selbst, bei anderer Gelegenheit, daß sich der Schall durch die Mauren fortpflanze.
§. 5. Der Schall bewegt sich durch Wasser.
Man wird sich nicht wundern, daß berühmte Män- ner den Schall nicht durch Wasser gehen lassen wollen, weil dieses unelastisch ist, die Elasticität aber mit Recht zum Zittern erfordert zu werden scheint, welches doch den Schall erzeugt. Es haben also berühmte Männer die Anmerkung gemacht, daß Fischer, welche unter der Täucherglokke unter Wasser sind, keinen Schall hö- ren (n), und daß so gar Täucher unter dem Wasser auf sechs Klafter tief, nicht einmal den Knall des gelößten Geschüzzes gehört haben wollen (o).
Es sei diesem, wie es wolle, so ist dennoch gewiß, daß sich der Schall durch das Wasser fortpflanze (p). Und man wird an seinem Orte zeigen, daß die Fische nicht taub zu sein scheinen.
Ein berühmter Mann sagt noch, daß der durch das Wasser geführte Schall, vielmehr stärker werde (q), als der durch die Lust ginge. Doch müsse man zweifeln, daß dieses geschehe, wenn er aus dem Wasser in die Luft fährt (r). Daher können Täucher hören (s), sie wer- den aber von denen im Schiffe zurükke gebliebenen Schiffsleuten nicht gehört (t). Endlich hat Nollet
selbst
(n)[Spaltenumbruch]PANTHOT, apud SALZ- MANN, de urinat. p. 12. STURM colleg. exper. T. II. p. 3. DER- HAM, physic. theol. p. 163.
(o)apud GASSENDUM, in LUCRETIUM, die Stelle habe ich jezzt nicht bei der Hand.
(p)NOLLET, l. c. Memoir. [Spaltenumbruch]
de l' Academ. 1743. pag. 204. ESTEVE.
(q)Memoires de l' Acad. ibid. p. 223.
(r)Conf. etiam phil. trans. n. 486.
(s)STURM, l. c.
(t)IDEM, l. c. PANTHOT, l. c. DERHAM.
Das Gehoͤr. XV. Buch.
ſelbſt, bei anderer Gelegenheit, daß ſich der Schall durch die Mauren fortpflanze.
§. 5. Der Schall bewegt ſich durch Waſſer.
Man wird ſich nicht wundern, daß beruͤhmte Maͤn- ner den Schall nicht durch Waſſer gehen laſſen wollen, weil dieſes unelaſtiſch iſt, die Elaſticitaͤt aber mit Recht zum Zittern erfordert zu werden ſcheint, welches doch den Schall erzeugt. Es haben alſo beruͤhmte Maͤnner die Anmerkung gemacht, daß Fiſcher, welche unter der Taͤucherglokke unter Waſſer ſind, keinen Schall hoͤ- ren (n), und daß ſo gar Taͤucher unter dem Waſſer auf ſechs Klafter tief, nicht einmal den Knall des geloͤßten Geſchuͤzzes gehoͤrt haben wollen (o).
Es ſei dieſem, wie es wolle, ſo iſt dennoch gewiß, daß ſich der Schall durch das Waſſer fortpflanze (p). Und man wird an ſeinem Orte zeigen, daß die Fiſche nicht taub zu ſein ſcheinen.
Ein beruͤhmter Mann ſagt noch, daß der durch das Waſſer gefuͤhrte Schall, vielmehr ſtaͤrker werde (q), als der durch die Luſt ginge. Doch muͤſſe man zweifeln, daß dieſes geſchehe, wenn er aus dem Waſſer in die Luft faͤhrt (r). Daher koͤnnen Taͤucher hoͤren (s), ſie wer- den aber von denen im Schiffe zuruͤkke gebliebenen Schiffsleuten nicht gehoͤrt (t). Endlich hat Nollet
ſelbſt
(n)[Spaltenumbruch]PANTHOT, apud SALZ- MANN, de urinat. p. 12. STURM colleg. exper. T. II. p. 3. DER- HAM, phyſic. theol. p. 163.
(o)apud GASSENDUM, in LUCRETIUM, die Stelle habe ich jezzt nicht bei der Hand.
(p)NOLLET, l. c. Memoir. [Spaltenumbruch]
de l’ Academ. 1743. pag. 204. ESTEVE.
(q)Memoires de l’ Acad. ibid. p. 223.
(r)Conf. etiam phil. tranſ. n. 486.
(s)STURM, l. c.
(t)IDEM, l. c. PANTHOT, l. c. DERHAM.
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Das Gehoͤr. XV. Buch.
ſelbſt, bei anderer Gelegenheit, daß ſich der Schall durch
die Mauren fortpflanze.
§. 5.
Der Schall bewegt ſich durch Waſſer.
Man wird ſich nicht wundern, daß beruͤhmte Maͤn-
ner den Schall nicht durch Waſſer gehen laſſen wollen,
weil dieſes unelaſtiſch iſt, die Elaſticitaͤt aber mit Recht
zum Zittern erfordert zu werden ſcheint, welches doch
den Schall erzeugt. Es haben alſo beruͤhmte Maͤnner
die Anmerkung gemacht, daß Fiſcher, welche unter der
Taͤucherglokke unter Waſſer ſind, keinen Schall hoͤ-
ren (n), und daß ſo gar Taͤucher unter dem Waſſer auf
ſechs Klafter tief, nicht einmal den Knall des geloͤßten
Geſchuͤzzes gehoͤrt haben wollen (o).
Es ſei dieſem, wie es wolle, ſo iſt dennoch gewiß,
daß ſich der Schall durch das Waſſer fortpflanze (p).
Und man wird an ſeinem Orte zeigen, daß die Fiſche
nicht taub zu ſein ſcheinen.
Ein beruͤhmter Mann ſagt noch, daß der durch das
Waſſer gefuͤhrte Schall, vielmehr ſtaͤrker werde (q),
als der durch die Luſt ginge. Doch muͤſſe man zweifeln,
daß dieſes geſchehe, wenn er aus dem Waſſer in die Luft
faͤhrt (r). Daher koͤnnen Taͤucher hoͤren (s), ſie wer-
den aber von denen im Schiffe zuruͤkke gebliebenen
Schiffsleuten nicht gehoͤrt (t). Endlich hat Nollet
ſelbſt
(n)
PANTHOT, apud SALZ-
MANN, de urinat. p. 12. STURM
colleg. exper. T. II. p. 3. DER-
HAM, phyſic. theol. p. 163.
(o) apud GASSENDUM, in
LUCRETIUM, die Stelle habe
ich jezzt nicht bei der Hand.
(p) NOLLET, l. c. Memoir.
de l’ Academ. 1743. pag. 204.
ESTEVE.
(q) Memoires de l’ Acad. ibid.
p. 223.
(r) Conf. etiam phil. tranſ. n.
486.
(s) STURM, l. c.
(t) IDEM, l. c. PANTHOT,
l. c. DERHAM.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/644>, abgerufen am 22.11.2024.
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