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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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IIII. Abschn. dessen Erscheinungen.
auf eine Minute 80 Pulsschläge rechnet, so wird man in
dieser Zeit 20 Atemzüge haben, und die Zeit zu einem
einzigen Atemholen wird beinahe drei Sekunden aus-
machen (e). So rechnet auch Johann Floyer in 80
Pulsirungen 20 Atemzüge (f). Jndessen sezzt er doch
auch bisweilen für eine Minute fünf (g), oder gar sechs
Züge (h). Zween, oder drei Pulsschläge zählt San-
ktorius
(i), für den Zwi chenraum zwischen einem Aus
und Einatmen, und andre (k) nehmen gar in einem
Menschen, der in einer Minute 60 Pulsschläge zählt,
acht Atemzüge an.

Die Chineser zählen (m), vier oder sünf Pulsschlä-
ge für ein einziges Atemholen, in einem gesunden Men-
schen, sie sehen es als einen Fehler an, der Gefahr droht,
wenn ihrer sechs, und als tödtlich an, wenn ihrer acht
geschehen. Eben diese Völker sezzen 13500 Atemzüge für
einen Tag, folglich für eine Minute sieben, wofern von
einem vier und zwanzig stündigen Tage die Rede ist (n).
Jch sehe es leicht ein, daß hier Verschiedenheiten statt
haben können, und daß diejenigen am besten atmen
müssen, welche wärend einem Atemholen viele Pulsschlä-
ge verrichten. Man weis von einem Flötenspieler, wel-
cher zwo Minuten lang in eins fortblies, und bei diesem
geschahen wärend einem Atemholen fast zehn Pulsschläge (o).

Floyer hatte bei einem, durch Bewegung aufge-
brachten Körper in einer Minute 30 Atemzüge, und 90

Puls-
(e) [Spaltenumbruch] So sagt HAMBERGER.
n.
2.
(f) FLOYER. T. II. S. 384.
AnCholerischen, Vergl. 343. stae-
helin
angef. Ort. Sechs und
achtzig Pulsschläge in einer Minute.
(g) SLARE Phil. Trans. S.
204. floyer. T. II S. 330. 332.
Vier oder fünfe, charleton.
S. 151.
(h) FLOYER. der ber. BER-
[Spaltenumbruch] NARD
probl.
4. dessen Werk ich
zu spät in die Hände bekommen.
(i) J. FEN. AVICENNA.
S. 365.
(k) STAEHEL. S. 26. boer-
haave
praelect. ad T. V. P. I.

S. 155.
(m) Du HALDE.
(n) CLEYER S. 15. Diesen
habe ich nicht bei der Hand.
(o) HALES haemast. S. 100.

IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
auf eine Minute 80 Pulsſchlaͤge rechnet, ſo wird man in
dieſer Zeit 20 Atemzuͤge haben, und die Zeit zu einem
einzigen Atemholen wird beinahe drei Sekunden aus-
machen (e). So rechnet auch Johann Floyer in 80
Pulſirungen 20 Atemzuͤge (f). Jndeſſen ſezzt er doch
auch bisweilen fuͤr eine Minute fuͤnf (g), oder gar ſechs
Zuͤge (h). Zween, oder drei Pulsſchlaͤge zaͤhlt San-
ktorius
(i), fuͤr den Zwi chenraum zwiſchen einem Aus
und Einatmen, und andre (k) nehmen gar in einem
Menſchen, der in einer Minute 60 Pulsſchlaͤge zaͤhlt,
acht Atemzuͤge an.

Die Chineſer zaͤhlen (m), vier oder ſuͤnf Pulsſchlaͤ-
ge fuͤr ein einziges Atemholen, in einem geſunden Men-
ſchen, ſie ſehen es als einen Fehler an, der Gefahr droht,
wenn ihrer ſechs, und als toͤdtlich an, wenn ihrer acht
geſchehen. Eben dieſe Voͤlker ſezzen 13500 Atemzuͤge fuͤr
einen Tag, folglich fuͤr eine Minute ſieben, wofern von
einem vier und zwanzig ſtuͤndigen Tage die Rede iſt (n).
Jch ſehe es leicht ein, daß hier Verſchiedenheiten ſtatt
haben koͤnnen, und daß diejenigen am beſten atmen
muͤſſen, welche waͤrend einem Atemholen viele Pulsſchlaͤ-
ge verrichten. Man weis von einem Floͤtenſpieler, wel-
cher zwo Minuten lang in eins fortblies, und bei dieſem
geſchahen waͤrend einem Atemholen faſt zehn Pulsſchlaͤge (o).

