nieder (z)? Dieses läst sich ehe hören, indem er wäh- rend dem Einatmen mit herabgezogen wird (a).
Bei dieser Bewegung wirkt schon die Heftigkeit mit mehr Mäßigung, und es geschehen zwei, oder drei Atem- holungen zwischen einem zweimaligen Schlukken (b): in- dessen hat es eben den Fehler, als der Husten, und die übrigen kramphaften Atemzüge, nämlich, daß es eine Weile fortfähret, wenn es sich einmal angefangen hat. Jch habe es an einem vornehmen Manne etliche Tage lang beobachtet (c), da denn die Ursache in einer faulen Gährung, die im Magen lag, zu bestehen schien, wel- che man endlich durch Rhabarber und Opium wegschafte. Andere Autoren haben ein Schlukken von längerer Dauer angemerkt (d).
Das Schlukken wird oft durch ein verhaltnes Atem- holen aufgehoben (e), so wie wir überhaupt den Husten, und dergleichen andre Fehler, durch einen verhaltnen Atem unterdrükken. Jndem wir nämlich die gereizten Werk- zeuge zu ruhen nöthigen, so wird alsdann der Eindrukk des Reizes, und die Empfindlichkeit gemindert, welche nicht abnehmen würde, wenn diese Werkzeuge bei ihrer fortdauernden Thätigkeit gelassen würden.
Das Schrekken hat keine vorhergesehene Absicht zum Grunde, und es gehöret zu den wirklich willkührli- chen und krampfigen Bewegungen, welche sich, wie be- kannt, in den willkührlichsten Werkzeugen am meisten offenbaren, so bald die Gewalt des Reizes größer wird, und bis zu einem gewissen Grade gestiegen. Jn der That gehören die Bewegungen, die die Armmuskeln machen,
unter
(z)BRVNING. Ebendas.
(a)[Spaltenumbruch]N. 35.
(b)VIRIDET. angef. Ort. S. 545.
(c) Ein solches viertägiges hat ge- sehen MARC. DONATVS hist. [Spaltenumbruch]
med. mir. S. 319.
(d) Eins von vier Jahren, bar- thol Cent. II. hist. 4.
(e)ERYXIMACHVS ein Arzt| beim aristophanes.
H h 5
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinnngen.
nieder (z)? Dieſes laͤſt ſich ehe hoͤren, indem er waͤh- rend dem Einatmen mit herabgezogen wird (a).
Bei dieſer Bewegung wirkt ſchon die Heftigkeit mit mehr Maͤßigung, und es geſchehen zwei, oder drei Atem- holungen zwiſchen einem zweimaligen Schlukken (b): in- deſſen hat es eben den Fehler, als der Huſten, und die uͤbrigen kramphaften Atemzuͤge, naͤmlich, daß es eine Weile fortfaͤhret, wenn es ſich einmal angefangen hat. Jch habe es an einem vornehmen Manne etliche Tage lang beobachtet (c), da denn die Urſache in einer faulen Gaͤhrung, die im Magen lag, zu beſtehen ſchien, wel- che man endlich durch Rhabarber und Opium wegſchafte. Andere Autoren haben ein Schlukken von laͤngerer Dauer angemerkt (d).
Das Schlukken wird oft durch ein verhaltnes Atem- holen aufgehoben (e), ſo wie wir uͤberhaupt den Huſten, und dergleichen andre Fehler, durch einen verhaltnen Atem unterdruͤkken. Jndem wir naͤmlich die gereizten Werk- zeuge zu ruhen noͤthigen, ſo wird alsdann der Eindrukk des Reizes, und die Empfindlichkeit gemindert, welche nicht abnehmen wuͤrde, wenn dieſe Werkzeuge bei ihrer fortdauernden Thaͤtigkeit gelaſſen wuͤrden.
Das Schrekken hat keine vorhergeſehene Abſicht zum Grunde, und es gehoͤret zu den wirklich willkuͤhrli- chen und krampfigen Bewegungen, welche ſich, wie be- kannt, in den willkuͤhrlichſten Werkzeugen am meiſten offenbaren, ſo bald die Gewalt des Reizes groͤßer wird, und bis zu einem gewiſſen Grade geſtiegen. Jn der That gehoͤren die Bewegungen, die die Armmuskeln machen,
unter
(z)BRVNING. Ebendaſ.
(a)[Spaltenumbruch]N. 35.
(b)VIRIDET. angef. Ort. S. 545.
(c) Ein ſolches viertaͤgiges hat ge- ſehen MARC. DONATVS hiſt. [Spaltenumbruch]
med. mir. S. 319.
(d) Eins von vier Jahren, bar- thol Cent. II. hiſt. 4.
(e)ERYXIMACHVS ein Arzt| beim ariſtophaneſ.
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IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinnngen.
nieder (z)? Dieſes laͤſt ſich ehe hoͤren, indem er waͤh-
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Bei dieſer Bewegung wirkt ſchon die Heftigkeit mit
mehr Maͤßigung, und es geſchehen zwei, oder drei Atem-
holungen zwiſchen einem zweimaligen Schlukken (b): in-
deſſen hat es eben den Fehler, als der Huſten, und die
uͤbrigen kramphaften Atemzuͤge, naͤmlich, daß es eine
Weile fortfaͤhret, wenn es ſich einmal angefangen hat.
Jch habe es an einem vornehmen Manne etliche Tage
lang beobachtet (c), da denn die Urſache in einer faulen
Gaͤhrung, die im Magen lag, zu beſtehen ſchien, wel-
che man endlich durch Rhabarber und Opium wegſchafte.
Andere Autoren haben ein Schlukken von laͤngerer Dauer
angemerkt (d).
Das Schlukken wird oft durch ein verhaltnes Atem-
holen aufgehoben (e), ſo wie wir uͤberhaupt den Huſten,
und dergleichen andre Fehler, durch einen verhaltnen Atem
unterdruͤkken. Jndem wir naͤmlich die gereizten Werk-
zeuge zu ruhen noͤthigen, ſo wird alsdann der Eindrukk
des Reizes, und die Empfindlichkeit gemindert, welche
nicht abnehmen wuͤrde, wenn dieſe Werkzeuge bei ihrer
fortdauernden Thaͤtigkeit gelaſſen wuͤrden.
Das Schrekken hat keine vorhergeſehene Abſicht
zum Grunde, und es gehoͤret zu den wirklich willkuͤhrli-
chen und krampfigen Bewegungen, welche ſich, wie be-
kannt, in den willkuͤhrlichſten Werkzeugen am meiſten
offenbaren, ſo bald die Gewalt des Reizes groͤßer wird,
und bis zu einem gewiſſen Grade geſtiegen. Jn der That
gehoͤren die Bewegungen, die die Armmuskeln machen,
unter
(z) BRVNING. Ebendaſ.
(a)
N. 35.
(b) VIRIDET. angef. Ort.
S. 545.
(c) Ein ſolches viertaͤgiges hat ge-
ſehen MARC. DONATVS hiſt.
med. mir. S. 319.
(d) Eins von vier Jahren, bar-
thol Cent. II. hiſt. 4.
(e) ERYXIMACHVS ein
Arzt| beim ariſtophaneſ.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/495>, abgerufen am 22.11.2024.
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