Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Stimme. IX. Buch.
kopfes, ein Sprosling des achten Paares. Man mus
sie, ihrer Würde gemäs, verfolgen.

Es ist dieser obere Nerve des Luftröhrenkopfes
der unterste von den Aesten, in welche sich das achte Paar
zerspaltet, nachdem es aus der Gehirnschale kömmt (t);
er wird bald darauf, unter dem Atlas nicht selten durch
einen andern Zweig aus eben dem Stamme vermehrt (u).
Er geht hinter den Aesten der Carotis, und begleitet die
Schlagader des Luftröhrenkopfes. Er hat einen ansehnlichen
äussern, und einen andern inwendigen Ast. Der äusse-
re (x) hat einen Zweig, der mit einem Aste des Knoten
des grossen Ribbennerven Gemeinschaft hat, woraus
Aeste zum Zungenschild- (y) zum Schildschlundmus-
kel (z), und zur Schilddrüse gehen (a), und noch ein an-
derer, welcher den Ringschlundmuskel durchbort, und
zum Ringschildmuskel geht. Eben dieser giebt noch einen
Zweig zum Herznerven (cardiacus) ab, von dem ich bald
reden werde.

Der innere geht in den Luftröhrenkopf (c), über dem
Rande des Schildknorpels, und zertheilt sich. Jch ha-
be vier von seinen Hauptzweigen gefunden, wiewohl es
nicht immer so ist. Der erstere geht nach dem Rükken
des Kehlendekkels (d); der andere nach der Haut des
Schlundes, und zum Schildgieskannenmuskel (e). Der

dritte
(t) [Spaltenumbruch] andersch Tab. nerv.
cord.
4.
(u) evst. T. XVIII. n. al-
bini.
Doch man mus sich wun-
dern, daß dieser Ast, gleichsam vor
dem Luftröhrenkopfe, oder wenigstens
unterhalb demseiben, und gar nicht
mit dem Schildknorpel bedekkt, her-
abgehend gezeichnet wird, vievss.
T. 23. winsl. n. 116. willis T.
IX. h.
(x) Der obere Ast des vievss.
S. 181. Auch andersch.
(y) [Spaltenumbruch] FABRIG. f. 23. rvnge.
ebendas.
(z) VIEVSS. S. 181. andersch.
ic. rvnge de organ. voc.
S. 30.
(a) WINSL. n. 116. rvnge.
ebendas.
(c) Der untere Ast des vievss.
S. 181. Er leitet diesen aber einzig
und allein in die Muskeln des
Schlundes.
(d) Ein dritter, rvnge. S. 31.
(e) Er scheint der erste und zweete
des rvnge zu seyw, rvnge.
S. 30.

Die Stimme. IX. Buch.
kopfes, ein Sprosling des achten Paares. Man mus
ſie, ihrer Wuͤrde gemaͤs, verfolgen.

Es iſt dieſer obere Nerve des Luftroͤhrenkopfes
der unterſte von den Aeſten, in welche ſich das achte Paar
zerſpaltet, nachdem es aus der Gehirnſchale koͤmmt (t);
er wird bald darauf, unter dem Atlas nicht ſelten durch
einen andern Zweig aus eben dem Stamme vermehrt (u).
Er geht hinter den Aeſten der Carotis, und begleitet die
Schlagader des Luftroͤhrenkopfes. Er hat einen anſehnlichen
aͤuſſern, und einen andern inwendigen Aſt. Der aͤuſſe-
re (x) hat einen Zweig, der mit einem Aſte des Knoten
des groſſen Ribbennerven Gemeinſchaft hat, woraus
Aeſte zum Zungenſchild- (y) zum Schildſchlundmus-
kel (z), und zur Schilddruͤſe gehen (a), und noch ein an-
derer, welcher den Ringſchlundmuskel durchbort, und
zum Ringſchildmuskel geht. Eben dieſer giebt noch einen
Zweig zum Herznerven (cardiacus) ab, von dem ich bald
reden werde.

