Leeuwenhökk(u) bediente sich einfacher Gläser, welche nur mäßig vergrösserten. Unter seinem Vorrathe hatte die gröste Linse einen Brennpunkt von Zoll, sie vergrösserte aber den Durchmesser um ein hundert sechs- zig mal (x). Die englischen Vergrösserungsgläser, haben zum Brennpunkte gegen Linie, Linie, bis sie den Diameter um drei huntert zwanzigmal (y), und vier hun- dert mal (z), oder gegen Theil, daß sie selbigen um sechs hundert vierzigmal (a), oder im Brennpunkte Theil, dadurch der Durchmesser um acht hundertmal mehr vergrössert wird (b).
Endlich hat G. A. Turre mit Gläsern die keinen längeren Brennpunkt hatten, als tel einer Linie oder ein tel, eine Vergrösserung erhalten, die 1280 und 1920 mal grösser war (c).
Man wendet aber dergleichen Gläser, wegen der Be- schwerlichkeit des Lichts selten an (c*), und man muß von ihrer gar zu grossen Kraft etwas abziehen, weil acht Li- nien (d) für den Punkt des deutlichen Sehens zu groß sind (e). Nach dieser Betrachtung werden alle Kräfte um drei achtel abnehmen, und die turganischen Vergrös- serungen, welches die grösten sind, werden auf tausend reduciret werden. Ein sehr erfahrner Mann fügt hinzu, daß es was seltenes sei, wenn Gläser über sechs und acht- zig mal grösser machen (f).
Stär-
(u)[Spaltenumbruch]MOLINEUX BIRCH. T. IV. p. 365. BAKER micros. mad. casy p. 8. Phil. trans. p. 456.
(x)Employement p. 432. 436. Phil. trans. l. c.
(y)BAKER ibid.
(z)Phil trans. l. c.
(a)Ibid. n. 284.
(b)BAKER II. p. 36.
(c)Epistola ad NOLLETUM pag. 8.
(c*)[Spaltenumbruch]
Daher zieht man convexe Linsen den Küchelchen vor. MAR- TIN dioptr. p. 177.
(d) So nimmt es ADAMS p. 24. BAKER &c.
(e)LYONNET Verhandel. van de Hollandze maarschap. T. III. p. 409. 410. daß sie gemeiniglich nicht über fünf Zolle steigen IDEM.
(f)ibid.
H. Phisiol. 5. B. S s s
IV. Abſchnitt. Das Sehen.
Leeuwenhoͤkk(u) bediente ſich einfacher Glaͤſer, welche nur maͤßig vergroͤſſerten. Unter ſeinem Vorrathe hatte die groͤſte Linſe einen Brennpunkt von Zoll, ſie vergroͤſſerte aber den Durchmeſſer um ein hundert ſechs- zig mal (x). Die engliſchen Vergroͤſſerungsglaͤſer, haben zum Brennpunkte gegen Linie, Linie, bis ſie den Diameter um drei huntert zwanzigmal (y), und vier hun- dert mal (z), oder gegen Theil, daß ſie ſelbigen um ſechs hundert vierzigmal (a), oder im Brennpunkte Theil, dadurch der Durchmeſſer um acht hundertmal mehr vergroͤſſert wird (b).
Endlich hat G. A. Turre mit Glaͤſern die keinen laͤngeren Brennpunkt hatten, als ⅒ tel einer Linie oder ein tel, eine Vergroͤſſerung erhalten, die 1280 und 1920 mal groͤſſer war (c).
Man wendet aber dergleichen Glaͤſer, wegen der Be- ſchwerlichkeit des Lichts ſelten an (c*), und man muß von ihrer gar zu groſſen Kraft etwas abziehen, weil acht Li- nien (d) fuͤr den Punkt des deutlichen Sehens zu groß ſind (e). Nach dieſer Betrachtung werden alle Kraͤfte um drei achtel abnehmen, und die turganiſchen Vergroͤſ- ſerungen, welches die groͤſten ſind, werden auf tauſend reduciret werden. Ein ſehr erfahrner Mann fuͤgt hinzu, daß es was ſeltenes ſei, wenn Glaͤſer uͤber ſechs und acht- zig mal groͤſſer machen (f).
