hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile, die Muskeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l).
§. 14. Die anwachsende Geschwindigkeit der Geister, und einer erweiterten Faser.
Es schrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn kommende Geister den Muskel aufschwellen machen, und daß solchergestalt die zu bewegende Theile herbeigezogen werden (l*). Kartesens Theorie ist die allereinfachste, wenn man ihr die Kanäle, welche die Nerven der Gegen- muskeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n).
Es glaubt derselbe, wie auch dessen Anhang (o), nebst dem Molinett(p), R. Hooke(p*), B. Vieussens(q), H. Ridley(r), und Abraham Kaauw(r*), daß hierzu ein schnellerer Einflus des Nervensaftes hinlänglich sei.
So vermutete der vortrefliche Jsaak Newton, daß der Aether vom Willen in die Nervenröhrgen getrieben werde, und die thierische Bewegungen verursache (s). Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was ein so grosser Geist vor warscheinlich angesehen.
Santorin erklärte die Muskelbewegung dergestalt, daß er zwar eine Faser für einen Fortsazz des Nerven
hielte
(k)[Spaltenumbruch]de loc. adfect. loc. cit. der Muskel zieht sich gegen die Sehne zusammen, als Eisen gegen den Magneten. FABRICIUS p. 106.
(l)de HIPP. et PLATT. decret. L. I. c. ult.
(l*)Apolog. GALEN. p. 79.
(m)pag. 508.
(n)ibid.
(o)de homine p. 21. 34. des FORGES ad CARTES. p. 31. REGIUS phil. natur. p. 410. [Spaltenumbruch]GRANEN. p. 455. TARGI- RUS pag. 209. 220. LAMY du mouvem. volont. p. 199.
(p)Disp. p. 71.
(p*)Praef. ad posth. p. XIX.
(q)de cerebro p. 446. clar. DEIDIER et FANTONUS Disp. pag. 14.
(r)c. 12.
(r*)impet. fac. n. 271. 272.
(s)QUERY 24. post L. III. opticor.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile, die Muſkeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l).
§. 14. Die anwachſende Geſchwindigkeit der Geiſter, und einer erweiterten Faſer.
Es ſchrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn kommende Geiſter den Muſkel aufſchwellen machen, und daß ſolchergeſtalt die zu bewegende Theile herbeigezogen werden (l*). Karteſens Theorie iſt die allereinfachſte, wenn man ihr die Kanaͤle, welche die Nerven der Gegen- muſkeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n).
Es glaubt derſelbe, wie auch deſſen Anhang (o), nebſt dem Molinett(p), R. Hooke(p*), B. Vieuſſens(q), H. Ridley(r), und Abraham Kaauw(r*), daß hierzu ein ſchnellerer Einflus des Nervenſaftes hinlaͤnglich ſei.
So vermutete der vortrefliche Jſaak Newton, daß der Aether vom Willen in die Nervenroͤhrgen getrieben werde, und die thieriſche Bewegungen verurſache (s). Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was ein ſo groſſer Geiſt vor warſcheinlich angeſehen.
Santorin erklaͤrte die Muſkelbewegung dergeſtalt, daß er zwar eine Faſer fuͤr einen Fortſazz des Nerven
hielte
(k)[Spaltenumbruch]de loc. adfect. loc. cit. der Muſkel zieht ſich gegen die Sehne zuſammen, als Eiſen gegen den Magneten. FABRICIUS p. 106.
(l)de HIPP. et PLATT. decret. L. I. c. ult.
(l*)Apolog. GALEN. p. 79.
(m)pag. 508.
(n)ibid.
(o)de homine p. 21. 34. des FORGES ad CARTES. p. 31. REGIUS phil. natur. p. 410. [Spaltenumbruch]GRANEN. p. 455. TARGI- RUS pag. 209. 220. LAMY du mouvem. volont. p. 199.
(p)Diſp. p. 71.
(p*)Præf. ad poſth. p. XIX.
(q)de cerebro p. 446. clar. DEIDIER et FANTONUS Diſp. pag. 14.
(r)c. 12.
(r*)impet. fac. n. 271. 272.
