Jch habe sie so rot befunden, daß man sie vor eine künstliche Fleischmembran ausgeben konnte (f). Und die Natur selbst bildet keine andre, die von einer Fettmem- bran verschieden wäre (g).
An der Haut selbst erscheinen keine Muskelfasern, und die Haut hat keine so reizbare Kraft, als die Muskelfasern, ob sie gleich in der Kälte starr wird, und sich zusammen- zieht; denn sie bequemt sich den Reizen nicht (h).
§. 6. Die Wärzchen.
Dieses ist, so viel ich finden können, eine Entdekkung des Malpighi, welcher an den unvernünftigen Thieren, und insonderheit an dem Fusse des Schweins, zuerst be- merkt hat (i), daß die Haut nicht in einer gleichförmigen Ebene fortläuft, sondern sich überhaupt an ihrer äussern Fläche zu einigen Hügelchen erhebt, welche unter dem Oberhäutchen vorragen.
Weil aber nur gar zu oft der Bau in den unver- nünftigen Thieren, der doch von dem unsrigen verschieden ist, mit dem menschlichen vermengt wird (k), so muß man
sich
(f)[Spaltenumbruch]
Dergleichen sahe auch an Neugebornen RIOLANUS An- throp. L. II. c. 6. Jst anfangs an den Kindern fleischig, nach dem POSTHIUS beim COLUMBUS pag. 500. Muskelänlich anthro- potom. p. 178.
(g) Dieses erkannte der berümte STEPHANUS L. II. c. 2. Er sahe an fetten Leuten keins, und an den magern ein Zusammen- wachsen von der Farbe des Bluts; ferner BARTHOLIN, der Enkel, meth. demonst. spec. anat. n. 16. 31. TASSIN administ. pag. 59. COWPER ad BIDLOUM t. 4. f. ult. MORGAGNI advers. II. [Spaltenumbruch]
anim. VI. COLLINS p. 74. 75. Dieser befielt, sie im Menschen die Fetthaut zu nennen, DIONIS. pag. 150.
(h)L. XI.
(i)De externo tactus organo. Neap 1665. p. 8. seq. DUVER- NEY Journal des Savans 1689. n. 19. und aus ihm HAMEL de corp. anim. L. II. c. 1. Selbst an den Raupen ist die Haut von aussen körnig, LYONNET p. 68.
(k) Besiehe die erdichtete Figu- ren des BIDLOI t. 4. f. 6. An den Vögeln beschreibet sie MERY beim du HAMEL p. 315.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Jch habe ſie ſo rot befunden, daß man ſie vor eine kuͤnſtliche Fleiſchmembran ausgeben konnte (f). Und die Natur ſelbſt bildet keine andre, die von einer Fettmem- bran verſchieden waͤre (g).
An der Haut ſelbſt erſcheinen keine Muſkelfaſern, und die Haut hat keine ſo reizbare Kraft, als die Muſkelfaſern, ob ſie gleich in der Kaͤlte ſtarr wird, und ſich zuſammen- zieht; denn ſie bequemt ſich den Reizen nicht (h).
§. 6. Die Waͤrzchen.
Dieſes iſt, ſo viel ich finden koͤnnen, eine Entdekkung des Malpighi, welcher an den unvernuͤnftigen Thieren, und inſonderheit an dem Fuſſe des Schweins, zuerſt be- merkt hat (i), daß die Haut nicht in einer gleichfoͤrmigen Ebene fortlaͤuft, ſondern ſich uͤberhaupt an ihrer aͤuſſern Flaͤche zu einigen Huͤgelchen erhebt, welche unter dem Oberhaͤutchen vorragen.
Weil aber nur gar zu oft der Bau in den unver- nuͤnftigen Thieren, der doch von dem unſrigen verſchieden iſt, mit dem menſchlichen vermengt wird (k), ſo muß man
ſich
(f)[Spaltenumbruch]
Dergleichen ſahe auch an Neugebornen RIOLANUS An- throp. L. II. c. 6. Jſt anfangs an den Kindern fleiſchig, nach dem POSTHIUS beim COLUMBUS pag. 500. Muſkelaͤnlich anthro- potom. p. 178.
