Es ist das Auge im Menschen, und in allen mir bekannten Thieren, beinahe kugelförmig (g), und nur vorne flacher, es raget, nachdem sich die Convexität in der Mitte vermindert, ein etwas erhabne- res Kugelsegment vor, und es ist ausserdem der Durch- messer, welcher von vorne nach hinten geht, und etwas länger, als derjenige, welche von der rechten, nach der linken gezogen wird (h). Uebrigens nimmt es die vor- dere Gegend der Augenhöle ein, so wie die inwendige Gegend, so daß der Regenbogen dem innern Winkel näher liegt (i). Es ist convexer an jungen und starken Personen voller Säfte, und in einigen kurzsichtigen (k), weniger convex hingegen in alten und schwächlichen Per- sonen. Jch finde, daß das eine Auge convexer, das andere flächer gewesen (l).
An
(g)[Spaltenumbruch]BERTRANDI p. 52. ver- gleichet damit ZINN Comm. Cott T. IV. pag. 246. Er nimmt den egyptischen Krebs aus.
(h) Schon im Jahre 1725. in den memoir. de l'Acad. des scien- ces, der Aeltere D. PETIT. Um eine halbe Linie grösser. BER- TRANDI pag. 52. PETIT me- moires de 1726. p. 70. um eine Linie. Daß sie sich verhalten, wie 136 zu 135, PETIT Lettre que le Crystalin est fort pres de [Spaltenumbruch]
l'uvee pag. 4. denn er macht die eine Achse 11 und ein Drittheil, alterum 11 und ein Viertheil, oder etwas kleiner. Zu neun Zehntheil Zoll schäzzet die Achse des Auges PEMPERTON de fa- cul. ocul. n. 8.
(i) Um Ein Drittheil TAY- LOR p. 61.
(k)BERTRANDI p. 52.
(l)le CLERC sistem. de la Vi- sion. p. 27.
Das Sehen. XVI. Buch.
Zweiter Abſchnitt. Das Auge.
§. 1. Die Augenkugel. (Augapfel).
Es iſt das Auge im Menſchen, und in allen mir bekannten Thieren, beinahe kugelfoͤrmig (g), und nur vorne flacher, es raget, nachdem ſich die Convexitaͤt in der Mitte vermindert, ein etwas erhabne- res Kugelſegment vor, und es iſt auſſerdem der Durch- meſſer, welcher von vorne nach hinten geht, und etwas laͤnger, als derjenige, welche von der rechten, nach der linken gezogen wird (h). Uebrigens nimmt es die vor- dere Gegend der Augenhoͤle ein, ſo wie die inwendige Gegend, ſo daß der Regenbogen dem innern Winkel naͤher liegt (i). Es iſt convexer an jungen und ſtarken Perſonen voller Saͤfte, und in einigen kurzſichtigen (k), weniger convex hingegen in alten und ſchwaͤchlichen Per- ſonen. Jch finde, daß das eine Auge convexer, das andere flaͤcher geweſen (l).
An
(g)[Spaltenumbruch]BERTRANDI p. 52. ver- gleichet damit ZINN Comm. Cott T. IV. pag. 246. Er nimmt den egyptiſchen Krebs aus.
(h) Schon im Jahre 1725. in den memoir. de l’Acad. des ſcien- ces, der Aeltere D. PETIT. Um eine halbe Linie groͤſſer. BER- TRANDI pag. 52. PETIT me- moires de 1726. p. 70. um eine Linie. Daß ſie ſich verhalten, wie 136 zu 135, PETIT Lettre que le Cryſtalin eſt fort près de [Spaltenumbruch]
l’uvée pag. 4. denn er macht die eine Achſe 11 und ein Drittheil, alterum 11 und ein Viertheil, oder etwas kleiner. Zu neun Zehntheil Zoll ſchaͤzzet die Achſe des Auges PEMPERTON de fa- cul. ocul. n. 8.
(i) Um Ein Drittheil TAY- LOR p. 61.
(k)BERTRANDI p. 52.
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Das Sehen. XVI. Buch.
Zweiter Abſchnitt.
Das Auge.
§. 1.
Die Augenkugel. (Augapfel).
Es iſt das Auge im Menſchen, und in allen mir
bekannten Thieren, beinahe kugelfoͤrmig (g),
und nur vorne flacher, es raget, nachdem ſich die
Convexitaͤt in der Mitte vermindert, ein etwas erhabne-
res Kugelſegment vor, und es iſt auſſerdem der Durch-
meſſer, welcher von vorne nach hinten geht, und etwas
laͤnger, als derjenige, welche von der rechten, nach der
linken gezogen wird (h). Uebrigens nimmt es die vor-
dere Gegend der Augenhoͤle ein, ſo wie die inwendige
Gegend, ſo daß der Regenbogen dem innern Winkel
naͤher liegt (i). Es iſt convexer an jungen und ſtarken
Perſonen voller Saͤfte, und in einigen kurzſichtigen (k),
weniger convex hingegen in alten und ſchwaͤchlichen Per-
ſonen. Jch finde, daß das eine Auge convexer, das
andere flaͤcher geweſen (l).
An
(g)
BERTRANDI p. 52. ver-
gleichet damit ZINN Comm.
Cott T. IV. pag. 246. Er nimmt
den egyptiſchen Krebs aus.
(h) Schon im Jahre 1725. in
den memoir. de l’Acad. des ſcien-
ces, der Aeltere D. PETIT. Um
eine halbe Linie groͤſſer. BER-
TRANDI pag. 52. PETIT me-
moires de 1726. p. 70. um eine
Linie. Daß ſie ſich verhalten, wie
136 zu 135, PETIT Lettre que
le Cryſtalin eſt fort près de
l’uvée pag. 4. denn er macht die
eine Achſe 11 und ein Drittheil,
alterum 11 und ein Viertheil,
oder etwas kleiner. Zu neun
Zehntheil Zoll ſchaͤzzet die Achſe
des Auges PEMPERTON de fa-
cul. ocul. n. 8.
(i) Um Ein Drittheil TAY-
LOR p. 61.
(k) BERTRANDI p. 52.
(l) le CLERC ſiſtem. de la Vi-
ſion. p. 27.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/790>, abgerufen am 22.11.2024.
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