde (x):
hingegen macht eine trokkene Waͤrme die verſchloſſne Luft
zwar duͤnne, allein ſie vermehrt auch ihre Federkraft,
und es waͤchſt dieſe Federkraft, von einer, dem menſchli-
chen Koͤrper gleichen Waͤrme, um den achten, oder neun-
ten Theil an. Ueberhaupt waͤchſt der Federkraft ſo viel
zu (y), als der Dichtheit abgeht, ohne daß eben da-
durch, zwiſchen dergleichen Luft, und der Atmoſphaer das
Gleichgewichte geſtoͤret wuͤrde.

§. 10.
Die Federkraft der Luft.

Es iſt dieſe vorzuͤglichſte Kraft der Luft vor allen
andern von Robert Boyle, durch eine zahlreiche Men-
ge Verſuche, der Wuͤrde gemaͤs erklaͤret worden; und
in dieſem Punkte iſt die Luft offenbar vom Waſſer, Oele,
den Geiſtern, dem Lichte, und andern Fluͤßigkeiten unter-
ſchieden. Es laͤſt ſich naͤmlich die Luft, mittelſt des Zu-
ſammendruͤkkens, in einen engern Raum zwingen, allein
ſie ſezzt ſich auch, ſobald die Urſache aufgehoben worden,

die
(t) [Spaltenumbruch] Wolfs Aerometrie. S. 310.
boſcov angef. Ort. S. 215. 216.
(u) TAGLINI de aere. S.
290. Vergl. deſagvl T. II. S.
559. 222. u. f. Wolfs Aerometrie.
S. 306. Schon in ein warmes
[Spaltenumbruch] Schlafzimmer, haleſ on Venti-
lators. T. II.
S. 19. 20.
(x) SAVVAG. angef. Ort.
S. 13.
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[318/0324] Das Atemholen. VIII. Buch. in dem Bezirke der Feuersbruͤnſte (t). Ferner entſtehen die Luftzuͤge davon, welche durch alle Rizzen eines Ge- baͤudes nach dem Feuerheerde zudringen (u), und durch den Schorſtein wieder abflieſſen, und es hat ſich der be- ruͤhmte Sutton dieſes Luftzuges bedient, die Schifsluft zu reinigen. Man mus hierbei anmerken, daß die Luft, ſie ſei an welchem Orte ſie wolle, von einer feuchten Waͤrme, ſo- wol verduͤnnt, als der Federkraft beraubt werde (x): hingegen macht eine trokkene Waͤrme die verſchloſſne Luft zwar duͤnne, allein ſie vermehrt auch ihre Federkraft, und es waͤchſt dieſe Federkraft, von einer, dem menſchli- chen Koͤrper gleichen Waͤrme, um den achten, oder neun- ten Theil an. Ueberhaupt waͤchſt der Federkraft ſo viel zu (y), als der Dichtheit abgeht, ohne daß eben da- durch, zwiſchen dergleichen Luft, und der Atmoſphaer das Gleichgewichte geſtoͤret wuͤrde. §. 10. Die Federkraft der Luft. Es iſt dieſe vorzuͤglichſte Kraft der Luft vor allen andern von Robert Boyle, durch eine zahlreiche Men- ge Verſuche, der Wuͤrde gemaͤs erklaͤret worden; und in dieſem Punkte iſt die Luft offenbar vom Waſſer, Oele, den Geiſtern, dem Lichte, und andern Fluͤßigkeiten unter- ſchieden. Es laͤſt ſich naͤmlich die Luft, mittelſt des Zu- ſammendruͤkkens, in einen engern Raum zwingen, allein ſie ſezzt ſich auch, ſobald die Urſache aufgehoben worden, die (t) Wolfs Aerometrie. S. 310. boſcov angef. Ort. S. 215. 216. (u) TAGLINI de aere. S. 290. Vergl. deſagvl T. II. S. 559. 222. u. f. Wolfs Aerometrie. S. 306. Schon in ein warmes Schlafzimmer, haleſ on Venti- lators. T. II. S. 19. 20. (x) SAVVAG. angef. Ort. S. 13. (y) Ehendaſ.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/324>, abgerufen am 22.11.2024.