haut eigentlich erzeuge. Da selbige nämlich offenbar, und sonderlich am weissen Menschen, die äussere Schicht des Nezzchen ist (r), da ferner das Nezzchen ein geronnener Schleim ist, der im Wasser zergeht (s).
Da sich eben dieses Nezzchen (t) so wohl durch Wein- geist, als durch Trokkenhert in eine Membran bringen läst: da selbst die Oberhaut in dergleichen Schleim ver- wandelt werden kann (u): da sich zugleich das Nezzchen wiederherstellen läst, wenn die Oberhaut wiederwächst (x); so scheint nichts im Wege zu stehen, daß nicht die Ober- haut aus diesem Schleime durch die Wirksamkeit der Luft, durch eine jegliche Zusammendrükkung, durch Austrokk- nen und Ausdünsten, zu einer Art von Membran wer- den sollte (y). Die Undurchsichtigkeit derselben verur- sacht die menschliche Furcht (y*), an der sich die Ober- haut mitten in den Wassern befindet (z). Dennoch aber ist diese Oberhaut viel feuchter, als am erwachsenen Men- schen, breiiger, und viel schleimänlicher.
Daß sie von der harten Gehirnhaut entstehen soll, ist die Vermutung eines Mannes, welcher von dieser Ge- hirnhaut alles herleitet (a).
§. 13. Ursache von ihrer Farbe.
Ueberhaupt ist es ausgemacht, daß das Nezzchen um desto schwärzer werde, je mehr es der Sonnenhizze aus- gesezzt ist. Es ist an den Einwonern der kalten Gegen-
den
(r)[Spaltenumbruch]pag. 18.
(s)pag. 11. Fett und schleimig im Moren, PECHLIN nigred. aethiop. pag. 71.
(t)MEKEL mem. de Berlin Tom. 13. p. 62. Tom 9. p. 89.
(z) Daß es sich von allen Säften zusammendrükken lasse, MOR- GAGN. advers. II. anim. 4.
(a)le CAT pag. 209.
R 3
I. Abſchnitt. Werkzeug.
haut eigentlich erzeuge. Da ſelbige naͤmlich offenbar, und ſonderlich am weiſſen Menſchen, die aͤuſſere Schicht des Nezzchen iſt (r), da ferner das Nezzchen ein geronnener Schleim iſt, der im Waſſer zergeht (s).
Da ſich eben dieſes Nezzchen (t) ſo wohl durch Wein- geiſt, als durch Trokkenhert in eine Membran bringen laͤſt: da ſelbſt die Oberhaut in dergleichen Schleim ver- wandelt werden kann (u): da ſich zugleich das Nezzchen wiederherſtellen laͤſt, wenn die Oberhaut wiederwaͤchſt (x); ſo ſcheint nichts im Wege zu ſtehen, daß nicht die Ober- haut aus dieſem Schleime durch die Wirkſamkeit der Luft, durch eine jegliche Zuſammendruͤkkung, durch Austrokk- nen und Ausduͤnſten, zu einer Art von Membran wer- den ſollte (y). Die Undurchſichtigkeit derſelben verur- ſacht die menſchliche Furcht (y*), an der ſich die Ober- haut mitten in den Waſſern befindet (z). Dennoch aber iſt dieſe Oberhaut viel feuchter, als am erwachſenen Men- ſchen, breiiger, und viel ſchleimaͤnlicher.
Daß ſie von der harten Gehirnhaut entſtehen ſoll, iſt die Vermutung eines Mannes, welcher von dieſer Ge- hirnhaut alles herleitet (a).
§. 13. Urſache von ihrer Farbe.
Ueberhaupt iſt es ausgemacht, daß das Nezzchen um deſto ſchwaͤrzer werde, je mehr es der Sonnenhizze aus- geſezzt iſt. Es iſt an den Einwonern der kalten Gegen-
den
(r)[Spaltenumbruch]pag. 18.
(s)pag. 11. Fett und ſchleimig im Moren, PECHLIN nigred. æthiop. pag. 71.
(t)MEKEL mem. de Berlin Tom. 13. p. 62. Tom 9. p. 89.
(z) Daß es ſich von allen Saͤften zuſammendruͤkken laſſe, MOR- GAGN. adverſ. II. anim. 4.
(a)le CAT pag. 209.
R 3
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
haut eigentlich erzeuge. Da ſelbige naͤmlich offenbar, und
ſonderlich am weiſſen Menſchen, die aͤuſſere Schicht des
Nezzchen iſt (r), da ferner das Nezzchen ein geronnener
Schleim iſt, der im Waſſer zergeht (s).
Da ſich eben dieſes Nezzchen (t) ſo wohl durch Wein-
geiſt, als durch Trokkenhert in eine Membran bringen
laͤſt: da ſelbſt die Oberhaut in dergleichen Schleim ver-
wandelt werden kann (u): da ſich zugleich das Nezzchen
wiederherſtellen laͤſt, wenn die Oberhaut wiederwaͤchſt (x);
ſo ſcheint nichts im Wege zu ſtehen, daß nicht die Ober-
haut aus dieſem Schleime durch die Wirkſamkeit der Luft,
durch eine jegliche Zuſammendruͤkkung, durch Austrokk-
nen und Ausduͤnſten, zu einer Art von Membran wer-
den ſollte (y). Die Undurchſichtigkeit derſelben verur-
ſacht die menſchliche Furcht (y*), an der ſich die Ober-
haut mitten in den Waſſern befindet (z). Dennoch aber
iſt dieſe Oberhaut viel feuchter, als am erwachſenen Men-
ſchen, breiiger, und viel ſchleimaͤnlicher.
Daß ſie von der harten Gehirnhaut entſtehen ſoll,
iſt die Vermutung eines Mannes, welcher von dieſer Ge-
hirnhaut alles herleitet (a).
§. 13.
Urſache von ihrer Farbe.
Ueberhaupt iſt es ausgemacht, daß das Nezzchen um
deſto ſchwaͤrzer werde, je mehr es der Sonnenhizze aus-
geſezzt iſt. Es iſt an den Einwonern der kalten Gegen-
den
(r)
pag. 18.
(s) pag. 11. Fett und ſchleimig
im Moren, PECHLIN nigred.
æthiop. pag. 71.
(t) MEKEL mem. de Berlin
Tom. 13. p. 62. Tom 9. p. 89.
(u) pag. 11.
(x) MEKEL l. c. T. 9. p. 95.
(y)
Idem ib. pag. 88. Tom. 13.
pag. 64. MITCHELL p. 112.
(y*) Auch KAAUW n. 43.
(z) Daß es ſich von allen Saͤften
zuſammendruͤkken laſſe, MOR-
GAGN. adverſ. II. anim. 4.
(a) le CAT pag. 209.
R 3
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/279>, abgerufen am 22.11.2024.
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