wenig aus. Wärend dem Essen selbst dünstet man in einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden dün- stet kaum ein Pfund aus (d). Von der fünften Stunde bis zur neunten beträgt die Ausdünstung im Schlafe zwei Pfunde (e). Es findet sich, daß in der fünften Stunde noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge- dünstet sind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f). Zwischen der ersten und sechsten Stunde seit dem Essen dünsten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine Leibesübung sieben Stunden nach dem Essen bis zur 12ten Stunde, hilft dreimal mehr verdünsten, als in einer an- dern Stunde geschicht (h). Die Ausdünstung ist des Morgens frühe gedoppelt so gros, nämlich von drei Un- zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen beträgt sie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung nicht gehörig geschehen ist (i*). Des Morgens ist der Körper am meisten elektrisch (i+).
Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und dünnen Speisen, die sich leichtlich verdauen lassen, viel besser, und schlechter nach fetten, zähen Speisen, die sich schwer auflösen, und davon ein grosser Theil, wegen der Unauflösbarkeit, zu groben und sichtbarem Auswurfe wird, ausdünste.
Fleischwerk dünstet vom Abendessen bis zum Mittags- male achtzehn Unzen aus (k), dünne Speisen vierzig Unzen (l). Schweinefleisch (l*) und Pilzen mindern
die
(c)[Spaltenumbruch]DODART pag. 233.
(d)SANCTOR. Sect. III. n. 76.
(e)Ibid.
(f)Idem Sect. IV. n. 29.
(g)DODART pag. 233.
(h)SANCTORIUS S. V. n. 7. Von der Grösse dieser Aus- dünstung COLE hinter den Con- sil. de Epilept. pag. 89.
(i)[Spaltenumbruch]GORTER pag. 13. Neue Ausgabe.
(i*)SANCTOR. Sect. IV. n. 7.
(i+)ROGER pag. 57. sq.
(k)SANCTORIUS S. III. n. 4.
(l)n. 5.
(l*)Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
wenig aus. Waͤrend dem Eſſen ſelbſt duͤnſtet man in einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden duͤn- ſtet kaum ein Pfund aus (d). Von der fuͤnften Stunde bis zur neunten betraͤgt die Ausduͤnſtung im Schlafe zwei Pfunde (e). Es findet ſich, daß in der fuͤnften Stunde noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge- duͤnſtet ſind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f). Zwiſchen der erſten und ſechſten Stunde ſeit dem Eſſen duͤnſten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine Leibesuͤbung ſieben Stunden nach dem Eſſen bis zur 12ten Stunde, hilft dreimal mehr verduͤnſten, als in einer an- dern Stunde geſchicht (h). Die Ausduͤnſtung iſt des Morgens fruͤhe gedoppelt ſo gros, naͤmlich von drei Un- zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen betraͤgt ſie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung nicht gehoͤrig geſchehen iſt (i*). Des Morgens iſt der Koͤrper am meiſten elektriſch (i†).
Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und duͤnnen Speiſen, die ſich leichtlich verdauen laſſen, viel beſſer, und ſchlechter nach fetten, zaͤhen Speiſen, die ſich ſchwer aufloͤſen, und davon ein groſſer Theil, wegen der Unaufloͤsbarkeit, zu groben und ſichtbarem Auswurfe wird, ausduͤnſte.
Fleiſchwerk duͤnſtet vom Abendeſſen bis zum Mittags- male achtzehn Unzen aus (k), duͤnne Speiſen vierzig Unzen (l). Schweinefleiſch (l*) und Pilzen mindern
die
(c)[Spaltenumbruch]DODART pag. 233.
(d)SANCTOR. Sect. III. n. 76.
(e)Ibid.
(f)Idem Sect. IV. n. 29.
(g)DODART pag. 233.
(h)SANCTORIUS S. V. n. 7. Von der Groͤſſe dieſer Aus- duͤnſtung COLE hinter den Con- ſil. de Epilept. pag. 89.
(i)[Spaltenumbruch]GORTER pag. 13. Neue Ausgabe.
(i*)SANCTOR. Sect. IV. n. 7.
(i†)ROGER pag. 57. ſq.
(k)SANCTORIUS S. III. n. 4.
(l)n. 5.
