Wenn auch diese zwote Schale des Haares eröffnet ist, alsdenn erscheint erst das Haar blos (r). Sein An- fang stekkt in dem zärtern Theile der ersten Scheide. Es ist daselbst dünner gebogen, und kegelförmig (s). Wo es in der Zwiebel stekkt, ist es weicher (t). Zwischen ihm und der innern Zwiebel befindet sich noch in dem Fa- dengewebe eine zähe, und fette Schmierigkeit (u).
Von da steigt das Haar, mit seiner innern cilindri- schen, und äussern Scheide, bis zum Schweisloche der Haut herauf, und hier hört die äussere Scheide auf (y): die inwendige aber bekleidet ferner das Haar (z). Sie findet entweder in irgend einem offnen Mittelpunkte der Linien der Oberhaut (a), oder in einer Talgdrüse (b), oder, wie viele berümte Männer wollen (c), in einem Wärz- chen, eine offne Strasse. Andre leugnen dieses (d), und es ist ausgemacht, daß sich die Haare von der Stelle des Gefüls, und folglich von den vornemsten Wärzchen entfernen.
Durch ein dergleichen Loch geht das Haar heraus, und indem es die Oberhaut berührt, so durchbort es selbige nicht wirklich, sondern es macht selbige zu einer Art von Trichter (e), um sich aus der Oberhaut selbst eine Scheide zu machen, welche mit einem unauflöslichen Zusammen-
(u)Idem pag. 14. 19. 20. Beim SORACI E. pili partes corporis viventes.
(y)WINSLOW n. 99.
(z)WITHOF pag. 373.
(a)pag. 12.
(b)WITHOF pag. 374. WINS- LOW n. 100. RUYSCH adv. I. n. 10. physiol. Amst. l. c.
(c)[Spaltenumbruch]WITHOF pag. 374. MAL- PIGH. p. 95. ic. 10. MORGAGN. adv. I. tab. 4. f. 1. TABARRAN obs. p. XIX.
(d)KAAUW n. 334. BASTER l. c. folglich sind die Wärzchen nicht so verlängert, wie RUYSCH Thes. VIII. n. 97. X. n. 3. adv. anat. I. n. 3. fabric. gland. p. 19.
(e)RUYSCH Thes. III. pag. 13. Thes. VIII. n. 97. KAAUW n. 316. 322. WITHOF p. 374.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Wenn auch dieſe zwote Schale des Haares eroͤffnet iſt, alsdenn erſcheint erſt das Haar blos (r). Sein An- fang ſtekkt in dem zaͤrtern Theile der erſten Scheide. Es iſt daſelbſt duͤnner gebogen, und kegelfoͤrmig (s). Wo es in der Zwiebel ſtekkt, iſt es weicher (t). Zwiſchen ihm und der innern Zwiebel befindet ſich noch in dem Fa- dengewebe eine zaͤhe, und fette Schmierigkeit (u).
Von da ſteigt das Haar, mit ſeiner innern cilindri- ſchen, und aͤuſſern Scheide, bis zum Schweisloche der Haut herauf, und hier hoͤrt die aͤuſſere Scheide auf (y): die inwendige aber bekleidet ferner das Haar (z). Sie findet entweder in irgend einem offnen Mittelpunkte der Linien der Oberhaut (a), oder in einer Talgdruͤſe (b), oder, wie viele beruͤmte Maͤnner wollen (c), in einem Waͤrz- chen, eine offne Straſſe. Andre leugnen dieſes (d), und es iſt ausgemacht, daß ſich die Haare von der Stelle des Gefuͤls, und folglich von den vornemſten Waͤrzchen entfernen.
Durch ein dergleichen Loch geht das Haar heraus, und indem es die Oberhaut beruͤhrt, ſo durchbort es ſelbige nicht wirklich, ſondern es macht ſelbige zu einer Art von Trichter (e), um ſich aus der Oberhaut ſelbſt eine Scheide zu machen, welche mit einem unaufloͤslichen Zuſammen-
(u)Idem pag. 14. 19. 20. Beim SORACI E. pili partes corporis viventes.
