ne (k), da die äussere Luft in die Höle der Flasche keinen Ein- gang findet. Wenn nun Luft in dem Gefäß ist, so wendet man das Saugen an, und so begibt sich die Luft, aus dem Gefässe in die Brust hinein, da dieses ein weniger gedrükk- ter Ort ist (l). Die Niedergeschlagenheit, welche Ver- heyen(m) dem Swammerdam zum Besten angege- ben, kann man leicht, als eine Folge von einer nicht auf- gefrischten Luft ansehen (n). Folglich kan man keine an- dre Ursache von der, in die Brust eindringenden Luft er- warten, da wir gezeigt, daß die Lust in eine jede Gegend nachfolge, welche entweder ihrer Federkraft, oder der aufliegenden Admosphaer einen kleinern Widerstand ent- gegen stellt (o).
§. 5. Die wahre Ursache, welche die Luft in die Brust hinabzieht.
Wir haben oben gezeigt (p), die Luft habe die Art, daß sie sich in einen jeden Raum ohne Verzug hinbegebe, wo sich eine dünnere, oder weniger elastische Feuchtigkeit befindet, als die Luft in der umgebenden Atmosphaer ist; daß sich so gleich ein Wind erhebe, und ein Strom | in der Luft entstehe, der sich nach der Gegend hinwendet, wo ein geringerer Widerstand angetroffen wird (q). Wenn man also die Lunge, und zugleich die Brust er- weitert, daß sich die Luft in den Lungenbläschen, in ei-
nen
(k)[Spaltenumbruch]
Am Hunde, BIRCH. T. II. S. 288.
(l)Oper. S. 237. Holl. Ausg. Vergl. DVNCAN act. anim. S. 156. NEVCRANZ. c. 7. PVRCELLI of vap. S. 140. hie und da wider diesen Zirkel lamz- weerde de respir. swammer- [Spaltenumbruch]
damm exspir.
(m) S. 166.
(n) S. 207.
(o) S. 201. u. f.
(p) Ebendas.
(q)BERNOVLLI de respir. C. l. n. 4.
Das Atemholen. VIII. Buch.
ne (k), da die aͤuſſere Luft in die Hoͤle der Flaſche keinen Ein- gang findet. Wenn nun Luft in dem Gefaͤß iſt, ſo wendet man das Saugen an, und ſo begibt ſich die Luft, aus dem Gefaͤſſe in die Bruſt hinein, da dieſes ein weniger gedruͤkk- ter Ort iſt (l). Die Niedergeſchlagenheit, welche Ver- heyen(m) dem Swammerdam zum Beſten angege- ben, kann man leicht, als eine Folge von einer nicht auf- gefriſchten Luft anſehen (n). Folglich kan man keine an- dre Urſache von der, in die Bruſt eindringenden Luft er- warten, da wir gezeigt, daß die Luſt in eine jede Gegend nachfolge, welche entweder ihrer Federkraft, oder der aufliegenden Admoſphaer einen kleinern Widerſtand ent- gegen ſtellt (o).
§. 5. Die wahre Urſache, welche die Luft in die Bruſt hinabzieht.
Wir haben oben gezeigt (p), die Luft habe die Art, daß ſie ſich in einen jeden Raum ohne Verzug hinbegebe, wo ſich eine duͤnnere, oder weniger elaſtiſche Feuchtigkeit befindet, als die Luft in der umgebenden Atmoſphaer iſt; daß ſich ſo gleich ein Wind erhebe, und ein Strom | in der Luft entſtehe, der ſich nach der Gegend hinwendet, wo ein geringerer Widerſtand angetroffen wird (q). Wenn man alſo die Lunge, und zugleich die Bruſt er- weitert, daß ſich die Luft in den Lungenblaͤschen, in ei-
nen
(k)[Spaltenumbruch]
Am Hunde, BIRCH. T. II. S. 288.
(l)Oper. S. 237. Holl. Ausg. Vergl. DVNCAN act. anim. S. 156. NEVCRANZ. c. 7. PVRCELLI of vap. S. 140. hie und da wider dieſen Zirkel lamz- weerde de reſpir. ſwammer- [Spaltenumbruch]
damm exſpir.
(m) S. 166.
(n) S. 207.
(o) S. 201. u. f.
(p) Ebendaſ.
(q)BERNOVLLI de reſpir. C. l. n. 4.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
ne (k), da die aͤuſſere Luft in die Hoͤle der Flaſche keinen Ein-
gang findet. Wenn nun Luft in dem Gefaͤß iſt, ſo wendet
man das Saugen an, und ſo begibt ſich die Luft, aus dem
Gefaͤſſe in die Bruſt hinein, da dieſes ein weniger gedruͤkk-
ter Ort iſt (l). Die Niedergeſchlagenheit, welche Ver-
heyen (m) dem Swammerdam zum Beſten angege-
ben, kann man leicht, als eine Folge von einer nicht auf-
gefriſchten Luft anſehen (n). Folglich kan man keine an-
dre Urſache von der, in die Bruſt eindringenden Luft er-
warten, da wir gezeigt, daß die Luſt in eine jede Gegend
nachfolge, welche entweder ihrer Federkraft, oder der
aufliegenden Admoſphaer einen kleinern Widerſtand ent-
gegen ſtellt (o).
§. 5.
Die wahre Urſache, welche die Luft in die Bruſt
hinabzieht.
Wir haben oben gezeigt (p), die Luft habe die Art,
daß ſie ſich in einen jeden Raum ohne Verzug hinbegebe,
wo ſich eine duͤnnere, oder weniger elaſtiſche Feuchtigkeit
befindet, als die Luft in der umgebenden Atmoſphaer iſt;
daß ſich ſo gleich ein Wind erhebe, und ein Strom | in
der Luft entſtehe, der ſich nach der Gegend hinwendet,
wo ein geringerer Widerſtand angetroffen wird (q).
Wenn man alſo die Lunge, und zugleich die Bruſt er-
weitert, daß ſich die Luft in den Lungenblaͤschen, in ei-
nen
(k)
Am Hunde, BIRCH. T. II.
S. 288.
(l) Oper. S. 237. Holl. Ausg.
Vergl. DVNCAN act. anim.
S. 156. NEVCRANZ. c. 7.
PVRCELLI of vap. S. 140. hie
und da wider dieſen Zirkel lamz-
weerde de reſpir. ſwammer-
damm exſpir.
(m) S. 166.
(n) S. 207.
(o) S. 201. u. f.
(p) Ebendaſ.
(q) BERNOVLLI de reſpir.
C. l. n. 4.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/366>, abgerufen am 22.11.2024.
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