Aus dem Schleime begiebt sich viel Luft hervor (e), und zwar in Gestalt lange währender Blasen (f).
Man zieht aus dem Eiweisse der Eier, wenn man es warm gemacht, auf eben die Weise viel Luft heraus (g), so wie aus dem Magensafte (i), und aus dem Wasser der Fruchthaut (k). Aus der Galle faren (l) Blasen her- aus, die zehnmal grösser sind, als der Jnnhalt der Galle (m), und diese sind zaehe.
So geht endlich auch aus dem Schweisse, in derglei- chen künstlichen Luftleere, Luft heraus (n).
Endlich so sondert sich auch vom Blute, und von diesem ist hier eigentlich die Rede, in dem luftleern Rau- me, Luft ab. Daher schwillt, und schwimmt eine un- terbundne Schlagader, unter der Glokke (o). Eben dieses wiederfährt auch den Blutadern (p), und es schwillt die Drosselblutader (q) im luftleeren Raume auf, sie schwimmt, und fällt, wenn man wieder Luft zuläst, zu Boden.
Billig schwillt eine Schlagader langsamer, die Blut- ader hingegen geschwinder auf (r), da jene an sich härter ist, und der inwendig in Bewegung gerathenen Luft stär- ker wiedersteht.
(h)
End-
(e)[Spaltenumbruch]SENAC angef. Ort. mvs- schenbr. diss. S. 7.
(f)MVSSCHENBR. ebend.
(g)von Sanden, Wolfs Ver- suche. T. I. n. 158.
(i) Ebenders.
(k)MVSSCHENBR. S. 6.
(l)MVSSCHENBR. S. 7. diebold.
(m) Vergl. SENAC. T. II. S. 112. 113.
(n)MERY Mem. d l'Acad. des Sciences. 1707.
(o)[Spaltenumbruch]DIEBOLD. S. 10. camp- bell de aer. morbos. causa. S. 10. roebvck de effectibus quarund. propriet. atmosphaer. mvsschen- broeck. S. 10. mackenzie Hist. of health. S 344.
(p)Wolfs Versuche. T. III. n. 104. gvide. S. 6. 8. Krüger Physiol. n. 107.
(q)SENGVERD rat. et exp. connub. desag. T. II. S. 404.
(r)MVSSCHENBR. S. 10.
(h)DIEBOLD.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Aus dem Schleime begiebt ſich viel Luft hervor (e), und zwar in Geſtalt lange waͤhrender Blaſen (f).
Man zieht aus dem Eiweiſſe der Eier, wenn man es warm gemacht, auf eben die Weiſe viel Luft heraus (g), ſo wie aus dem Magenſafte (i), und aus dem Waſſer der Fruchthaut (k). Aus der Galle faren (l) Blaſen her- aus, die zehnmal groͤſſer ſind, als der Jnnhalt der Galle (m), und dieſe ſind zaehe.
So geht endlich auch aus dem Schweiſſe, in derglei- chen kuͤnſtlichen Luftleere, Luft heraus (n).
Endlich ſo ſondert ſich auch vom Blute, und von dieſem iſt hier eigentlich die Rede, in dem luftleern Rau- me, Luft ab. Daher ſchwillt, und ſchwimmt eine un- terbundne Schlagader, unter der Glokke (o). Eben dieſes wiederfaͤhrt auch den Blutadern (p), und es ſchwillt die Droſſelblutader (q) im luftleeren Raume auf, ſie ſchwimmt, und faͤllt, wenn man wieder Luft zulaͤſt, zu Boden.
Billig ſchwillt eine Schlagader langſamer, die Blut- ader hingegen geſchwinder auf (r), da jene an ſich haͤrter iſt, und der inwendig in Bewegung gerathenen Luft ſtaͤr- ker wiederſteht.
(h)
End-
(e)[Spaltenumbruch]SENAC angef. Ort. mvſ- ſchenbr. diſſ. S. 7.
(f)MVSSCHENBR. ebend.
(g)von Sanden, Wolfs Ver- ſuche. T. I. n. 158.
(i) Ebenderſ.
(k)MVSSCHENBR. S. 6.
(l)MVSSCHENBR. S. 7. diebold.
(m) Vergl. SENAC. T. II. S. 112. 113.
(n)MERY Mem. d l’Acad. des Sciences. 1707.
(o)[Spaltenumbruch]DIEBOLD. S. 10. camp- bell de aer. morboſ. cauſa. S. 10. roebvck de effectibus quarund. propriet. atmoſphaer. mvſſchen- broeck. S. 10. mackenzie Hiſt. of health. S 344.
(p)Wolfs Verſuche. T. III. n. 104. gvide. S. 6. 8. Kruͤger Phyſiol. n. 107.
(q)SENGVERD rat. et exp. connub. deſag. T. II. S. 404.
(r)MVSSCHENBR. S. 10.
(h)DIEBOLD.
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[510[512]/0518]
Das Atemholen. VIII. Buch.
Aus dem Schleime begiebt ſich viel Luft hervor (e),
und zwar in Geſtalt lange waͤhrender Blaſen (f).
Man zieht aus dem Eiweiſſe der Eier, wenn man
es warm gemacht, auf eben die Weiſe viel Luft heraus (g),
ſo wie aus dem Magenſafte (i), und aus dem Waſſer
der Fruchthaut (k). Aus der Galle faren (l) Blaſen her-
aus, die zehnmal groͤſſer ſind, als der Jnnhalt der
Galle (m), und dieſe ſind zaehe.
So geht endlich auch aus dem Schweiſſe, in derglei-
chen kuͤnſtlichen Luftleere, Luft heraus (n).
Endlich ſo ſondert ſich auch vom Blute, und von
dieſem iſt hier eigentlich die Rede, in dem luftleern Rau-
me, Luft ab. Daher ſchwillt, und ſchwimmt eine un-
terbundne Schlagader, unter der Glokke (o). Eben
dieſes wiederfaͤhrt auch den Blutadern (p), und es ſchwillt
die Droſſelblutader (q) im luftleeren Raume auf, ſie
ſchwimmt, und faͤllt, wenn man wieder Luft zulaͤſt, zu
Boden.
Billig ſchwillt eine Schlagader langſamer, die Blut-
ader hingegen geſchwinder auf (r), da jene an ſich haͤrter
iſt, und der inwendig in Bewegung gerathenen Luft ſtaͤr-
ker wiederſteht.
End-
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(e)
SENAC angef. Ort. mvſ-
ſchenbr. diſſ. S. 7.
(f) MVSSCHENBR. ebend.
(g) von Sanden, Wolfs Ver-
ſuche. T. I. n. 158.
(i) Ebenderſ.
(k) MVSSCHENBR. S. 6.
(l) MVSSCHENBR. S. 7.
diebold.
(m) Vergl. SENAC. T. II. S.
112. 113.
(n) MERY Mem. d l’Acad. des
Sciences. 1707.
(o)
DIEBOLD. S. 10. camp-
bell de aer. morboſ. cauſa. S. 10.
roebvck de effectibus quarund.
propriet. atmoſphaer. mvſſchen-
broeck. S. 10. mackenzie
Hiſt. of health. S 344.
(p) Wolfs Verſuche. T. III. n. 104.
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n. 107.
(q) SENGVERD rat. et exp.
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(r) MVSSCHENBR. S. 10.
(h) DIEBOLD.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 510[512]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/518>, abgerufen am 22.11.2024.
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