Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.VII. Ab. Ersch. d. leb. Geh. Die Empfind. nerung gethan, daß die Sehne eine sehr stumpfe Em-pfindung habe [Spaltenumbruch] y, und es äussert M. Aurel. Severi- nus z, und A. Molinetti a, eben dergleichen Gedan- ken. Es fand J. a Mekern b, daß die Sehnen we- nig empfinden, wann er von der Sehne spricht, welche sich aus den Ausdehnern der Schienröhre vereinigt, und in die Kniescheibe begiebt. Es hat der ehedem berümte D. Brvan Robinson c, an einem Hunde die Sehne wenig Schmerzen machen gesehen, als man sie verwun- dete, indem sie sich überhaupt zur Verletzung viel besser verstand, als das Muskelfleisch. Es hat auch J. D. Schlichting [Spaltenumbruch] d, welcher den Schulsätzen viele herrliche Endeckungen entgegengesetzt, so wol an Menschen, als Hunden, in verwundeten Sehnen keine sonderliche Zu- fälle und keine krampfhafte Bewegungen bemerkt, und dergleichen Zeugnisse legt auch G. Thomson ab e. Doch man hat auch bei der heftigen Ausdehnung der so berüm- ten zweiköpfigen Sehne, welcher P. P. Molinetti f zu heilen hatte, eben so wenig was von besondern Zu- fällen bemerken können. So oft man ferner die breiten Sehnenbände (apo- einzige y Discours V. p. 78. z Obs. chirurg. in belg. edit. a Diss. p. 69. b Observ. centur. c. 62., daß es nicht sehr schmerze. c On animal oecon. p. 90. d Trantmaolog. p. 213. e Anat. of human bones p. 170. f Galdani in racolta T. I. p. 283. 284. g Heuermann chirurg. oper.
T. 1. p. 329. VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind. nerung gethan, daß die Sehne eine ſehr ſtumpfe Em-pfindung habe [Spaltenumbruch] y, und es aͤuſſert M. Aurel. Severi- nus z, und A. Molinetti a, eben dergleichen Gedan- ken. Es fand J. a Mekern b, daß die Sehnen we- nig empfinden, wann er von der Sehne ſpricht, welche ſich aus den Ausdehnern der Schienroͤhre vereinigt, und in die Knieſcheibe begiebt. Es hat der ehedem beruͤmte D. Brvan Robinſon c, an einem Hunde die Sehne wenig Schmerzen machen geſehen, als man ſie verwun- dete, indem ſie ſich uͤberhaupt zur Verletzung viel beſſer verſtand, als das Muskelfleiſch. Es hat auch J. D. Schlichting [Spaltenumbruch] d, welcher den Schulſaͤtzen viele herrliche Endeckungen entgegengeſetzt, ſo wol an Menſchen, als Hunden, in verwundeten Sehnen keine ſonderliche Zu- faͤlle und keine krampfhafte Bewegungen bemerkt, und dergleichen Zeugniſſe legt auch G. Thomſon ab e. Doch man hat auch bei der heftigen Ausdehnung der ſo beruͤm- ten zweikoͤpfigen Sehne, welcher P. P. Molinetti f zu heilen hatte, eben ſo wenig was von beſondern Zu- faͤllen bemerken koͤnnen. So oft man ferner die breiten Sehnenbaͤnde (apo- einzige y Diſcours V. p. 78. z Obſ. chirurg. in belg. edit. a Diſſ. p. 69. b Obſerv. centur. c. 62., daß es nicht ſehr ſchmerze. c On animal oecon. p. 90. d Trantmaolog. p. 213. e Anat. of human bones p. 170. f Galdani in racolta T. I. p. 283. 284. g Heuermann chirurg. oper.
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VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
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y, und es aͤuſſert M. Aurel. Severi-
nus z, und A. Molinetti a, eben dergleichen Gedan-
ken. Es fand J. a Mekern b, daß die Sehnen we-
nig empfinden, wann er von der Sehne ſpricht, welche
ſich aus den Ausdehnern der Schienroͤhre vereinigt, und
in die Knieſcheibe begiebt. Es hat der ehedem beruͤmte
D. Brvan Robinſon c, an einem Hunde die Sehne
wenig Schmerzen machen geſehen, als man ſie verwun-
dete, indem ſie ſich uͤberhaupt zur Verletzung viel beſſer
verſtand, als das Muskelfleiſch. Es hat auch J. D.
Schlichting
d, welcher den Schulſaͤtzen viele herrliche
Endeckungen entgegengeſetzt, ſo wol an Menſchen, als
Hunden, in verwundeten Sehnen keine ſonderliche Zu-
faͤlle und keine krampfhafte Bewegungen bemerkt, und
dergleichen Zeugniſſe legt auch G. Thomſon ab e. Doch
man hat auch bei der heftigen Ausdehnung der ſo beruͤm-
ten zweikoͤpfigen Sehne, welcher P. P. Molinetti f
zu heilen hatte, eben ſo wenig was von beſondern Zu-
faͤllen bemerken koͤnnen.
So oft man ferner die breiten Sehnenbaͤnde (apo-
neuroſes) zerſchnitten, damit das Blut darunter nicht
faul werden moͤchte, und ſo oft man die Sehne des ſchie-
fen und niedrigſteigenden Muskels verletzte, damit ſich
die zuſammengeſchnuͤrten Gedaͤrme wieder in Ruhe brin-
gen laſſen moͤchten, ſo hat man ſich nie uͤber Schmerzen
oder ſchwere Zufaͤlle beklagt, welche auf das Zerſchneiden
dieſer Sehnen gefolgt waͤren. Es pflegen ſich die Theile,
wo breite Sehnenbaͤnder liegen, wenn ſie verwundet wer-
den, leicht wieder heilen zu laſſen g. Es koͤnnte dieſes
einzige
y Diſcours V. p. 78.
z Obſ. chirurg. in belg. edit.
a Diſſ. p. 69.
b Obſerv. centur. c. 62., daß
es nicht ſehr ſchmerze.
c On animal oecon. p. 90.
d Trantmaolog. p. 213.
e Anat. of human bones p. 170.
f Galdani in racolta T. I. p.
283. 284.
g Heuermann chirurg. oper.
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