Der innere geht in den Luftroͤhrenkopf (c), uͤber dem
Rande des Schildknorpels, und zertheilt ſich. Jch ha-
be vier von ſeinen Hauptzweigen gefunden, wiewohl es
nicht immer ſo iſt. Der erſtere geht nach dem Ruͤkken
des Kehlendekkels (d); der andere nach der Haut des
Schlundes, und zum Schildgieskannenmuskel (e). Der

dritte
(t) [Spaltenumbruch] anderſch Tab. nerv.
cord.
4.
(u) evſt. T. XVIII. n. al-
bini.
Doch man mus ſich wun-
dern, daß dieſer Aſt, gleichſam vor
dem Luftroͤhrenkopfe, oder wenigſtens
unterhalb demſeiben, und gar nicht
mit dem Schildknorpel bedekkt, her-
abgehend gezeichnet wird, vievſſ.
T. 23. winſl. n. 116. williſ T.
IX. h.
(x) Der obere Aſt des vievſſ.
S. 181. Auch anderſch.
(y) [Spaltenumbruch] FABRIG. f. 23. rvnge.
ebendaſ.
(z) VIEVSS. S. 181. anderſch.
ic. rvnge de organ. voc.
S. 30.
(a) WINSL. n. 116. rvnge.
ebendaſ.
(c) Der untere Aſt des vievſſ.
S. 181. Er leitet dieſen aber einzig
und allein in die Muskeln des
Schlundes.
(d) Ein dritter, rvnge. S. 31.
(e) Er ſcheint der erſte und zweete
des rvnge zu ſeyw, rvnge.
S. 30.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0638" n="630[632]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Stimme. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
kopfes, ein Sprosling des achten Paares. Man mus<lb/>
&#x017F;ie, ihrer Wu&#x0364;rde gema&#x0364;s, verfolgen.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;er <hi rendition="#fr">obere</hi> Nerve des <hi rendition="#fr">Luftro&#x0364;hrenkopfes</hi><lb/>
der unter&#x017F;te von den Ae&#x017F;ten, in welche &#x017F;ich das achte Paar<lb/>
zer&#x017F;paltet, nachdem es aus der Gehirn&#x017F;chale ko&#x0364;mmt <note place="foot" n="(t)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ander&#x017F;ch</hi></hi> Tab. nerv.<lb/>
cord.</hi> 4.</note>;<lb/>
er wird bald darauf, unter dem Atlas nicht &#x017F;elten durch<lb/>
einen andern Zweig aus eben dem Stamme vermehrt <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ev&#x017F;t.</hi></hi> T. XVIII. n. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">al-<lb/>
bini.</hi></hi></hi> Doch man mus &#x017F;ich wun-<lb/>
dern, daß die&#x017F;er A&#x017F;t, gleich&#x017F;am vor<lb/>
dem Luftro&#x0364;hrenkopfe, oder wenig&#x017F;tens<lb/>
unterhalb dem&#x017F;eiben, und gar nicht<lb/>
mit dem Schildknorpel bedekkt, her-<lb/>
abgehend gezeichnet wird, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">viev&#x017F;&#x017F;.</hi></hi><lb/>
T. 23. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">win&#x017F;l.</hi></hi> n. 116. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">willi&#x017F;</hi></hi> T.<lb/>
IX. h.</hi></note>.<lb/>
Er geht hinter den Ae&#x017F;ten der Carotis, und begleitet die<lb/>
Schlagader des Luftro&#x0364;hrenkopfes. Er hat einen an&#x017F;ehnlichen<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern, und einen andern inwendigen A&#x017F;t. Der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
re <note place="foot" n="(x)">Der obere A&#x017F;t des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">viev&#x017F;&#x017F;.</hi></hi></hi><lb/>
S. 181. Auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ander&#x017F;ch.</hi></hi></hi></note> hat einen Zweig, der mit einem A&#x017F;te des Knoten<lb/>
des gro&#x017F;&#x017F;en Ribbennerven Gemein&#x017F;chaft hat, woraus<lb/>
Ae&#x017F;te zum Zungen&#x017F;child- <note place="foot" n="(y)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABRIG.</hi> f. 23. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge.</hi></hi></hi><lb/>
ebenda&#x017F;.</note> zum Schild&#x017F;chlundmus-<lb/>
kel <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VIEVSS.</hi></hi> S. 181. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ander&#x017F;ch.</hi><lb/>
