Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Wolf eben so leicht verrichten (u), und andre Thiere ma-
chen es ihm ohne Umstände ebenfalls nach. Der Raub-
fisch Lamentin hatte einen fetten Menschen verschlun-
gen (x). Auch im Menschen kann sich der Schlund in
Krankheiten wunderbar erweitern (y): bisweilen hat der-
selbe Stükken Geld, beinahe von zween Zoll im Durch-
messer, Plazz gemacht (z).

Jn einigen Thieren helfen die Falten den Schlund
weiter machen, als im Fische, Hause genann[t] (a), in einem
Vogel von Peru (b) und in der Trappe (c).

§. 3.
Sein Fadengewebe (a). Die nervige Haut.

Es ist dieses Gewebe, welches loser (b), als irgend-
wo im ganzen Speisesisteme gebaut ist, so lang und weit-
läuftig, daß man schon vorlängst behauptet, es wären im
Schlunde zwo Röhren befindlich, eine fleischige von aus-
sen, und eine in dieser eingeschloßne membranöse Röhre,
welche sich leicht von einander trennen lassen (c).

Auf diese folgt die Fortsezzung der Nervenhaut des
Schlundes (d), welche feste (e), weit, lose, dehnbar, aus

fäsri-
(u) [Spaltenumbruch] BESLER. Gazophylac.
(x) RONDELET p 392. ver-
muthet schon, daß es Jonas Wall-
fisch gewesen sei.
(y) BLAS P. IV. obs. 9. so gros,
als der Magen, G. v. SWIETEN
T. II. p. 647. add. Darerre obs.
anat. obs. ed. nov. p. 147. de
HAEN de deglut. cas. I.
(z) Hist. de l'Acad 1752 n. 1.
Einen Gulden WERDEN Nach-
richt von im Magen gefundenen
Hölzern p.
16.
(a) MARSIGLI DANUB. Pa-
non. Mys. T. VI. tab
4.
(b) FEUILLE Journal.
(c) HARDER apiar. obs. 19.
(a) [Spaltenumbruch] WINSLOW n. 160. WAL-
THER I. c. n. 14. Conf. VERCEL-
LON Gland. Oesoph. p.
41.
(b) WALTHER I. c. p. 31.
(c) FALLOP. p. 158. b. HABI-
COT Journ. VI. leg. II. VER-
HEYEN p. 202 WINSLOW IV.
n
161. hängt an den Muskelfasern
lose; siehe PEYER merycol.
p.
165.
(d) Nervige GREW p. 16.
WALTHER n. 14. WINSLOW IV.
Poitr. n. 160. &c
Zwei machte mit
dem Siphone WOLFIANO J. W.
PAULI progr.
1721.
(e) WEPFER cicut. p. 121.
GREW p.
16.

Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Wolf eben ſo leicht verrichten (u), und andre Thiere ma-
chen es ihm ohne Umſtaͤnde ebenfalls nach. Der Raub-
fiſch Lamentin hatte einen fetten Menſchen verſchlun-
gen (x). Auch im Menſchen kann ſich der Schlund in
Krankheiten wunderbar erweitern (y): bisweilen hat der-
ſelbe Stuͤkken Geld, beinahe von zween Zoll im Durch-
meſſer, Plazz gemacht (z).

Jn einigen Thieren helfen die Falten den Schlund
weiter machen, als im Fiſche, Hauſe genann[t] (a), in einem
Vogel von Peru (b) und in der Trappe (c).

§. 3.
Sein Fadengewebe (a). Die nervige Haut.

Es iſt dieſes Gewebe, welches loſer (b), als irgend-
wo im ganzen Speiſeſiſteme gebaut iſt, ſo lang und weit-
laͤuftig, daß man ſchon vorlaͤngſt behauptet, es waͤren im
Schlunde zwo Roͤhren befindlich, eine fleiſchige von auſ-
ſen, und eine in dieſer eingeſchloßne membranoͤſe Roͤhre,
welche ſich leicht von einander trennen laſſen (c).

