pflegt ein andrer deutlicher Auswurf an die Stelle der Ausdünstung zu treten.
Ein starker Mensch, spricht Sanctorius, verzehrt (a) die Speisen, mittelst der Ausdünstung, ein weniger starker, mittelst des Urins, ein Schwacher durch Fäulnis, nämlich durch den Stulgang, oder durchs Erbrechen; oder es stellt sich endlich eine Krankheit ein (b). Wer demnach mehr, als gewönlich ist, durch sichtbare Ausfüh- rungen verliert, der dünstet nicht gehörig aus (c), und es ist dieses eine Krankheit (d). Ein gesunder Mensch mus weder schwizzen, noch viel harnen, noch einen dün- nen Leib haben (d*).
Bei hipochondrischen Personen findet sich, wie ich er- innert habe (e), weil sie schlecht verdauen, in den ersten Stunden nach dem Essen, häufiger Urin, und den folgen- den Morgen ist der Stulgang dünne.
Bei einer weichen Haut ist der Stulgang harte (f). Der Bauchfluß mindert die Ausdünstung (g). Daher kömmt es, daß in einem gesunden Menschen der Stulgang durch einen Feler schlüpfrig ist (h): und die Leibesübung macht den Leib hart (i), so wie sie eine häufige Ausdün- stung hervorbringt. Das Zeichen, daß eine Speise gut ausdünste, ist, wenn der natürliche Unrat von ihr abgeht (k). Der Durchlauf mindert die Ausdünstung (l). Der Salat mindert die Ausdünstung, so wie er den Stulgang befördert (m).
An dem Tage, da man eine Purganz nimmt, dünstet man wenig aus (n), es sei denn, daß man eine ganz ge-
linde
(a)[Spaltenumbruch]Sect. III. n. 14.
(b)Sect. I. n. 43.
(c)Sect. I. n. 13.
(d)Sect. I. n. 14.
(d*)Sect. I. n. 12. 13. 14. 21.
(e)pag. 73.
(f)HIPP.
(g)SANCTOR. Sect. I. n. 54.
(h)[Spaltenumbruch]n. 104.
(i)Sect. V. n. 18.
(k)Sect. III. n. 30.
(l)ROBINSON discharg. pag. 80.
(m)RYE pag. 288.
(n)SANCTORIUS Sect. I. n. 53. sect. III. n. 86.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
pflegt ein andrer deutlicher Auswurf an die Stelle der Ausduͤnſtung zu treten.
Ein ſtarker Menſch, ſpricht Sanctorius, verzehrt (a) die Speiſen, mittelſt der Ausduͤnſtung, ein weniger ſtarker, mittelſt des Urins, ein Schwacher durch Faͤulnis, naͤmlich durch den Stulgang, oder durchs Erbrechen; oder es ſtellt ſich endlich eine Krankheit ein (b). Wer demnach mehr, als gewoͤnlich iſt, durch ſichtbare Ausfuͤh- rungen verliert, der duͤnſtet nicht gehoͤrig aus (c), und es iſt dieſes eine Krankheit (d). Ein geſunder Menſch mus weder ſchwizzen, noch viel harnen, noch einen duͤn- nen Leib haben (d*).
Bei hipochondriſchen Perſonen findet ſich, wie ich er- innert habe (e), weil ſie ſchlecht verdauen, in den erſten Stunden nach dem Eſſen, haͤufiger Urin, und den folgen- den Morgen iſt der Stulgang duͤnne.
Bei einer weichen Haut iſt der Stulgang harte (f). Der Bauchfluß mindert die Ausduͤnſtung (g). Daher koͤmmt es, daß in einem geſunden Menſchen der Stulgang durch einen Feler ſchluͤpfrig iſt (h): und die Leibesuͤbung macht den Leib hart (i), ſo wie ſie eine haͤufige Ausduͤn- ſtung hervorbringt. Das Zeichen, daß eine Speiſe gut ausduͤnſte, iſt, wenn der natuͤrliche Unrat von ihr abgeht (k). Der Durchlauf mindert die Ausduͤnſtung (l). Der Salat mindert die Ausduͤnſtung, ſo wie er den Stulgang befoͤrdert (m).
An dem Tage, da man eine Purganz nimmt, duͤnſtet man wenig aus (n), es ſei denn, daß man eine ganz ge-
linde
(a)[Spaltenumbruch]Sect. III. n. 14.
(b)Sect. I. n. 43.
(c)Sect. I. n. 13.
(d)Sect. I. n. 14.
(d*)Sect. I. n. 12. 13. 14. 21.
(e)pag. 73.
(f)HIPP.
(g)SANCTOR. Sect. I. n. 54.
(h)[Spaltenumbruch]n. 104.
(i)Sect. V. n. 18.
(k)Sect. III. n. 30.
(l)ROBINSON diſcharg. pag. 80.
(m)RYE pag. 288.
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Das Gefuͤhl. XII. Buch.
pflegt ein andrer deutlicher Auswurf an die Stelle der
Ausduͤnſtung zu treten.
Ein ſtarker Menſch, ſpricht Sanctorius, verzehrt
(a) die Speiſen, mittelſt der Ausduͤnſtung, ein weniger
ſtarker, mittelſt des Urins, ein Schwacher durch Faͤulnis,
naͤmlich durch den Stulgang, oder durchs Erbrechen;
oder es ſtellt ſich endlich eine Krankheit ein (b). Wer
demnach mehr, als gewoͤnlich iſt, durch ſichtbare Ausfuͤh-
rungen verliert, der duͤnſtet nicht gehoͤrig aus (c), und
es iſt dieſes eine Krankheit (d). Ein geſunder Menſch
mus weder ſchwizzen, noch viel harnen, noch einen duͤn-
nen Leib haben (d*).
Bei hipochondriſchen Perſonen findet ſich, wie ich er-
innert habe (e), weil ſie ſchlecht verdauen, in den erſten
Stunden nach dem Eſſen, haͤufiger Urin, und den folgen-
den Morgen iſt der Stulgang duͤnne.
Bei einer weichen Haut iſt der Stulgang harte (f).
Der Bauchfluß mindert die Ausduͤnſtung (g). Daher
koͤmmt es, daß in einem geſunden Menſchen der Stulgang
durch einen Feler ſchluͤpfrig iſt (h): und die Leibesuͤbung
macht den Leib hart (i), ſo wie ſie eine haͤufige Ausduͤn-
ſtung hervorbringt. Das Zeichen, daß eine Speiſe gut
ausduͤnſte, iſt, wenn der natuͤrliche Unrat von ihr abgeht
(k). Der Durchlauf mindert die Ausduͤnſtung (l). Der
Salat mindert die Ausduͤnſtung, ſo wie er den Stulgang
befoͤrdert (m).
An dem Tage, da man eine Purganz nimmt, duͤnſtet
man wenig aus (n), es ſei denn, daß man eine ganz ge-
linde
(a)
Sect. III. n. 14.
(b) Sect. I. n. 43.
(c) Sect. I. n. 13.
(d) Sect. I. n. 14.
(d*) Sect. I. n. 12. 13. 14. 21.
(e) pag. 73.
(f) HIPP.
(g) SANCTOR. Sect. I. n. 54.
(h)
n. 104.
(i) Sect. V. n. 18.
(k) Sect. III. n. 30.
(l) ROBINSON diſcharg.
pag. 80.
(m) RYE pag. 288.
(n) SANCTORIUS Sect. I.
n. 53. ſect. III. n. 86.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/370>, abgerufen am 01.11.2024.
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