nach vorne zu offen stehenden Winkel. Jhr vereinigter Hügel läuft rükkwerts herab, und er endigt sich zum Theil in die Schnekke und den Anfang des Gegenbokkes, theils aber, wir wir gesagt haben, in den Fortsazz des äussern Ohrkreises.
So wie diese Vorragungen ihre Namen haben, so haben auch die zwischen ihnen gelegne Vertiefungen ihre Benennungen. Scapha, Schiffchen (n) heisset die Tiefe, welche die Wurzel des äussern Ohrkreises allenthalben um- giebt, und indem sie nach hinten zu herabläuft, allmä- lich flach wird, und verschwindet. Die ungenannte Tiefe ist eine kleine Erniedrigung zwischen den Schenkel des innern Ohrkreises (o).
Concha, Muschel (p) heisset die mittlere Erhaben- heit (q), welche aus dem äussern Ohrkreise entspringt (r), theilet sich in Figur einer Niere, deren Spalte nach vorne zu gekehrt ist, und sie ist einwerts erhaben (s). Jn die- ser Muschel endigt sich sowohl der äussere, als der innere Ohrkreis. Jhr oberer Theil, welcher zwischen dem Ur- sprunge des äussern Ohrkreises, und zwischen dem innern Ohrkreise liegt, ist kleiner. Jhr untrer grösserer, und tieferer Theil macht mit dem Gehörgange ein Stükk aus, und zwar auf solche Art, wie ich gleich erzälen werde.
Tragus, der Bokk (t), ist eine fast rundlich viersei- tige (u) knorplige ziemlich breite Erhabenheit, welche vorne in die Höhe geht, vor dem Anfange des Gehörganges liegt (u*), und aus der, an der Wurzel des äussern Ohr- kreises entstandnen Muschel, herauf steigt, dennoch aber von diesem Kreise durch einen membranösen Theil abge-
son-
(n)[Spaltenumbruch]
An einem vollständigen Oh- re VALSALV. f. 1. F. F. VIEUS- SENS, tab. 2. f. 1. an dem ent- blößten knorpligen f. 2.
(o)VALSALV, f. 1. c. f. 2. inter A. et A.
(p) Den Namen hat RUFUS, L. I. p. 49.
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 365.
(r)VALSALV f. 1. H. H. f. 2.
(s)TARIN, f. 4. 5.
(t)RUFUS p. 40.
(u)VALSALV. tab. I. f. 2. C. B. TARIN, P. 3. o.
(u*)TARIN.
Das Gehoͤr. XV. Buch.
nach vorne zu offen ſtehenden Winkel. Jhr vereinigter Huͤgel laͤuft ruͤkkwerts herab, und er endigt ſich zum Theil in die Schnekke und den Anfang des Gegenbokkes, theils aber, wir wir geſagt haben, in den Fortſazz des aͤuſſern Ohrkreiſes.
So wie dieſe Vorragungen ihre Namen haben, ſo haben auch die zwiſchen ihnen gelegne Vertiefungen ihre Benennungen. Scapha, Schiffchen (n) heiſſet die Tiefe, welche die Wurzel des aͤuſſern Ohrkreiſes allenthalben um- giebt, und indem ſie nach hinten zu herablaͤuft, allmaͤ- lich flach wird, und verſchwindet. Die ungenannte Tiefe iſt eine kleine Erniedrigung zwiſchen den Schenkel des innern Ohrkreiſes (o).
Concha, Muſchel (p) heiſſet die mittlere Erhaben- heit (q), welche aus dem aͤuſſern Ohrkreiſe entſpringt (r), theilet ſich in Figur einer Niere, deren Spalte nach vorne zu gekehrt iſt, und ſie iſt einwerts erhaben (s). Jn die- ſer Muſchel endigt ſich ſowohl der aͤuſſere, als der innere Ohrkreis. Jhr oberer Theil, welcher zwiſchen dem Ur- ſprunge des aͤuſſern Ohrkreiſes, und zwiſchen dem innern Ohrkreiſe liegt, iſt kleiner. Jhr untrer groͤſſerer, und tieferer Theil macht mit dem Gehoͤrgange ein Stuͤkk aus, und zwar auf ſolche Art, wie ich gleich erzaͤlen werde.
