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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Gefühl. XII. Buch.
§. 12.
Der Sizz der Schwärze in den Moren, und die
Bildung der Oberhaut.

Mit dem Orte der Schwärze hat es wenig Schwie-
rigkeit. Denn da das Nezzchen der Moren lebhaft braun-
schwarz, die Oberhaut hingegen schwach (l), aschfarben (m),
und fast durchsichtig (n), die Haut aber eben so, wie an den
Europäern, weis ist (o), so scheint kein Zweifel mehr übrig
zu sein, warum man nicht der Meinung des Malpighi
beipflichten sollte (p), der den Sizz dieser besondern Farbe
in das Nezzchen sezzt. Findet sich bisweilen an einem
Moren eine Schwärze, so wird alsdenn die Oberhaut in
der That von dem schleimigen Nezzchen geschwärzt (q).
Es stekkt auch keine Schwärze in der Haut, welche weis
ist, noch in der Oberhaut, denn sie haben weder den in-
wendigen Mund, noch die zottige Darmhaut schwarz.

Ausserdem halte ich nunmehro davor, daß man einen
guten Schritt darinnen gethan habe, wie sich die Ober-

haut
(l) [Spaltenumbruch] Weis nach dem CURZIO
p. XXII. Mus. petrop. I. p. 7. MAL-
PIGHI p. 12. Alex. LITTRE p.
110.
(m) RUYSCH cur. renov. n. 6.
59. 87. ALBIN de color. AEthiop.
p. 6. WINSLOW n. 41. KAAUW n.
30. JOSSELYN l. c.
schwarz macht
sie RIOLAN L. II. c. 3. SANTO-
RINUS p. 2. BARRERE pag. 4.
BAECK p.
9. schwärzlich RUYSCH
Thes. II. ass. 5. n. 12. MORGAGN
Advers. 2. pag. 14. LEEUWEN-
HOECK
exp. et contempl. p.
80.
(n) MITCHELL n. 4. PECH
LIN
p. 74. MEKEL pa. 92
BAECK p.
12. einem schwarzen
Horne gleich, ALBIN p. 6. Weis
mit schwarzen Flekken MITCHELL
p.
110. Daher kömmt es, daß die
Röthe durch selbige an den Lefzen
und Füssen durchscheint. MIT-
[Spaltenumbruch] CHELL
ibid.
Daselbst ist auch
das Nezzchen nicht so schwarz.
Phisiol. Amstelod. edit. 423. Journ.
de Trev. 1738. Juin.
(o) MITCHELL l. c. pag. 112.
BAECK p. 11. 12. PECHLIN
pag. 69. SANTORIN pag. 2.
MALPIGHI.
(p) pag. 21. Schon RIOLAN
und FLORENTINUS, ein nicht
zu verachtender Autor, haben im
Oberhäutchen einer Morin die
Schwärze gesunden, de lacte p. 39.
und daß die Schwärze sich nicht
weiter über die Oberhaut erstrekke.
Damals rechuete man nämlich das
Nezzchen zur Oberhaut.
(q) PECHLIN p. 72. RUYSCH
cur. renov. p. 59. ALBIN p. 4.
BAECK. MORGAGN. advers. II.
an.
4.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
§. 12.
Der Sizz der Schwaͤrze in den Moren, und die
Bildung der Oberhaut.

Mit dem Orte der Schwaͤrze hat es wenig Schwie-
rigkeit. Denn da das Nezzchen der Moren lebhaft braun-
ſchwarz, die Oberhaut hingegen ſchwach (l), aſchfarben (m),
und faſt durchſichtig (n), die Haut aber eben ſo, wie an den
Europaͤern, weis iſt (o), ſo ſcheint kein Zweifel mehr uͤbrig
zu ſein, warum man nicht der Meinung des Malpighi
beipflichten ſollte (p), der den Sizz dieſer beſondern Farbe
in das Nezzchen ſezzt. Findet ſich bisweilen an einem
Moren eine Schwaͤrze, ſo wird alsdenn die Oberhaut in
der That von dem ſchleimigen Nezzchen geſchwaͤrzt (q).
Es ſtekkt auch keine Schwaͤrze in der Haut, welche weis
iſt, noch in der Oberhaut, denn ſie haben weder den in-
wendigen Mund, noch die zottige Darmhaut ſchwarz.

