Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.IIII. Abschn. dessen Erscheinungen. war nämlich die Todesart jenes Mörders beim August (m),eines Sklaven, von dem Galen schreibt (n), und das gemeine Kunststükk der Angolischen Sklaven, sich selbst durch Aufhalten des Atems zu erstikken (o). Diese Art sich selbst das Leben zu nehmen, soll ehedem einer andern, und sehr grossen Art von Auerhünern gemein gewesen seyn, die ihren Atem mit Eigensinne an sich gehalten hätten (p): und dieses ist endlich Kindern tödlich, wenn sie vor Zorn, oder aus andern Unglükksfällen, den Atem an sich halten (q). Es ist ferner eben dieses die Todesart für Menschen, Von dieser Beängstigung, Erstikkung, und Todes- Das Anstrengen ist nichts, als ein langwieriges Ein- ge- (m) [Spaltenumbruch]
VALER. MAX. L. IX. c. 12. (n) De motu muscul. L. II. c. 6. S. 637. (o) DODART Mem. de l'Ac. 1706. S. 520. und Mem. de l'Acad. 1725. du MONT. hist. de la Loui- siane. T. II. S. 244. zvcchelli in relazione di Congo. S. 501. Er sagt, es gesch[e]he mit zurükkgebogner und auf die Luftröhre angedrükkter Zunge. Es leugnet es FANTON anat. S. 338. Allein es ist ein Augen- zeuge davon vorhanden. (p) PLINIVS. L. X. c. 22. (q) Der. vortrefl. SCHREIB. [Spaltenumbruch] de lacrumis et fletu. n. 93. (r) s' GRAVEZANDE. T. II. n. 2237. (s) BIRCH. T. I. S. 427. Sie war in einem Ertrunknen ausge- dehnt, weßpremi obs. (t) Schaarschmidt Berlin. Re- lat. T. IV. S. 310. 311. (u) Ebenders. ebendas. (x) SAVVAG. difficul. respir. S. 3. SWAMMERD. S. 80. (y) CLAVDER method. bals.
S. 175. an einem Hunde, denn es ist am Menschen gar zu bekannt. IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen. war naͤmlich die Todesart jenes Moͤrders beim Auguſt (m),eines Sklaven, von dem Galen ſchreibt (n), und das gemeine Kunſtſtuͤkk der Angoliſchen Sklaven, ſich ſelbſt durch Aufhalten des Atems zu erſtikken (o). Dieſe Art ſich ſelbſt das Leben zu nehmen, ſoll ehedem einer andern, und ſehr groſſen Art von Auerhuͤnern gemein geweſen ſeyn, die ihren Atem mit Eigenſinne an ſich gehalten haͤtten (p): und dieſes iſt endlich Kindern toͤdlich, wenn ſie vor Zorn, oder aus andern Ungluͤkksfaͤllen, den Atem an ſich halten (q). Es iſt ferner eben dieſes die Todesart fuͤr Menſchen, Von dieſer Beaͤngſtigung, Erſtikkung, und Todes- Das Anſtrengen iſt nichts, als ein langwieriges Ein- ge- (m) [Spaltenumbruch]
VALER. MAX. L. IX. c. 12. (n) De motu muſcul. L. II. c. 6. S. 637. (o) DODART Mem. de l’Ac. 1706. S. 520. und Mem. de l’Acad. 1725. du MONT. hiſt. de la Loui- ſiane. T. II. S. 244. zvcchelli in relazione di Congo. S. 501. Er ſagt, es geſch[e]he mit zuruͤkkgebogner und auf die Luftroͤhre angedruͤkkter Zunge. Es leugnet es FANTON anat. S. 338. Allein es iſt ein Augen- zeuge davon vorhanden. (p) PLINIVS. L. X. c. 22. (q) Der. vortrefl. SCHREIB. [Spaltenumbruch] de lacrumis et fletu. n. 93. (r) s’ GRAVEZANDE. T. II. n. 2237. (s) BIRCH. T. I. S. 427. Sie war in einem Ertrunknen ausge- dehnt, weſzpremi obſ. (t) Schaarſchmidt Berlin. Re- lat. T. IV. S. 310. 311. (u) Ebenderſ. ebendaſ. (x) SAVVAG. difficul. reſpir. S. 3. SWAMMERD. S. 80. (y) CLAVDER method. balſ.