(g) Dieſes erkannte der beruͤmte STEPHANUS L. II. c. 2. Er ſahe an fetten Leuten keins, und an den magern ein Zuſammen- wachſen von der Farbe des Bluts; ferner BARTHOLIN, der Enkel, meth. demonſt. ſpec. anat. n. 16. 31. TASSIN adminiſt. pag. 59. COWPER ad BIDLOUM t. 4. f. ult. MORGAGNI adverſ. II. [Spaltenumbruch]
anim. VI. COLLINS p. 74. 75. Dieſer befielt, ſie im Menſchen die Fetthaut zu nennen, DIONIS. pag. 150.
(h)L. XI.
(i)De externo tactus organo. Neap 1665. p. 8. ſeq. DUVER- NEY Journal des Savans 1689. n. 19. und aus ihm HAMEL de corp. anim. L. II. c. 1. Selbſt an den Raupen iſt die Haut von auſſen koͤrnig, LYONNET p. 68.
(k) Beſiehe die erdichtete Figu- ren des BIDLOI t. 4. f. 6. An den Voͤgeln beſchreibet ſie MERY beim du HAMEL p. 315.
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Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Jch habe ſie ſo rot befunden, daß man ſie vor eine
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Natur ſelbſt bildet keine andre, die von einer Fettmem-
bran verſchieden waͤre (g).
An der Haut ſelbſt erſcheinen keine Muſkelfaſern, und
die Haut hat keine ſo reizbare Kraft, als die Muſkelfaſern,
ob ſie gleich in der Kaͤlte ſtarr wird, und ſich zuſammen-
zieht; denn ſie bequemt ſich den Reizen nicht (h).
§. 6.
Die Waͤrzchen.
Dieſes iſt, ſo viel ich finden koͤnnen, eine Entdekkung
des Malpighi, welcher an den unvernuͤnftigen Thieren,
und inſonderheit an dem Fuſſe des Schweins, zuerſt be-
merkt hat (i), daß die Haut nicht in einer gleichfoͤrmigen
Ebene fortlaͤuft, ſondern ſich uͤberhaupt an ihrer aͤuſſern
Flaͤche zu einigen Huͤgelchen erhebt, welche unter dem
Oberhaͤutchen vorragen.
Weil aber nur gar zu oft der Bau in den unver-
nuͤnftigen Thieren, der doch von dem unſrigen verſchieden
iſt, mit dem menſchlichen vermengt wird (k), ſo muß man
ſich
(f)
Dergleichen ſahe auch an
Neugebornen RIOLANUS An-
throp. L. II. c. 6. Jſt anfangs an
den Kindern fleiſchig, nach dem
POSTHIUS beim COLUMBUS
pag. 500. Muſkelaͤnlich anthro-
potom. p. 178.
(g) Dieſes erkannte der beruͤmte
STEPHANUS L. II. c. 2. Er
ſahe an fetten Leuten keins, und
an den magern ein Zuſammen-
wachſen von der Farbe des Bluts;
ferner BARTHOLIN, der Enkel,
meth. demonſt. ſpec. anat. n. 16.
31. TASSIN adminiſt. pag. 59.
COWPER ad BIDLOUM t. 4.
f. ult. MORGAGNI adverſ. II.
anim. VI. COLLINS p. 74. 75.
Dieſer befielt, ſie im Menſchen die
Fetthaut zu nennen, DIONIS.
pag. 150.
(h) L. XI.
(i) De externo tactus organo.
Neap 1665. p. 8. ſeq. DUVER-
NEY Journal des Savans 1689.
n. 19. und aus ihm HAMEL
de corp. anim. L. II. c. 1. Selbſt
an den Raupen iſt die Haut von
auſſen koͤrnig, LYONNET p. 68.
(k) Beſiehe die erdichtete Figu-
ren des BIDLOI t. 4. f. 6. An
den Voͤgeln beſchreibet ſie MERY
beim du HAMEL p. 315.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/260>, abgerufen am 22.11.2024.
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