oder der Grundstoff des Saamens, der Grund sei, über das Entstehn der Farbe den Ausspruch zu thun.
§. 15. Die Nägel.
Es ist die Geschichte der Nägel mit der Oberhaut verbunden, indem sie an derselben feste anhängen, und mit derselben, wärend der Maceration, zugleich abgehen (i). Sie verhalten sich, wenigstens an den Europäern, anders, als an den Thieren. Bei diesen sind sie dikk und kegelförmig gebogen; dagegen sind sie am Menschen und wenigen Thieren (k) flach und dünne.
Jch habe am grossen Zee den Nagel folgender gestalt befunden. Man könnte an diesem Nagel drei Schichten unterscheiden, ob dieselben gleich alle sehr mit einander ver- bunden sind.
An dem menschlichen Nagel unterscheide ich die Ober- haut, das wirkliche Wesen des Nagels, das in Furchen getheilte Nezzchen, das unter dem Nagel liegt, und die Wärzchen, welche in diesem Nezzchen, wie in Scheiden, stekken.
Der Nagel selbst ist an der Frucht, und am erwach- senen Menschen, wenn er wieder wächst, weich und faltbar, hernach elastisch, härter als ein Knorpel, und mehr wie ein Horn zu betrachten; er hat eine platte Oberfläche, die vom angewachsnen Oberhäutchen glatt ist, und dagegen eine in Furchen abgetheilte untere Fläche. Denn da er ganz und gar aus Fasern besteht, welche nach der Länge liegen (l), und in vielen Schichten übereinander aufge-
häuft
(i)[Spaltenumbruch]ALBIN adnot. L. II. p. 59. WINSLOW n. 87. 88. FABRI de plantis p. 185. Auch mit dem Balge der Fliegen gehen die Klauen ab. SWAMMERDAM pag. 722.
(k)[Spaltenumbruch]
Am Affen, Opassum. COWPER in der Anatomie dieses Thiers.
(l)DUVERNEY Journal des Savans 1689. n. 19. KAAUW n. 380. WINSLOW n. 89.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
oder der Grundſtoff des Saamens, der Grund ſei, uͤber das Entſtehn der Farbe den Ausſpruch zu thun.
§. 15. Die Naͤgel.
Es iſt die Geſchichte der Naͤgel mit der Oberhaut verbunden, indem ſie an derſelben feſte anhaͤngen, und mit derſelben, waͤrend der Maceration, zugleich abgehen (i). Sie verhalten ſich, wenigſtens an den Europaͤern, anders, als an den Thieren. Bei dieſen ſind ſie dikk und kegelfoͤrmig gebogen; dagegen ſind ſie am Menſchen und wenigen Thieren (k) flach und duͤnne.
Jch habe am groſſen Zee den Nagel folgender geſtalt befunden. Man koͤnnte an dieſem Nagel drei Schichten unterſcheiden, ob dieſelben gleich alle ſehr mit einander ver- bunden ſind.
An dem menſchlichen Nagel unterſcheide ich die Ober- haut, das wirkliche Weſen des Nagels, das in Furchen getheilte Nezzchen, das unter dem Nagel liegt, und die Waͤrzchen, welche in dieſem Nezzchen, wie in Scheiden, ſtekken.
Der Nagel ſelbſt iſt an der Frucht, und am erwach- ſenen Menſchen, wenn er wieder waͤchſt, weich und faltbar, hernach elaſtiſch, haͤrter als ein Knorpel, und mehr wie ein Horn zu betrachten; er hat eine platte Oberflaͤche, die vom angewachſnen Oberhaͤutchen glatt iſt, und dagegen eine in Furchen abgetheilte untere Flaͤche. Denn da er ganz und gar aus Faſern beſteht, welche nach der Laͤnge liegen (l), und in vielen Schichten uͤbereinander aufge-
haͤuft
(i)[Spaltenumbruch]ALBIN adnot. L. II. p. 59. WINSLOW n. 87. 88. FABRI de plantis p. 185. Auch mit dem Balge der Fliegen gehen die Klauen ab. SWAMMERDAM pag. 722.
(k)[Spaltenumbruch]
Am Affen, Opaſſum. COWPER in der Anatomie dieſes Thiers.
