ken lassen; und folglich mus der Widerstand, bei einem stärkern Zusammendrükken, auch grösser werden, als man ihn nach den Rechnungen erwarten sollte (p). Es kann aber die Luft zusammen gedrükkt werden, durch Gewichte, oder Pressen, bis in einen sechszehn (q), und acht und dreis- sigmal (r), so gar bis zu einem vierzigmal kleineren Raum (s).
Es mag aber die Drükkraft seyn, welche es will, so mus doch in der That, da zwischen dem pressenden Ge- wichte, und der Luft, eine Ruhe statt findet, zwischen der Luftfederkraft, und der drükkenden Gewalt, ein Gleich- gewichte seyn (t). So oft also die Atmosphaer selbst, nach der Art eines Gewichtes, auf die darunter liegende Luft wirkt, so ist alsdenn zwischen dem Gewichte der At- mosphaer, und der von selbiger zusammengedrükkten Luft ein Gleichgewicht vorhanden. Es thut auch nichts zur Sache, ob die Masse der zusammengedrükkten Luft grös- ser, oder kleiner ist, indem sie bei einem kleinern Jnhal- te, zugleich von einer kleinern Atmosphaerensäule gedrükkt wird. Dieses ist des Robert Boyle berühmter Sazz, daß die Luft, so klein sie sei, dennoch mit dem Gewichte der Atmosphaer im Gleichgewichte stehe (u).
Die Luft wird, ausser den drükkenden Lasten, auch von der Kälte verdichtet (x), und in einen engern Raum getrieben. Stephan Hales fand, als er die Kälte ei- nes frierenden Wassers berechnete, davon eine hole Ku- gel von Eisen zersprengt wurde, daß die Luft bis zum Theil ihrer Masse zusammengedrükkt gewesen (y),
so
(p)[Spaltenumbruch]
Ebenders. ebendas.
(q)BOERH. S. 450.
(r)HALES haemast. S. 348.
(s)BOYLE tract. var.
(t)MVSSCHENBR. n. 1373.
(u)New. phys. mech. exper. on the spring of air wolff aerome- [Spaltenumbruch]
tri Theorem. 14. Prop. 27. s'gra- vezande. n 2115. mvsschen- broeck. n. 1373. nollet. T. III. S. 206. BOERH. S. 454. 455. 456. kraft phys. S. 339.
(x)BOERH. S. 459.
(y) S. 352.
H. Phisiol. 3 B. X
III. Abſchn. Die Luft.
ken laſſen; und folglich mus der Widerſtand, bei einem ſtaͤrkern Zuſammendruͤkken, auch groͤſſer werden, als man ihn nach den Rechnungen erwarten ſollte (p). Es kann aber die Luft zuſammen gedruͤkkt werden, durch Gewichte, oder Preſſen, bis in einen ſechszehn (q), und acht und dreiſ- ſigmal (r), ſo gar bis zu einem vierzigmal kleineren Raum (s).
Es mag aber die Druͤkkraft ſeyn, welche es will, ſo mus doch in der That, da zwiſchen dem preſſenden Ge- wichte, und der Luft, eine Ruhe ſtatt findet, zwiſchen der Luftfederkraft, und der druͤkkenden Gewalt, ein Gleich- gewichte ſeyn (t). So oft alſo die Atmoſphaer ſelbſt, nach der Art eines Gewichtes, auf die darunter liegende Luft wirkt, ſo iſt alsdenn zwiſchen dem Gewichte der At- moſphaer, und der von ſelbiger zuſammengedruͤkkten Luft ein Gleichgewicht vorhanden. Es thut auch nichts zur Sache, ob die Maſſe der zuſammengedruͤkkten Luft groͤſ- ſer, oder kleiner iſt, indem ſie bei einem kleinern Jnhal- te, zugleich von einer kleinern Atmoſphaerenſaͤule gedruͤkkt wird. Dieſes iſt des Robert Boyle beruͤhmter Sazz, daß die Luft, ſo klein ſie ſei, dennoch mit dem Gewichte der Atmoſphaer im Gleichgewichte ſtehe (u).
