deten Streit zwischen Geist und Fleisch (r), wie auch die Zufälle der Wasserscheuen, welche wider ihren Willen Reize zu beisen empfinden (s).
Sie glauben auch, die Seele würde das Gedärme und Herz nach Belieben bewegen, wofern sie nur sehen könnte (t);
Man sehe offenbar, was die Gemütsbewegungen über das Herz vor Gewalt hätten, da das Schrekken, und der Zorn, die Kräfte des Herzens (x), und des ganzen Kör- pers, um dem Uebel auszuweichen, aufbiete. Die Furcht, bei Verzweiflung des Lebens, die Kräfte wieder zurükk- bringe, und es wären dieses keine blinde Bewegungen, sondern sie hätten ihre gewisse Absicht, welche auf die Be- wegungen der Seele folgten (y).
Das Fieber, oder dieser stärker gewordne Lerm des Herzens (z), sei eine offenbare Gegenmine der Seele (z*) gegen die anrükkenden Uebel. Es lasse sich keine Maschine erdenken (a), welche sich gegen einen vergrösserten Wider- stand mit vergrösserten Kräften zur Gegenwehr stelle, und es schienen nur die Kräfte, ob sie gleich noch eben diesel- ben wären, dennoch nach dem Vorwurfe der Schwierig- keit kleiner zu sein (b), weil nunmehr der größte Theil (u)
der-
(r)[Spaltenumbruch]SAUVAGES de imper. anim. p. 7.
(s)SAUVAGES physiolog. pag. 153. Beispiele davon giebet CODRONCHUS p. 100. RID- LEY obs. p. 110. SAVIARD. obs. 99. art de faire les raports p. 221. RHOD. Cent. I. obs. 46. Lond. Mag. 1735. p. 391.
(t)Dav. HARTLEY p. 177. adde SAUVAGES de animae imper. in cor. p. 6. 7.
(x)[Spaltenumbruch]Conf. SAUVAGES de inflam. n. 283.
(y)SAUVAGES pathol. me- theol. pag. 189.
(z)CAMPANELLA medi- cin. p. 603. SAUVAGES de la fievre, c. 5. GODART. de l'ame p. 69.
(z*)SIMSON musc. mot. pag. 11.
(a)SAUVAGES de imper. anim. pag. 10. 11. seqq.
(b) Von Bewegungen, die von gestochenen Nerven herrühren, KRAZENSTEIN diabet. n. 39.
(u)SAUVAGES de imper. anim. p. 8.
H. Phisiol. 5. B. J
III. Abſchnitt. Urſachen.
deten Streit zwiſchen Geiſt und Fleiſch (r), wie auch die Zufaͤlle der Waſſerſcheuen, welche wider ihren Willen Reize zu beiſen empfinden (s).
Sie glauben auch, die Seele wuͤrde das Gedaͤrme und Herz nach Belieben bewegen, wofern ſie nur ſehen koͤnnte (t);
Man ſehe offenbar, was die Gemuͤtsbewegungen uͤber das Herz vor Gewalt haͤtten, da das Schrekken, und der Zorn, die Kraͤfte des Herzens (x), und des ganzen Koͤr- pers, um dem Uebel auszuweichen, aufbiete. Die Furcht, bei Verzweiflung des Lebens, die Kraͤfte wieder zuruͤkk- bringe, und es waͤren dieſes keine blinde Bewegungen, ſondern ſie haͤtten ihre gewiſſe Abſicht, welche auf die Be- wegungen der Seele folgten (y).
Das Fieber, oder dieſer ſtaͤrker gewordne Lerm des Herzens (z), ſei eine offenbare Gegenmine der Seele (z*) gegen die anruͤkkenden Uebel. Es laſſe ſich keine Maſchine erdenken (a), welche ſich gegen einen vergroͤſſerten Wider- ſtand mit vergroͤſſerten Kraͤften zur Gegenwehr ſtelle, und es ſchienen nur die Kraͤfte, ob ſie gleich noch eben dieſel- ben waͤren, dennoch nach dem Vorwurfe der Schwierig- keit kleiner zu ſein (b), weil nunmehr der groͤßte Theil (u)
der-
(r)[Spaltenumbruch]SAUVAGES de imper. anim. p. 7.