Tragus, der Bokk (t), iſt eine faſt rundlich vierſei- tige (u) knorplige ziemlich breite Erhabenheit, welche vorne in die Hoͤhe geht, vor dem Anfange des Gehoͤrganges liegt (u*), und aus der, an der Wurzel des aͤuſſern Ohr- kreiſes entſtandnen Muſchel, herauf ſteigt, dennoch aber von dieſem Kreiſe durch einen membranoͤſen Theil abge-
ſon-
(n)[Spaltenumbruch]
An einem vollſtaͤndigen Oh- re VALSALV. f. 1. F. F. VIEUS- SENS, tab. 2. f. 1. an dem ent- bloͤßten knorpligen f. 2.
(o)VALSALV, f. 1. c. f. 2. inter A. et A.
(p) Den Namen hat RUFUS, L. I. p. 49.
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 365.
(r)VALSALV f. 1. H. H. f. 2.
(s)TARIN, f. 4. 5.
(t)RUFUS p. 40.
(u)VALSALV. tab. I. f. 2. C. B. TARIN, P. 3. o.
(u*)TARIN.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0546"n="528"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gehoͤr. <hirendition="#aq">XV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
nach vorne zu offen ſtehenden Winkel. Jhr vereinigter<lb/>
Huͤgel laͤuft ruͤkkwerts herab, und er endigt ſich zum Theil<lb/>
in die Schnekke und den Anfang des Gegenbokkes, theils<lb/>
aber, wir wir geſagt haben, in den Fortſazz des aͤuſſern<lb/>
Ohrkreiſes.</p><lb/><p>So wie dieſe Vorragungen ihre Namen haben, ſo<lb/>
haben auch die zwiſchen ihnen gelegne Vertiefungen ihre<lb/>
Benennungen. <hirendition="#aq">Scapha,</hi> Schiffchen <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
An einem vollſtaͤndigen Oh-<lb/>
re <hirendition="#aq">VALSALV. f. 1. F. F. VIEUS-<lb/>
SENS, tab. 2. f.</hi> 1. an dem ent-<lb/>
bloͤßten knorpligen <hirendition="#aq">f.</hi> 2.</note> heiſſet die Tiefe,<lb/>
welche die Wurzel des aͤuſſern Ohrkreiſes allenthalben um-<lb/>
giebt, und indem ſie nach hinten zu herablaͤuft, allmaͤ-<lb/>
lich flach wird, und verſchwindet. Die ungenannte Tiefe<lb/>
iſt eine kleine Erniedrigung zwiſchen den Schenkel des<lb/>
innern Ohrkreiſes <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VALSALV,</hi> f. 1. c. f. 2.<lb/>
inter A. et A.</hi></note>.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Concha,</hi> Muſchel <noteplace="foot"n="(p)">Den Namen hat <hirendition="#aq">RUFUS,<lb/>
L. I. p.</hi> 49.</note> heiſſet die mittlere Erhaben-<lb/>
heit <noteplace="foot"n="(q)"><cb/><hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 365.</note>, welche aus dem aͤuſſern Ohrkreiſe entſpringt <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">VALSALV f. 1. H. H. f.</hi> 2.</note>,<lb/>
theilet ſich in Figur einer Niere, deren Spalte nach vorne<lb/>
zu gekehrt iſt, und ſie iſt einwerts erhaben <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">TARIN, f.</hi> 4. 5.</note>. Jn die-<lb/>ſer Muſchel endigt ſich ſowohl der aͤuſſere, als der innere<lb/>
Ohrkreis. Jhr oberer Theil, welcher zwiſchen dem Ur-<lb/>ſprunge des aͤuſſern Ohrkreiſes, und zwiſchen dem innern<lb/>
Ohrkreiſe liegt, iſt kleiner. Jhr untrer groͤſſerer, und<lb/>
tieferer Theil macht mit dem Gehoͤrgange ein Stuͤkk aus,<lb/>
und zwar auf ſolche Art, wie ich gleich erzaͤlen werde.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tragus,</hi> der Bokk <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">RUFUS p.</hi> 40.</note>, iſt eine faſt rundlich vierſei-<lb/>
tige <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">VALSALV. tab. I. f. 2. C. B.<lb/>
TARIN, P. 3. o.</hi></note> knorplige ziemlich breite Erhabenheit, welche vorne<lb/>
in die Hoͤhe geht, vor dem Anfange des Gehoͤrganges<lb/>
liegt <noteplace="foot"n="(u*)"><hirendition="#aq">TARIN.</hi></note>, und aus der, an der Wurzel des aͤuſſern Ohr-<lb/>
kreiſes entſtandnen Muſchel, herauf ſteigt, dennoch aber<lb/>
von dieſem Kreiſe durch einen membranoͤſen Theil abge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſon-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[528/0546]
Das Gehoͤr. XV. Buch.
