dern sich vielmehr rechts oder links [Spaltenumbruch]m, auf die Seite dreht, und mit einem spitzen, und durch ein häufiges Zellgewebe befestigten Ende, unter andern ihres gleichen verschwindet.
Doch ist darum die Faser, ausser in wenigen Exem- peln, nicht ästig, sie ist nicht mit andern ihres gleichen durchwebt m*, sondern ausserdem von allen Seiten mit ihrer eignen Membran umhüllt n. Dieienigen Autores, welche sie unter sich zu Netzen werden lassen o, scheinen durch die fächrige Fäden hintergangen zu sein, indem dergleichen Gewebe die ganze Länge eines Fäser- chens von allen Seiten, mit ihres gleichen verbindet, und in einen Fleischstreif vereinigt p.
Die meisten Schriftsteller haben dergleichen kleine Faser nicht gar zu genau, und am schlechtesten unter allen, Antonius v. Leeuwenhoeck bestimmt. Cs hatte näm- lich derselbe eine Ochsenfaser in seinen erstern Versuchen, so dick, als der vierte Theil eines Haares angegeben [Spaltenumbruch]q, und zwar eine solche, welche man mit blossem Auge vor eine erste Faser halten würde. Hierauf macht er die Fasern einer Maus, den Fasern eines Schweins r, Schaafes s, gleich und noch etwas grösser, als die Och- senfasern, doch aber kleiner, als die Fasern eines Wall- fisches t, daß also die Ochsenfasern noch unter einem Viertheil des Kopfhaares, oder unter dem sechszehnten Theile eines Barthaares u, zu stehen kämen, was
ihre
mAlbin. p. 8.
m*Muys de fabric. musc. p. 4. Kaauw l. c.
nLeeuwenhoeck epist. physiol. p. 2. 4. 8. 153. 361. phil. trans. n. 136. 139.
oLe Cat p. 42.
pLeeuwenhoeck phil. trans. n. 339. etc. Ep. physiol. p. 58. 153. 361. Vom Herzen werde ich sogleich reden.
qAnat. et contempl. T. II. p. 44. Epist. physiol. p. 61.
rp. 59.
sIbid.
tEpist. physiol. p. 58. Seine kleine Fasern macht. Muys im Ochsen, fast so groß, als ein Haar. Siehe dessen Abhandlung p. 171.
up. 61.
Die Muskeln u. deren Beweg. XI. Buch.
dern ſich vielmehr rechts oder links [Spaltenumbruch]m, auf die Seite dreht, und mit einem ſpitzen, und durch ein haͤufiges Zellgewebe befeſtigten Ende, unter andern ihres gleichen verſchwindet.
Doch iſt darum die Faſer, auſſer in wenigen Exem- peln, nicht aͤſtig, ſie iſt nicht mit andern ihres gleichen durchwebt m*, ſondern auſſerdem von allen Seiten mit ihrer eignen Membran umhuͤllt n. Dieienigen Autores, welche ſie unter ſich zu Netzen werden laſſen o, ſcheinen durch die faͤchrige Faͤden hintergangen zu ſein, indem dergleichen Gewebe die ganze Laͤnge eines Faͤſer- chens von allen Seiten, mit ihres gleichen verbindet, und in einen Fleiſchſtreif vereinigt p.
Die meiſten Schriftſteller haben dergleichen kleine Faſer nicht gar zu genau, und am ſchlechteſten unter allen, Antonius v. Leeuwenhoeck beſtimmt. Cs hatte naͤm- lich derſelbe eine Ochſenfaſer in ſeinen erſtern Verſuchen, ſo dick, als der vierte Theil eines Haares angegeben [Spaltenumbruch]q, und zwar eine ſolche, welche man mit bloſſem Auge vor eine erſte Faſer halten wuͤrde. Hierauf macht er die Faſern einer Maus, den Faſern eines Schweins r, Schaafes s, gleich und noch etwas groͤſſer, als die Och- ſenfaſern, doch aber kleiner, als die Faſern eines Wall- fiſches t, daß alſo die Ochſenfaſern noch unter einem Viertheil des Kopfhaares, oder unter dem ſechszehnten Theile eines Barthaares u, zu ſtehen kaͤmen, was
ihre
mAlbin. p. 8.
m*Muys de fabric. muſc. p. 4. Kaauw l. c.
nLeeuwenhoeck epiſt. phyſiol. p. 2. 4. 8. 153. 361. phil. trans. n. 136. 139.
oLe Cat p. 42.
pLeeuwenhoeck phil. trans. n. 339. etc. Ep. phyſiol. p. 58. 153. 361. Vom Herzen werde ich ſogleich reden.
qAnat. et contempl. T. II. p. 44. Epiſt. phyſiol. p. 61.
rp. 59.
sIbid.
tEpiſt. phyſiol. p. 58. Seine kleine Faſern macht. Muys im Ochſen, faſt ſo groß, als ein Haar. Siehe deſſen Abhandlung p. 171.
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Die Muskeln u. deren Beweg. XI. Buch.
dern ſich vielmehr rechts oder links
m, auf die Seite
dreht, und mit einem ſpitzen, und durch ein haͤufiges
Zellgewebe befeſtigten Ende, unter andern ihres gleichen
verſchwindet.
Doch iſt darum die Faſer, auſſer in wenigen Exem-
peln, nicht aͤſtig, ſie iſt nicht mit andern ihres gleichen
durchwebt m*, ſondern auſſerdem von allen Seiten
mit ihrer eignen Membran umhuͤllt n. Dieienigen
Autores, welche ſie unter ſich zu Netzen werden laſſen o,
ſcheinen durch die faͤchrige Faͤden hintergangen zu ſein,
indem dergleichen Gewebe die ganze Laͤnge eines Faͤſer-
chens von allen Seiten, mit ihres gleichen verbindet,
und in einen Fleiſchſtreif vereinigt p.
Die meiſten Schriftſteller haben dergleichen kleine
Faſer nicht gar zu genau, und am ſchlechteſten unter allen,
Antonius v. Leeuwenhoeck beſtimmt. Cs hatte naͤm-
lich derſelbe eine Ochſenfaſer in ſeinen erſtern Verſuchen,
ſo dick, als der vierte Theil eines Haares angegeben
q,
und zwar eine ſolche, welche man mit bloſſem Auge vor
eine erſte Faſer halten wuͤrde. Hierauf macht er die
Faſern einer Maus, den Faſern eines Schweins r,
Schaafes s, gleich und noch etwas groͤſſer, als die Och-
ſenfaſern, doch aber kleiner, als die Faſern eines Wall-
fiſches t, daß alſo die Ochſenfaſern noch unter einem
Viertheil des Kopfhaares, oder unter dem ſechszehnten
Theile eines Barthaares u, zu ſtehen kaͤmen, was
ihre
m Albin. p. 8.
m* Muys de fabric. muſc. p. 4.
Kaauw l. c.
n Leeuwenhoeck epiſt. phyſiol.
p. 2. 4. 8. 153. 361. phil. trans. n.
136. 139.
o Le Cat p. 42.
p Leeuwenhoeck phil. trans. n.
339. etc. Ep. phyſiol. p. 58. 153. 361.
Vom Herzen werde ich ſogleich
reden.
q Anat. et contempl. T. II. p.
44. Epiſt. phyſiol. p. 61.
r p. 59.
s Ibid.
t Epiſt. phyſiol. p. 58. Seine
kleine Faſern macht. Muys im
Ochſen, faſt ſo groß, als ein Haar.
Siehe deſſen Abhandlung p. 171.
u p. 61.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/684>, abgerufen am 22.11.2024.
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