macht hat. Hierauf werde ich berichten, was ich ihm mit aller möglichen Mäßigung darauf geant- wortet, und hiernächst, was bei den anatomischen Fragen, vor Feler in meine Schriften eingeflossen sind.
Der erste Theil dieser unangenehmen Arbeit wird mir sehr leicht werden. Jch kann mit aller Sicherheit leugnen, daß ich vor dem Jahre 1754 nicht das mindeste Wort vorgebracht, welches Al- bin übel aufnehmen können, und es wirft mir selbst dieser Mann, welcher nach seinem eignen Geständnisse, im Argwöhnen viel zu hizzig ist (3), nichts dergleichen vor. Dahingegen kann ich mich auf eine zalreiche Menge meiner Schriften berufen, unter denen mir die Auslegung der Boerhaavi- schen Vorlesungen über die Arzneigelahrheit (4) beifällt. Was ich darinnen vom Albin geurteilt, und ob sich Ausdrükke, die mit mehr Erfurcht er- füllt wären, erdenken lassen, überlasse ich dem Le- ser zu beurteilen.
Doch es hat dieser grosse Mann vorher schon nicht blos stillschweigend, sondern, wie es meine
Freunde
(3)p. 66.
(4)p. 198. 546. u. s. f.
Vorrede.
macht hat. Hierauf werde ich berichten, was ich ihm mit aller moͤglichen Maͤßigung darauf geant- wortet, und hiernaͤchſt, was bei den anatomiſchen Fragen, vor Feler in meine Schriften eingefloſſen ſind.
Der erſte Theil dieſer unangenehmen Arbeit wird mir ſehr leicht werden. Jch kann mit aller Sicherheit leugnen, daß ich vor dem Jahre 1754 nicht das mindeſte Wort vorgebracht, welches Al- bin uͤbel aufnehmen koͤnnen, und es wirft mir ſelbſt dieſer Mann, welcher nach ſeinem eignen Geſtaͤndniſſe, im Argwoͤhnen viel zu hizzig iſt (3), nichts dergleichen vor. Dahingegen kann ich mich auf eine zalreiche Menge meiner Schriften berufen, unter denen mir die Auslegung der Boerhaavi- ſchen Vorleſungen uͤber die Arzneigelahrheit (4) beifaͤllt. Was ich darinnen vom Albin geurteilt, und ob ſich Ausdruͤkke, die mit mehr Erfurcht er- fuͤllt waͤren, erdenken laſſen, uͤberlaſſe ich dem Le- ſer zu beurteilen.
Doch es hat dieſer groſſe Mann vorher ſchon nicht blos ſtillſchweigend, ſondern, wie es meine
Freunde
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(4)p. 198. 546. u. ſ. f.
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[X/0014]
Vorrede.
macht hat. Hierauf werde ich berichten, was ich
ihm mit aller moͤglichen Maͤßigung darauf geant-
wortet, und hiernaͤchſt, was bei den anatomiſchen
Fragen, vor Feler in meine Schriften eingefloſſen
ſind.
Der erſte Theil dieſer unangenehmen Arbeit
wird mir ſehr leicht werden. Jch kann mit aller
Sicherheit leugnen, daß ich vor dem Jahre 1754
nicht das mindeſte Wort vorgebracht, welches Al-
bin uͤbel aufnehmen koͤnnen, und es wirft mir
ſelbſt dieſer Mann, welcher nach ſeinem eignen
Geſtaͤndniſſe, im Argwoͤhnen viel zu hizzig iſt (3),
nichts dergleichen vor. Dahingegen kann ich mich
auf eine zalreiche Menge meiner Schriften berufen,
unter denen mir die Auslegung der Boerhaavi-
ſchen Vorleſungen uͤber die Arzneigelahrheit (4)
beifaͤllt. Was ich darinnen vom Albin geurteilt,
und ob ſich Ausdruͤkke, die mit mehr Erfurcht er-
fuͤllt waͤren, erdenken laſſen, uͤberlaſſe ich dem Le-
ſer zu beurteilen.
Doch es hat dieſer groſſe Mann vorher ſchon
nicht blos ſtillſchweigend, ſondern, wie es meine
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/14>, abgerufen am 21.11.2024.
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