Die Luft wird, auſſer den druͤkkenden Laſten, auch von der Kaͤlte verdichtet (x), und in einen engern Raum getrieben. Stephan Hales fand, als er die Kaͤlte ei- nes frierenden Waſſers berechnete, davon eine hole Ku- gel von Eiſen zerſprengt wurde, daß die Luft bis zum Theil ihrer Maſſe zuſammengedruͤkkt geweſen (y),
ſo
(p)[Spaltenumbruch]
Ebenderſ. ebendaſ.
(q)BOERH. S. 450.
(r)HALES hæmaſt. S. 348.
(s)BOYLE tract. var.
(t)MVSSCHENBR. n. 1373.
(u)New. phyſ. mech. exper. on the ſpring of air wolff aerome- [Spaltenumbruch]
tri Theorem. 14. Prop. 27. ſ’gra- vezande. n 2115. mvſſchen- broeck. n. 1373. nollet. T. III. S. 206. BOERH. S. 454. 455. 456. kraft phyſ. S. 339.
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(y) S. 352.
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III. Abſchn. Die Luft.
ken laſſen; und folglich mus der Widerſtand, bei einem
ſtaͤrkern Zuſammendruͤkken, auch groͤſſer werden, als man
ihn nach den Rechnungen erwarten ſollte (p). Es kann
aber die Luft zuſammen gedruͤkkt werden, durch Gewichte,
oder Preſſen, bis in einen ſechszehn (q), und acht und dreiſ-
ſigmal (r), ſo gar bis zu einem vierzigmal kleineren
Raum (s).
Es mag aber die Druͤkkraft ſeyn, welche es will, ſo
mus doch in der That, da zwiſchen dem preſſenden Ge-
wichte, und der Luft, eine Ruhe ſtatt findet, zwiſchen
der Luftfederkraft, und der druͤkkenden Gewalt, ein Gleich-
gewichte ſeyn (t). So oft alſo die Atmoſphaer ſelbſt,
nach der Art eines Gewichtes, auf die darunter liegende
Luft wirkt, ſo iſt alsdenn zwiſchen dem Gewichte der At-
moſphaer, und der von ſelbiger zuſammengedruͤkkten Luft
ein Gleichgewicht vorhanden. Es thut auch nichts zur
Sache, ob die Maſſe der zuſammengedruͤkkten Luft groͤſ-
ſer, oder kleiner iſt, indem ſie bei einem kleinern Jnhal-
te, zugleich von einer kleinern Atmoſphaerenſaͤule gedruͤkkt
wird. Dieſes iſt des Robert Boyle beruͤhmter Sazz,
daß die Luft, ſo klein ſie ſei, dennoch mit dem Gewichte
der Atmoſphaer im Gleichgewichte ſtehe (u).
Die Luft wird, auſſer den druͤkkenden Laſten, auch
von der Kaͤlte verdichtet (x), und in einen engern Raum
getrieben. Stephan Hales fand, als er die Kaͤlte ei-
nes frierenden Waſſers berechnete, davon eine hole Ku-
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[FORMEL] Theil ihrer Maſſe zuſammengedruͤkkt geweſen (y),
ſo
(p)
Ebenderſ. ebendaſ.
(q) BOERH. S. 450.
(r) HALES hæmaſt. S. 348.
(s) BOYLE tract. var.
(t) MVSSCHENBR. n. 1373.
(u) New. phyſ. mech. exper. on
the ſpring of air wolff aerome-
tri Theorem. 14. Prop. 27. ſ’gra-
vezande. n 2115. mvſſchen-
broeck. n. 1373. nollet. T.
III. S. 206. BOERH. S. 454. 455.
456. kraft phyſ. S. 339.
(x) BOERH. S. 459.
(y) S. 352.
H. Phiſiol. 3 B. X
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/327>, abgerufen am 22.11.2024.
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