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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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V. Abschn. Die Pulsadern des Gehirns.

Es scheint nämlich die große Leichtigkeit [Spaltenumbruch] (z), mit
welcher, wie ich beobachtet habe, allerlei Säfte aus den
Schlagadern des Gehirns in die Sinus übergehen, kei-
ne solche Trägheit des Gehirnbluts zu zulassen, indem
diese Leichtigkeit wenigstens eben so groß, als dieienige
ist, mit der das Blut in andern Theilen des Körpers
umläuft, doch es geben auch an einem lebendigen Thiere
die Sinus, ob sie gleich nicht klopfen, eine Menge Blut
und zwar mit vieler Gefahr von sich, wie ich nebst eini-
gen Freunden gesehen habe (a).

§. 45.
Die Fließwassergefäße des Gehirns.

Jch sehe, daß man hin und wieder die Wasserge-
fäße des Gehirns anführt, und es hatte längst Steno-
nius
in dem Adergewebe fließwasserähnliche Gefäße gese-
hen (b), welches auch D. Benoit (c), Anton Nuck (d),
Humphred, Ridley [Spaltenumbruch] (e), und vor kurzem der berühm-
te Albrecht (f), wahrgenommen haben. Man könnte
auch hieher die Fließwassergefäße ziehen, welche vom be-
rühmten Simoncellius an den gestreiften Körpern gese-
hen (g) worden, wenn man gleich das Kupfer des Bid-
loo
(g*), und dessen Zeugnis verwerfen wollte.

Es hat Ferner Richard Carr (h), Fließwasser-
gefäße gesehen, welche denen Nerven, die durchs Sieb-
bein zur Nase gehen, zur Begleitung dienten (i).

Es
(z) Auch LAGHIVS merkt
es an Comm. Bononiens. T. IV.
S. 126.
(a) WALSDORF S. 27. 28. 29.
(b) Bei BARTHOLIN
anat.
S. 475.
(c) Bei GLASER.
(d) Nov. Invent. S. 152.
(e) Cap. 6. S. 62. f. 5. q.
obs.
S. 160. Mit Klappen.
(f) De morbis cerebri.
(g) Bei PACCH. S. 118.
(g*) Tab. 10. f. 3.
(h) Leidae von 1683.
(i) Epist. 1. S. 5. 6.
V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.

Es ſcheint naͤmlich die große Leichtigkeit [Spaltenumbruch] (z), mit
welcher, wie ich beobachtet habe, allerlei Saͤfte aus den
Schlagadern des Gehirns in die Sinus uͤbergehen, kei-
ne ſolche Traͤgheit des Gehirnbluts zu zulaſſen, indem
dieſe Leichtigkeit wenigſtens eben ſo groß, als dieienige
iſt, mit der das Blut in andern Theilen des Koͤrpers
umlaͤuft, doch es geben auch an einem lebendigen Thiere
die Sinus, ob ſie gleich nicht klopfen, eine Menge Blut
und zwar mit vieler Gefahr von ſich, wie ich nebſt eini-
gen Freunden geſehen habe (a).

§. 45.
Die Fließwaſſergefaͤße des Gehirns.

Jch ſehe, daß man hin und wieder die Waſſerge-
faͤße des Gehirns anfuͤhrt, und es hatte laͤngſt Steno-
nius
in dem Adergewebe fließwaſſeraͤhnliche Gefaͤße geſe-
hen (b), welches auch D. Benoit (c), Anton Nuck (d),
Humphred, Ridley [Spaltenumbruch] (e), und vor kurzem der beruͤhm-
te Albrecht (f), wahrgenommen haben. Man koͤnnte
auch hieher die Fließwaſſergefaͤße ziehen, welche vom be-
ruͤhmten Simoncellius an den geſtreiften Koͤrpern geſe-
hen (g) worden, wenn man gleich das Kupfer des Bid-
loo
(g*), und deſſen Zeugnis verwerfen wollte.

Es hat Ferner Richard Carr (h), Fließwaſſer-
gefaͤße geſehen, welche denen Nerven, die durchs Sieb-
bein zur Naſe gehen, zur Begleitung dienten (i).

Es
(z) Auch LAGHIVS merkt
es an Comm. Bononienſ. T. IV.
S. 126.
(a) WALSDORF S. 27. 28. 29.
(b) Bei BARTHOLIN
anat.
S. 475.
(c) Bei GLASER.
(d) Nov. Invent. S. 152.
(e) Cap. 6. S. 62. f. 5. q.
obſ.
S. 160. Mit Klappen.
(f) De morbis cerebri.
(g) Bei PACCH. S. 118.
(g*) Tab. 10. f. 3.
(h) Leidae von 1683.
(i) Epiſt. 1. S. 5. 6.
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[285/0321] V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. Es ſcheint naͤmlich die große Leichtigkeit (z), mit welcher, wie ich beobachtet habe, allerlei Saͤfte aus den Schlagadern des Gehirns in die Sinus uͤbergehen, kei- ne ſolche Traͤgheit des Gehirnbluts zu zulaſſen, indem dieſe Leichtigkeit wenigſtens eben ſo groß, als dieienige iſt, mit der das Blut in andern Theilen des Koͤrpers umlaͤuft, doch es geben auch an einem lebendigen Thiere die Sinus, ob ſie gleich nicht klopfen, eine Menge Blut und zwar mit vieler Gefahr von ſich, wie ich nebſt eini- gen Freunden geſehen habe (a). §. 45. Die Fließwaſſergefaͤße des Gehirns. Jch ſehe, daß man hin und wieder die Waſſerge- faͤße des Gehirns anfuͤhrt, und es hatte laͤngſt Steno- nius in dem Adergewebe fließwaſſeraͤhnliche Gefaͤße geſe- hen (b), welches auch D. Benoit (c), Anton Nuck (d), Humphred, Ridley (e), und vor kurzem der beruͤhm- te Albrecht (f), wahrgenommen haben. Man koͤnnte auch hieher die Fließwaſſergefaͤße ziehen, welche vom be- ruͤhmten Simoncellius an den geſtreiften Koͤrpern geſe- hen (g) worden, wenn man gleich das Kupfer des Bid- loo (g*), und deſſen Zeugnis verwerfen wollte. Es hat Ferner Richard Carr (h), Fließwaſſer- gefaͤße geſehen, welche denen Nerven, die durchs Sieb- bein zur Naſe gehen, zur Begleitung dienten (i). Es (z) Auch LAGHIVS merkt es an Comm. Bononienſ. T. IV. S. 126. (a) WALSDORF S. 27. 28. 29. (b) Bei BARTHOLIN anat. S. 475. (c) Bei GLASER. (d) Nov. Invent. S. 152. (e) Cap. 6. S. 62. f. 5. q. obſ. S. 160. Mit Klappen. (f) De morbis cerebri. (g) Bei PACCH. S. 118. (g*) Tab. 10. f. 3. (h) Leidae von 1683. (i) Epiſt. 1. S. 5. 6.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/321>, abgerufen am 22.11.2024.