Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. sahe der berümte Burkard, wie die Sehnen in seinenVersuchen, ob sie gleich empfindlich zu sein schienen, es dennoch nicht waren, sondern, daß dieses vielmehr auf dem Zellgewebe, welches nebst vielen Nerven zwischen den Sehnen liegt, beruhet. Es haben sich aber ausser- dem unsre Gegner gewisser glühenden Stäbchen [Spaltenumbruch] f, und chimischer Gifte g, auch so gar in Gegenwart der Gön- ner unserer Versuche, mit so grosser Freigebigkeit bedie- net h, daß diese übertriebene Heftigkeit, so gar bis zu den fremden Theilen des Körpers, zur Haut, zum Flei- sche und Nerven gelangen könne. Als daher ein Hund die Wunden der Sehnen geduldig ausstand, so gab der- selbe doch Zeichen eines Schmerzens von sich, als man ihn mit chymischen Giften berührte i. So oft also in den Jtalienischen Versuchen Sehnen Jch will daher alles dieses zusammenfassen, und noch nur f Laghi ep. 1. conf. Tosetti Lettr. 4. p. 448. g Tosetti Lettr. 3. p. 216. Lettr. 4. p. 448. Bianchi p. 51. edit. Van- dermonde. Lorry eben da. Dahin gehört auch der Versuch vom Stella beim Vandelius am Knochenhäut- chen, nach Pagani und Bonioli ob- servation p. 166. h Everhard Audrich p. 216. To- setti p. 448. i Radnitzky obs. ad S. 1. k Vom Tosetti lettr. 2. obs. 9. l Tosetti lettr. 3. p. 203. Cal- dani p. 272. 273. 274. 278. und lettr. 3. p. 5. 6. m Laghi v. c. auch Nicolai le
Cat, Lorry. Jn allen Beispielen des Castell, Pozz, Girard. Caldan I. vander Haar, Acrell, Heuer- mann 3. p. 202. und Phil. trans. vol. L. p. 2. Iourn. de med. 1760. p. 254. Tosetti in den mehresten Radnicsky exp. 4. 4. 5. Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. ſahe der beruͤmte Burkard, wie die Sehnen in ſeinenVerſuchen, ob ſie gleich empfindlich zu ſein ſchienen, es dennoch nicht waren, ſondern, daß dieſes vielmehr auf dem Zellgewebe, welches nebſt vielen Nerven zwiſchen den Sehnen liegt, beruhet. Es haben ſich aber auſſer- dem unſre Gegner gewiſſer gluͤhenden Staͤbchen [Spaltenumbruch] f, und chimiſcher Gifte g, auch ſo gar in Gegenwart der Goͤn- ner unſerer Verſuche, mit ſo groſſer Freigebigkeit bedie- net h, daß dieſe uͤbertriebene Heftigkeit, ſo gar bis zu den fremden Theilen des Koͤrpers, zur Haut, zum Flei- ſche und Nerven gelangen koͤnne. Als daher ein Hund die Wunden der Sehnen geduldig ausſtand, ſo gab der- ſelbe doch Zeichen eines Schmerzens von ſich, als man ihn mit chymiſchen Giften beruͤhrte i. So oft alſo in den Jtalieniſchen Verſuchen Sehnen Jch will daher alles dieſes zuſammenfaſſen, und noch nur f Laghi ep. 1. conf. Toſetti Lettr. 4. p. 448. g Toſetti Lettr. 3. p. 216. Lettr. 4. p. 448. Bianchi p. 51. edit. Van- dermonde. Lorry eben da. Dahin gehoͤrt auch der Verſuch vom Stella beim Vandelius am Knochenhaͤut- chen, nach Pagani und Bonioli ob- ſervation p. 166. h Everhard Audrich p. 216. To- ſetti p. 448. i Radnitzky obſ. ad S. 1. k Vom Toſettì lettr. 2. obſ. 9. l Toſetti lettr. 3. p. 203. Cal- dani p. 272. 273. 274. 278. und lettr. 3. p. 5. 6. m Laghi v. c. auch Nicolai le
