man könnte sagen, daß unfere Vorfahren nur die Augen der Fische zergliedert haben (e), worinne man diese Feuch- tigkeit nur sehr sparsam antrift, weil die sehr flache Horn- haut auf dem Regenbogen aufliegt. Jndessen habe ich doch etwas klebriges (f), wenn ich die Hornhaut wegschaf- te, aus allen Fischen herausgezogen, und es ist diese Feuchtigkeit am Hechte, Karpen, und dem Schmerl, wie auch an den Fohrel ganz deutlich zu sehen. Und der- gleichen haben auch die Frösche (g).
Hingegen ist in den Fischen (h), in den vierfüßigen Thieren (i), und im Menschen der ganze Raum, welcher sich zwischen der hohlen Fläche der Hornhaut, zwischen der vordern Fläche der Crystallinse und in einigen Raum zwischen dem freien Lager der Strahlen des Sternbänd- chen und der Traubenhaut befindet, dieser ganze Raum, sage ich, ist mit einem höchst klaren Wasser, und ganz farbenlosen Wasser, im gesunden Menschen angefült. Man hat angemerkt, daß es in alten Personen undurch- sichtiger wird (k). Jndessen ist es doch in der Frucht einigermassen vöthlich (l), und ich habe es in Menschen und in Thieren bisweilen trübe (m) oder mit Blut unter- mischt gefunden (n). Die Menge dieser wäßrigen Feuch- tigkeit beträgt 31/2. 41/2. (o) 5 und 51/2 (p) Grane, und vier Theil (q), sie ist in der Frucht sehr sparsam (r),
wie
(e)[Spaltenumbruch]
Keins im Klumpfische PLAN- CUS. Comm. BONON. T. II. p. 2. p. 300.
(f) Fast keine in einigen, doch aber in andern. PEIRESCUS in vita p. 294.
(g)PETIT. Mem. de l'Acade- mie 1738. p. 151.
(h) Häufig in den Nachtvögeln PEIRESCUS l. c. häufig in der Nachteule.
(i) Viel im Löwen PARISINI. Viel in der Kazze, wie es mir vorgelommen.
(k)NUCK duct. aquos. c. 3.
(l) Auch ZINN p. 146.
(m)[Spaltenumbruch]
Trübe in MAYERNII Ge- schichte prax. med. p. 115. MAU- CHART. paracent oculi. HEISTFR de catar. p. 310. SCHAARSCHMIDT Berlin. Nachricht. 1740. pag. 48. Jn einer Krankheit MERY Mem. de 1713. p. 122. Jm Alter HOF- MANN med. consult. T. V. Dec. IV. c. 2.
(n)S. YVES p. 280.
(o)PETIT Mem. de 1723. p. 45.
(p)Idem. letre p. 5. Mem. de l'Acad. 1727. p. 248.
(q)PETIT l. c. 1728. p. 299.
(r)Idem. Mem. de l'Acad. 1727. im ersten Monate. NUCK desens. pag. 25.
Das Geſicht. XVI. Buch.
man koͤnnte ſagen, daß unfere Vorfahren nur die Augen der Fiſche zergliedert haben (e), worinne man dieſe Feuch- tigkeit nur ſehr ſparſam antrift, weil die ſehr flache Horn- haut auf dem Regenbogen aufliegt. Jndeſſen habe ich doch etwas klebriges (f), wenn ich die Hornhaut wegſchaf- te, aus allen Fiſchen herausgezogen, und es iſt dieſe Feuchtigkeit am Hechte, Karpen, und dem Schmerl, wie auch an den Fohrel ganz deutlich zu ſehen. Und der- gleichen haben auch die Froͤſche (g).
Hingegen iſt in den Fiſchen (h), in den vierfuͤßigen Thieren (i), und im Menſchen der ganze Raum, welcher ſich zwiſchen der hohlen Flaͤche der Hornhaut, zwiſchen der vordern Flaͤche der Cryſtallinſe und in einigen Raum zwiſchen dem freien Lager der Strahlen des Sternbaͤnd- chen und der Traubenhaut befindet, dieſer ganze Raum, ſage ich, iſt mit einem hoͤchſt klaren Waſſer, und ganz farbenloſen Waſſer, im geſunden Menſchen angefuͤlt. Man hat angemerkt, daß es in alten Perſonen undurch- ſichtiger wird (k). Jndeſſen iſt es doch in der Frucht einigermaſſen voͤthlich (l), und ich habe es in Menſchen und in Thieren bisweilen truͤbe (m) oder mit Blut unter- miſcht gefunden (n). Die Menge dieſer waͤßrigen Feuch- tigkeit betraͤgt 3½. 4½. (o) 5 und 5½ (p) Grane, und vier Theil (q), ſie iſt in der Frucht ſehr ſparſam (r),
wie
(e)[Spaltenumbruch]
Keins im Klumpfiſche PLAN- CUS. Comm. BONON. T. II. p. 2. p. 300.