nach vorne zu offen ſtehenden Winkel. Jhr vereinigter
Huͤgel laͤuft ruͤkkwerts herab, und er endigt ſich zum Theil
in die Schnekke und den Anfang des Gegenbokkes, theils
aber, wir wir geſagt haben, in den Fortſazz des aͤuſſern
Ohrkreiſes.
So wie dieſe Vorragungen ihre Namen haben, ſo
haben auch die zwiſchen ihnen gelegne Vertiefungen ihre
Benennungen. Scapha, Schiffchen (n) heiſſet die Tiefe,
welche die Wurzel des aͤuſſern Ohrkreiſes allenthalben um-
giebt, und indem ſie nach hinten zu herablaͤuft, allmaͤ-
lich flach wird, und verſchwindet. Die ungenannte Tiefe
iſt eine kleine Erniedrigung zwiſchen den Schenkel des
innern Ohrkreiſes (o).
Concha, Muſchel (p) heiſſet die mittlere Erhaben-
heit (q), welche aus dem aͤuſſern Ohrkreiſe entſpringt (r),
theilet ſich in Figur einer Niere, deren Spalte nach vorne
zu gekehrt iſt, und ſie iſt einwerts erhaben (s). Jn die-
ſer Muſchel endigt ſich ſowohl der aͤuſſere, als der innere
Ohrkreis. Jhr oberer Theil, welcher zwiſchen dem Ur-
ſprunge des aͤuſſern Ohrkreiſes, und zwiſchen dem innern
Ohrkreiſe liegt, iſt kleiner. Jhr untrer groͤſſerer, und
tieferer Theil macht mit dem Gehoͤrgange ein Stuͤkk aus,
und zwar auf ſolche Art, wie ich gleich erzaͤlen werde.
Tragus, der Bokk (t), iſt eine faſt rundlich vierſei-
tige (u) knorplige ziemlich breite Erhabenheit, welche vorne
in die Hoͤhe geht, vor dem Anfange des Gehoͤrganges
liegt (u*), und aus der, an der Wurzel des aͤuſſern Ohr-
kreiſes entſtandnen Muſchel, herauf ſteigt, dennoch aber
von dieſem Kreiſe durch einen membranoͤſen Theil abge-
ſon-
(n)
An einem vollſtaͤndigen Oh-
re VALSALV. f. 1. F. F. VIEUS-
SENS, tab. 2. f. 1. an dem ent-
bloͤßten knorpligen f. 2.
(o) VALSALV, f. 1. c. f. 2.
inter A. et A.
(p) Den Namen hat RUFUS,
L. I. p. 49.
(q)
WINSLOW. n. 365.
(r) VALSALV f. 1. H. H. f. 2.
(s) TARIN, f. 4. 5.
(t) RUFUS p. 40.
(u) VALSALV. tab. I. f. 2. C. B.
TARIN, P. 3. o.
(u*) TARIN.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/546>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.