das Schikksal der, am Persischen Meerbusen, am Arabi- schen und Persischen Ufer wonenden: denn wir haben ge- sagt, daß sich um Maskata (k) so gar das Vieh von Fi- schen und zwar von faulgewordnen Fischen erhält, so wie ehedem an diesen Grenzen Ethiopiens Völker lebten, die man Jchthyophagos (Fischfresser) nannte (l). Und auch einige Afrikaner unterhalten sich fast von Fischen allein (m).
So erhielten sich die Leute am Kermanischen (n) Ge- drosischen Ufer (o), so wie einige Grenzprovinzen von Ba- bilonien (p) und am Araxes (q) sich und ihr Vieh ein- zig und allein von Fischen, so wie noch heutiges Ta- ges (r).
Eben diese Lebensart gilt noch, und ist notwendiger unter dem mitternächtigen Himmel; denn es wachsen doch an den trokknen Stellen des Persischen Meerbusens noch einige Pflanzen, und man findet in dessen Nachbar- schaft Palmbäume; hier aber schlägt nicht einmal Graß aus. Es fängt sich diese Fischnarung auf den hebridibi- schen Jnseln (s) an, die nahe an Schottland liegen auf den Orkadischen Jnseln (t); sie erstrekkt sich auf das be- nachbarte Eiland Färö (u), aus Jsland (w) und Lapp- land (x) Grönland (y), wo der Mensch überhaupt gar nichts zu seinem Unterhalte antrift. Diese Gewonheit naturalisirt sich bei dem damit verwandten Volke der Sa-
moje-
(k)[Spaltenumbruch]OVINGTON.
(l)HERODOT. L. III. p. 193. DIODORUS Sic. L. III. c. 16.
(m) Doch nebst Palmkernen LABAT afriq. occid. V. p. 168.
(n)NEARCHUS. PLUTAR- CHUS.
(o)NEARCHUS apud ARRIA- NUM in ind. DIODOR. STRABO L. XV. p. 470.
(p)STRABO L. XVI. p. 512.
(q)HERODOT L. I. p. 94.
(r)[Spaltenumbruch]TAVERNIER I. I. c. 9. p. 258. THEVENOT.
(s)MARTIN W[e]st. Isl. p. 267. 373.
(t)MARTIN p. 373.
(u)DEBES p. 279.
(w)PEYRERE relat. p. 8.| AN- DERSON p. 116. 120. Melanges I. p. 199.
(x)ANDERSON p. 120. doch diese, die Jsländer und Faröenser essen auch andre Speise.
(y)ANDERSON p. 251.
Der Magen. XIX. Buch.
das Schikkſal der, am Perſiſchen Meerbuſen, am Arabi- ſchen und Perſiſchen Ufer wonenden: denn wir haben ge- ſagt, daß ſich um Maſkata (k) ſo gar das Vieh von Fi- ſchen und zwar von faulgewordnen Fiſchen erhaͤlt, ſo wie ehedem an dieſen Grenzen Ethiopiens Voͤlker lebten, die man Jchthyophagos (Fiſchfreſſer) nannte (l). Und auch einige Afrikaner unterhalten ſich faſt von Fiſchen allein (m).
So erhielten ſich die Leute am Kermaniſchen (n) Ge- droſiſchen Ufer (o), ſo wie einige Grenzprovinzen von Ba- bilonien (p) und am Araxes (q) ſich und ihr Vieh ein- zig und allein von Fiſchen, ſo wie noch heutiges Ta- ges (r).
Eben dieſe Lebensart gilt noch, und iſt notwendiger unter dem mitternaͤchtigen Himmel; denn es wachſen doch an den trokknen Stellen des Perſiſchen Meerbuſens noch einige Pflanzen, und man findet in deſſen Nachbar- ſchaft Palmbaͤume; hier aber ſchlaͤgt nicht einmal Graß aus. Es faͤngt ſich dieſe Fiſchnarung auf den hebridibi- ſchen Jnſeln (s) an, die nahe an Schottland liegen auf den Orkadiſchen Jnſeln (t); ſie erſtrekkt ſich auf das be- nachbarte Eiland Faͤroͤ (u), aus Jsland (w) und Lapp- land (x) Groͤnland (y), wo der Menſch uͤberhaupt gar nichts zu ſeinem Unterhalte antrift. Dieſe Gewonheit naturaliſirt ſich bei dem damit verwandten Volke der Sa-
moje-
(k)[Spaltenumbruch]OVINGTON.