Floyer hatte bei einem, durch Bewegung aufge-
brachten Koͤrper in einer Minute 30 Atemzuͤge, und 90

Puls-
(e) [Spaltenumbruch] So ſagt HAMBERGER.
n.
2.
(f) FLOYER. T. II. S. 384.
AnCholeriſchen, Vergl. 343. ſtae-
helin
angef. Ort. Sechs und
achtzig Pulsſchlaͤge in einer Minute.
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204. floyer. T. II S. 330. 332.
Vier oder fuͤnfe, charleton.
S. 151.
(h) FLOYER. der ber. BER-
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4. deſſen Werk ich
zu ſpaͤt in die Haͤnde bekommen.
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S. 365.
(k) STAEHEL. S. 26. boer-
haave
praelect. ad T. V. P. I.

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[453/0459] IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen. auf eine Minute 80 Pulsſchlaͤge rechnet, ſo wird man in dieſer Zeit 20 Atemzuͤge haben, und die Zeit zu einem einzigen Atemholen wird beinahe drei Sekunden aus- machen (e). So rechnet auch Johann Floyer in 80 Pulſirungen 20 Atemzuͤge (f). Jndeſſen ſezzt er doch auch bisweilen fuͤr eine Minute fuͤnf (g), oder gar ſechs Zuͤge (h). Zween, oder drei Pulsſchlaͤge zaͤhlt San- ktorius (i), fuͤr den Zwi chenraum zwiſchen einem Aus und Einatmen, und andre (k) nehmen gar in einem Menſchen, der in einer Minute 60 Pulsſchlaͤge zaͤhlt, acht Atemzuͤge an. Die Chineſer zaͤhlen (m), vier oder ſuͤnf Pulsſchlaͤ- ge fuͤr ein einziges Atemholen, in einem geſunden Men- ſchen, ſie ſehen es als einen Fehler an, der Gefahr droht, wenn ihrer ſechs, und als toͤdtlich an, wenn ihrer acht geſchehen. Eben dieſe Voͤlker ſezzen 13500 Atemzuͤge fuͤr einen Tag, folglich fuͤr eine Minute ſieben, wofern von einem vier und zwanzig ſtuͤndigen Tage die Rede iſt (n). Jch ſehe es leicht ein, daß hier Verſchiedenheiten ſtatt haben koͤnnen, und daß diejenigen am beſten atmen muͤſſen, welche waͤrend einem Atemholen viele Pulsſchlaͤ- ge verrichten. Man weis von einem Floͤtenſpieler, wel- cher zwo Minuten lang in eins fortblies, und bei dieſem geſchahen waͤrend einem Atemholen faſt zehn Pulsſchlaͤge (o). Floyer hatte bei einem, durch Bewegung aufge- brachten Koͤrper in einer Minute 30 Atemzuͤge, und 90 Puls- (e) So ſagt HAMBERGER. n. 2. (f) FLOYER. T. II. S. 384. AnCholeriſchen, Vergl. 343. ſtae- helin angef. Ort. Sechs und achtzig Pulsſchlaͤge in einer Minute. (g) SLARE Phil. Tranſ. S. 204. floyer. T. II S. 330. 332. Vier oder fuͤnfe, charleton. S. 151. (h) FLOYER. der ber. BER- NARD probl. 4. deſſen Werk ich zu ſpaͤt in die Haͤnde bekommen. (i) J. FEN. AVICENNA. S. 365. (k) STAEHEL. S. 26. boer- haave praelect. ad T. V. P. I. S. 155. (m) Du HALDE. (n) CLEYER S. 15. Dieſen habe ich nicht bei der Hand. (o) HALES haemaſt. S. 100.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/459>, abgerufen am 22.11.2024.