(s)SAUVAGES phyſiolog. pag. 153. Beiſpiele davon giebet CODRONCHUS p. 100. RID- LEY obſ. p. 110. SAVIARD. obſ. 99. art de faire les raports p. 221. RHOD. Cent. I. obſ. 46. Lond. Mag. 1735. p. 391.
(t)Dav. HARTLEY p. 177. adde SAUVAGES de animæ imper. in cor. p. 6. 7.
(x)[Spaltenumbruch]Conf. SAUVAGES de inflam. n. 283.
(y)SAUVAGES pathol. me- theol. pag. 189.
(z)CAMPANELLA medi- cin. p. 603. SAUVAGES de la fievre, c. 5. GODART. de l’ame p. 69.
(z*)SIMSON muſc. mot. pag. 11.
(a)SAUVAGES de imper. anim. pag. 10. 11. ſeqq.
(b) Von Bewegungen, die von geſtochenen Nerven herruͤhren, KRAZENSTEIN diabet. n. 39.
(u)SAUVAGES de imper. anim. p. 8.
H. Phiſiol. 5. B. J
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III. Abſchnitt. Urſachen.
deten Streit zwiſchen Geiſt und Fleiſch (r), wie auch die
Zufaͤlle der Waſſerſcheuen, welche wider ihren Willen Reize
zu beiſen empfinden (s).
Sie glauben auch, die Seele wuͤrde das Gedaͤrme
und Herz nach Belieben bewegen, wofern ſie nur ſehen
koͤnnte (t);
Man ſehe offenbar, was die Gemuͤtsbewegungen uͤber
das Herz vor Gewalt haͤtten, da das Schrekken, und der
Zorn, die Kraͤfte des Herzens (x), und des ganzen Koͤr-
pers, um dem Uebel auszuweichen, aufbiete. Die Furcht,
bei Verzweiflung des Lebens, die Kraͤfte wieder zuruͤkk-
bringe, und es waͤren dieſes keine blinde Bewegungen,
ſondern ſie haͤtten ihre gewiſſe Abſicht, welche auf die Be-
wegungen der Seele folgten (y).
Das Fieber, oder dieſer ſtaͤrker gewordne Lerm des
Herzens (z), ſei eine offenbare Gegenmine der Seele (z*)
gegen die anruͤkkenden Uebel. Es laſſe ſich keine Maſchine
erdenken (a), welche ſich gegen einen vergroͤſſerten Wider-
ſtand mit vergroͤſſerten Kraͤften zur Gegenwehr ſtelle, und
es ſchienen nur die Kraͤfte, ob ſie gleich noch eben dieſel-
ben waͤren, dennoch nach dem Vorwurfe der Schwierig-
keit kleiner zu ſein (b), weil nunmehr der groͤßte Theil
der-
(u)
(r)
SAUVAGES de imper.
anim. p. 7.
(s) SAUVAGES phyſiolog.
pag. 153. Beiſpiele davon giebet
CODRONCHUS p. 100. RID-
LEY obſ. p. 110. SAVIARD.
obſ. 99. art de faire les raports
p. 221. RHOD. Cent. I. obſ. 46.
Lond. Mag. 1735. p. 391.
(t) Dav. HARTLEY p. 177.
adde SAUVAGES de animæ
imper. in cor. p. 6. 7.
(x)
Conf. SAUVAGES de
inflam. n. 283.
(y) SAUVAGES pathol. me-
theol. pag. 189.
(z) CAMPANELLA medi-
cin. p. 603. SAUVAGES de
la fievre, c. 5. GODART.
de l’ame p. 69.
(z*) SIMSON muſc. mot.
pag. 11.
(a) SAUVAGES de imper.
anim. pag. 10. 11. ſeqq.
(b) Von Bewegungen, die von
geſtochenen Nerven herruͤhren,
KRAZENSTEIN diabet. n. 39.
(u) SAUVAGES de imper.
anim. p. 8.
H. Phiſiol. 5. B. J
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/147>, abgerufen am 21.11.2024.
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