(l)HERODOT. L. III. p. 193. DIODORUS Sic. L. III. c. 16.
(m) Doch nebſt Palmkernen LABAT afriq. occid. V. p. 168.
(n)NEARCHUS. PLUTAR- CHUS.
(o)NEARCHUS apud ARRIA- NUM in ind. DIODOR. STRABO L. XV. p. 470.
(p)STRABO L. XVI. p. 512.
(q)HERODOT L. I. p. 94.
(r)[Spaltenumbruch]TAVERNIER I. I. c. 9. p. 258. THEVENOT.
(s)MARTIN W[e]ſt. Isl. p. 267. 373.
(t)MARTIN p. 373.
(u)DEBES p. 279.
(w)PEYRERE relat. p. 8.| AN- DERSON p. 116. 120. Melanges I. p. 199.
(x)ANDERSON p. 120. doch dieſe, die Jslaͤnder und Faroͤenſer eſſen auch andre Speiſe.
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[292[308]/0328]
Der Magen. XIX. Buch.
das Schikkſal der, am Perſiſchen Meerbuſen, am Arabi-
ſchen und Perſiſchen Ufer wonenden: denn wir haben ge-
ſagt, daß ſich um Maſkata (k) ſo gar das Vieh von Fi-
ſchen und zwar von faulgewordnen Fiſchen erhaͤlt, ſo wie
ehedem an dieſen Grenzen Ethiopiens Voͤlker lebten, die
man Jchthyophagos (Fiſchfreſſer) nannte (l). Und
auch einige Afrikaner unterhalten ſich faſt von Fiſchen
allein (m).
So erhielten ſich die Leute am Kermaniſchen (n) Ge-
droſiſchen Ufer (o), ſo wie einige Grenzprovinzen von Ba-
bilonien (p) und am Araxes (q) ſich und ihr Vieh ein-
zig und allein von Fiſchen, ſo wie noch heutiges Ta-
ges (r).
Eben dieſe Lebensart gilt noch, und iſt notwendiger
unter dem mitternaͤchtigen Himmel; denn es wachſen
doch an den trokknen Stellen des Perſiſchen Meerbuſens
noch einige Pflanzen, und man findet in deſſen Nachbar-
ſchaft Palmbaͤume; hier aber ſchlaͤgt nicht einmal Graß
aus. Es faͤngt ſich dieſe Fiſchnarung auf den hebridibi-
ſchen Jnſeln (s) an, die nahe an Schottland liegen auf
den Orkadiſchen Jnſeln (t); ſie erſtrekkt ſich auf das be-
nachbarte Eiland Faͤroͤ (u), aus Jsland (w) und Lapp-
land (x) Groͤnland (y), wo der Menſch uͤberhaupt gar
nichts zu ſeinem Unterhalte antrift. Dieſe Gewonheit
naturaliſirt ſich bei dem damit verwandten Volke der Sa-
moje-
(k)
OVINGTON.
(l) HERODOT. L. III. p. 193.
DIODORUS Sic. L. III. c. 16.
(m) Doch nebſt Palmkernen
LABAT afriq. occid. V. p. 168.
(n) NEARCHUS. PLUTAR-
CHUS.
(o) NEARCHUS apud ARRIA-
NUM in ind. DIODOR. STRABO
L. XV. p. 470.
(p) STRABO L. XVI. p. 512.
(q) HERODOT L. I. p. 94.
(r)
TAVERNIER I. I. c. 9. p.
258. THEVENOT.
(s) MARTIN Weſt. Isl. p.
267. 373.
(t) MARTIN p. 373.
(u) DEBES p. 279.
(w) PEYRERE relat. p. 8.| AN-
DERSON p. 116. 120. Melanges I.
p. 199.
(x) ANDERSON p. 120. doch
dieſe, die Jslaͤnder und Faroͤenſer
eſſen auch andre Speiſe.
(y) ANDERSON p. 251.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 292[308]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/328>, abgerufen am 24.11.2024.
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