genden blau oder blaßgrau zu sein (n). Die Einwoh- ner der heissen Gegend haben einen lebhaften braunen Regenbogen (o), wie die Aderhaut ist, und er ist bei- nahe schwarz: diese Farbe hat sich in den neuern Zeiten bis in den Norden ausgebreitet, und man findet sie nun- mehro in Teutschland und England nicht selten (o*). Es giebt auch welche, die an beiden Augen Regenbo- gen von verschiedener Farbe haben (p). Er ist rosen- farben bei den weissen Negern (q), bisweilen auch bei den Europäern (r), so wie an den weissen Kaninchen (s). Oft trift man an Thieren den Regenbogen von sehr leb- hafter Farbe an. Er ist am Wolfe, der Kazze und Eule gelb, leuchtet bei Nacht, ist in Fischen goldfarben, sil- berfarben, und im Frosche goldfarben (s*).
Die hintere Fläche der Traubenhaut, welche auf die Crystallinse passet, ist mit einer häufigen schwarzen Mahlerei überzogen, welche durchsichtig ist, und sich zu den Farben des Regenbogens in so fern mit beimischt, daß es dennoch gewiß ist, daß die schwarzbraune Farbe in den Flokken selbst ihren Sizz habe. Es ist die Trau- benhaut viel einfacher, und viel reiner eine Membrane, und sie hat nur in einigen Thieren, wie im Stein- bokk, Flokken.
Wenn man diese Mahlereien wegwischt, so erscheinet, besser nach einer Macerirung, und nicht so gut an fri-
schen
(n)[Spaltenumbruch]
Daß diese Farbe natürlich sei BUFFON T. II. p. 469.
(o) Daher erweiset man aus den schwarzen Augen, daß die Gallier Einwohner von Wallis sind, besiehe davon den BIRCH T. IV. pag. 549. Doch sollen die Congianer auch himmelblaue haben. PIGAFETTA p. 6.
(o*) Bei den Mißisippern sind sie fast schwarz ohne Regenbogen Relat. des voy. au Nord. T. V. p. 289.
(p)[Spaltenumbruch]BLANCARD laareg. Tit. IV. n. 75. ARISTOTELES ge- ner. L. IV. c. 1. MONCONIS voy. II. P. 2. p. 121. BORELL. II. observ. 63.
(q)Histoire de l'Acad. 1744. n. 5. 1734. p. 15. 16.
(r)DUDDELL supplem. p. 19. weisse und rothe Strahlen.
(s)BUFFON Histoire naturelle T. VI. p. 316.
(s*) Daß sie leuchten RON- DELET II. p. 219.
II. Abſchnitt. Das Auge.
genden blau oder blaßgrau zu ſein (n). Die Einwoh- ner der heiſſen Gegend haben einen lebhaften braunen Regenbogen (o), wie die Aderhaut iſt, und er iſt bei- nahe ſchwarz: dieſe Farbe hat ſich in den neuern Zeiten bis in den Norden ausgebreitet, und man findet ſie nun- mehro in Teutſchland und England nicht ſelten (o*). Es giebt auch welche, die an beiden Augen Regenbo- gen von verſchiedener Farbe haben (p). Er iſt roſen- farben bei den weiſſen Negern (q), bisweilen auch bei den Europaͤern (r), ſo wie an den weiſſen Kaninchen (s). Oft trift man an Thieren den Regenbogen von ſehr leb- hafter Farbe an. Er iſt am Wolfe, der Kazze und Eule gelb, leuchtet bei Nacht, iſt in Fiſchen goldfarben, ſil- berfarben, und im Froſche goldfarben (s*).
Die hintere Flaͤche der Traubenhaut, welche auf die Cryſtallinſe paſſet, iſt mit einer haͤufigen ſchwarzen Mahlerei uͤberzogen, welche durchſichtig iſt, und ſich zu den Farben des Regenbogens in ſo fern mit beimiſcht, daß es dennoch gewiß iſt, daß die ſchwarzbraune Farbe in den Flokken ſelbſt ihren Sizz habe. Es iſt die Trau- benhaut viel einfacher, und viel reiner eine Membrane, und ſie hat nur in einigen Thieren, wie im Stein- bokk, Flokken.