Staͤr-
(u)[Spaltenumbruch]MOLINEUX BIRCH. T. IV. p. 365. BAKER microſ. mad. caſy p. 8. Phil. tranſ. p. 456.
(x)Employement p. 432. 436. Phil. tranſ. l. c.
(y)BAKER ibid.
(z)Phil tranſ. l. c.
(a)Ibid. n. 284.
(b)BAKER II. p. 36.
(c)Epiſtola ad NOLLETUM pag. 8.
(c*)[Spaltenumbruch]
Daher zieht man convexe Linſen den Kuͤchelchen vor. MAR- TIN dioptr. p. 177.
(d) So nimmt es ADAMS p. 24. BAKER &c.
(e)LYONNET Verhandel. van de Hollandze maarſchap. T. III. p. 409. 410. daß ſie gemeiniglich nicht uͤber fuͤnf Zolle ſteigen IDEM.
(f)ibid.
H. Phiſiol. 5. B. S s s
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vergroͤſſerte aber den Durchmeſſer um ein hundert ſechs-
zig mal (x). Die engliſchen Vergroͤſſerungsglaͤſer, haben
zum Brennpunkte gegen [FORMEL] Linie, [FORMEL] Linie, bis ſie den
Diameter um drei huntert zwanzigmal (y), und vier hun-
dert mal (z), oder gegen [FORMEL] Theil, daß ſie ſelbigen um
ſechs hundert vierzigmal (a), oder im Brennpunkte [FORMEL]
Theil, dadurch der Durchmeſſer um acht hundertmal
mehr vergroͤſſert wird (b).
Endlich hat G. A. Turre mit Glaͤſern die keinen
laͤngeren Brennpunkt hatten, als ⅒ tel einer Linie oder
ein [FORMEL] tel, eine Vergroͤſſerung erhalten, die 1280 und
1920 mal groͤſſer war (c).
Man wendet aber dergleichen Glaͤſer, wegen der Be-
ſchwerlichkeit des Lichts ſelten an (c*), und man muß von
ihrer gar zu groſſen Kraft etwas abziehen, weil acht Li-
nien (d) fuͤr den Punkt des deutlichen Sehens zu groß
ſind (e). Nach dieſer Betrachtung werden alle Kraͤfte
um drei achtel abnehmen, und die turganiſchen Vergroͤſ-
ſerungen, welches die groͤſten ſind, werden auf tauſend
reduciret werden. Ein ſehr erfahrner Mann fuͤgt hinzu,
daß es was ſeltenes ſei, wenn Glaͤſer uͤber ſechs und acht-
zig mal groͤſſer machen (f).
Staͤr-
(u)
MOLINEUX BIRCH. T. IV.
p. 365. BAKER microſ. mad. caſy
p. 8. Phil. tranſ. p. 456.
(x) Employement p. 432. 436.
Phil. tranſ. l. c.
(y) BAKER ibid.
(z) Phil tranſ. l. c.
(a) Ibid. n. 284.
(b) BAKER II. p. 36.
(c) Epiſtola ad NOLLETUM
pag. 8.
(c*)
Daher zieht man convexe
Linſen den Kuͤchelchen vor. MAR-
TIN dioptr. p. 177.
(d) So nimmt es ADAMS p.
24. BAKER &c.
(e) LYONNET Verhandel. van
de Hollandze maarſchap. T. III.
p. 409. 410. daß ſie gemeiniglich
nicht uͤber fuͤnf Zolle ſteigen IDEM.
(f) ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1009. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1027>, abgerufen am 22.11.2024.
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