ic. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge</hi></hi> de organ. voc.</hi> S. 30.</note>, und zur Schilddru&#x0364;&#x017F;e gehen <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WINSL.</hi> n. 116. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge.</hi></hi></hi><lb/>
ebenda&#x017F;.</note>, und noch ein an-<lb/>
derer, welcher den Ring&#x017F;chlundmuskel durchbort, und<lb/>
zum Ring&#x017F;childmuskel geht. Eben die&#x017F;er giebt noch einen<lb/>
Zweig zum Herznerven (<hi rendition="#aq">cardiacus</hi>) ab, von dem ich bald<lb/>
reden werde.</p><lb/>
            <p>Der innere geht in den Luftro&#x0364;hrenkopf <note place="foot" n="(c)">Der untere A&#x017F;t des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">viev&#x017F;&#x017F;.</hi></hi></hi><lb/>
S. 181. Er leitet die&#x017F;en aber einzig<lb/>
und allein in die Muskeln des<lb/>
Schlundes.</note>, u&#x0364;ber dem<lb/>
Rande des Schildknorpels, und zertheilt &#x017F;ich. Jch ha-<lb/>
be vier von &#x017F;einen Hauptzweigen gefunden, wiewohl es<lb/>
nicht immer &#x017F;o i&#x017F;t. Der er&#x017F;tere geht nach dem Ru&#x0364;kken<lb/>
des Kehlendekkels <note place="foot" n="(d)">Ein dritter, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge.</hi></hi></hi> S. 31.</note>; der andere nach der Haut des<lb/>
Schlundes, und zum Schildgieskannenmuskel <note place="foot" n="(e)">Er &#x017F;cheint der er&#x017F;te und zweete<lb/>
des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge</hi></hi></hi> zu &#x017F;eyw, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">rvnge.</hi></hi></hi><lb/>
S. 30.</note>. Der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dritte</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[630[632]/0638] Die Stimme. IX. Buch. kopfes, ein Sprosling des achten Paares. Man mus ſie, ihrer Wuͤrde gemaͤs, verfolgen. Es iſt dieſer obere Nerve des Luftroͤhrenkopfes der unterſte von den Aeſten, in welche ſich das achte Paar zerſpaltet, nachdem es aus der Gehirnſchale koͤmmt (t); er wird bald darauf, unter dem Atlas nicht ſelten durch einen andern Zweig aus eben dem Stamme vermehrt (u). Er geht hinter den Aeſten der Carotis, und begleitet die Schlagader des Luftroͤhrenkopfes. Er hat einen anſehnlichen aͤuſſern, und einen andern inwendigen Aſt. Der aͤuſſe- re (x) hat einen Zweig, der mit einem Aſte des Knoten des groſſen Ribbennerven Gemeinſchaft hat, woraus Aeſte zum Zungenſchild- (y) zum Schildſchlundmus- kel (z), und zur Schilddruͤſe gehen (a), und noch ein an- derer, welcher den Ringſchlundmuskel durchbort, und zum Ringſchildmuskel geht. Eben dieſer giebt noch einen Zweig zum Herznerven (cardiacus) ab, von dem ich bald reden werde. Der innere geht in den Luftroͤhrenkopf (c), uͤber dem Rande des Schildknorpels, und zertheilt ſich. Jch ha- be vier von ſeinen Hauptzweigen gefunden, wiewohl es nicht immer ſo iſt. Der erſtere geht nach dem Ruͤkken des Kehlendekkels (d); der andere nach der Haut des Schlundes, und zum Schildgieskannenmuskel (e). Der dritte (t) anderſch Tab. nerv. cord. 4. (u) evſt. T. XVIII. n. al- bini. Doch man mus ſich wun- dern, daß dieſer Aſt, gleichſam vor dem Luftroͤhrenkopfe, oder wenigſtens unterhalb demſeiben, und gar nicht mit dem Schildknorpel bedekkt, her- abgehend gezeichnet wird, vievſſ. T. 23. winſl. n. 116. williſ T. IX. h. (x) Der obere Aſt des vievſſ. S. 181. Auch anderſch. (y) FABRIG. f. 23. rvnge. ebendaſ. (z) VIEVSS. S. 181. anderſch. ic. rvnge de organ. voc. S. 30. (a) WINSL. n. 116. rvnge. ebendaſ. (c) Der untere Aſt des vievſſ. S. 181. Er leitet dieſen aber einzig und allein in die Muskeln des Schlundes. (d) Ein dritter, rvnge. S. 31. (e) Er ſcheint der erſte und zweete des rvnge zu ſeyw, rvnge. S. 30.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/638
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 630[632]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/638>, abgerufen am 22.11.2024.