Cat, Lorry. Jn allen Beiſpielen des Caſtell, Pozz, Girard. Caldan I. vander Haar, Acrell, Heuer- mann 3. p. 202. und Phil. trans. vol. L. p. 2. Iourn. de med. 1760. p. 254. Toſetti in den mehreſten Radnicsky exp. 4. 4. 5. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0480" n="444"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/> ſahe der beruͤmte <hi rendition="#fr">Burkard,</hi> wie die Sehnen in ſeinen<lb/> Verſuchen, ob ſie gleich empfindlich zu ſein ſchienen, es<lb/> dennoch nicht waren, ſondern, daß dieſes vielmehr auf<lb/> dem Zellgewebe, welches nebſt vielen Nerven zwiſchen<lb/> den Sehnen liegt, beruhet. Es haben ſich aber auſſer-<lb/> dem unſre Gegner gewiſſer gluͤhenden Staͤbchen <cb/> <note place="foot" n="f"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Laghi</hi> ep. 1. conf. <hi rendition="#i">Toſetti</hi> Lettr.<lb/> 4. p.</hi> 448.</note>, und<lb/> chimiſcher Gifte <note place="foot" n="g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toſetti</hi> Lettr. 3. p. 216. Lettr.<lb/> 4. p. 448. B<hi rendition="#i">ianchi</hi> p. 51. edit. <hi rendition="#i">Van-<lb/> dermonde. Lorry</hi></hi> eben da. Dahin<lb/> gehoͤrt auch der Verſuch vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Stella</hi></hi><lb/> beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vandelius</hi></hi> am Knochenhaͤut-<lb/> chen, nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pagani</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bonioli</hi> ob-<lb/> ſervation p.</hi> 166.</note>, auch ſo gar in Gegenwart der Goͤn-<lb/> ner unſerer Verſuche, mit ſo groſſer Freigebigkeit bedie-<lb/> net <note place="foot" n="h"><hi rendition="#aq">Everhard <hi rendition="#i">Audrich</hi> p. 216. <hi rendition="#i">To-<lb/> ſetti</hi> p.</hi> 448.</note>, daß dieſe uͤbertriebene Heftigkeit, ſo gar bis zu<lb/> den fremden Theilen des Koͤrpers, zur Haut, zum Flei-<lb/> ſche und Nerven gelangen koͤnne. Als daher ein Hund<lb/> die Wunden der Sehnen geduldig ausſtand, ſo gab der-<lb/> ſelbe doch Zeichen eines Schmerzens von ſich, als man<lb/> ihn mit chymiſchen Giften beruͤhrte <note place="foot" n="i"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Radnitzky</hi> obſ. ad S.</hi> 1.</note>.</p><lb/> <p>So oft alſo in den Jtalieniſchen Verſuchen Sehnen<lb/> einige Empfindlichkeit aͤuſſerten, ſo konnte man die Ur-<lb/> ſache davon in dem Zellgewebe, welches um den Muskel<lb/> herumlief, ſuchen <cb/> <note place="foot" n="k">Vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toſettì</hi> lettr. 2. obſ.</hi> 9.</note>. Was mich betrift, ſo habe ich<lb/> auch ohne alle Behutſamkeit, dennoch niemals an ihnen<lb/> ein Gefuͤhl bemerken koͤnnen <note place="foot" n="l"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toſetti</hi> lettr. 3. p. 203. <hi rendition="#i">Cal-<lb/> dani</hi> p.</hi> 272. 273. 274. 278. und <hi rendition="#aq">lettr.<lb/> 3. p.</hi> 5. 6.</note>.</p><lb/> <p>Jch will daher alles dieſes zuſammenfaſſen, und noch<lb/> hinzufuͤgen, daß man in keinem Berichte eines glaub-<lb/> wuͤrdigen Schriftſtellers <note place="foot" n="m"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Laghi</hi> v. c.