Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Gehirne X. Buch.

Wie sich dieses graue Wesen mit den mehresten Thei-
len des Gehirns vermische, und wie es sich in dem Rük-
kenmarke und dem kleinen Gehirne verhalte, soll an ei-
nem andern Orte erzählt werden. Es ist das Wesen
des grauen im Gehirne ungemein zart und weich, so
daß im Menschen nichts weicher ist, und es beinahe ei-
nem Breie gleich kömt. Seine Farbe ist aus grau,
roth [Spaltenumbruch] (s) und gelb zusammengesetzt, und es ist beinahe
durchsichtig (s*), wenn man ein dünnes Plättchen da-
von nimmt. Dieses graue Wesen verlieret unter allen
Theilen des menschlichen Körpers, am meisten im Aus-
dünsten, nemlich 8508. 8450. 8100 (t) und 8096.
10000 Theile (u) oder von seiner Schwere (x). Es
ist in der Frucht (y) offenbar flüßig, und das Gehirn
wie ein Salzwasser anzusehen, da indessen die übrigen
Eingeweide bereits eine feste Natur angenommen haben,
nachgehends wird es wie eine dikke Milch (z). Jn den
Seefischen und auch in den größern ist es, wenn ich die
Schriftsteller recht verstehe, wenig von dem Gallert un-
terschieden (a). Doch ich vermuthe hier einen Jrr-
thum. Es ist nemlich das Gehirn auch im Karpen gleich-

sam
(s) GUNZ de cerebr. program-
ma I.
S. 6. wenigstens nicht selten.
Jn einem vom Schlage gerürten
Comment. Acad. Petropol. T. III.
S. 397. 398. In nigritis magis fus-
cus MEKEL memoires de Berlin
T. XIII.
S. 69.
(s*) le CAMVS memoir. sur le
cerveau
S. 4. 9. u. s. f.
(t) HAMBERG. Physiolog. med.
an einer Kuh S. 188. Am Schweine
7851. 7825. S. 585. Jn der Frucht
einer Kuh 8693. und 8522. S. 183.
(u) S. 190. Am Hunde.
(x) BARRY on the lungs S. 79.
(y) HARVEI de gener. S. 169.
das ganze Kapittel von einer drey
Monatlichen Frucht Cosmopol. S.
[Spaltenumbruch] 94. vom Gehirn MAITREIEAN de
la formation de poulet
S. 168. und
in unsern T. II. S. 193. T. I. observ.
139. 144. 220.
(z) HARVEI de gen. S. 234. und
am Kinde S. 182.
(a) COLLINS S. 1109. am großen
Sechunde. Am Krampffische LO-
RENZINI
S. 63. Am Welse Rich-
ter
725. Am Galeus GOYEAU mer-
cure de Fr.
1757. Der. Am Schwerd-
fische nennt es beinahe flüßig P. C.
HARTMANN.
Ein Schleim, der
sich ums Gehirn ergoß, nach dem
COLLINS S. 1117. am Karpen, ein
schleimig, Wasser im Rana piscatrix
(große Merfrosch) G. CHARLET.
S. 81. und im Galeus S. 86.
Vom Gehirne X. Buch.

Wie ſich dieſes graue Weſen mit den mehreſten Thei-
len des Gehirns vermiſche, und wie es ſich in dem Ruͤk-
kenmarke und dem kleinen Gehirne verhalte, ſoll an ei-
nem andern Orte erzaͤhlt werden. Es iſt das Weſen
des grauen im Gehirne ungemein zart und weich, ſo
daß im Menſchen nichts weicher iſt, und es beinahe ei-
nem Breie gleich koͤmt. Seine Farbe iſt aus grau,
roth [Spaltenumbruch] (s) und gelb zuſammengeſetzt, und es iſt beinahe
durchſichtig (s*), wenn man ein duͤnnes Plaͤttchen da-
von nimmt. Dieſes graue Weſen verlieret unter allen
Theilen des menſchlichen Koͤrpers, am meiſten im Aus-
duͤnſten, nemlich 8508. 8450. 8100 (t) und 8096.
10000 Theile (u) oder von ſeiner Schwere (x). Es
iſt in der Frucht (y) offenbar fluͤßig, und das Gehirn
wie ein Salzwaſſer anzuſehen, da indeſſen die uͤbrigen
Eingeweide bereits eine feſte Natur angenommen haben,
nachgehends wird es wie eine dikke Milch (z). Jn den
Seefiſchen und auch in den groͤßern iſt es, wenn ich die
Schriftſteller recht verſtehe, wenig von dem Gallert un-
terſchieden (a). Doch ich vermuthe hier einen Jrr-
thum. Es iſt nemlich das Gehirn auch im Karpen gleich-

ſam
(s) GUNZ de cerebr. program-
ma I.
S. 6. wenigſtens nicht ſelten.
Jn einem vom Schlage geruͤrten
Comment. Acad. Petropol. T. III.
