Gummi oder Extrakt, bitter und für hizzig gehalten wird (d*). Der deutsche Mohn, hat mir, so gut als der Mohn in Asien (e) oder China ein eben so vollkommnes Opium zu den Versuchen geliefert (f).
Von aussen thut es, wenn man die Nerven damit begiesset, nichts: nimmt man es aber durch den Mund, oder durch ein Klistir (g) zu sich, bringt man es an die Haut (h), oder zieht man es durch die Nase ein (i), oder wird es in das Fadengewebe gesprizzt (k), oder in den Unterleib (l), so schläfert es eben so ein; ergiesset es sich ins Geblüte (m), oder zieht man den Dunst in den Mund (n), so geschicht eben dasselbe. Gelangt es in den Magen (o), so wirkt es, daß sich kaum seine Schwe- re mindert, woraus man sieht, daß die einschläfrende Kraft auf ein so zartes Element ankömmt (p). Das so genannte Banque (p*) bringt schon dergleichen blos durch den Rauch, nach Art des Tabaks hervor.
Es
(d*)[Spaltenumbruch]
Besser noch in England LEWIS. Den Versuch machte auch TRALLES p. 6.
(e) Jn Persten soll es stärker sein CHARDIN.
(f)FONTANA durch neue Ver- suche Memoire sur les part. sens. & irritabl. T. III. n. 30. CALDA- NI refless. XXXV. gegen den WYT- TIUM. Folglich ist es unrecht, daß es die Zahnschmerzen stillen soll PFAFF p. 98. doch vielleicht ver- brennt es den Nerven. Cl. LORRY sagt, es sei falsch. Iourn. de Me- dec. 1756 & l. c. p. 72. Vermehr- te im Krebse den Schmerz MU- RALT Chir. Gesch. p. 264. Wirkt durch seine Schärfe Schmerzen. TRALLES IV. p. 196. Machte im Magen ein Loch. FRITSCH T. IV.
(g)LORRY Iourn. de Medec. 1756. p. 77. 78. gr. 30. SMELLIE cases p. 298. WHYTT pag. 297. 298. ein solch Klistir ist gefährlich. TRALLES IV. p. 208.
(h)[Spaltenumbruch]LORRY l. c. p. 74.
(i)TIMAEUS L. II. cas. 9.
(k)LORRY Iourn. Med. 1756. p. 78. 79. Jn das Fadengewebe 30. Gran gesprizzt, schläfern ein.
(l)WHYTT ess. of a Socit. at Edimb. T. II. p. 299. 307. er wir- ke stärker, als in die Blutadern gesprizzt.
(m)WHYTT l. c. pag. 303. BERGER de vi opii raref. ALS- TON Ess. a Societ. at Edimb. ed. nov. II. p. 301. LOESEKE Arz- neymitt. ed. II. p. 569. BORRICH de sanguine p. 85. SPROEGEL de venen. p. 70. Läugnet es, viel- leicht wegen kleiner Dosen LORRY p. 78. Es tödtet GARMANN ep. 30.
(n)NEUMANN T. I. P. 2. p. 426.
(o) Jn den Schlund gestossen, tödtete es ein Thier. Act. Edimb. T. V. p. 154.
(p)KAAUW impet. fae. n. 437.
(p*)RUSSEL l. c.
Der Schlaf. XVII. Buch.
Gummi oder Extrakt, bitter und fuͤr hizzig gehalten wird (d*). Der deutſche Mohn, hat mir, ſo gut als der Mohn in Aſien (e) oder China ein eben ſo vollkommnes Opium zu den Verſuchen geliefert (f).
Von auſſen thut es, wenn man die Nerven damit begieſſet, nichts: nimmt man es aber durch den Mund, oder durch ein Kliſtir (g) zu ſich, bringt man es an die Haut (h), oder zieht man es durch die Naſe ein (i), oder wird es in das Fadengewebe geſprizzt (k), oder in den Unterleib (l), ſo ſchlaͤfert es eben ſo ein; ergieſſet es ſich ins Gebluͤte (m), oder zieht man den Dunſt in den Mund (n), ſo geſchicht eben daſſelbe. Gelangt es in den Magen (o), ſo wirkt es, daß ſich kaum ſeine Schwe- re mindert, woraus man ſieht, daß die einſchlaͤfrende Kraft auf ein ſo zartes Element ankoͤmmt (p). Das ſo genannte Banque (p*) bringt ſchon dergleichen blos durch den Rauch, nach Art des Tabaks hervor.
Es
(d*)[Spaltenumbruch]
Beſſer noch in England LEWIS. Den Verſuch machte auch TRALLES p. 6.
(e) Jn Perſten ſoll es ſtaͤrker ſein CHARDIN.
(f)FONTANA durch neue Ver- ſuche Mémoire ſur les part. ſenſ. & irritabl. T. III. n. 30. CALDA- NI refleſſ. XXXV. gegen den WYT- TIUM. Folglich iſt es unrecht, daß es die Zahnſchmerzen ſtillen ſoll PFAFF p. 98. doch vielleicht ver- brennt es den Nerven. Cl. LORRY ſagt, es ſei falſch. Iourn. de Mé- dec. 1756 & l. c. p. 72. Vermehr- te im Krebſe den Schmerz MU- RALT Chir. Geſch. p. 264. Wirkt durch ſeine Schaͤrfe Schmerzen. TRALLES IV. p. 196. Machte im Magen ein Loch. FRITSCH T. IV.
