Daß sich auch unter diese Materie einige Geister (u) mit mischen, welche aus den Wärzchen der Haut aus- dämpfen (u*), ist eine Mutmaßung berümter Männer, woraus zu folgen scheinen würde, daß die Ausdünstung in den Kräften einen Verlust hervorbringe.
Dünstet etwa die Luft (x), welche unsern Körper durchlaufen hat, endlich durch die Haut aus? Wir haben bereits (y) gesehen, daß es von einer elastischen Luft nicht geschicht. Hingegen ist von der fixen Luft kein Zweifel, daß sie nicht dem Wasser folgen sollte.
§. 8. Die Theilchen der Speisen und der Getränke.
Jn der That rührt ein grosser Theil der Ausdünstung vom Getränke her (y*), so oft eine mäßige Wärme dazu kömmt. Es dünstet nämlich fast alles Wasser, welches man trinkt, von einem gesunden Menschen, unter dem Dekkbette, bei einer sanften Wärme aus, daß kaum etwas übrig bleibt, im Nachttopfe. Eben dieser Dampf wird, wenn man den Leib der Kälte aussezzt, plözzlich einwerts gekehrt, und man giebt ihn hell, fast wie ein reines Wasser, durch den Urin von sich (z).
Doch es dünstet auch ein ziemlicher Theil der Speisen (z*) von uns, welche bisweilen ihren besondern Geruch verrathen, dergleichen der Knoblauch (z**), die Zwiebel,
und
(u)[Spaltenumbruch]COLE. De GORTER pag. 20. 21. BERGER pag. 187. QUINCY essays on gout p. 400. H. HAGUENOT de perspir. insens.
(u*)BERGER ibid. GOR- TER pag. 21.
(x) Dieses leugnet MERY Mem. de l'acad. 1700. und 1707. An den Raupen dampft sie aller- dings durch die Haut aus, REAU- [Spaltenumbruch]
MUR Mem. pour servir a l'histoire des Insectes IX. T. I.
(y)L. VIII.
(y*) Ein grosser Theil des Chy- lus dünftet aus, GORTER pag. 26. 30.
(z)KAAUW n. 1077.
(z*) Dieses leugnet COLE loc. cit.
(z**)GORTER pag. 422. n. 283. Aus dem Chil selbst pag. 26. 30.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Daß ſich auch unter dieſe Materie einige Geiſter (u) mit miſchen, welche aus den Waͤrzchen der Haut aus- daͤmpfen (u*), iſt eine Mutmaßung beruͤmter Maͤnner, woraus zu folgen ſcheinen wuͤrde, daß die Ausduͤnſtung in den Kraͤften einen Verluſt hervorbringe.
Duͤnſtet etwa die Luft (x), welche unſern Koͤrper durchlaufen hat, endlich durch die Haut aus? Wir haben bereits (y) geſehen, daß es von einer elaſtiſchen Luft nicht geſchicht. Hingegen iſt von der fixen Luft kein Zweifel, daß ſie nicht dem Waſſer folgen ſollte.
§. 8. Die Theilchen der Speiſen und der Getraͤnke.
Jn der That ruͤhrt ein groſſer Theil der Ausduͤnſtung vom Getraͤnke her (y*), ſo oft eine maͤßige Waͤrme dazu koͤmmt. Es duͤnſtet naͤmlich faſt alles Waſſer, welches man trinkt, von einem geſunden Menſchen, unter dem Dekkbette, bei einer ſanften Waͤrme aus, daß kaum etwas uͤbrig bleibt, im Nachttopfe. Eben dieſer Dampf wird, wenn man den Leib der Kaͤlte ausſezzt, ploͤzzlich einwerts gekehrt, und man giebt ihn hell, faſt wie ein reines Waſſer, durch den Urin von ſich (z).
Doch es duͤnſtet auch ein ziemlicher Theil der Speiſen (z*) von uns, welche bisweilen ihren beſondern Geruch verrathen, dergleichen der Knoblauch (z**), die Zwiebel,
und
(u)[Spaltenumbruch]COLE. De GORTER pag. 20. 21. BERGER pag. 187. QUINCY eſſays on gout p. 400. H. HAGUENOT de perſpir. inſenſ.
(u*)BERGER ibid. GOR- TER pag. 21.
(x) Dieſes leugnet MERY Mem. de l’acad. 1700. und 1707. An den Raupen dampft ſie aller- dings durch die Haut aus, REAU- [Spaltenumbruch]
MUR Mem. pour ſervir a l’hiſtoire des Inſectes IX. T. I.
(y)L. VIII.
(y*) Ein groſſer Theil des Chy- lus duͤnftet aus, GORTER pag. 26. 30.
(z)KAAUW n. 1077.
(z*) Dieſes leugnet COLE loc. cit.
(z**)GORTER pag. 422. n. 283. Aus dem Chil ſelbſt pag. 26. 30.
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Das Gefuͤhl. XII. Buch.
Daß ſich auch unter dieſe Materie einige Geiſter (u)
mit miſchen, welche aus den Waͤrzchen der Haut aus-
daͤmpfen (u*), iſt eine Mutmaßung beruͤmter Maͤnner,
woraus zu folgen ſcheinen wuͤrde, daß die Ausduͤnſtung
in den Kraͤften einen Verluſt hervorbringe.
Duͤnſtet etwa die Luft (x), welche unſern Koͤrper
durchlaufen hat, endlich durch die Haut aus? Wir haben
bereits (y) geſehen, daß es von einer elaſtiſchen Luft nicht
geſchicht. Hingegen iſt von der fixen Luft kein Zweifel,
daß ſie nicht dem Waſſer folgen ſollte.
§. 8.
Die Theilchen der Speiſen und der Getraͤnke.
Jn der That ruͤhrt ein groſſer Theil der Ausduͤnſtung
vom Getraͤnke her (y*), ſo oft eine maͤßige Waͤrme dazu
koͤmmt. Es duͤnſtet naͤmlich faſt alles Waſſer, welches
man trinkt, von einem geſunden Menſchen, unter dem
Dekkbette, bei einer ſanften Waͤrme aus, daß kaum etwas
uͤbrig bleibt, im Nachttopfe. Eben dieſer Dampf wird,
wenn man den Leib der Kaͤlte ausſezzt, ploͤzzlich einwerts
gekehrt, und man giebt ihn hell, faſt wie ein reines Waſſer,
durch den Urin von ſich (z).
Doch es duͤnſtet auch ein ziemlicher Theil der Speiſen
(z*) von uns, welche bisweilen ihren beſondern Geruch
verrathen, dergleichen der Knoblauch (z**), die Zwiebel,
und
(u)
COLE. De GORTER
pag. 20. 21. BERGER pag. 187.
QUINCY eſſays on gout p. 400.
H. HAGUENOT de perſpir.
inſenſ.
(u*) BERGER ibid. GOR-
TER pag. 21.
(x) Dieſes leugnet MERY
Mem. de l’acad. 1700. und 1707.
An den Raupen dampft ſie aller-
dings durch die Haut aus, REAU-
MUR Mem. pour ſervir a l’hiſtoire
des Inſectes IX. T. I.
(y) L. VIII.
(y*) Ein groſſer Theil des Chy-
lus duͤnftet aus, GORTER
pag. 26. 30.
(z) KAAUW n. 1077.
(z*) Dieſes leugnet COLE
loc. cit.
(z**) GORTER pag. 422.
n. 283. Aus dem Chil ſelbſt pag.
26. 30.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/336>, abgerufen am 24.11.2024.
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