(y)WINSLOW n. 99.
(z)WITHOF pag. 373.
(a)pag. 12.
(b)WITHOF pag. 374. WINS- LOW n. 100. RUYSCH adv. I. n. 10. phyſiol. Amſt. l. c.
(c)[Spaltenumbruch]WITHOF pag. 374. MAL- PIGH. p. 95. ic. 10. MORGAGN. adv. I. tab. 4. f. 1. TABARRAN obſ. p. XIX.
(d)KAAUW n. 334. BASTER l. c. folglich ſind die Waͤrzchen nicht ſo verlaͤngert, wie RUYSCH Theſ. VIII. n. 97. X. n. 3. adv. anat. I. n. 3. fabric. gland. p. 19.
(e)RUYSCH Theſ. III. pag. 13. Theſ. VIII. n. 97. KAAUW n. 316. 322. WITHOF p. 374.
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[284/0302]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Wenn auch dieſe zwote Schale des Haares eroͤffnet
iſt, alsdenn erſcheint erſt das Haar blos (r). Sein An-
fang ſtekkt in dem zaͤrtern Theile der erſten Scheide. Es
iſt daſelbſt duͤnner gebogen, und kegelfoͤrmig (s). Wo
es in der Zwiebel ſtekkt, iſt es weicher (t). Zwiſchen ihm
und der innern Zwiebel befindet ſich noch in dem Fa-
dengewebe eine zaͤhe, und fette Schmierigkeit (u).
Von da ſteigt das Haar, mit ſeiner innern cilindri-
ſchen, und aͤuſſern Scheide, bis zum Schweisloche der
Haut herauf, und hier hoͤrt die aͤuſſere Scheide auf (y):
die inwendige aber bekleidet ferner das Haar (z). Sie
findet entweder in irgend einem offnen Mittelpunkte der
Linien der Oberhaut (a), oder in einer Talgdruͤſe (b),
oder, wie viele beruͤmte Maͤnner wollen (c), in einem Waͤrz-
chen, eine offne Straſſe. Andre leugnen dieſes (d), und
es iſt ausgemacht, daß ſich die Haare von der Stelle
des Gefuͤls, und folglich von den vornemſten Waͤrzchen
entfernen.
Durch ein dergleichen Loch geht das Haar heraus,
und indem es die Oberhaut beruͤhrt, ſo durchbort es ſelbige
nicht wirklich, ſondern es macht ſelbige zu einer Art von
Trichter (e), um ſich aus der Oberhaut ſelbſt eine Scheide
zu machen, welche mit einem unaufloͤslichen Zuſammen-
hange
(r)
WITHOF pag. 371. 372.
diſſ. pag. 19. 20.
(s) LEDERMüLLER. MAL-
PIGH. f. 2. 3. 4.
(t) WITHOF diſſ. pag. 23.
(u) Idem pag. 14. 19. 20. Beim
SORACI E. pili partes corporis
viventes.
(y) WINSLOW n. 99.
(z) WITHOF pag. 373.
(a) pag. 12.
(b) WITHOF pag. 374. WINS-
LOW n. 100. RUYSCH adv. I.
n. 10. phyſiol. Amſt. l. c.
(c)
WITHOF pag. 374. MAL-
PIGH. p. 95. ic. 10. MORGAGN.
adv. I. tab. 4. f. 1. TABARRAN
obſ. p. XIX.
(d) KAAUW n. 334. BASTER
l. c. folglich ſind die Waͤrzchen
nicht ſo verlaͤngert, wie RUYSCH
Theſ. VIII. n. 97. X. n. 3. adv.
anat. I. n. 3. fabric. gland. p. 19.
(e) RUYSCH Theſ. III. pag. 13.
Theſ. VIII. n. 97. KAAUW
n. 316. 322. WITHOF p. 374.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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