S. 397. 398. In nigritis magis fuſ-
cus MEKEL memoires de Berlin
T. XIII.
S. 69.
(s*) le CAMVS memoir. ſur le
cerveau
S. 4. 9. u. ſ. f.
(t) HAMBERG. Phyſiolog. med.
an einer Kuh S. 188. Am Schweine
7851. 7825. S. 585. Jn der Frucht
einer Kuh 8693. und 8522. S. 183.
(u) S. 190. Am Hunde.
(x) BARRY on the lungs S. 79.
(y) HARVEI de gener. S. 169.
das ganze Kapittel von einer drey
Monatlichen Frucht Coſmopol. S.
[Spaltenumbruch] 94. vom Gehirn MAITREIEAN de
la formation de poulet
S. 168. und
in unſern T. II. S. 193. T. I. obſerv.
139. 144. 220.
(z) HARVEI de gen. S. 234. und
am Kinde S. 182.
(a) COLLINS S. 1109. am großen
Sechunde. Am Krampffiſche LO-
RENZINI
S. 63. Am Welſe Rich-
ter
725. Am Galeus GOYEAU mer-
cure de Fr.
1757. Der. Am Schwerd-
fiſche nennt es beinahe fluͤßig P. C.
HARTMANN.
Ein Schleim, der
ſich ums Gehirn ergoß, nach dem
COLLINS S. 1117. am Karpen, ein
ſchleimig, Waſſer im Rana piſcatrix
(große Merfroſch) G. CHARLET.
S. 81. und im Galeus S. 86.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0070" n="34"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Gehirne <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Wie &#x017F;ich die&#x017F;es graue We&#x017F;en mit den mehre&#x017F;ten Thei-<lb/>
len des Gehirns vermi&#x017F;che, und wie es &#x017F;ich in dem Ru&#x0364;k-<lb/>
kenmarke und dem kleinen Gehirne verhalte, &#x017F;oll an ei-<lb/>
nem andern Orte erza&#x0364;hlt werden. Es i&#x017F;t das We&#x017F;en<lb/>
des grauen im Gehirne ungemein zart und weich, &#x017F;o<lb/>
daß im Men&#x017F;chen nichts weicher i&#x017F;t, und es beinahe ei-<lb/>
nem Breie gleich ko&#x0364;mt. Seine Farbe i&#x017F;t aus grau,<lb/>
roth <cb/>
<note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">GUNZ de cerebr. program-<lb/>
ma I.</hi> S. 6. wenig&#x017F;tens nicht &#x017F;elten.<lb/>
Jn einem vom Schlage geru&#x0364;rten<lb/><hi rendition="#aq">Comment. Acad. Petropol. T. III.</hi><lb/>
S. 397. 398. <hi rendition="#aq">In nigritis magis fu&#x017F;-<lb/>
cus MEKEL memoires de Berlin<lb/>
T. XIII.</hi> S. 69.</note> und gelb zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt, und es i&#x017F;t beinahe<lb/>
durch&#x017F;ichtig <note place="foot" n="(s*)"><hi rendition="#aq">le CAMVS memoir. &#x017F;ur le<lb/>
cerveau</hi> S. 4. 9. u. &#x017F;. f.</note>, wenn man ein du&#x0364;nnes Pla&#x0364;ttchen da-<lb/>
von nimmt. Die&#x017F;es graue We&#x017F;en verlieret unter allen<lb/>
Theilen des men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rpers, am mei&#x017F;ten im Aus-<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;ten, nemlich 8508. 8450. 8100 <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">HAMBERG. Phy&#x017F;iolog. med.</hi><lb/>
an einer Kuh S. 188. Am Schweine<lb/>
7851. 7825. S. 585. Jn der Frucht<lb/>
einer Kuh 8693. und 8522. S. 183.</note> und 8096.<lb/>
10000 Theile <note place="foot" n="(u)">S. 190. Am Hunde.</note> oder <formula notation="TeX">\frac{24}{25}</formula> von &#x017F;einer Schwere <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">BARRY on the lungs</hi> S. 79.</note>. Es<lb/>
i&#x017F;t in der Frucht <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">HARVEI de gener.</hi> S. 169.<lb/>
das ganze Kapittel von einer drey<lb/>
Monatlichen Frucht <hi rendition="#aq">Co&#x017F;mopol.</hi> S.<lb/><cb/>
94. vom Gehirn <hi rendition="#aq">MAITREIEAN de<lb/>
la formation de poulet</hi> S. 168. und<lb/>
in un&#x017F;ern <hi rendition="#aq">T. II.</hi> S. 193. <hi rendition="#aq">T. I. ob&#x017F;erv.</hi><lb/>
139. 144. 220.</note> offenbar flu&#x0364;ßig, und das Gehirn<lb/>
wie ein Salzwa&#x017F;&#x017F;er anzu&#x017F;ehen, da inde&#x017F;&#x017F;en die u&#x0364;brigen<lb/>
Eingeweide bereits eine fe&#x017F;te Natur angenommen haben,<lb/>
