Es hat auch das weisse zusammenfügende Augen- häutchen mit dem Knochenhäutchen der Augenhöle nichts gemein, wenn gleich die Alten (u), und einige der Neuern dieser Meinung sind. Nicolaus Massa(x), und J. Fantonus(y) reden davon viel richtiger.
§. 12. Die Thränendrüsen.
Diese Drüse, welche ihren Namen in der That ver- dienet, haben die Alten (z) die ungenannte, oder auch die obere genannt, weil sie entweder die eine im innern Winkel befindliche Carunculam(a) für die Thränendrüse, oder für eine den Thieren eigene Drüse (b) hielten. Sie ist härter als die meisten Drüsen, und in vielerlei Läppchen (c) durch deren Zwischenräume Nerven durch- laufen, und Gefässe zertheilt, indem sich die Lappen in kleine runde Kernchen zerlegen lassen (d), die eine fa- denartige und ziemlich harte Membran von der Art des Fadengewebes verbindet. Ein dikkerer Lappe lieget aus- wendig gegen die Schläfe zu, und läßt an dem knochi- chen Gewölbe, so auf der Augenhöle liegt, eine nicht undeutliche Spur von sich zurükke, und dieses nennet man das Lager der Drüse in dem Winkel (e) der Dekke an der Augenhöle. Auch die Alten wußten es schon, daß sie zu dem Thränengeschäfte mit gehöre (f).
Man
(u)[Spaltenumbruch]GALEN util. part. L. X. c. 2.
(x)p. 92.
(y)anat. p. 234.
(z) Auch noch WHARTONUS p. 182.
(a) Von ihr trennet sie vor- nämlich CARCANUS L. 2.
(b) Besiehe den DUVER- NEY, nouvell. de la Republ. des Lettr. ann. 1686. et in posth. I. p. 585.
(c)[Spaltenumbruch]Duos WINSLOW n. 275. Mit besserm Rechte mehrere ZINN p. 253. sechs, und sieben CASSEBOHM.
(d)Glandulas congregatas nennt sie MONRO obs. anat. and. physiol. p. 77. etc.
(e)WINSLOW T. I. n. 199. T. IV. num. 275.
(f)GALEN. de util. part. L. X. c. 11. BERENGAR Isagog. p. 59. CARCANUS l. c.
Das Geſicht. XVI. Buch.
Es hat auch das weiſſe zuſammenfuͤgende Augen- haͤutchen mit dem Knochenhaͤutchen der Augenhoͤle nichts gemein, wenn gleich die Alten (u), und einige der Neuern dieſer Meinung ſind. Nicolaus Maſſa(x), und J. Fantonus(y) reden davon viel richtiger.
§. 12. Die Thraͤnendruͤſen.
Dieſe Druͤſe, welche ihren Namen in der That ver- dienet, haben die Alten (z) die ungenannte, oder auch die obere genannt, weil ſie entweder die eine im innern Winkel befindliche Carunculam(a) fuͤr die Thraͤnendruͤſe, oder fuͤr eine den Thieren eigene Druͤſe (b) hielten. Sie iſt haͤrter als die meiſten Druͤſen, und in vielerlei Laͤppchen (c) durch deren Zwiſchenraͤume Nerven durch- laufen, und Gefaͤſſe zertheilt, indem ſich die Lappen in kleine runde Kernchen zerlegen laſſen (d), die eine fa- denartige und ziemlich harte Membran von der Art des Fadengewebes verbindet. Ein dikkerer Lappe lieget aus- wendig gegen die Schlaͤfe zu, und laͤßt an dem knochi- chen Gewoͤlbe, ſo auf der Augenhoͤle liegt, eine nicht undeutliche Spur von ſich zuruͤkke, und dieſes nennet man das Lager der Druͤſe in dem Winkel (e) der Dekke an der Augenhoͤle. Auch die Alten wußten es ſchon, daß ſie zu dem Thraͤnengeſchaͤfte mit gehoͤre (f).
Man
(u)[Spaltenumbruch]GALEN util. part. L. X. c. 2.
(x)p. 92.
(y)anat. p. 234.
(z) Auch noch WHARTONUS p. 182.
(a) Von ihr trennet ſie vor- naͤmlich CARCANUS L. 2.
(b) Beſiehe den DUVER- NEY, nouvell. de la Republ. des Lettr. ann. 1686. et in poſth. I. p. 585.
(c)[Spaltenumbruch]Duos WINSLOW n. 275. Mit beſſerm Rechte mehrere ZINN p. 253. ſechs, und ſieben CASSEBOHM.
(d)Glandulas congregatas nennt ſie MONRO obſ. anat. and. phyſiol. p. 77. etc.
(e)WINSLOW T. I. n. 199. T. IV. num. 275.
(f)GALEN. de util. part. L. X. c. 11. BERENGAR Iſagog. p. 59. CARCANUS l. c.
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Das Geſicht. XVI. Buch.
Es hat auch das weiſſe zuſammenfuͤgende Augen-
haͤutchen mit dem Knochenhaͤutchen der Augenhoͤle nichts
gemein, wenn gleich die Alten (u), und einige der
Neuern dieſer Meinung ſind. Nicolaus Maſſa (x),
und J. Fantonus (y) reden davon viel richtiger.
§. 12.
Die Thraͤnendruͤſen.
Dieſe Druͤſe, welche ihren Namen in der That ver-
dienet, haben die Alten (z) die ungenannte, oder auch
die obere genannt, weil ſie entweder die eine im innern
Winkel befindliche Carunculam (a) fuͤr die Thraͤnendruͤſe,
oder fuͤr eine den Thieren eigene Druͤſe (b) hielten.
Sie iſt haͤrter als die meiſten Druͤſen, und in vielerlei
Laͤppchen (c) durch deren Zwiſchenraͤume Nerven durch-
laufen, und Gefaͤſſe zertheilt, indem ſich die Lappen
in kleine runde Kernchen zerlegen laſſen (d), die eine fa-
denartige und ziemlich harte Membran von der Art des
Fadengewebes verbindet. Ein dikkerer Lappe lieget aus-
wendig gegen die Schlaͤfe zu, und laͤßt an dem knochi-
chen Gewoͤlbe, ſo auf der Augenhoͤle liegt, eine nicht
undeutliche Spur von ſich zuruͤkke, und dieſes nennet
man das Lager der Druͤſe in dem Winkel (e) der Dekke
an der Augenhoͤle. Auch die Alten wußten es ſchon,
daß ſie zu dem Thraͤnengeſchaͤfte mit gehoͤre (f).
Man
(u)
GALEN util. part. L. X.
c. 2.
(x) p. 92.
(y) anat. p. 234.
(z) Auch noch WHARTONUS
p. 182.
(a) Von ihr trennet ſie vor-
naͤmlich CARCANUS L. 2.
(b) Beſiehe den DUVER-
NEY, nouvell. de la Republ.
des Lettr. ann. 1686. et in poſth.
I. p. 585.
(c)
Duos WINSLOW n. 275.
Mit beſſerm Rechte mehrere
ZINN p. 253. ſechs, und ſieben
CASSEBOHM.
(d) Glandulas congregatas
nennt ſie MONRO obſ. anat.
and. phyſiol. p. 77. etc.
(e) WINSLOW T. I. n. 199.
T. IV. num. 275.
(f) GALEN. de util. part.
L. X. c. 11. BERENGAR Iſagog.
p. 59. CARCANUS l. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/752>, abgerufen am 22.11.2024.
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