Skaliger Vater und Sohn (d), Cardanus(e), Ca- lius Rhodigius, J. Baptista Porta, Sabelli- cus(f), S. Petit, Takkus(g), D. von Mairan(h) und andere unbekannte Männer mehr (i), darunter eini- ge funfzehn Minuten (k) und ganze Stunden, bei Nacht- zeit gelesen haben sollen.
Vermuthlich müssen dergleichen Leute bei einer em- pfindlichen Nezzhaut kurzsichtig gewesen sein, und es muß ihre convexere Hornhaut (l), bei einerlei Lichte mehr Strahlen aufgefangen haben (m): Und dennoch müssen sie einen beweglichen Stern gehabt haben, um sich vor dem Tageslichte in Acht nehmen zu können. Denn es schüzzt der Stern, welcher sich aus seiner Rundung in die Figur einer engen Spalte (n) zusammenzieht, das Auge der Kazzen bei Tage, und dennoch fängt derselbe, wenn er sich des Nachts von der Spalte zu seiner Rundung er- weitert, so viel Licht auf, als gnug ist. Jndessen ist es doch nicht nothwendig, daß sich der Stern zu einer sol- chen Rizze zusammenziehe (o), weil bei Eulen schon das dritte Augenlied dazu hinlänglich ist. Man glaubt, daß die glänzende Aderhaut in einigen Thieren etwas dazu beitragen soll (p).
Hätten Leute, welche aus der Finsterniß ans Licht treten, diese Hülfe nicht, so würden sie auf der Stelle
blind
(d)[Spaltenumbruch]Idem l. c.
(e)Variet. pag. 315. contradict. L. II. p. 47.
(f)De motu anim. spont.
(g)L. c.
(h) Beim BARTHES. Dicad. quaest. p 4.
(i)GEMMA charact. p. 124 de CASTRO ign. lamb. p. 25. 114. RASCZYNKI hist. nat. T. I. pag. 339. Mem. nvant. 1699. pag. 2. BIRCH T. IV. p 387. Couf. MA- RIOTTE p. 319. BRIGGS c. 5. BOYLE de natur. determ. effluc. [Spaltenumbruch]
pag. 131. Bresl. Samml. 1720. m. Ang. VALISNERI oper. T. II. p. 16.
(k) Die Pammesaner Giorn. di Parma 1687. p. 16. 214.
(l) An der Eule HOOKE posth. p. 126.
(m)BOERHAAVE morb. ocul. p. 185.
(n)PORTERFIELD II. p. 269. la HIRE p 612. KRUEGER physico. theol. Ged. p. 28.
(o)PORTERFIELD II. p. 272.
(p)PECQUET beim MARIOT. TE p. 495. BRIGGS c. 3.
IV. Abſchnitt. Das Sehen.
Skaliger Vater und Sohn (d), Cardanus(e), Ca- lius Rhodigius, J. Baptiſta Porta, Sabelli- cus(f), S. Petit, Takkus(g), D. von Mairan(h) und andere unbekannte Maͤnner mehr (i), darunter eini- ge funfzehn Minuten (k) und ganze Stunden, bei Nacht- zeit geleſen haben ſollen.
Vermuthlich muͤſſen dergleichen Leute bei einer em- pfindlichen Nezzhaut kurzſichtig geweſen ſein, und es muß ihre convexere Hornhaut (l), bei einerlei Lichte mehr Strahlen aufgefangen haben (m): Und dennoch muͤſſen ſie einen beweglichen Stern gehabt haben, um ſich vor dem Tageslichte in Acht nehmen zu koͤnnen. Denn es ſchuͤzzt der Stern, welcher ſich aus ſeiner Rundung in die Figur einer engen Spalte (n) zuſammenzieht, das Auge der Kazzen bei Tage, und dennoch faͤngt derſelbe, wenn er ſich des Nachts von der Spalte zu ſeiner Rundung er- weitert, ſo viel Licht auf, als gnug iſt. Jndeſſen iſt es doch nicht nothwendig, daß ſich der Stern zu einer ſol- chen Rizze zuſammenziehe (o), weil bei Eulen ſchon das dritte Augenlied dazu hinlaͤnglich iſt. Man glaubt, daß die glaͤnzende Aderhaut in einigen Thieren etwas dazu beitragen ſoll (p).