(f) Faſt keine in einigen, doch aber in andern. PEIRESCUS in vita p. 294.
(g)PETIT. Mem. de l’Acade- mie 1738. p. 151.
(h) Haͤufig in den Nachtvoͤgeln PEIRESCUS l. c. haͤufig in der Nachteule.
(i) Viel im Loͤwen PARISINI. Viel in der Kazze, wie es mir vorgelommen.
(k)NUCK duct. aquoſ. c. 3.
(l) Auch ZINN p. 146.
(m)[Spaltenumbruch]
Truͤbe in MAYERNII Ge- ſchichte prax. med. p. 115. MAU- CHART. paracent oculi. HEISTFR de catar. p. 310. SCHAARSCHMIDT Berlin. Nachricht. 1740. pag. 48. Jn einer Krankheit MERY Mém. de 1713. p. 122. Jm Alter HOF- MANN med. conſult. T. V. Dec. IV. c. 2.
(n)S. YVES p. 280.
(o)PETIT Mém. de 1723. p. 45.
(p)Idem. letre p. 5. Mém. de l’Acad. 1727. p. 248.
(q)PETIT l. c. 1728. p. 299.
(r)Idem. Mém. de l’Acad. 1727. im erſten Monate. NUCK deſenſ. pag. 25.
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Das Geſicht. XVI. Buch.
man koͤnnte ſagen, daß unfere Vorfahren nur die Augen
der Fiſche zergliedert haben (e), worinne man dieſe Feuch-
tigkeit nur ſehr ſparſam antrift, weil die ſehr flache Horn-
haut auf dem Regenbogen aufliegt. Jndeſſen habe ich
doch etwas klebriges (f), wenn ich die Hornhaut wegſchaf-
te, aus allen Fiſchen herausgezogen, und es iſt dieſe
Feuchtigkeit am Hechte, Karpen, und dem Schmerl,
wie auch an den Fohrel ganz deutlich zu ſehen. Und der-
gleichen haben auch die Froͤſche (g).
Hingegen iſt in den Fiſchen (h), in den vierfuͤßigen
Thieren (i), und im Menſchen der ganze Raum, welcher
ſich zwiſchen der hohlen Flaͤche der Hornhaut, zwiſchen
der vordern Flaͤche der Cryſtallinſe und in einigen Raum
zwiſchen dem freien Lager der Strahlen des Sternbaͤnd-
chen und der Traubenhaut befindet, dieſer ganze Raum,
ſage ich, iſt mit einem hoͤchſt klaren Waſſer, und ganz
farbenloſen Waſſer, im geſunden Menſchen angefuͤlt.
Man hat angemerkt, daß es in alten Perſonen undurch-
ſichtiger wird (k). Jndeſſen iſt es doch in der Frucht
einigermaſſen voͤthlich (l), und ich habe es in Menſchen
und in Thieren bisweilen truͤbe (m) oder mit Blut unter-
miſcht gefunden (n). Die Menge dieſer waͤßrigen Feuch-
tigkeit betraͤgt 3½. 4½. (o) 5 und 5½ (p) Grane, und
vier [FORMEL] Theil (q), ſie iſt in der Frucht ſehr ſparſam (r),
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(e)
Keins im Klumpfiſche PLAN-
CUS. Comm. BONON. T. II. p.
2. p. 300.
(f) Faſt keine in einigen, doch
aber in andern. PEIRESCUS in
vita p. 294.
(g) PETIT. Mem. de l’Acade-
mie 1738. p. 151.
(h) Haͤufig in den Nachtvoͤgeln
PEIRESCUS l. c. haͤufig in der
Nachteule.
(i) Viel im Loͤwen PARISINI.
Viel in der Kazze, wie es mir
vorgelommen.
(k) NUCK duct. aquoſ. c. 3.
(l) Auch ZINN p. 146.
(m)
Truͤbe in MAYERNII Ge-
ſchichte prax. med. p. 115. MAU-
CHART. paracent oculi. HEISTFR
de catar. p. 310. SCHAARSCHMIDT
Berlin. Nachricht. 1740. pag. 48.
Jn einer Krankheit MERY Mém.
de 1713. p. 122. Jm Alter HOF-
MANN med. conſult. T. V. Dec.
IV. c. 2.
(n) S. YVES p. 280.
(o) PETIT Mém. de 1723. p. 45.
(p) Idem. letre p. 5. Mém. de
l’Acad. 1727. p. 248.
(q) PETIT l. c. 1728. p. 299.
(r) Idem. Mém. de l’Acad. 1727.
im erſten Monate. NUCK deſenſ.
pag. 25.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/886>, abgerufen am 22.11.2024.
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