(l)DUVERNEY Journal des Savans 1689. n. 19. KAAUW n. 380. WINSLOW n. 89.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0288"n="270"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gefuͤhl. <hirendition="#aq">XII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
oder der Grundſtoff des Saamens, der Grund ſei, uͤber<lb/>
das Entſtehn der Farbe den Ausſpruch zu thun.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 15.<lb/><hirendition="#b">Die Naͤgel.</hi></head><lb/><p>Es iſt die Geſchichte der Naͤgel mit der Oberhaut<lb/>
verbunden, indem ſie an derſelben feſte anhaͤngen, und<lb/>
mit derſelben, waͤrend der Maceration, zugleich abgehen<lb/><noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN</hi> adnot. L. II. p. 59.<lb/><hirendition="#g">WINSLOW</hi> n. 87. 88. <hirendition="#g">FABRI</hi><lb/>
de plantis p.</hi> 185. Auch mit dem<lb/>
Balge der Fliegen gehen die Klauen<lb/>
ab. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SWAMMERDAM</hi> pag.</hi><lb/>
722.</note>. Sie verhalten ſich, wenigſtens an den Europaͤern,<lb/>
anders, als an den Thieren. Bei dieſen ſind ſie dikk und<lb/>
kegelfoͤrmig gebogen; dagegen ſind ſie am Menſchen und<lb/>
wenigen Thieren <noteplace="foot"n="(k)"><cb/>
Am Affen, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">Opaſſum.<lb/>
COWPER</hi></hi> in der Anatomie<lb/>
dieſes Thiers.</note> flach und duͤnne.</p><lb/><p>Jch habe am groſſen Zee den Nagel folgender geſtalt<lb/>
befunden. Man koͤnnte an dieſem Nagel drei Schichten<lb/>
unterſcheiden, ob dieſelben gleich alle ſehr mit einander ver-<lb/>
bunden ſind.</p><lb/><p>An dem menſchlichen Nagel unterſcheide ich die Ober-<lb/>
haut, das wirkliche Weſen des Nagels, das in Furchen<lb/>
getheilte Nezzchen, das unter dem Nagel liegt, und die<lb/>
Waͤrzchen, welche in dieſem Nezzchen, wie in Scheiden,<lb/>ſtekken.</p><lb/><p>Der Nagel ſelbſt iſt an der Frucht, und am erwach-<lb/>ſenen Menſchen, wenn er wieder waͤchſt, weich und faltbar,<lb/>
hernach elaſtiſch, haͤrter als ein Knorpel, und mehr wie<lb/>
ein Horn zu betrachten; er hat eine platte Oberflaͤche, die<lb/>
vom angewachſnen Oberhaͤutchen glatt iſt, und dagegen<lb/>
eine in Furchen abgetheilte untere Flaͤche. Denn da er<lb/>
ganz und gar aus Faſern beſteht, welche nach der Laͤnge<lb/>
liegen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DUVERNEY</hi> Journal<lb/>
des Savans 1689. n. 19. KAAUW<lb/>
n. 380. <hirendition="#g">WINSLOW</hi> n.</hi> 89.</note>, und in vielen Schichten uͤbereinander aufge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">haͤuft</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[270/0288]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
oder der Grundſtoff des Saamens, der Grund ſei, uͤber
das Entſtehn der Farbe den Ausſpruch zu thun.
§. 15.
Die Naͤgel.
Es iſt die Geſchichte der Naͤgel mit der Oberhaut
verbunden, indem ſie an derſelben feſte anhaͤngen, und
mit derſelben, waͤrend der Maceration, zugleich abgehen
(i). Sie verhalten ſich, wenigſtens an den Europaͤern,
anders, als an den Thieren. Bei dieſen ſind ſie dikk und
kegelfoͤrmig gebogen; dagegen ſind ſie am Menſchen und
wenigen Thieren (k) flach und duͤnne.
Jch habe am groſſen Zee den Nagel folgender geſtalt
befunden. Man koͤnnte an dieſem Nagel drei Schichten
unterſcheiden, ob dieſelben gleich alle ſehr mit einander ver-
bunden ſind.
An dem menſchlichen Nagel unterſcheide ich die Ober-
haut, das wirkliche Weſen des Nagels, das in Furchen
getheilte Nezzchen, das unter dem Nagel liegt, und die
Waͤrzchen, welche in dieſem Nezzchen, wie in Scheiden,
ſtekken.
Der Nagel ſelbſt iſt an der Frucht, und am erwach-
ſenen Menſchen, wenn er wieder waͤchſt, weich und faltbar,
hernach elaſtiſch, haͤrter als ein Knorpel, und mehr wie
ein Horn zu betrachten; er hat eine platte Oberflaͤche, die
vom angewachſnen Oberhaͤutchen glatt iſt, und dagegen
eine in Furchen abgetheilte untere Flaͤche. Denn da er
ganz und gar aus Faſern beſteht, welche nach der Laͤnge
liegen (l), und in vielen Schichten uͤbereinander aufge-
haͤuft
(i)
ALBIN adnot. L. II. p. 59.
WINSLOW n. 87. 88. FABRI
de plantis p. 185. Auch mit dem
Balge der Fliegen gehen die Klauen
ab. SWAMMERDAM pag.
722.
(k)
Am Affen, Opaſſum.
COWPER in der Anatomie
dieſes Thiers.
(l) DUVERNEY Journal
des Savans 1689. n. 19. KAAUW
n. 380. WINSLOW n. 89.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/288>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.