S. 175. an einem Hunde, denn es iſt am Menſchen gar zu bekannt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0401" n="395"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IIII.</hi> Abſchn. deſſen Erſcheinungen.</hi></fw><lb/> war naͤmlich die Todesart jenes Moͤrders beim <hi rendition="#fr">Auguſt</hi> <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq">VALER. MAX. L. IX. c.</hi> 12.</note>,<lb/> eines Sklaven, von dem <hi rendition="#fr">Galen</hi> ſchreibt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">De motu muſcul. L. II. c.</hi> 6.<lb/> S. 637.</note>, und das<lb/> gemeine Kunſtſtuͤkk der Angoliſchen Sklaven, ſich ſelbſt<lb/> durch Aufhalten des Atems zu erſtikken <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DODART</hi> Mem. de l’Ac.</hi><lb/> 1706. S. 520. und <hi rendition="#aq">Mem. de l’Acad.<lb/> 1725. du <hi rendition="#g">MONT.</hi> hiſt. de la Loui-<lb/> ſiane. T. II.</hi> S. 244. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">zvcchelli</hi></hi><lb/> in relazione di Congo.</hi> S. 501. Er<lb/><choice><sic>fagt</sic><corr>ſagt</corr></choice>, es geſch<supplied>e</supplied>he mit zuruͤkkgebogner<lb/> und auf die Luftroͤhre angedruͤkkter<lb/> Zunge. Es leugnet es <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FANTON</hi><lb/> anat.</hi> S. 338. Allein es iſt ein Augen-<lb/> zeuge davon vorhanden.</note>. Dieſe Art<lb/> ſich ſelbſt das Leben zu nehmen, ſoll ehedem einer andern,<lb/> und ſehr groſſen Art von Auerhuͤnern gemein geweſen ſeyn,<lb/> die ihren Atem mit Eigenſinne an ſich gehalten haͤtten <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PLINIVS.</hi> L. X. c.</hi> 22.</note>:<lb/> und dieſes iſt endlich Kindern toͤdlich, wenn ſie vor Zorn,<lb/> oder aus andern Ungluͤkksfaͤllen, den Atem an ſich<lb/> halten <note place="foot" n="(q)">Der. vortrefl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCHREIB.</hi><lb/><cb/> de lacrumis et fletu. n.</hi> 93.</note>.</p><lb/> <p>Es iſt ferner eben dieſes die Todesart fuͤr Menſchen,<lb/> oder Thiere, wenn ſie in einer gedruͤkkten, und wirkſame-<lb/> ren Luft ſterben <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">s’ <hi rendition="#g">GRAVEZANDE.</hi> T. II.<lb/> n.</hi> 2237.</note>, und man findet in ihnen die Lunge<lb/> aufgeblaſen <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BIRCH.</hi> T. I.</hi> S. 427. Sie<lb/> war in einem Ertrunknen ausge-<lb/> dehnt, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">weſzpremi</hi></hi> obſ.</hi></note>, und ausgedehnt, gerade, ſo wie ſie im<lb/> Einatmen beſchaffen iſt <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#fr">Schaarſchmidt</hi> Berlin. Re-<lb/> lat. <hi rendition="#aq">T. IV.</hi> S. 310. 311.</note>, da denn das zu groſſe Ge-<lb/> wichte der Luft, am Ausatmen, hinderlich wird <note place="foot" n="(u)">Ebenderſ. ebendaſ.</note>.