</hi> auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nicolai le<lb/> Cat, Lorry.</hi></hi> Jn allen Beiſpielen<lb/> des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caſtell, Pozz, Girard. Caldan</hi><lb/> I. vander <hi rendition="#i">Haar, Acrell, Heuer-<lb/> mann</hi> 3. p.</hi> 202. und <hi rendition="#aq">Phil. trans.<lb/> vol. L. p. 2. Iourn. de med. 1760.<lb/> p. 254. <hi rendition="#i">Toſetti</hi></hi> in den mehreſten<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Radnicsky</hi> exp.</hi> 4. 4. 5.</note>, an verwundeten Sehnen<lb/> folche Zufaͤlle gefunden habe, dergleichen an verwunde-<lb/> ten Nerven ſehr haͤufig und ſehr lebhaft vorzukommen<lb/> pflegen, daß entweder die Sehnen gar keine, oder doch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [444/0480]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
ſahe der beruͤmte Burkard, wie die Sehnen in ſeinen
Verſuchen, ob ſie gleich empfindlich zu ſein ſchienen, es
dennoch nicht waren, ſondern, daß dieſes vielmehr auf
dem Zellgewebe, welches nebſt vielen Nerven zwiſchen
den Sehnen liegt, beruhet. Es haben ſich aber auſſer-
dem unſre Gegner gewiſſer gluͤhenden Staͤbchen
f, und
chimiſcher Gifte g, auch ſo gar in Gegenwart der Goͤn-
ner unſerer Verſuche, mit ſo groſſer Freigebigkeit bedie-
net h, daß dieſe uͤbertriebene Heftigkeit, ſo gar bis zu
den fremden Theilen des Koͤrpers, zur Haut, zum Flei-
ſche und Nerven gelangen koͤnne. Als daher ein Hund
die Wunden der Sehnen geduldig ausſtand, ſo gab der-
ſelbe doch Zeichen eines Schmerzens von ſich, als man
ihn mit chymiſchen Giften beruͤhrte i.
So oft alſo in den Jtalieniſchen Verſuchen Sehnen
einige Empfindlichkeit aͤuſſerten, ſo konnte man die Ur-
ſache davon in dem Zellgewebe, welches um den Muskel
herumlief, ſuchen
k. Was mich betrift, ſo habe ich
auch ohne alle Behutſamkeit, dennoch niemals an ihnen
ein Gefuͤhl bemerken koͤnnen l.
Jch will daher alles dieſes zuſammenfaſſen, und noch
hinzufuͤgen, daß man in keinem Berichte eines glaub-
wuͤrdigen Schriftſtellers m, an verwundeten Sehnen
folche Zufaͤlle gefunden habe, dergleichen an verwunde-
ten Nerven ſehr haͤufig und ſehr lebhaft vorzukommen
pflegen, daß entweder die Sehnen gar keine, oder doch
nur
f Laghi ep. 1. conf. Toſetti Lettr.
4. p. 448.
g Toſetti Lettr. 3. p. 216. Lettr.
4. p. 448. Bianchi p. 51. edit. Van-
dermonde. Lorry eben da. Dahin
gehoͤrt auch der Verſuch vom Stella
beim Vandelius am Knochenhaͤut-
chen, nach Pagani und Bonioli ob-
ſervation p. 166.
h Everhard Audrich p. 216. To-
ſetti p. 448.
i Radnitzky obſ. ad S. 1.
k Vom Toſettì lettr. 2. obſ. 9.
l Toſetti lettr. 3. p. 203. Cal-
dani p. 272. 273. 274. 278. und lettr.
3. p. 5. 6.
m Laghi v. c. auch Nicolai le
Cat, Lorry. Jn allen Beiſpielen
des Caſtell, Pozz, Girard. Caldan
I. vander Haar, Acrell, Heuer-
mann 3. p. 202. und Phil. trans.
vol. L. p. 2. Iourn. de med. 1760.
p. 254. Toſetti in den mehreſten
Radnicsky exp. 4. 4. 5.
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