Haͤtten Leute, welche aus der Finſterniß ans Licht treten, dieſe Huͤlfe nicht, ſo wuͤrden ſie auf der Stelle
blind
(d)[Spaltenumbruch]Idem l. c.
(e)Variet. pag. 315. contradict. L. II. p. 47.
(f)De motu anim. ſpont.
(g)L. c.
(h) Beim BARTHES. Dicad. quæſt. p 4.
(i)GEMMA charact. p. 124 de CASTRO ign. lamb. p. 25. 114. RASCZYNKI hiſt. nat. T. I. pag. 339. Mém. nvant. 1699. pag. 2. BIRCH T. IV. p 387. Couf. MA- RIOTTE p. 319. BRIGGS c. 5. BOYLE de natur. determ. effluc. [Spaltenumbruch]
pag. 131. Bresl. Samml. 1720. m. Ang. VALISNERI oper. T. II. p. 16.
(k) Die Pammeſaner Giorn. di Parma 1687. p. 16. 214.
(l) An der Eule HOOKE poſth. p. 126.
(m)BOERHAAVE morb. ocul. p. 185.
(n)PORTERFIELD II. p. 269. la HIRE p 612. KRUEGER phyſico. theol. Ged. p. 28.
(o)PORTERFIELD II. p. 272.
(p)PECQUET beim MARIOT. TE p. 495. BRIGGS c. 3.
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IV. Abſchnitt. Das Sehen.
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cus (f), S. Petit, Takkus (g), D. von Mairan (h)
und andere unbekannte Maͤnner mehr (i), darunter eini-
ge funfzehn Minuten (k) und ganze Stunden, bei Nacht-
zeit geleſen haben ſollen.
Vermuthlich muͤſſen dergleichen Leute bei einer em-
pfindlichen Nezzhaut kurzſichtig geweſen ſein, und es muß
ihre convexere Hornhaut (l), bei einerlei Lichte mehr
Strahlen aufgefangen haben (m): Und dennoch muͤſſen
ſie einen beweglichen Stern gehabt haben, um ſich vor
dem Tageslichte in Acht nehmen zu koͤnnen. Denn es
ſchuͤzzt der Stern, welcher ſich aus ſeiner Rundung in die
Figur einer engen Spalte (n) zuſammenzieht, das Auge
der Kazzen bei Tage, und dennoch faͤngt derſelbe, wenn
er ſich des Nachts von der Spalte zu ſeiner Rundung er-
weitert, ſo viel Licht auf, als gnug iſt. Jndeſſen iſt es
doch nicht nothwendig, daß ſich der Stern zu einer ſol-
chen Rizze zuſammenziehe (o), weil bei Eulen ſchon das
dritte Augenlied dazu hinlaͤnglich iſt. Man glaubt, daß
die glaͤnzende Aderhaut in einigen Thieren etwas dazu
beitragen ſoll (p).
Haͤtten Leute, welche aus der Finſterniß ans Licht
treten, dieſe Huͤlfe nicht, ſo wuͤrden ſie auf der Stelle
blind
(d)
Idem l. c.
(e) Variet. pag. 315. contradict.
L. II. p. 47.
(f) De motu anim. ſpont.
(g) L. c.
(h) Beim BARTHES. Dicad.
quæſt. p 4.
(i) GEMMA charact. p. 124 de
CASTRO ign. lamb. p. 25. 114.
RASCZYNKI hiſt. nat. T. I. pag.
339. Mém. nvant. 1699. pag. 2.
BIRCH T. IV. p 387. Couf. MA-
RIOTTE p. 319. BRIGGS c. 5.
BOYLE de natur. determ. effluc.
pag. 131. Bresl. Samml. 1720. m.
Ang. VALISNERI oper. T. II.
p. 16.
(k) Die Pammeſaner Giorn. di
Parma 1687. p. 16. 214.
(l) An der Eule HOOKE poſth.
p. 126.
(m) BOERHAAVE morb. ocul.
p. 185.
(n) PORTERFIELD II. p. 269.
la HIRE p 612. KRUEGER phyſico.
theol. Ged. p. 28.
(o) PORTERFIELD II. p. 272.
(p) PECQUET beim MARIOT.
TE p. 495. BRIGGS c. 3.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 989. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1007>, abgerufen am 22.11.2024.
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