(g)LORRY Iourn. de Médec. 1756. p. 77. 78. gr. 30. SMELLIE caſes p. 298. WHYTT pag. 297. 298. ein ſolch Kliſtir iſt gefaͤhrlich. TRALLES IV. p. 208.
(h)[Spaltenumbruch]LORRY l. c. p. 74.
(i)TIMÆUS L. II. caſ. 9.
(k)LORRY Iourn. Méd. 1756. p. 78. 79. Jn das Fadengewebe 30. Gran geſprizzt, ſchlaͤfern ein.
(l)WHYTT eſſ. of a Socit. at Edimb. T. II. p. 299. 307. er wir- ke ſtaͤrker, als in die Blutadern geſprizzt.
(m)WHYTT l. c. pag. 303. BERGER de vi opii raref. ALS- TON Eſſ. a Societ. at Edimb. ed. nov. II. p. 301. LOESEKE Arz- neymitt. ed. II. p. 569. BORRICH de ſanguine p. 85. SPROEGEL de venen. p. 70. Laͤugnet es, viel- leicht wegen kleiner Doſen LORRY p. 78. Es toͤdtet GARMANN ep. 30.
(n)NEUMANN T. I. P. 2. p. 426.
(o) Jn den Schlund geſtoſſen, toͤdtete es ein Thier. Act. Edimb. T. V. p. 154.
(p)KAAUW impet. fae. n. 437.
(p*)RUSSEL l. c.
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[1156/1174]
Der Schlaf. XVII. Buch.
Gummi oder Extrakt, bitter und fuͤr hizzig gehalten wird
(d*). Der deutſche Mohn, hat mir, ſo gut als der Mohn
in Aſien (e) oder China ein eben ſo vollkommnes Opium
zu den Verſuchen geliefert (f).
Von auſſen thut es, wenn man die Nerven damit
begieſſet, nichts: nimmt man es aber durch den Mund,
oder durch ein Kliſtir (g) zu ſich, bringt man es an die
Haut (h), oder zieht man es durch die Naſe ein (i), oder
wird es in das Fadengewebe geſprizzt (k), oder in den
Unterleib (l), ſo ſchlaͤfert es eben ſo ein; ergieſſet es ſich
ins Gebluͤte (m), oder zieht man den Dunſt in den
Mund (n), ſo geſchicht eben daſſelbe. Gelangt es in
den Magen (o), ſo wirkt es, daß ſich kaum ſeine Schwe-
re mindert, woraus man ſieht, daß die einſchlaͤfrende
Kraft auf ein ſo zartes Element ankoͤmmt (p). Das ſo
genannte Banque (p*) bringt ſchon dergleichen blos durch
den Rauch, nach Art des Tabaks hervor.
Es
(d*)
Beſſer noch in England
LEWIS. Den Verſuch machte auch
TRALLES p. 6.
(e) Jn Perſten ſoll es ſtaͤrker ſein
CHARDIN.
(f) FONTANA durch neue Ver-
ſuche Mémoire ſur les part. ſenſ.
& irritabl. T. III. n. 30. CALDA-
NI refleſſ. XXXV. gegen den WYT-
TIUM. Folglich iſt es unrecht,
daß es die Zahnſchmerzen ſtillen ſoll
PFAFF p. 98. doch vielleicht ver-
brennt es den Nerven. Cl. LORRY
ſagt, es ſei falſch. Iourn. de Mé-
dec. 1756 & l. c. p. 72. Vermehr-
te im Krebſe den Schmerz MU-
RALT Chir. Geſch. p. 264. Wirkt
durch ſeine Schaͤrfe Schmerzen.
TRALLES IV. p. 196. Machte im
Magen ein Loch. FRITSCH T. IV.
(g) LORRY Iourn. de Médec.
1756. p. 77. 78. gr. 30. SMELLIE
caſes p. 298. WHYTT pag. 297.
298. ein ſolch Kliſtir iſt gefaͤhrlich.
TRALLES IV. p. 208.
(h)
LORRY l. c. p. 74.
(i) TIMÆUS L. II. caſ. 9.
(k) LORRY Iourn. Méd. 1756.
p. 78. 79. Jn das Fadengewebe
30. Gran geſprizzt, ſchlaͤfern ein.
(l) WHYTT eſſ. of a Socit. at
Edimb. T. II. p. 299. 307. er wir-
ke ſtaͤrker, als in die Blutadern
geſprizzt.
(m) WHYTT l. c. pag. 303.
BERGER de vi opii raref. ALS-
TON Eſſ. a Societ. at Edimb. ed.
nov. II. p. 301. LOESEKE Arz-
neymitt. ed. II. p. 569. BORRICH
de ſanguine p. 85. SPROEGEL de
venen. p. 70. Laͤugnet es, viel-
leicht wegen kleiner Doſen LORRY
p. 78. Es toͤdtet GARMANN
ep. 30.
(n) NEUMANN T. I. P. 2.
p. 426.
(o) Jn den Schlund geſtoſſen,
toͤdtete es ein Thier. Act. Edimb.
T. V. p. 154.
(p) KAAUW impet. fae. n. 437.
(p*) RUSSEL l. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1174>, abgerufen am 16.07.2024.
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