(l*)Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0362"n="344"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gefuͤhl. <hirendition="#aq">XII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
wenig aus. Waͤrend dem Eſſen ſelbſt duͤnſtet man in<lb/>
einer Stunde eine Unze aus <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DODART</hi> pag.</hi> 233.</note>. Jn vier Stunden duͤn-<lb/>ſtet kaum ein Pfund aus <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">SANCTOR. Sect. III. n.</hi> 76.</note>. Von der fuͤnften Stunde<lb/>
bis zur neunten betraͤgt die Ausduͤnſtung im Schlafe zwei<lb/>
Pfunde <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Ibid.</hi></note>. Es findet ſich, daß in der fuͤnften Stunde<lb/>
noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge-<lb/>
duͤnſtet ſind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Idem Sect. IV. n.</hi> 29.</note>.<lb/>
Zwiſchen der erſten und ſechſten Stunde ſeit dem Eſſen<lb/>
duͤnſten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder<lb/>
der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DODART</hi> pag.</hi> 233.</note>. Eine<lb/>
Leibesuͤbung ſieben Stunden nach dem Eſſen bis zur 12ten<lb/>
Stunde, hilft dreimal mehr verduͤnſten, als in einer an-<lb/>
dern Stunde geſchicht <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANCTORIUS</hi> S. V.<lb/>
n.</hi> 7. Von der Groͤſſe dieſer Aus-<lb/>
duͤnſtung <hirendition="#aq">COLE</hi> hinter den <hirendition="#aq">Con-<lb/>ſil. de Epilept. pag.</hi> 89.</note>. Die Ausduͤnſtung iſt des<lb/>
Morgens fruͤhe gedoppelt ſo gros, naͤmlich von drei Un-<lb/>
zen <noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">GORTER</hi> pag.</hi> 13. Neue<lb/>
Ausgabe.</note>, oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen<lb/>
betraͤgt ſie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung<lb/>
nicht gehoͤrig geſchehen iſt <noteplace="foot"n="(i*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANCTOR.</hi> Sect. IV.<lb/>
n.</hi> 7.</note>. Des Morgens iſt der<lb/>
Koͤrper am meiſten elektriſch <noteplace="foot"n="(i†)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ROGER</hi> pag. 57. ſq.</hi></note>.</p><lb/><p>Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und<lb/>
duͤnnen Speiſen, die ſich leichtlich verdauen laſſen, viel<lb/>
beſſer, und ſchlechter nach fetten, zaͤhen Speiſen, die ſich<lb/>ſchwer aufloͤſen, und davon ein groſſer Theil, wegen der<lb/>
Unaufloͤsbarkeit, zu groben und ſichtbarem Auswurfe<lb/>
wird, ausduͤnſte.</p><lb/><p>Fleiſchwerk duͤnſtet vom Abendeſſen bis zum Mittags-<lb/>
male achtzehn Unzen aus <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANCTORIUS</hi> S. III.<lb/>
n.</hi> 4.</note>, duͤnne Speiſen vierzig<lb/>
Unzen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">n.</hi> 5.</note>. Schweinefleiſch <noteplace="foot"n="(l*)"><hirendition="#aq">Idem Sect. III. n.</hi> 23. 24. 45.</note> und Pilzen mindern<lb/><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[344/0362]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
wenig aus. Waͤrend dem Eſſen ſelbſt duͤnſtet man in
einer Stunde eine Unze aus (c). Jn vier Stunden duͤn-
ſtet kaum ein Pfund aus (d). Von der fuͤnften Stunde
bis zur neunten betraͤgt die Ausduͤnſtung im Schlafe zwei
Pfunde (e). Es findet ſich, daß in der fuͤnften Stunde
noch nicht ein halbes Pfund, und in der achten drei ausge-
duͤnſtet ſind, oder daß auf eine Stunde ein Pfund geht (f).
Zwiſchen der erſten und ſechſten Stunde ſeit dem Eſſen
duͤnſten vier Unzen in einer Stunde aus, doch in jeder
der folgenden Stunden verrauchen neun Unzen (g). Eine
Leibesuͤbung ſieben Stunden nach dem Eſſen bis zur 12ten
Stunde, hilft dreimal mehr verduͤnſten, als in einer an-
dern Stunde geſchicht (h). Die Ausduͤnſtung iſt des
Morgens fruͤhe gedoppelt ſo gros, naͤmlich von drei Un-
zen (i), oder auf die Stunde ein Pfund; dahingegen
betraͤgt ſie nicht ein Viertheilpfund, wenn die Verdauung
nicht gehoͤrig geſchehen iſt (i*). Des Morgens iſt der
Koͤrper am meiſten elektriſch (i†).
Man begreift auch leicht, daß man nach leichten und
duͤnnen Speiſen, die ſich leichtlich verdauen laſſen, viel
beſſer, und ſchlechter nach fetten, zaͤhen Speiſen, die ſich
ſchwer aufloͤſen, und davon ein groſſer Theil, wegen der
Unaufloͤsbarkeit, zu groben und ſichtbarem Auswurfe
wird, ausduͤnſte.
Fleiſchwerk duͤnſtet vom Abendeſſen bis zum Mittags-
male achtzehn Unzen aus (k), duͤnne Speiſen vierzig
Unzen (l). Schweinefleiſch (l*) und Pilzen mindern
die
(c)
DODART pag. 233.
(d) SANCTOR. Sect. III. n. 76.
(e) Ibid.
(f) Idem Sect. IV. n. 29.
(g) DODART pag. 233.
(h) SANCTORIUS S. V.
n. 7. Von der Groͤſſe dieſer Aus-
duͤnſtung COLE hinter den Con-
ſil. de Epilept. pag. 89.
(i)
GORTER pag. 13. Neue
Ausgabe.
(i*) SANCTOR. Sect. IV.
n. 7.
(i†) ROGER pag. 57. ſq.
(k) SANCTORIUS S. III.
n. 4.
(l) n. 5.
(l*) Idem Sect. III. n. 23. 24. 45.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/362>, abgerufen am 01.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.