Auf dieſe folgt die Fortſezzung der Nervenhaut des
Schlundes (d), welche feſte (e), weit, loſe, dehnbar, aus

faͤſri-
(u) [Spaltenumbruch] BESLER. Gazophylac.
(x) RONDELET p 392. ver-
muthet ſchon, daß es Jonas Wall-
fiſch geweſen ſei.
(y) BLAS P. IV. obſ. 9. ſo gros,
als der Magen, G. v. SWIETEN
T. II. p. 647. add. Darerre obſ.
anat. obſ. ed. nov. p. 147. de
HAEN de deglut. caſ. I.
(z) Hiſt. de l’Acad 1752 n. 1.
Einen Gulden WERDEN Nach-
richt von im Magen gefundenen
Hölzern p.
16.
(a) MARSIGLI DANUB. Pa-
non. Myſ. T. VI. tab
4.
(b) FEUILLE Journal.
(c) HARDER apiar. obſ. 19.
(a) [Spaltenumbruch] WINSLOW n. 160. WAL-
THER I. c. n. 14. Conf. VERCEL-
LON Gland. Oeſoph. p.
41.
(b) WALTHER I. c. p. 31.
(c) FALLOP. p. 158. b. HABI-
COT Journ. VI. leg. II. VER-
HEYEN p. 202 WINSLOW IV.
n
161. haͤngt an den Muſkelfaſern
loſe; ſiehe PEYER merycol.
p.
165.
(d) Nervige GREW p. 16.
WALTHER n. 14. WINSLOW IV.
Poitr. n. 160. &c
Zwei machte mit
dem Siphone WOLFIANO J. W.
PAULI progr.
1721.
(e) WEPFER cicut. p. 121.
GREW p.
16.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0176" n="156"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Weg zum Magen. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Wolf eben &#x017F;o leicht verrichten <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq">BESLER. Gazophylac.</hi></note>, und andre Thiere ma-<lb/>
chen es ihm ohne Um&#x017F;ta&#x0364;nde ebenfalls nach. Der Raub-<lb/>
fi&#x017F;ch Lamentin hatte einen fetten Men&#x017F;chen ver&#x017F;chlun-<lb/>
gen <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">RONDELET p</hi> 392. ver-<lb/>
muthet &#x017F;chon, daß es Jonas Wall-<lb/>
fi&#x017F;ch gewe&#x017F;en &#x017F;ei.</note>. Auch im Men&#x017F;chen kann &#x017F;ich der Schlund in<lb/>
Krankheiten wunderbar erweitern <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">BLAS P. IV. ob&#x017F;.</hi> 9. &#x017F;o gros,<lb/>
als der Magen, <hi rendition="#aq">G. v. SWIETEN<lb/>
T. II. p. 647. add. Darerre ob&#x017F;.<lb/>
anat. ob&#x017F;. ed. nov. p. 147. de<lb/>
HAEN de deglut. ca&#x017F;. I.</hi></note>: bisweilen hat der-<lb/>
&#x017F;elbe Stu&#x0364;kken Geld, beinahe von zween Zoll im Durch-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er, Plazz gemacht <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. de l&#x2019;Acad 1752 n.</hi> 1.<lb/>
Einen Gulden <hi rendition="#aq">WERDEN Nach-<lb/>
richt von im Magen gefundenen<lb/>
Hölzern p.</hi> 16.</note>.</p><lb/>
            <p>Jn einigen Thieren helfen die Falten den Schlund<lb/>
weiter machen, als im Fi&#x017F;che, Hau&#x017F;e genann<supplied>t</supplied> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">MARSIGLI DANUB. Pa-<lb/>
non. My&#x017F;. T. VI. tab</hi> 4.</note>, in einem<lb/>
Vogel von Peru <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">FEUILLE Journal.</hi></note> und in der Trappe <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">HARDER apiar. ob&#x017F;.</hi> 19.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.<lb/><hi rendition="#b">Sein Fadengewebe</hi> <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">WINSLOW n. 160. WAL-<lb/>
THER I. c. n. 14. Conf. VERCEL-<lb/>
LON Gland. Oe&#x017F;oph. p.</hi> 41.</note>. <hi rendition="#b">Die nervige Haut.</hi></head><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;es Gewebe, welches lo&#x017F;er <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">WALTHER I. c. p.</hi> 31.</note>, als irgend-<lb/>