Auſſerdem halte ich nunmehro davor, daß man einen
guten Schritt darinnen gethan habe, wie ſich die Ober-

haut
(l) [Spaltenumbruch] Weis nach dem CURZIO
p. XXII. Muſ. petrop. I. p. 7. MAL-
PIGHI p. 12. Alex. LITTRE p.
110.
(m) RUYSCH cur. renov. n. 6.
59. 87. ALBIN de color. Æthiop.
p. 6. WINSLOW n. 41. KAAUW n.
30. JOSSELYN l. c.
ſchwarz macht
ſie RIOLAN L. II. c. 3. SANTO-
RINUS p. 2. BARRERE pag. 4.
BAECK p.
9. ſchwaͤrzlich RUYSCH
Theſ. II. aſſ. 5. n. 12. MORGAGN
Adverſ. 2. pag. 14. LEEUWEN-
HOECK
exp. et contempl. p.
80.
(n) MITCHELL n. 4. PECH
LIN
p. 74. MEKEL pa. 92
BAECK p.
12. einem ſchwarzen
Horne gleich, ALBIN p. 6. Weis
mit ſchwarzen Flekken MITCHELL
p.
110. Daher koͤmmt es, daß die
Roͤthe durch ſelbige an den Lefzen
und Fuͤſſen durchſcheint. MIT-
[Spaltenumbruch] CHELL
ibid.
Daſelbſt iſt auch
das Nezzchen nicht ſo ſchwarz.
Phiſiol. Amſtelod. edit. 423. Journ.
de Trev. 1738. Juin.
(o) MITCHELL l. c. pag. 112.
BAECK p. 11. 12. PECHLIN
pag. 69. SANTORIN pag. 2.
MALPIGHI.
(p) pag. 21. Schon RIOLAN
und FLORENTINUS, ein nicht
zu verachtender Autor, haben im
Oberhaͤutchen einer Morin die
Schwaͤrze geſunden, de lacte p. 39.
und daß die Schwaͤrze ſich nicht
weiter uͤber die Oberhaut erſtrekke.
Damals rechuete man naͤmlich das
Nezzchen zur Oberhaut.
(q) PECHLIN p. 72. RUYSCH
cur. renov. p. 59. ALBIN p. 4.
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4.
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[260/0278] Das Gefuͤhl. XII. Buch. §. 12. Der Sizz der Schwaͤrze in den Moren, und die Bildung der Oberhaut. Mit dem Orte der Schwaͤrze hat es wenig Schwie- rigkeit. Denn da das Nezzchen der Moren lebhaft braun- ſchwarz, die Oberhaut hingegen ſchwach (l), aſchfarben (m), und faſt durchſichtig (n), die Haut aber eben ſo, wie an den Europaͤern, weis iſt (o), ſo ſcheint kein Zweifel mehr uͤbrig zu ſein, warum man nicht der Meinung des Malpighi beipflichten ſollte (p), der den Sizz dieſer beſondern Farbe in das Nezzchen ſezzt. Findet ſich bisweilen an einem Moren eine Schwaͤrze, ſo wird alsdenn die Oberhaut in der That von dem ſchleimigen Nezzchen geſchwaͤrzt (q). Es ſtekkt auch keine Schwaͤrze in der Haut, welche weis iſt, noch in der Oberhaut, denn ſie haben weder den in- wendigen Mund, noch die zottige Darmhaut ſchwarz. Auſſerdem halte ich nunmehro davor, daß man einen guten Schritt darinnen gethan habe, wie ſich die Ober- haut (l) Weis nach dem CURZIO p. XXII. Muſ. petrop. I. p. 7. MAL- PIGHI p. 12. Alex. LITTRE p. 110. (m) RUYSCH cur. renov. n. 6. 59. 87. ALBIN de color. Æthiop. p. 6. WINSLOW n. 41. KAAUW n. 30. JOSSELYN l. c. ſchwarz macht ſie RIOLAN L. II. c. 3. SANTO- RINUS p. 2. BARRERE pag. 4. BAECK p. 9. ſchwaͤrzlich RUYSCH Theſ. II. aſſ. 5. n. 12. MORGAGN Adverſ. 2. pag. 14. LEEUWEN- HOECK exp. et contempl. p. 80. (n) MITCHELL n. 4. PECH LIN p. 74. MEKEL pa. 92 BAECK p. 12. einem ſchwarzen Horne gleich, ALBIN p. 6. Weis mit ſchwarzen Flekken MITCHELL p. 110. Daher koͤmmt es, daß die Roͤthe durch ſelbige an den Lefzen und Fuͤſſen durchſcheint. MIT- CHELL ibid. Daſelbſt iſt auch das Nezzchen nicht ſo ſchwarz. Phiſiol. Amſtelod. edit. 423. Journ. de Trev. 1738. Juin. (o) MITCHELL l. c. pag. 112. BAECK p. 11. 12. PECHLIN pag. 69. SANTORIN pag. 2. MALPIGHI. (p) pag. 21. Schon RIOLAN und FLORENTINUS, ein nicht zu verachtender Autor, haben im Oberhaͤutchen einer Morin die Schwaͤrze geſunden, de lacte p. 39. und daß die Schwaͤrze ſich nicht weiter uͤber die Oberhaut erſtrekke. Damals rechuete man naͤmlich das Nezzchen zur Oberhaut. (q) PECHLIN p. 72. RUYSCH cur. renov. p. 59. ALBIN p. 4. BAECK. MORGAGN. adverſ. II. an. 4.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/278>, abgerufen am 22.11.2024.