(s)QUERY 24. poſt L. III. opticor.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0176"n="158"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Thieriſche Bewegung. <hirendition="#aq">XI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
hin gezogen <noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">de loc. adfect. loc. cit.</hi> der<lb/>
Muſkel zieht ſich gegen die Sehne<lb/>
zuſammen, als Eiſen gegen den<lb/>
Magneten. <hirendition="#aq">FABRICIUS p.</hi> 106.</note>, und es bewegen die Nerven, wie Seile,<lb/>
die Muſkeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">de <hirendition="#g">HIPP.</hi> et <hirendition="#g">PLATT.</hi><lb/>
decret. L. I. c. ult.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">§. 14.<lb/>
Die anwachſende Geſchwindigkeit der Geiſter,<lb/>
und einer erweiterten Faſer.</hi></head><lb/><p>Es ſchrieb C. <hirendition="#fr">Hoffmann,</hi> daß die vom Gehirn<lb/>
kommende Geiſter den Muſkel aufſchwellen machen, und<lb/>
daß ſolchergeſtalt die zu bewegende Theile herbeigezogen<lb/>
werden <noteplace="foot"n="(l*)"><hirendition="#aq">Apolog. GALEN. p.</hi> 79.</note>. <hirendition="#fr">Karteſens</hi> Theorie iſt die allereinfachſte,<lb/>
wenn man ihr die Kanaͤle, welche die Nerven der Gegen-<lb/>
muſkeln vereinigen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">pag.</hi> 508.</note>, und deren Klappen nimmt <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">ibid.</hi></note>.</p><lb/><p>Es glaubt derſelbe, wie auch deſſen Anhang <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">de homine p. 21. 34. des<lb/><hirendition="#g">FORGES</hi> ad <hirendition="#g">CARTES.</hi> p. 31.<lb/><hirendition="#g">REGIUS</hi> phil. natur. p. 410.<lb/><cb/><hirendition="#g">GRANEN.</hi> p. 455. <hirendition="#g">TARGI-<lb/>
RUS</hi> pag. 209. 220. <hirendition="#g">LAMY</hi> du<lb/>
mouvem. volont. p.</hi> 199.</note>,<lb/>
nebſt dem <hirendition="#fr">Molinett</hi><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Diſp. p.</hi> 71.</note>, R. <hirendition="#fr">Hooke</hi><noteplace="foot"n="(p*)"><hirendition="#aq">Præf. ad poſth. p. XIX.</hi></note>, B.<lb/><hirendition="#fr">Vieuſſens</hi><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">de cerebro p. 446. clar.<lb/><hirendition="#g">DEIDIER</hi> et <hirendition="#g">FANTONUS</hi><lb/>
Diſp. pag.</hi> 14.</note>, H. <hirendition="#fr">Ridley</hi><noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">c.</hi> 12.</note>, und Abraham<lb/><hirendition="#fr">Kaauw</hi><noteplace="foot"n="(r*)"><hirendition="#aq">impet. fac. n.</hi> 271. 272.</note>, daß hierzu ein ſchnellerer Einflus des<lb/>
Nervenſaftes hinlaͤnglich ſei.</p><lb/><p>So vermutete der vortrefliche Jſaak <hirendition="#fr">Newton,</hi> daß<lb/>
der Aether vom Willen in die Nervenroͤhrgen getrieben<lb/>
werde, und die thieriſche Bewegungen verurſache <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">QUERY</hi> 24. poſt L. III.<lb/>
opticor.</hi></note>.<lb/>
Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was<lb/>
ein ſo groſſer Geiſt vor warſcheinlich angeſehen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Santorin</hi> erklaͤrte die Muſkelbewegung dergeſtalt,<lb/>
daß er zwar eine Faſer fuͤr einen Fortſazz des Nerven<lb/><fwplace="bottom"type="catch">hielte</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[158/0176]
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile,
die Muſkeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l).
§. 14.
Die anwachſende Geſchwindigkeit der Geiſter,
und einer erweiterten Faſer.
Es ſchrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn
kommende Geiſter den Muſkel aufſchwellen machen, und
daß ſolchergeſtalt die zu bewegende Theile herbeigezogen
werden (l*). Karteſens Theorie iſt die allereinfachſte,
wenn man ihr die Kanaͤle, welche die Nerven der Gegen-
muſkeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n).
Es glaubt derſelbe, wie auch deſſen Anhang (o),
nebſt dem Molinett (p), R. Hooke (p*), B.
Vieuſſens (q), H. Ridley (r), und Abraham
Kaauw (r*), daß hierzu ein ſchnellerer Einflus des
Nervenſaftes hinlaͤnglich ſei.
So vermutete der vortrefliche Jſaak Newton, daß
der Aether vom Willen in die Nervenroͤhrgen getrieben
werde, und die thieriſche Bewegungen verurſache (s).
Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was
ein ſo groſſer Geiſt vor warſcheinlich angeſehen.
Santorin erklaͤrte die Muſkelbewegung dergeſtalt,
daß er zwar eine Faſer fuͤr einen Fortſazz des Nerven
hielte
(k)
de loc. adfect. loc. cit. der
Muſkel zieht ſich gegen die Sehne
zuſammen, als Eiſen gegen den
Magneten. FABRICIUS p. 106.
(l) de HIPP. et PLATT.
decret. L. I. c. ult.
(l*) Apolog. GALEN. p. 79.
(m) pag. 508.
(n) ibid.
(o) de homine p. 21. 34. des
FORGES ad CARTES. p. 31.
REGIUS phil. natur. p. 410.
GRANEN. p. 455. TARGI-
RUS pag. 209. 220. LAMY du
mouvem. volont. p. 199.
(p) Diſp. p. 71.
(p*) Præf. ad poſth. p. XIX.
(q) de cerebro p. 446. clar.
DEIDIER et FANTONUS
Diſp. pag. 14.
(r) c. 12.
(r*) impet. fac. n. 271. 272.
(s) QUERY 24. poſt L. III.
opticor.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/176>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.