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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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Zweiter Abschnitt.
§. 1.
Das kleine Gehirn.

[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] wird bei dem Aristoteles [Spaltenumbruch] (p) eben
das genannt, was bei den Lateinern cerebellum
heißt. Es kömt dieser zweite Theil des Gehirns im
Menschen, in den vierfüßigen Thieren und Vögeln (q)
beständig vor. Man findet es sogar, oder doch etwas
sehr ähnliches davon, auch in den Fischen (r). Hingegen
mangelt das kleine Gehirn den Jnsekten (s). Es liegt
das kleine Gehirn näher an dem Rükkenmarke, und ge-
meiniglich hinterwärts, und außerdem im Menschen,
unter den Gezelten des kleinen Gehirns, in besondern
Gruben, welche in dem Knochen des Hinterhaupts vor-
handen sind, tief gelagert (t). Seine größere Wölbung
paßt mit diesen Gruben zusammen, dagegen wird es
von oben her vom Gehirne gedrückt (u). Es unter-
scheidet sich, was den Bau betrift, weder durch die
Weiche, noch Härte vom Gehirn, ob die Alten es gleich
öfters vor härter ausgegeben haben (x), da es hingegen
viel mehr von dem markrindigen Wesen besitzt (x*),
und dieses an sich weicher, als das Mark ist. Ueber-
haupt ist das sämtliche kleine Gehirn viel weicher, als

das
(p) Hist. anim. libr. I. cap. 16.
RVFO lib. I. appell. p. 36. ORI-
BAS.
S. 8. u. s. f. POLLVCI
S. 175.
(q) Groß genug bey den Vögeln
COITER S. 130.
(r) Jn dem Schwerdfische COL-
LINS tab. 50. fig.
1. mit schregen
Linien bemerkt, cent. 2. Hist. 1.
(s) Jn dem Krebs malt es
WILLIS anim. brut. tab. 1. fig. 3.
[Spaltenumbruch] aber unter den besten Kupfern
LYONETTI und SCHWAMMER-
DAMI
ist kein Gehirnlein.
(t) POLLVX. VIEVSSENS
tab. 3. 4. BONHOMME tab. 8.
TARIN tab. 2. f. 1. tab. 3. f. 2.
GAVTIER tab.
4.
(u) WINSLOW n. 92.
(x) S. C. BAVHIN.
(x*) Daß es gelber sey, sagt
POLLVX angeführt. Ort.


Zweiter Abſchnitt.
§. 1.
Das kleine Gehirn.

[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] wird bei dem Ariſtoteles [Spaltenumbruch] (p) eben
das genannt, was bei den Lateinern cerebellum
heißt. Es koͤmt dieſer zweite Theil des Gehirns im
Menſchen, in den vierfuͤßigen Thieren und Voͤgeln (q)
beſtaͤndig vor. Man findet es ſogar, oder doch etwas
ſehr aͤhnliches davon, auch in den Fiſchen (r). Hingegen
mangelt das kleine Gehirn den Jnſekten (s). Es liegt
das kleine Gehirn naͤher an dem Ruͤkkenmarke, und ge-
meiniglich hinterwaͤrts, und außerdem im Menſchen,
unter den Gezelten des kleinen Gehirns, in beſondern
Gruben, welche in dem Knochen des Hinterhaupts vor-
handen ſind, tief gelagert (t). Seine groͤßere Woͤlbung
paßt mit dieſen Gruben zuſammen, dagegen wird es
von oben her vom Gehirne gedruͤckt (u). Es unter-
ſcheidet ſich, was den Bau betrift, weder durch die
Weiche, noch Haͤrte vom Gehirn, ob die Alten es gleich
oͤfters vor haͤrter ausgegeben haben (x), da es hingegen
viel mehr von dem markrindigen Weſen beſitzt (x*),
und dieſes an ſich weicher, als das Mark iſt. Ueber-
haupt iſt das ſaͤmtliche kleine Gehirn viel weicher, als

das
(p) Hiſt. anim. libr. I. cap. 16.
RVFO lib. I. appell. p. 36. ORI-
BAS.
S. 8. u. ſ. f. POLLVCI
S. 175.
(q) Groß genug bey den Voͤgeln
COITER S. 130.
(r) Jn dem Schwerdfiſche COL-
LINS tab. 50. fig.
1. mit ſchregen
Linien bemerkt, cent. 2. Hiſt. 1.
(s) Jn dem Krebs malt es
WILLIS anim. brut. tab. 1. fig. 3.
[Spaltenumbruch] aber unter den beſten Kupfern
LYONETTI und SCHWAMMER-
DAMI
iſt kein Gehirnlein.
(t) POLLVX. VIEVSSENS
tab. 3. 4. BONHOMME tab. 8.
TARIN tab. 2. f. 1. tab. 3. f. 2.
GAVTIER tab.
4.
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[104/0140] Zweiter Abſchnitt. §. 1. Das kleine Gehirn. _ wird bei dem Ariſtoteles (p) eben das genannt, was bei den Lateinern cerebellum heißt. Es koͤmt dieſer zweite Theil des Gehirns im Menſchen, in den vierfuͤßigen Thieren und Voͤgeln (q) beſtaͤndig vor. Man findet es ſogar, oder doch etwas ſehr aͤhnliches davon, auch in den Fiſchen (r). Hingegen mangelt das kleine Gehirn den Jnſekten (s). Es liegt das kleine Gehirn naͤher an dem Ruͤkkenmarke, und ge- meiniglich hinterwaͤrts, und außerdem im Menſchen, unter den Gezelten des kleinen Gehirns, in beſondern Gruben, welche in dem Knochen des Hinterhaupts vor- handen ſind, tief gelagert (t). Seine groͤßere Woͤlbung paßt mit dieſen Gruben zuſammen, dagegen wird es von oben her vom Gehirne gedruͤckt (u). Es unter- ſcheidet ſich, was den Bau betrift, weder durch die Weiche, noch Haͤrte vom Gehirn, ob die Alten es gleich oͤfters vor haͤrter ausgegeben haben (x), da es hingegen viel mehr von dem markrindigen Weſen beſitzt (x*), und dieſes an ſich weicher, als das Mark iſt. Ueber- haupt iſt das ſaͤmtliche kleine Gehirn viel weicher, als das (p) Hiſt. anim. libr. I. cap. 16. RVFO lib. I. appell. p. 36. ORI- BAS. S. 8. u. ſ. f. POLLVCI S. 175. (q) Groß genug bey den Voͤgeln COITER S. 130. (r) Jn dem Schwerdfiſche COL- LINS tab. 50. fig. 1. mit ſchregen Linien bemerkt, cent. 2. Hiſt. 1. (s) Jn dem Krebs malt es WILLIS anim. brut. tab. 1. fig. 3. aber unter den beſten Kupfern LYONETTI und SCHWAMMER- DAMI iſt kein Gehirnlein. (t) POLLVX. VIEVSSENS tab. 3. 4. BONHOMME tab. 8. TARIN tab. 2. f. 1. tab. 3. f. 2. GAVTIER tab. 4. (u) WINSLOW n. 92. (x) S. C. BAVHIN. (x*) Daß es gelber ſey, ſagt POLLVX angefuͤhrt. Ort.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/140>, abgerufen am 27.11.2024.