Wenn man dieſe Mahlereien wegwiſcht, ſo erſcheinet, beſſer nach einer Macerirung, und nicht ſo gut an fri-
ſchen
(n)[Spaltenumbruch]
Daß dieſe Farbe natuͤrlich ſei BUFFON T. II. p. 469.
(o) Daher erweiſet man aus den ſchwarzen Augen, daß die Gallier Einwohner von Wallis ſind, beſiehe davon den BIRCH T. IV. pag. 549. Doch ſollen die Congianer auch himmelblaue haben. PIGAFETTA p. 6.
(o*) Bei den Mißiſippern ſind ſie faſt ſchwarz ohne Regenbogen Relat. des voy. au Nord. T. V. p. 289.
(p)[Spaltenumbruch]BLANCARD laareg. Tit. IV. n. 75. ARISTOTELES ge- ner. L. IV. c. 1. MONCONIS voy. II. P. 2. p. 121. BORELL. II. obſerv. 63.
(q)Hiſtoire de l’Acad. 1744. n. 5. 1734. p. 15. 16.
(r)DUDDELL ſupplem. p. 19. weiſſe und rothe Strahlen.
(s)BUFFON Hiſtoire naturelle T. VI. p. 316.
(s*) Daß ſie leuchten RON- DELET II. p. 219.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
genden blau oder blaßgrau zu ſein (n). Die Einwoh-
ner der heiſſen Gegend haben einen lebhaften braunen
Regenbogen (o), wie die Aderhaut iſt, und er iſt bei-
nahe ſchwarz: dieſe Farbe hat ſich in den neuern Zeiten
bis in den Norden ausgebreitet, und man findet ſie nun-
mehro in Teutſchland und England nicht ſelten (o*).
Es giebt auch welche, die an beiden Augen Regenbo-
gen von verſchiedener Farbe haben (p). Er iſt roſen-
farben bei den weiſſen Negern (q), bisweilen auch bei
den Europaͤern (r), ſo wie an den weiſſen Kaninchen (s).
Oft trift man an Thieren den Regenbogen von ſehr leb-
hafter Farbe an. Er iſt am Wolfe, der Kazze und Eule
gelb, leuchtet bei Nacht, iſt in Fiſchen goldfarben, ſil-
berfarben, und im Froſche goldfarben (s*).
Die hintere Flaͤche der Traubenhaut, welche auf die
Cryſtallinſe paſſet, iſt mit einer haͤufigen ſchwarzen
Mahlerei uͤberzogen, welche durchſichtig iſt, und ſich zu
den Farben des Regenbogens in ſo fern mit beimiſcht,
daß es dennoch gewiß iſt, daß die ſchwarzbraune Farbe
in den Flokken ſelbſt ihren Sizz habe. Es iſt die Trau-
benhaut viel einfacher, und viel reiner eine Membrane,
und ſie hat nur in einigen Thieren, wie im Stein-
bokk, Flokken.
Wenn man dieſe Mahlereien wegwiſcht, ſo erſcheinet,
beſſer nach einer Macerirung, und nicht ſo gut an fri-
ſchen
(n)
Daß dieſe Farbe natuͤrlich
ſei BUFFON T. II. p. 469.
(o) Daher erweiſet man aus
den ſchwarzen Augen, daß die
Gallier Einwohner von Wallis
ſind, beſiehe davon den BIRCH
T. IV. pag. 549. Doch ſollen die
Congianer auch himmelblaue
haben. PIGAFETTA p. 6.
(o*) Bei den Mißiſippern ſind
ſie faſt ſchwarz ohne Regenbogen
Relat. des voy. au Nord. T. V.
p. 289.
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BLANCARD laareg. Tit.
IV. n. 75. ARISTOTELES ge-
ner. L. IV. c. 1. MONCONIS
voy. II. P. 2. p. 121. BORELL. II.
obſerv. 63.
(q) Hiſtoire de l’Acad. 1744.
n. 5. 1734. p. 15. 16.
(r) DUDDELL ſupplem. p. 19.
weiſſe und rothe Strahlen.
(s) BUFFON Hiſtoire naturelle
T. VI. p. 316.
(s*) Daß ſie leuchten RON-
DELET II. p. 219.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 811. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/829>, abgerufen am 22.11.2024.
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