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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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III. Abschn. Die Luft.
der chinesischen Jnsel Tsongming wird eine Erde gefun-
den, aus der man Meersalz herausgelaugt, und wenn
diese Erde an die Luft gebracht wird, so legt sich in sie-
ben, oder acht Tagen wieder dergleichen Meersalz von
neuem an (e). Der Todtenkopf des Meersalzes, der
vom übergezogenen Geiste zurükke bleibt, wird, wenn
man ihn an die Luft stellt, von neuem geschikkt, einen
Geist von sich zu lassen (f). Selbst im Schnee, trift
man Meersazz an (g), und es fallen gesalzne Regen (h).
Eben so gehört es mit zu unserm Endzwekke, daß die
Versuche lehren, daß das Meersalz selbst, entweder in
seinen Dünsten, oder wenigsteus mit träufelnder Nässe,
in der Luft umher geführet wird (i), und bisweilen ei-
nige Meilen vom Meere (k), Spuren von seinem Da-
seyn verräth, wenn es Früchte, und Bäume, salzig
macht (l), Säulen benagt (m), und sich sichtbar an
die Mauren anhängt (n). Das Meerwasser färbt blos
auf seiner Oberfläche, ein blau Pappier roth, dieses thut
es in der Tiese nicht, und man wird also überzeugt,
daß es ausdünsten müsse (o).

Daß auch die Dämpfe von den brausenden Salzen
mitten in der Luft unter sich, in Streit gerathen, und

sich
(e) [Spaltenumbruch] Recueil d'observat. curieus.
T. I.
S. 173. Lettr. edifisant. et
cur. T. XI.
S. 268. Vergl. auch
henkel flor. Saturn. S. 238.
Von seiner salzigen Erde berichtet
eben dergleichen henr. de ro-
chaz
Exerc. miner.
S. 30.
(f) SEIGNETTE beim le-
mery
chem.
(g) BORRIGH beim barth.
Cent. III. epist.
97. S. 424. und
epist. 99. S. 431.
(h) Mem. de Trevoux. 1716. M.
Octob.
Jm Regen stekkt ein Meer-
salz, marggr. angef. Ort. rvt-
[Spaltenumbruch] ty
Synops.
S 37.
(i) GERIN im eignen Buche.
model, vom Persischen Salze.
S. 29. Phil. Trans. n. 189.
(k) Vergl. Phil. Trans. ang. Ort.
hvxham. S. 49.
(l) HVXH. Epid. S. 49. du
hamel vet et nov. phil.
S. 392.
borlase nat. hist. of. Cornwall.
S. 10.
(m) SPON voyages. T. I. S.
230.
(n) GERIN. angef. Ort.
(o) MARSIGLI hist. de la
mer.
S. 31.
Y 5

III. Abſchn. Die Luft.
der chineſiſchen Jnſel Tſongming wird eine Erde gefun-
den, aus der man Meerſalz herausgelaugt, und wenn
dieſe Erde an die Luft gebracht wird, ſo legt ſich in ſie-
ben, oder acht Tagen wieder dergleichen Meerſalz von
neuem an (e). Der Todtenkopf des Meerſalzes, der
vom uͤbergezogenen Geiſte zuruͤkke bleibt, wird, wenn
man ihn an die Luft ſtellt, von neuem geſchikkt, einen
Geiſt von ſich zu laſſen (f). Selbſt im Schnee, trift
man Meerſazz an (g), und es fallen geſalzne Regen (h).
Eben ſo gehoͤrt es mit zu unſerm Endzwekke, daß die
Verſuche lehren, daß das Meerſalz ſelbſt, entweder in
ſeinen Duͤnſten, oder wenigſteus mit traͤufelnder Naͤſſe,
in der Luft umher gefuͤhret wird (i), und bisweilen ei-
nige Meilen vom Meere (k), Spuren von ſeinem Da-
ſeyn verraͤth, wenn es Fruͤchte, und Baͤume, ſalzig
macht (l), Saͤulen benagt (m), und ſich ſichtbar an
die Mauren anhaͤngt (n). Das Meerwaſſer faͤrbt blos
auf ſeiner Oberflaͤche, ein blau Pappier roth, dieſes thut
es in der Tieſe nicht, und man wird alſo uͤberzeugt,
daß es ausduͤnſten muͤſſe (o).

