liche Bild verbessern, wie in einer Camera obscura, die Verengerung des Lochs, wodurch das Licht herkömmt, schon hinlänglich ist, nahe Objecte nett abzumahlen (u).
Auf solche Art vermindert sich die Menge der Strah- len, und ihre Gewalt, auf die Menge der Nezzhaut: es werden die Seitenstrahlen dadurch weggelenket (x), zu de- ren Convergirung auf der Nezzhaut, die Kräfte des Au- ges nicht hinlänglich sind, und blos diejenigen Strahlen zugelassen, die der Augenachse am nächsten sind, und die folglich eine geringe Kraft, in die Achse einfallen las- sen wird
Wenn hingegen der Stern erweitert ist (y), und viel Licht durchläst, so wird dadurch der nothwendigen Bleich- heit des Subjects abgeholfen, welche an entfernten Ob- jecten, aus der Kleinheit des Sehwinkels, und folglich aus den wenigen Strahlen entstehet.
Wenn daher der Stern in Krankheiten bei einigen zu- sammen wächst, so bekommen diese das Vermögen, in verschiedenen Weiten deutlich zu sehen, durch eine geöfne- te Pupille wieder. Es haben dieses einige dergestalt mit der Veränderung der Augenfigur verbunden, daß sie glauben, das Auge würde von einem zusammengezogenen Stern länger gemacht (a), Bourdelot muthmasset, daß wenn man den Stern, um nahe Objecte zu sehen veren- gere, so werde davon die Crystallinse in der Mitte erha- bener (a*).
§. 25. Anmerkungen über diese Hipothese.
Was die Kräfte der kleinen Flokkenstrahlen des Nezz- bändchens, auf die Veränderung der Crystallinse betrift, (z)
so
(u)[Spaltenumbruch]Mem. de l'Acad. 1755. p. 598.
(x)PORTERFIELD T. II. p. 175. &c.
(y)CARTES de hom. pag. 79. LEMP. L. IV. prop. 59 BAYLE [Spaltenumbruch]
l. c. DERHAM l. c. la HIRE Mem. de 1755. l. c.
(a)o HALLORAN p. 79.
(a*)DENIS confer. 4.
(z)TAYLOR p. 207.
IV. Abſchnitt. Das Sehen.
liche Bild verbeſſern, wie in einer Camera obſcura, die Verengerung des Lochs, wodurch das Licht herkoͤmmt, ſchon hinlaͤnglich iſt, nahe Objecte nett abzumahlen (u).
Auf ſolche Art vermindert ſich die Menge der Strah- len, und ihre Gewalt, auf die Menge der Nezzhaut: es werden die Seitenſtrahlen dadurch weggelenket (x), zu de- ren Convergirung auf der Nezzhaut, die Kraͤfte des Au- ges nicht hinlaͤnglich ſind, und blos diejenigen Strahlen zugelaſſen, die der Augenachſe am naͤchſten ſind, und die folglich eine geringe Kraft, in die Achſe einfallen laſ- ſen wird
Wenn hingegen der Stern erweitert iſt (y), und viel Licht durchlaͤſt, ſo wird dadurch der nothwendigen Bleich- heit des Subjects abgeholfen, welche an entfernten Ob- jecten, aus der Kleinheit des Sehwinkels, und folglich aus den wenigen Strahlen entſtehet.
Wenn daher der Stern in Krankheiten bei einigen zu- ſammen waͤchſt, ſo bekommen dieſe das Vermoͤgen, in verſchiedenen Weiten deutlich zu ſehen, durch eine geoͤfne- te Pupille wieder. Es haben dieſes einige dergeſtalt mit der Veraͤnderung der Augenfigur verbunden, daß ſie glauben, das Auge wuͤrde von einem zuſammengezogenen Stern laͤnger gemacht (a), Bourdelot muthmaſſet, daß wenn man den Stern, um nahe Objecte zu ſehen veren- gere, ſo werde davon die Cryſtallinſe in der Mitte erha- bener (a*).
§. 25. Anmerkungen uͤber dieſe Hipotheſe.
Was die Kraͤfte der kleinen Flokkenſtrahlen des Nezz- baͤndchens, auf die Veraͤnderung der Cryſtallinſe betrift, (z)
ſo
(u)[Spaltenumbruch]Mém. de l’Acad. 1755. p. 598.
(x)PORTERFIELD T. II. p. 175. &c.
(y)CARTES de hom. pag. 79. LEMP. L. IV. prop. 59 BAYLE [Spaltenumbruch]
l. c. DERHAM l. c. la HIRE Mém. de 1755. l. c.
(a)o HALLORAN p. 79.
(a*)DENIS confer. 4.
(z)TAYLOR p. 207.
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IV. Abſchnitt. Das Sehen.
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Verengerung des Lochs, wodurch das Licht herkoͤmmt,
ſchon hinlaͤnglich iſt, nahe Objecte nett abzumahlen (u).
Auf ſolche Art vermindert ſich die Menge der Strah-
len, und ihre Gewalt, auf die Menge der Nezzhaut: es
werden die Seitenſtrahlen dadurch weggelenket (x), zu de-
ren Convergirung auf der Nezzhaut, die Kraͤfte des Au-
ges nicht hinlaͤnglich ſind, und blos diejenigen Strahlen
zugelaſſen, die der Augenachſe am naͤchſten ſind, und
die folglich eine geringe Kraft, in die Achſe einfallen laſ-
ſen wird
Wenn hingegen der Stern erweitert iſt (y), und viel
Licht durchlaͤſt, ſo wird dadurch der nothwendigen Bleich-
heit des Subjects abgeholfen, welche an entfernten Ob-
jecten, aus der Kleinheit des Sehwinkels, und folglich
aus den wenigen Strahlen entſtehet.
Wenn daher der Stern in Krankheiten bei einigen zu-
ſammen waͤchſt, ſo bekommen dieſe das Vermoͤgen, in
verſchiedenen Weiten deutlich zu ſehen, durch eine geoͤfne-
te Pupille wieder. Es haben dieſes einige dergeſtalt mit
der Veraͤnderung der Augenfigur verbunden, daß ſie
glauben, das Auge wuͤrde von einem zuſammengezogenen
Stern laͤnger gemacht (a), Bourdelot muthmaſſet, daß
wenn man den Stern, um nahe Objecte zu ſehen veren-
gere, ſo werde davon die Cryſtallinſe in der Mitte erha-
bener (a*).
§. 25.
Anmerkungen uͤber dieſe Hipotheſe.
Was die Kraͤfte der kleinen Flokkenſtrahlen des Nezz-
baͤndchens, auf die Veraͤnderung der Cryſtallinſe betrift,
ſo
(z)
(u)
Mém. de l’Acad. 1755. p. 598.
(x) PORTERFIELD T. II. p.
175. &c.
(y) CARTES de hom. pag. 79.
LEMP. L. IV. prop. 59 BAYLE
l. c. DERHAM l. c. la HIRE Mém.
de 1755. l. c.
(a) o HALLORAN p. 79.
(a*) DENIS confer. 4.
(z) TAYLOR p. 207.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1019. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1037>, abgerufen am 22.11.2024.
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