wo im ganzen Spei&#x017F;e&#x017F;i&#x017F;teme gebaut i&#x017F;t, &#x017F;o lang und weit-<lb/>
la&#x0364;uftig, daß man &#x017F;chon vorla&#x0364;ng&#x017F;t behauptet, es wa&#x0364;ren im<lb/>
Schlunde zwo Ro&#x0364;hren befindlich, eine flei&#x017F;chige von au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, und eine in die&#x017F;er einge&#x017F;chloßne membrano&#x0364;&#x017F;e Ro&#x0364;hre,<lb/>
welche &#x017F;ich leicht von einander trennen la&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">FALLOP. p. 158. b. HABI-<lb/>
COT Journ. VI. leg. II. VER-<lb/>
HEYEN p. 202 WINSLOW IV.<lb/>
n</hi> 161. ha&#x0364;ngt an den Mu&#x017F;kelfa&#x017F;ern<lb/>
lo&#x017F;e; &#x017F;iehe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PEYER</hi> merycol.<lb/>
p.</hi> 165.</note>.</p><lb/>
            <p>Auf die&#x017F;e folgt die Fort&#x017F;ezzung der Nervenhaut des<lb/>
Schlundes <note place="foot" n="(d)">Nervige <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GREW</hi> p. 16.<lb/>
WALTHER n. 14. WINSLOW IV.<lb/>
Poitr. n. 160. &amp;c</hi> Zwei machte mit<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Siphone WOLFIANO J. W.<lb/>
PAULI progr.</hi> 1721.</note>, welche fe&#x017F;te <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WEPFER</hi> cicut. p. 121.<lb/>
GREW p.</hi> 16.</note>, weit, lo&#x017F;e, dehnbar, aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fa&#x0364;&#x017F;ri-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0176] Weg zum Magen. XVIII. Buch. Wolf eben ſo leicht verrichten (u), und andre Thiere ma- chen es ihm ohne Umſtaͤnde ebenfalls nach. Der Raub- fiſch Lamentin hatte einen fetten Menſchen verſchlun- gen (x). Auch im Menſchen kann ſich der Schlund in Krankheiten wunderbar erweitern (y): bisweilen hat der- ſelbe Stuͤkken Geld, beinahe von zween Zoll im Durch- meſſer, Plazz gemacht (z). Jn einigen Thieren helfen die Falten den Schlund weiter machen, als im Fiſche, Hauſe genannt (a), in einem Vogel von Peru (b) und in der Trappe (c). §. 3. Sein Fadengewebe (a). Die nervige Haut. Es iſt dieſes Gewebe, welches loſer (b), als irgend- wo im ganzen Speiſeſiſteme gebaut iſt, ſo lang und weit- laͤuftig, daß man ſchon vorlaͤngſt behauptet, es waͤren im Schlunde zwo Roͤhren befindlich, eine fleiſchige von auſ- ſen, und eine in dieſer eingeſchloßne membranoͤſe Roͤhre, welche ſich leicht von einander trennen laſſen (c). Auf dieſe folgt die Fortſezzung der Nervenhaut des Schlundes (d), welche feſte (e), weit, loſe, dehnbar, aus faͤſri- (u) BESLER. Gazophylac. (x) RONDELET p 392. ver- muthet ſchon, daß es Jonas Wall- fiſch geweſen ſei. (y) BLAS P. IV. obſ. 9. ſo gros, als der Magen, G. v. SWIETEN T. II. p. 647. add. Darerre obſ. anat. obſ. ed. nov. p. 147. de HAEN de deglut. caſ. I. (z) Hiſt. de l’Acad 1752 n. 1. Einen Gulden WERDEN Nach- richt von im Magen gefundenen Hölzern p. 16. (a) MARSIGLI DANUB. Pa- non. Myſ. T. VI. tab 4. (b) FEUILLE Journal. (c) HARDER apiar. obſ. 19. (a) WINSLOW n. 160. WAL- THER I. c. n. 14. Conf. VERCEL- LON Gland. Oeſoph. p. 41. (b) WALTHER I. c. p. 31. (c) FALLOP. p. 158. b. HABI- COT Journ. VI. leg. II. VER- HEYEN p. 202 WINSLOW IV. n 161. haͤngt an den Muſkelfaſern loſe; ſiehe PEYER merycol. p. 165. (d) Nervige GREW p. 16. WALTHER n. 14. WINSLOW IV. Poitr. n. 160. &c Zwei machte mit dem Siphone WOLFIANO J. W. PAULI progr. 1721. (e) WEPFER cicut. p. 121. GREW p. 16.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/176
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/176>, abgerufen am 21.11.2024.