Daß auch die Daͤmpfe von den brauſenden Salzen
mitten in der Luft unter ſich, in Streit gerathen, und

ſich
(e) [Spaltenumbruch] Recueil d’obſervat. curieuſ.
T. I.
S. 173. Lettr. edifiſant. et
cur. T. XI.
S. 268. Vergl. auch
henkel flor. Saturn. S. 238.
Von ſeiner ſalzigen Erde berichtet
eben dergleichen henr. de ro-
chaz
Exerc. miner.
S. 30.
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mery
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(g) BORRIGH beim barth.
Cent. III. epiſt.
97. S. 424. und
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Synopſ.
S 37.
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S. 29. Phil. Tranſ. n. 189.
(k) Vergl. Phil. Tranſ. ang. Ort.
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S. 10.
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[345/0351] III. Abſchn. Die Luft. der chineſiſchen Jnſel Tſongming wird eine Erde gefun- den, aus der man Meerſalz herausgelaugt, und wenn dieſe Erde an die Luft gebracht wird, ſo legt ſich in ſie- ben, oder acht Tagen wieder dergleichen Meerſalz von neuem an (e). Der Todtenkopf des Meerſalzes, der vom uͤbergezogenen Geiſte zuruͤkke bleibt, wird, wenn man ihn an die Luft ſtellt, von neuem geſchikkt, einen Geiſt von ſich zu laſſen (f). Selbſt im Schnee, trift man Meerſazz an (g), und es fallen geſalzne Regen (h). Eben ſo gehoͤrt es mit zu unſerm Endzwekke, daß die Verſuche lehren, daß das Meerſalz ſelbſt, entweder in ſeinen Duͤnſten, oder wenigſteus mit traͤufelnder Naͤſſe, in der Luft umher gefuͤhret wird (i), und bisweilen ei- nige Meilen vom Meere (k), Spuren von ſeinem Da- ſeyn verraͤth, wenn es Fruͤchte, und Baͤume, ſalzig macht (l), Saͤulen benagt (m), und ſich ſichtbar an die Mauren anhaͤngt (n). Das Meerwaſſer faͤrbt blos auf ſeiner Oberflaͤche, ein blau Pappier roth, dieſes thut es in der Tieſe nicht, und man wird alſo uͤberzeugt, daß es ausduͤnſten muͤſſe (o). Daß auch die Daͤmpfe von den brauſenden Salzen mitten in der Luft unter ſich, in Streit gerathen, und ſich (e) Recueil d’obſervat. curieuſ. T. I. S. 173. Lettr. edifiſant. et cur. T. XI. S. 268. Vergl. auch henkel flor. Saturn. S. 238. Von ſeiner ſalzigen Erde berichtet eben dergleichen henr. de ro- chaz Exerc. miner. S. 30. (f) SEIGNETTE beim le- mery chem. (g) BORRIGH beim barth. Cent. III. epiſt. 97. S. 424. und epiſt. 99. S. 431. (h) Mem. de Trevoux. 1716. M. Octob. Jm Regen ſtekkt ein Meer- ſalz, marggr. angef. Ort. rvt- ty Synopſ. S 37. (i) GERIN im eignen Buche. model, vom Perſiſchen Salze. S. 29. Phil. Tranſ. n. 189. (k) Vergl. Phil. Tranſ. ang. Ort. hvxham. S. 49. (l) HVXH. Epid. S. 49. du hamel vet et nov. phil. S. 392. borlaſe nat. hiſt. of. Cornwall. S. 10. (m) SPON voyages. T. I. S. 230. (n) GERIN. angef. Ort. (o) MARSIGLI hiſt. de la mer. S. 31. Y 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/351>, abgerufen am 16.06.2024.