</p><lb/> <p>Von dieſer Beaͤngſtigung, Erſtikkung, und Todes-<lb/> art, iſt die Urſache nicht ſchwer zu ergruͤnden, denn man<lb/> ſieht, daß bei lange fortgeſezztem Einatmen, das Blut<lb/> zwar nach der Lunge zuflieſt, und ſich darinnen ſamle <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SAVVAG.</hi> difficul. reſpir.</hi><lb/> S. 3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SWAMMERD.</hi></hi> S. 80.</note>,<lb/> aber aus der Lunge keinen Ausgang finden kann.</p><lb/> <p>Das Anſtrengen iſt nichts, als ein langwieriges Ein-<lb/> atmen; und doch ſchwillt im Anſtrengen der Hals, und<lb/> das Geſichte auf <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CLAVDER</hi> method. balſ.</hi><lb/> S. 175. an einem Hunde, denn es<lb/> iſt am Menſchen gar zu bekannt.</note>, beide dehnen ſich aus, daß auch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [395/0401]
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
war naͤmlich die Todesart jenes Moͤrders beim Auguſt (m),
eines Sklaven, von dem Galen ſchreibt (n), und das
gemeine Kunſtſtuͤkk der Angoliſchen Sklaven, ſich ſelbſt
durch Aufhalten des Atems zu erſtikken (o). Dieſe Art
ſich ſelbſt das Leben zu nehmen, ſoll ehedem einer andern,
und ſehr groſſen Art von Auerhuͤnern gemein geweſen ſeyn,
die ihren Atem mit Eigenſinne an ſich gehalten haͤtten (p):
und dieſes iſt endlich Kindern toͤdlich, wenn ſie vor Zorn,
oder aus andern Ungluͤkksfaͤllen, den Atem an ſich
halten (q).
Es iſt ferner eben dieſes die Todesart fuͤr Menſchen,
oder Thiere, wenn ſie in einer gedruͤkkten, und wirkſame-
ren Luft ſterben (r), und man findet in ihnen die Lunge
aufgeblaſen (s), und ausgedehnt, gerade, ſo wie ſie im
Einatmen beſchaffen iſt (t), da denn das zu groſſe Ge-
wichte der Luft, am Ausatmen, hinderlich wird (u).
Von dieſer Beaͤngſtigung, Erſtikkung, und Todes-
art, iſt die Urſache nicht ſchwer zu ergruͤnden, denn man
ſieht, daß bei lange fortgeſezztem Einatmen, das Blut
zwar nach der Lunge zuflieſt, und ſich darinnen ſamle (x),
aber aus der Lunge keinen Ausgang finden kann.
Das Anſtrengen iſt nichts, als ein langwieriges Ein-
atmen; und doch ſchwillt im Anſtrengen der Hals, und
das Geſichte auf (y), beide dehnen ſich aus, daß auch
ge-
(m)
VALER. MAX. L. IX. c. 12.
(n) De motu muſcul. L. II. c. 6.
S. 637.
(o) DODART Mem. de l’Ac.
1706. S. 520. und Mem. de l’Acad.
1725. du MONT. hiſt. de la Loui-
ſiane. T. II. S. 244. zvcchelli
in relazione di Congo. S. 501. Er
ſagt, es geſchehe mit zuruͤkkgebogner
und auf die Luftroͤhre angedruͤkkter
Zunge. Es leugnet es FANTON
anat. S. 338. Allein es iſt ein Augen-
zeuge davon vorhanden.
(p) PLINIVS. L. X. c. 22.
(q) Der. vortrefl. SCHREIB.
de lacrumis et fletu. n. 93.
(r) s’ GRAVEZANDE. T. II.
n. 2237.
(s) BIRCH. T. I. S. 427. Sie
war in einem Ertrunknen ausge-
dehnt, weſzpremi obſ.
(t) Schaarſchmidt Berlin. Re-
lat. T. IV. S. 310. 311.
(u) Ebenderſ. ebendaſ.
(x) SAVVAG. difficul. reſpir.
S. 3. SWAMMERD. S. 80.
(y) CLAVDER method. balſ.
S. 175. an einem Hunde, denn es
iſt am Menſchen gar zu bekannt.
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