ich, wenn ich nicht irre, in Augenschein genommen habe, ob sie gleich Albin(y) daselbst nicht zulassen will. Jch unterstehe mich nicht zu sagen, ob in den Thieren einige sehnige Fasern in die Haut mit übergehen (z).
Die Haut ist an den Vierfüßigen, beinahe wie am Menschen beschaffen, und an den Vögeln dünne, da sie von so vielen über einander liegenden Federbogen beschüzzt wird.
§. 3. Die Schlag- und Blutadern.
Der vortrefliche Albin zält die meisten von diesen Schlagadern, welche Ruysch der Haut zuschreibt, zu dem Zellgewebe. Und ich habe es überhaupt gefunden, daß sich die Sache wirklich so verhält.
Es krichen viele und grosse Blutadern durch das Zell- gewebe unter der Haut mit ihren Stämmen herum, wie man an beiden Rosenadern (a*), an der Kopf- an der Medianader, und der äussern Drosselader ein Beispiel hat. Diese Blutadern färben die Haut an einer weissen lebenden Frau auf eine angeneme Art blau. Sie werfen in die Haut Aeste, die nicht eben sehr bekannt sind, weil die Blutadern unter der Haut ziemlich mit Klappen versehen sind. Unter der Haut kommen Schlagader, die niemals lang sind, mit zalreichen und kurzen Zweigen heraus, und diese Zweige sind da, wo sie tiefer liegen, mit Muskeln bedekkt. Die kleinen Stämmchen eben dieser Schlagadern verteilen sich (a)
ins
(y)[Spaltenumbruch]pag. 474. 604.
(z) An den Fischen STENO- NIUS myol. spec. p. 75. An der Eidechse, eben derselbe. Am Bauche des Krampffisches, LO- RENZINI pag. 14. Am Jgel, FANTON anat. pag. 22. Am Löwen, die Pariser.
(a*)Tab. EUSTACH. XXII. XXIV.
(a)KAAUW n. 82. ALBIN adnot. L. 2. c. 9. t. 6. t. 1. An [Spaltenumbruch]
der Hirnschale erkannte der gute Greis den Unterscheid, daß die Schlagadern im Zellgewebe klei- nen Bäumchen änlich, und in der Haut nezzförmig sind. Thes. max. n. 99. add. 15. 16. 156. Cur. re- nov. n. 52.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
ich, wenn ich nicht irre, in Augenſchein genommen habe, ob ſie gleich Albin(y) daſelbſt nicht zulaſſen will. Jch unterſtehe mich nicht zu ſagen, ob in den Thieren einige ſehnige Faſern in die Haut mit uͤbergehen (z).
Die Haut iſt an den Vierfuͤßigen, beinahe wie am Menſchen beſchaffen, und an den Voͤgeln duͤnne, da ſie von ſo vielen uͤber einander liegenden Federbogen beſchuͤzzt wird.
§. 3. Die Schlag- und Blutadern.
Der vortrefliche Albin zaͤlt die meiſten von dieſen Schlagadern, welche Ruyſch der Haut zuſchreibt, zu dem Zellgewebe. Und ich habe es uͤberhaupt gefunden, daß ſich die Sache wirklich ſo verhaͤlt.
Es krichen viele und groſſe Blutadern durch das Zell- gewebe unter der Haut mit ihren Staͤmmen herum, wie man an beiden Roſenadern (a*), an der Kopf- an der Medianader, und der aͤuſſern Droſſelader ein Beiſpiel hat. Dieſe Blutadern faͤrben die Haut an einer weiſſen lebenden Frau auf eine angeneme Art blau. Sie werfen in die Haut Aeſte, die nicht eben ſehr bekannt ſind, weil die Blutadern unter der Haut ziemlich mit Klappen verſehen ſind. Unter der Haut kommen Schlagader, die niemals lang ſind, mit zalreichen und kurzen Zweigen heraus, und dieſe Zweige ſind da, wo ſie tiefer liegen, mit Muſkeln bedekkt. Die kleinen Staͤmmchen eben dieſer Schlagadern verteilen ſich (a)
ins
(y)[Spaltenumbruch]pag. 474. 604.
(z) An den Fiſchen STENO- NIUS myol. ſpec. p. 75. An der Eidechſe, eben derſelbe. Am Bauche des Krampffiſches, LO- RENZINI pag. 14. Am Jgel, FANTON anat. pag. 22. Am Loͤwen, die Pariſer.
(a*)Tab. EUSTACH. XXII. XXIV.
(a)KAAUW n. 82. ALBIN adnot. L. 2. c. 9. t. 6. t. 1. An [Spaltenumbruch]
der Hirnſchale erkannte der gute Greis den Unterſcheid, daß die Schlagadern im Zellgewebe klei- nen Baͤumchen aͤnlich, und in der Haut nezzfoͤrmig ſind. Theſ. max. n. 99. add. 15. 16. 156. Cur. re- nov. n. 52.
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Das Gefuͤhl. XII. Buch.
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ob ſie gleich Albin (y) daſelbſt nicht zulaſſen will. Jch
unterſtehe mich nicht zu ſagen, ob in den Thieren einige
ſehnige Faſern in die Haut mit uͤbergehen (z).
Die Haut iſt an den Vierfuͤßigen, beinahe wie am
Menſchen beſchaffen, und an den Voͤgeln duͤnne, da ſie
von ſo vielen uͤber einander liegenden Federbogen beſchuͤzzt
wird.
§. 3.
Die Schlag- und Blutadern.
Der vortrefliche Albin zaͤlt die meiſten von dieſen
Schlagadern, welche Ruyſch der Haut zuſchreibt, zu dem
Zellgewebe. Und ich habe es uͤberhaupt gefunden, daß
ſich die Sache wirklich ſo verhaͤlt.
Es krichen viele und groſſe Blutadern durch das Zell-
gewebe unter der Haut mit ihren Staͤmmen herum, wie
man an beiden Roſenadern (a*), an der Kopf- an der
Medianader, und der aͤuſſern Droſſelader ein Beiſpiel hat.
Dieſe Blutadern faͤrben die Haut an einer weiſſen lebenden
Frau auf eine angeneme Art blau. Sie werfen in die Haut
Aeſte, die nicht eben ſehr bekannt ſind, weil die Blutadern
unter der Haut ziemlich mit Klappen verſehen ſind. Unter
der Haut kommen Schlagader, die niemals lang ſind, mit
zalreichen und kurzen Zweigen heraus, und dieſe Zweige
ſind da, wo ſie tiefer liegen, mit Muſkeln bedekkt. Die
kleinen Staͤmmchen eben dieſer Schlagadern verteilen ſich
ins
(a)
(y)
pag. 474. 604.
(z) An den Fiſchen STENO-
NIUS myol. ſpec. p. 75. An
der Eidechſe, eben derſelbe. Am
Bauche des Krampffiſches, LO-
RENZINI pag. 14. Am Jgel,
FANTON anat. pag. 22. Am
Loͤwen, die Pariſer.
(a*) Tab. EUSTACH. XXII.
XXIV.
(a) KAAUW n. 82. ALBIN
adnot. L. 2. c. 9. t. 6. t. 1. An
der Hirnſchale erkannte der gute
Greis den Unterſcheid, daß die
Schlagadern im Zellgewebe klei-
nen Baͤumchen aͤnlich, und in der
Haut nezzfoͤrmig ſind. Theſ. max.
n. 99. add. 15. 16. 156. Cur. re-
nov. n. 52.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/254>, abgerufen am 22.11.2024.
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