nachgehends wird es wie eine dikke Milch <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">HARVEI de gen.</hi> S. 234. und<lb/>
am Kinde S. 182.</note>. Jn den<lb/>
Seefi&#x017F;chen und auch in den gro&#x0364;ßern i&#x017F;t es, wenn ich die<lb/>
Schrift&#x017F;teller recht ver&#x017F;tehe, wenig von dem Gallert un-<lb/>
ter&#x017F;chieden <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">COLLINS</hi> S. 1109. am großen<lb/>
Sechunde. Am Krampffi&#x017F;che <hi rendition="#aq">LO-<lb/>
RENZINI</hi> S. 63. Am Wel&#x017F;e <hi rendition="#fr">Rich-<lb/>
ter</hi> 725. Am <hi rendition="#aq">Galeus GOYEAU mer-<lb/>
cure de Fr.</hi> 1757. Der. Am Schwerd-<lb/>
fi&#x017F;che nennt es beinahe flu&#x0364;ßig <hi rendition="#aq">P. C.<lb/>
HARTMANN.</hi> Ein Schleim, der<lb/>
&#x017F;ich ums Gehirn ergoß, nach dem<lb/><hi rendition="#aq">COLLINS</hi> S. 1117. am Karpen, ein<lb/>
&#x017F;chleimig, Wa&#x017F;&#x017F;er im <hi rendition="#aq">Rana pi&#x017F;catrix</hi><lb/>
(große Merfro&#x017F;ch) <hi rendition="#aq">G. CHARLET.</hi><lb/>
S. 81. und im <hi rendition="#aq">Galeus</hi> S. 86.</note>. Doch ich vermuthe hier einen Jrr-<lb/>
thum. Es i&#x017F;t nemlich das Gehirn auch im Karpen gleich-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;am</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0070] Vom Gehirne X. Buch. Wie ſich dieſes graue Weſen mit den mehreſten Thei- len des Gehirns vermiſche, und wie es ſich in dem Ruͤk- kenmarke und dem kleinen Gehirne verhalte, ſoll an ei- nem andern Orte erzaͤhlt werden. Es iſt das Weſen des grauen im Gehirne ungemein zart und weich, ſo daß im Menſchen nichts weicher iſt, und es beinahe ei- nem Breie gleich koͤmt. Seine Farbe iſt aus grau, roth (s) und gelb zuſammengeſetzt, und es iſt beinahe durchſichtig (s*), wenn man ein duͤnnes Plaͤttchen da- von nimmt. Dieſes graue Weſen verlieret unter allen Theilen des menſchlichen Koͤrpers, am meiſten im Aus- duͤnſten, nemlich 8508. 8450. 8100 (t) und 8096. 10000 Theile (u) oder [FORMEL] von ſeiner Schwere (x). Es iſt in der Frucht (y) offenbar fluͤßig, und das Gehirn wie ein Salzwaſſer anzuſehen, da indeſſen die uͤbrigen Eingeweide bereits eine feſte Natur angenommen haben, nachgehends wird es wie eine dikke Milch (z). Jn den Seefiſchen und auch in den groͤßern iſt es, wenn ich die Schriftſteller recht verſtehe, wenig von dem Gallert un- terſchieden (a). Doch ich vermuthe hier einen Jrr- thum. Es iſt nemlich das Gehirn auch im Karpen gleich- ſam (s) GUNZ de cerebr. program- ma I. S. 6. wenigſtens nicht ſelten. Jn einem vom Schlage geruͤrten Comment. Acad. Petropol. T. III. S. 397. 398. In nigritis magis fuſ- cus MEKEL memoires de Berlin T. XIII. S. 69. (s*) le CAMVS memoir. ſur le cerveau S. 4. 9. u. ſ. f. (t) HAMBERG. Phyſiolog. med. an einer Kuh S. 188. Am Schweine 7851. 7825. S. 585. Jn der Frucht einer Kuh 8693. und 8522. S. 183. (u) S. 190. Am Hunde. (x) BARRY on the lungs S. 79. (y) HARVEI de gener. S. 169. das ganze Kapittel von einer drey Monatlichen Frucht Coſmopol. S. 94. vom Gehirn MAITREIEAN de la formation de poulet S. 168. und in unſern T. II. S. 193. T. I. obſerv. 139. 144. 220. (z) HARVEI de gen. S. 234. und am Kinde S. 182. (a) COLLINS S. 1109. am großen Sechunde. Am Krampffiſche LO- RENZINI S. 63. Am Welſe Rich- ter 725. Am Galeus GOYEAU mer- cure de Fr. 1757. Der. Am Schwerd- fiſche nennt es beinahe fluͤßig P. C. HARTMANN. Ein Schleim, der ſich ums Gehirn ergoß, nach dem COLLINS S. 1117. am Karpen, ein ſchleimig, Waſſer im Rana piſcatrix (große Merfroſch) G. CHARLET. S. 81. und im Galeus S. 86.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/70
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/70>, abgerufen am 24.11.2024.