Zum §. 7. Denen man den angebornen Staar niederdrükt, diese sehen alles so gleich richtig, und nicht verkehrt, nach dem Schreiben des vortreflichen Werlhof, nach eigner Erfahrung.
- §. 8. Eine weisse Ruthe, wenn man sie schnell um- dreht, macht, daß die ganze Zirkelfläche, in der man sie bewegt, weislich erscheint, an den Seiten heller wird, und sich mit zwo weissen Ruthen, wel- ches die Enden der umgeschwungenen Ruthen sind, endigt. Ess. of a societ. phys. and litter. II. pag. 70. 71.
- §. 9. heller sehen wir mit zwei Augen, deutlicher mit einem einzigen, und wir bedienen uns eines einzi- gen allein. Memoi des Sav. extrang. IV. pag. 507. 508.
- §. 13. Eine amblyopia crepuscularis, beim berühmten Boisier II. P. 2. pag. 263. Kranke die des Nachts nicht sehen können, werden durch Blasensalben kurirt, journ. med. an. 1763. Octob. ein schwach Gesicht des Mittags, nebst der sonderbaren Ursa- che, pag. 289 dergleichen sind die Kackerlacken oder weisse Mohren pag. 178.
- §. 17. Die Ergänzung oder Besserung des Sehens bei alten Personen kann man der Dichtigkeit der Säfte und Häute zuschreiben, so wie ein Patricier, der wichtige Aemter verwalter hatte, die Brille nach dem achtzigsten Jahre wegwarf. Eben dieses wie- derfuhr auch dem Sebastian le Clerc.
- §. 27. Es ist auch bey optischen Jnstrumenten bekannt, wenn man das Loch, wodurch gesehen wird, enge macht, daß sich der Brennpunct weiter entfernt, Sauvages nosol. II. P. 2. pag. 273. aus dem be- rühmten la Hire. Die Ursache davon ist auch nicht dunkel. Denn da eine enge Oefnung blos die dem Centro nächste Stralen durchläst und eine breitere,
auch
Zuſaͤzze.
Zum §. 7. Denen man den angebornen Staar niederdruͤkt, dieſe ſehen alles ſo gleich richtig, und nicht verkehrt, nach dem Schreiben des vortreflichen Werlhof, nach eigner Erfahrung.
‒ §. 8. Eine weiſſe Ruthe, wenn man ſie ſchnell um- dreht, macht, daß die ganze Zirkelflaͤche, in der man ſie bewegt, weislich erſcheint, an den Seiten heller wird, und ſich mit zwo weiſſen Ruthen, wel- ches die Enden der umgeſchwungenen Ruthen ſind, endigt. Eſſ. of a ſociet. phyſ. and litter. II. pag. 70. 71.
‒ §. 9. heller ſehen wir mit zwei Augen, deutlicher mit einem einzigen, und wir bedienen uns eines einzi- gen allein. Memoi des Sav. extrang. IV. pag. 507. 508.
‒ §. 13. Eine amblyopia crepuscularis, beim beruͤhmten Boiſier II. P. 2. pag. 263. Kranke die des Nachts nicht ſehen koͤnnen, werden durch Blaſenſalben kurirt, journ. med. an. 1763. Octob. ein ſchwach Geſicht des Mittags, nebſt der ſonderbaren Urſa- che, pag. 289 dergleichen ſind die Kackerlacken oder weiſſe Mohren pag. 178.
‒ §. 17. Die Ergaͤnzung oder Beſſerung des Sehens bei alten Perſonen kann man der Dichtigkeit der Saͤfte und Haͤute zuſchreiben, ſo wie ein Patricier, der wichtige Aemter verwalter hatte, die Brille nach dem achtzigſten Jahre wegwarf. Eben dieſes wie- derfuhr auch dem Sebaſtian le Clerc.
‒ §. 27. Es iſt auch bey optiſchen Jnſtrumenten bekannt, wenn man das Loch, wodurch geſehen wird, enge macht, daß ſich der Brennpunct weiter entfernt, Sauvages noſol. II. P. 2. pag. 273. aus dem be- ruͤhmten la Hire. Die Urſache davon iſt auch nicht dunkel. Denn da eine enge Oefnung blos die dem Centro naͤchſte Stralen durchlaͤſt und eine breitere,
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Zuſaͤzze.
Zum §. 7. Denen man den angebornen Staar niederdruͤkt,
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nach dem Schreiben des vortreflichen Werlhof,
nach eigner Erfahrung.
‒ §. 8. Eine weiſſe Ruthe, wenn man ſie ſchnell um-
dreht, macht, daß die ganze Zirkelflaͤche, in der
man ſie bewegt, weislich erſcheint, an den Seiten
heller wird, und ſich mit zwo weiſſen Ruthen, wel-
ches die Enden der umgeſchwungenen Ruthen ſind,
endigt. Eſſ. of a ſociet. phyſ. and litter. II.
pag. 70. 71.
‒ §. 9. heller ſehen wir mit zwei Augen, deutlicher mit
einem einzigen, und wir bedienen uns eines einzi-
gen allein. Memoi des Sav. extrang. IV. pag.
507. 508.
‒ §. 13. Eine amblyopia crepuscularis, beim beruͤhmten
Boiſier II. P. 2. pag. 263. Kranke die des Nachts
nicht ſehen koͤnnen, werden durch Blaſenſalben
kurirt, journ. med. an. 1763. Octob. ein ſchwach
Geſicht des Mittags, nebſt der ſonderbaren Urſa-
che, pag. 289 dergleichen ſind die Kackerlacken oder
weiſſe Mohren pag. 178.
‒ §. 17. Die Ergaͤnzung oder Beſſerung des Sehens bei
alten Perſonen kann man der Dichtigkeit der Saͤfte
und Haͤute zuſchreiben, ſo wie ein Patricier, der
wichtige Aemter verwalter hatte, die Brille nach
dem achtzigſten Jahre wegwarf. Eben dieſes wie-
derfuhr auch dem Sebaſtian le Clerc.
‒ §. 27. Es iſt auch bey optiſchen Jnſtrumenten bekannt,
wenn man das Loch, wodurch geſehen wird, enge
macht, daß ſich der Brennpunct weiter entfernt,
Sauvages noſol. II. P. 2. pag. 273. aus dem be-
ruͤhmten la Hire. Die Urſache davon iſt auch nicht
dunkel. Denn da eine enge Oefnung blos die dem
Centro naͤchſte Stralen durchlaͤſt und eine breitere,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. [1226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1244>, abgerufen am 24.11.2024.
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